Hilferuf: An alle "Zwanghaft Denkenden"

Wunderschönen guten Morgen,

danke, freut mich, dass schon ein paar geantwortet haben.

Nun, ich habe das Buch von E. Tolle auch gelesen. Und ich lese immer wieder ein bisschen darin und entdecke Neues.
Liebend gerne würde ich es schaffen diese Ratschläge zu befolgen, ich versuche es auch immer wieder, aber leider ist mein Ego - mein Verstand oder wie man es auch immer nennen möchte - der "Denker" derart stark, dass er es ganz schnell wieder schafft die Oberhand zu gewinnen.

Was ich mit für ein großes Problem halte, ist der "Ver-Bildungsgrad". Ich würde mich selbst als recht intellektuell bezeichen. Bin aber nicht wirklich stolz drauf.

In einem guten Buch über Meditation habe ich einmal folgende Einleitung gelesen: Wann immer mein Meister mich loben wollte, nannte er mich simpel. Wann immer er mich tadeln wollte, nannte er mich klug.
So schreibt auch Laotse: Beim Denken - halte dich ans einfache.
Auch Tschuangste hält die ständige Denkerei, die damals vermutlich noch nicht derartige Ausmaße angenommen hatte, für eines der Grundübel, die das Herz verwirren.

Meine größte Bewunderung gilt tatsächlich Menschen, die es geschafft haben, den Knopf zum ausschalten zufinden und ganz ins "Sein" eintauchen können. (Klingt doch herrlich, oder? =)

Würde mich freuen, wenn noch ein paar andere Erfahrungen, Ratschläge dazukommen :)

Beste Grüße und schönen Tag

Urfaust
Hallo Urfaust,ich denke auch, daß man sich klarmachen muß, daß die Gedanken immer bleiben. Sie bekommen nur Lücken, Pausen. Und in den Pausen sieht man, schaut man, ist einfach so wach mit einem ruhend erscheinenden Gehirn und nimmt Teil an der Atmung eines Körpers und an seinem Stoffwechselprozeß, der eben auch ein ständiges Aufnehmen von Bild und Ton ist- aus dem Innen wie dem Aussen.

Da wird es nie still innendrin- nicht wirklich. :) Da bleibt immer das Leben. Da wundern sich beim Sterben dann viele drüber. :)

Man sagt ja (das ist praktisch,"man sagt ja" kann man immer schreiben, denn es gibt immer irgendwo einen, der das sagt oder denkt oder tut oder macht) es gebe drei Sorten von Menschen. Geistige Menschen, körperliche Menschen und Gefühlsmenschen. Es geht da um den "Hauptverankerungspunkt" der Geburt.

Bei mir ist das z.B. so, ich bin im Geiste. Das mußte ich aber auch erst mal begreifen. Ich lebe im Körper, spüre "ihn" im Gefühl und "bin" im Geiste.

Bin----- binär. 1000101111001001.. Im Geiste geht es bei mir immer hin und her,da bin ich binär. Soll ich oder soll ich nicht-- mal drüber nachdenken. Und dann geht das hin und her bei einer gedanklichen "Abwägung". Mein Gefühl dagegen: och, dat is eigentlich immer et gleiche, gell. Und mein Körper, ja nun, hier ist er und tippt. Kann ich nix dran ändern. Aber der Geist- huuuh, der kann Höhenfliegen. Aber auch in Tiefen liegen. Hängt ab vom geistigen Wetter... ja und da beim geistigen Wetter ist die Frage: regnet es noch (Waschgang, Klärung), oder lebst du schon im Sonnenschein? Im Geiste?

Was heißt das, im Geiste zu leben,hm?

Wo genau lebt man da dann?

hu,hihihi, das sind gute Fragen, finde ich. Übrigens: fertig.

:escape:

und noch ein tip: hier kommt jetzt das letzte Wort vor dem Schweigen
 
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Hallo, liebe Forianer,

Habe diesen Thread, den ich gelesen und auch durchdacht habe, sehr interessant gefunden.

Ich habe nicht gewusst, dass es Menschen gibt, die ihr Denken lästig finden.
Aber ich kann mir vorstellen, dass Kopflastigkeit den guten Gefühlen entgegenwirkt.

Solchen Menschen bin ich in einem Forum begegnet. Sie wirkten auf mich sehr intelligent und eloquent etc., aber es fehlte ihnen an Einfühlungsvermögen und das war sehr schade. Sie neigten dazu, andere, die nicht ihrer Meinung waren, zu beschimpfen und als dumm zu bezeichnen.
In Ihrer Eingebildetheit verletzten sie z.B. meistens Menschen, die an Gott glaubten. Ihnen war nichts heilig.

Ich wunderte mich, dass Menschen, die sich so gut ausdrücken und auch ein gewisses Wissen angehäuft hatten, einen für mich so schlechten Charakter haben konnten. So hatten sich einige zusammengeschlossen, um eine Künstlerin, die dichtete und malte, als Sündenbock zu benützen. Sie benahmen sich ihr gegenüber wie die ärgsten Schweine. Auch wenn jemand auftauchte, der über Christus oder Gott gesprochen hatte, wurde dieser sofort angegriffen und fertig gemacht. Die besten Leute mit Intelligenz aber auch Gefühl haben dieses Forum verlassen. Die ausgeharrt haben, wurden zum Schluss gebannt. Die wirklich Schuldigen durften bleiben.

Eine von denen, die noch immer dort ihr Unwesen treiben, sagte: Blöder Gott.
Sie verspotteten Christus und fanden dies ganz normal. Ich glaubte manchmal, mich in der Hölle zu befinden. Aber sie waren alle "Denkende".

Nun würde ich meinen, dass Denken wohl notwendig ist, aber noch notwendiger ist ein gewisses Verständnis für den Andersdenkenden. Zur Geistesbildung gehört auch die Herzensbildung. Diese beiden sollten sich die Waagschale halten.

Dabei habe ich immer geglaubt, dass ein denkender Mensch auch ein guter Mensch sein müsste. Doch ich wurde eines "Besseren" belehrt.

Heute "denke" ich bereits, dass Wissen sehr schön und wertvoll sein kann, aber nicht auf Kosten der Gefühle. Auch beim Lesen und Betrachten sollte man wählerisch sein. Das Leben ist zu kurz um das Gehirn mit unnützem Kram anzuramschen. Außerdem

"Zu viel denken macht Kopfweh" und das mindert unsere Lebensqualität.

Liebe Grüße

eva07
 
Hallo!

Bei mir ist es auch oft so das ich zuviel denke. und meistens endet es dann in einem fürchterlichen Gedankenchaos. Wenn es nicht ganz so schlimm ist hilft es mir das ich mich auf die Atmung konzentreiere. Aber wenn ich einfach nicht rauskomme aus dem Gedankenchaos dann fange ich an meine Wohnung aufzuräumen. Wenn ich das tue sortieren sich auch irgendwie meine Gedanken. Und dann löst sich auch das Chaos in meinen Gedanken auf.

LG

Babsi
 
Hallo!

Bei mir ist es auch oft so das ich zuviel denke. und meistens endet es dann in einem fürchterlichen Gedankenchaos. Wenn es nicht ganz so schlimm ist hilft es mir das ich mich auf die Atmung konzentreiere. Aber wenn ich einfach nicht rauskomme aus dem Gedankenchaos dann fange ich an meine Wohnung aufzuräumen. Wenn ich das tue sortieren sich auch irgendwie meine Gedanken. Und dann löst sich auch das Chaos in meinen Gedanken auf.

LG

Babsi

Hi Babsi

Ja, äußeres Räumen hilft beim gedanklichen Aufräumen und Umbauen stellt gleich neue Lebenskonzepte her - ich renoviere gerade *gg*

Ich wohne im Keller, deshalb strich ich den Fenstererker in grellem Weiß, damit möglichst viel Licht einfällt, tut auch der Seele und der Gedankenwelt gut. Vorher dachte ich: Ach, so düster... jetzt: Juhu, schön hell!

Im Moment verlege ich die Deckenplatten - passt irgendwie gut zur Kopflastigkeit *lach*
 
Hi Babsi

Ja, äußeres Räumen hilft beim gedanklichen Aufräumen und Umbauen stellt gleich neue Lebenskonzepte her - ich renoviere gerade *gg*

Ich wohne im Keller, deshalb strich ich den Fenstererker in grellem Weiß, damit möglichst viel Licht einfällt, tut auch der Seele und der Gedankenwelt gut. Vorher dachte ich: Ach, so düster... jetzt: Juhu, schön hell!

Im Moment verlege ich die Deckenplatten - passt irgendwie gut zur Kopflastigkeit *lach*
:weihna1 Deine Erzählung von den Deckenplatten erinnert mich daran, daß ich hier das Gegenteil getan habe: ich habe Deckenplatten entfernt. Und darunter kamen dann Holzbalken zum Vorschein. Da mußte ich dann lachen, denn auf einmal waren zwar die Platten weg,aber dafür hatte ich jede Menge Bretter vor dem Kopf. :clown:
 
:weihna1 Deine Erzählung von den Deckenplatten erinnert mich daran, daß ich hier das Gegenteil getan habe: ich habe Deckenplatten entfernt. Und darunter kamen dann Holzbalken zum Vorschein. Da mußte ich dann lachen, denn auf einmal waren zwar die Platten weg,aber dafür hatte ich jede Menge Bretter vor dem Kopf. :clown:

Hi Trixi Maus

Bei der Deckenplattenarbeit muss man sich windend und drehend nach der Decke ausstrecken, um die Balance nicht zu verlieren, würde gut zum Spiraldenken passen, aber die Bretter muss Du schon selbst durchbohren *gg*
 
Hallo Urfaust

Urfaust schrieb:
Was mich betrifft, so muss ich leider zugeben, dass ich momentan vermutlich nicht genug "gegenwärtig" sein kann, um diese endlose Denkerei aufzulösen.
Du bist Gedanken, die dir einfallen, das kannst du nicht abstellen. Je mehr du versuchst "in die Stille" zu kommen, umso tiefer verstrickst du dich in ihnen.

Urfaust schrieb:
Die dauernde Denkerei nimmt viel Energie weg und ist zu mehr als 90 % völlig nutzlos.
Gedanken sind so neutral wie ein Stein im Wasser (ich hab keine Ahnung, wieso mir das jetzt eingefallen ist). Sie sind nunmal da und je mehr du gegen sie ankämpfst, umso tiefer versinkst du in ihnen. Wie im Treibsand..

Urfaust schrieb:
Doch - bei mir jedenfalls - ist "der Denker" sehr stark und er schafft es ständig, mich wieder in irgendwelche Gedanken zu verwickeln.
Gibt es einen Denker? Mir, als Beobachter, fallen Gedanken ein. Wo die eigentlich herkommen, darüber kann ich nur Spekulationen anstellen, was wiederum Gedanken sind, wodurch ich nurnoch tiefer in darin versinken würde. In der Bibel steht "Du sollst Dir kein Bild machen...", wenn du die Stelle kennst.

Urfaust schrieb:
Was kann man also tun? Wie hilft man komplizierten Geistern ? =)
Nichts kannst du tun. Wo ein Wollen ist, da ist auch ein Kämpfen. Gib auf. Streck die Waffen nieder. Je mehr du versuchst, dich in irgendeinen Zustand heineinzuzwingen, umso mehr verstrickst du dich in Gedanken.

Grüße
 
Hi zusammen

Ich stehe im Moment auch wieder vor einer Weggabelung, wo ich nicht weiß, welche Richtung ich nehmen soll. Ich merke, dass Denken allein nicht weiter bringt, weil es auch noch von vielen anderen Dingen abhängt, die ich erst einschätzen kann, wenn es so weit ist.

Ein Beispiel aus meiner jetzigen Aktivität:

Ich renoviere gerade. Bevor ich mit dem Verlegen der Deckenplatten anfing, machte ich mir Gedanken, ob die Deckenplatten halten werden, wie lange ich diese hoch drücken muss, die steinige Decke ist auch nicht besonders ebenmäßig usw.

Das einfachste war nun, es einfach auszuprobieren. Meine Sorge war absolut grundlos. Die Deckenplatten hielten schneller als erwünscht, ich konnte sie nur mit Mühe zurechtrücken.

Deshalb mach ich es mit allem so. Ich vertraue darauf, dass ich zu gegebener Zeit schon Rat weiß und durch praktisches Tun die Lösung finde. Theorie ohne Praxis ist unnütz und geht oft an der Sache vorbei.

Klar, dass Denken eine Hilfe ist und man sich auch einiges Ausprobieren ersparen kann, indem man logisch vorgeht. Es braucht beides.
 
Solchen Menschen bin ich in einem Forum begegnet. Sie wirkten auf mich sehr intelligent und eloquent etc., aber es fehlte ihnen an Einfühlungsvermögen und das war sehr schade. Sie neigten dazu, andere, die nicht ihrer Meinung waren, zu beschimpfen und als dumm zu bezeichnen.
In Ihrer Eingebildetheit verletzten sie z.B. meistens Menschen, die an Gott glaubten. Ihnen war nichts heilig.
eva07

Hallo eva, das sind einfach die klassischen Nerds. Die gibt es vor allem in Foren, weil Foren im Wesentlichen ihre Kommunikationsform darstellen. Gibt es auch hier jede Menge von, ob nun zum Guten, Schlechten oder "Nichtgewerteten" (Oder so, ich habe diesen Unsinn noch nicht wirklich verstanden).

ciao, :blume: Delphinium
 
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Zitat von Trixi Maus
"Man sagt ja ........es gebe drei Sorten von Menschen. Geistige Menschen, körperliche Menschen und Gefühlsmenschen. Es geht da um den "Hauptverankerungspunkt" der Geburt". (Zitat Ende)

Wer sagt das? Glaubst Du das, mit dem "Hauptverankerungspunkt" der Geburt? Ich glaube, dass es von vielen Faktoren abhängt, wo "unser Schwerpunkt" liegt, z.B. auch von der Sozialisation. Ich bin z.B. mit einer körperlichen Behinderung geboren und habe von klein auf gelernt, diesen "körperlichen Makel" durch Denken bzw. Intellektualität zu kompensieren (Was mich manchmal sehr traurig macht. Würde mir ein besseres Verhältnis zu meinem Körper wünschen!)

Zitat von Trixi Maus
"Mein Gefühl dagegen: och, dat is eigentlich immer et gleiche, gell" (Zitat Ende)

Meinst Du das wirklich ernst?! Das glaube ich Dir nicht. Vielleicht achtest Du weniger auf Dein Gefühl und bemerkst daher die kleinen Veränderungen weniger, als die Windungen Deines Denkens.

Liebe Grüße
wonder

PS:Kann leider bisher nur den ganzen Text zittieren. Daher diese leider etwas unübersichtliche Zitatform.
 
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