Hierarchie ist pfui! Hurra, es lebe die Heterarchie!

Liebe mara,

... dennoch führe ich ein sehr zufriedenes leben, in dem ich das meiste von dem umsetzen konnte, was mir so vorschwebte ...

ist das nicht schon was sehr Schönes:rolleyes: ich finde es ist auch eine Leistung und zufrieden sein ist was sehr schönes, hab ich auch erst lernen müssen, aber es ist keines Falls negativ zu werten zufrieden zu sein. Da steckt das Wort Frieden drin:kiss4:

Liebe Grüße
Sara
 
Werbung:
Wenn wir die ganze Menschheit auf ein Dorf von 100 Einwohner reduzieren würden, aber auf die Proportionen aller bestehenden Völker achten würden, dann wäre dieses Dorf so zusammengestellt:


57 Asiaten

21 Europäer

14 Amerikaner (nord u. süd)

8 Afrikaner

52 wären Frauen

48 wären Männer

70 Nicht-weiße

30 weiße

70 nicht Christen

30 Christen

89 heterosexuelle

11 homosexuelle

6 Personen würden 59% des gesamten Weltreichtums besitzen und alle 6 Personen kämen aus den USA.

80 hätten keine ausreichenden Wohnverhältnisse

70 wären Analphabeten

50 wären unterernährt

1 `e(r) würde sterben

2 würden geboren

1 `e(r) hätte einen PC

1 `e(r) hätte einen akademischen Abschluss

http://www.erdkunde-wissen.de/erdkunde/dorf/
-----------------------------------------------------------

Caya grüsst
 
Ein toller Thread!
FCKW, das hast du gut gemacht, wenn ich auch nicht verstehe, wovor du eigentlich Angst hast!
Ich nehm mal ein paar Texte, die ich kommentieren moechte..
Caya schrieb:
Sowohl Esoteriker als auch nicht-Esoteriker erliegen meistens dem
sozialdarwinistischen Charme.
Nur negativ ist das ja auch nicht - zum Beispiel bei Wettkaempfen, das ist Spass und Spiel und Unterhaltung, obwohl - leider - aussortiert und gewertet wird. Aber dadurch kommt die Spannung rein!
Wyrm schrieb:
hierarchien gibts nur im patriarchat; innerhalb von hierarchien
wird immer von oben nach unten gebissen
Du hast ein romantisches unrealistisches Frauenbild, Wyrm und leider keine Ahnung, wie Frauen untereinander beissen...
Die Frau als ausschliesslich starke, gerechte, gleichzeitig sanfte und liebevolle Gestalt ist ein Mythos, ebenso wie der Mann als ausschliesslich gewalttaetiger, von Herrschsucht besessener Mensch. Da sind grobe Vereinfachungen.
Und bitte nicht immer mit dieser Romantisierung irgendwelcher Ureinwohner jenseits der Zivilisation kommen! Die sind so schoen weit weg, dass man sie gar nicht kennt, nur vom Hoerensagen ;). Meist wird in sie das eigene Wunschdenken hineininterpretiert, denn, das wissen wir ja alle, der Mensch sieht, was er sehen will.
Z. B. hat der Indianer (der Mythos vom edlen Wilden) zwar die Natur verehrt und Tiere nur getoetet, um selber ueberleben zu koennen, mit viel Achtung vor dem Lebewesen, hat sich untereinander aber gnadenlos bekriegt, bekaempft und zerstoert. Das sind historische Fakten, leider, die nicht schoen zu reden sind.
Mara schrieb:
dann ist es schon lustelig, dass ausgerechnet eine frau an der machtposition festh?lt, w?hrend die m?nner alle dankend das parkett verlassen ?
Immer, wenn Maenner nicht zur Verfuegung stehen, sehen Frauen ihre Chance und ergreifen sie. Warten wir mal ab, was Frau Merkel daraus macht!
Camajan schrieb:
Meines Erachtens ist die Regel "so wenig Hierarchie wie noetig, soviel Heterarchie wie moeglich" sinnvoll.
Ja, und Flexibilitaet, mal zum einen, mal zum anderen Instrument zu greifen.
Je nach der Situation! Das ist nur schwierig in einer Demokratie, es muesste jedem sofort einsichtig sein, schon, um keine Zeit zu verlieren und um sich nicht totzudiskutieren und an dem Punkt faengt die Utopie an.
Sharon schrieb:
Die Frage ist vielmehr, wie wir mit der Hierarchie umgehen, sie leben. Von einer "natuerlichen Hierarchie" sind wir jedenfalls noch weit entfernt, zumindest von dem was ich unter diesem Begriff verstehe.
Auch das unterstreiche ich! Selbst die Monarchie (wenn man die nicht vom Prinzip her ablehnt) koennte gut funktionieren, wenn ein guetiger gerechter, intelligenter und auf das Wohl seiner "Untertanen" bedachter Koenig die Macht haette.
Auch dann koennte jeder zu seinem Recht kommen. Das Instrument allein sagt ueber seine Wirksamkeit wenig aus.
Fuer eine Heterarchie muessen Menschen auch reif sein. Sie kann naemlich leicht in Diskussionen ersticken, so dass ueberhaupt nichts entschieden wird, und zwar immer dann, wenn Einzelne sich wichtig machen und ihre Interessen ueber die anderer stellen wollen. Es ist schliesslich nicht so, dass ein System bestimmte Menschen hervorbringt, die sich dann so oder so verhalten, sondern die Menschen entscheiden ueber die Wirksamkeit eines Systems. Da hat Marx schon geirrt!
Wyrm schrieb:
fast alle esoteriker sind fuer die hierarchie
und leidenschaftliche verfechter eben dieser.
Das stimmt aber nicht! Nur Esoteriker, die Gurus hinterherlaufen.
Aber gerade hier im Forum findet man dieses Menschen selten.
Mara schrieb:
aber eine hierarchie, die nur macht und geld als kriterium kennt, die kann nur bewirken, dass die menschen kanonenfutter werden und das sieht man ja, man braucht sich ja bloss umsehen, wohin sowas fuehrt, ne ?
Warum nur hat das sozialistische System so klaeglich versagt!?
Es waere doch schoen gewesen, haette die russische Revolution eine wunderbare heterarchische und gut funktionierende Gesellschaft hervorgebracht.
Die Chance war da!
Allerdings kannst du nicht allen Fuehrungspersoenlichkeiten ausschliesslich Fachidiotie und Machtgier unterstellen, Mara, das ist zu einseitig, und Menschen mit Herzenswaerme und Guete sind leider nicht automatisch fachlich kompetente Fuehrungsfiguren. Es muesste beides zusammen kommen.
Muesste, haette, sollte.... ;)

So zwischendurch stelle ich fest, dass ich dieses Problem mit Herz und Verstand scheinbar nicht habe. Es stellt sich mir nicht. Ich brauche immer beides und finde es nicht so schwer, eine Synthese herzustellen, jedenfalls aus meiner Sicht. Ich scheine da ziemlich im Einklang zu sein.

Mara... schrieb:
n dem moment, wo jedem seine eigenverantwortung uebertragen wurde, brachten die leute ploetzlich 100% leistung und ueberschlugen sich foermlich zu beweisen, dass sie weder aufsicht, noch strafandrohungen oder druck brauchten um ihren job zu aller zufriedenheit zu erledigen. ich war aber nicht sozusagen ausserhalb, sondern mittendrin und gleichgestellt.
Jaaaa, das stimmt! Ich stelle fest, dass ich einen solchen Arbeitsplatz habe, das elektrisiert mich geradezu! Kein Wunder, dass ich so gern arbeite und andere nicht, wenn man ihnen immer nur von oben herab etwas aufs Auge drueckt und sie wahrscheinlich auch noch kontrolliert. Das nimmt einem Menschen die Wuerde.
Und das ist etwas Wichtiges: Systeme muessen Menschen ihre Wuerde lassen!
Camajan schrieb:
Nur weil es Medikamentenmissbrauch gibt, wuerde kein geistig klarer Mensch Medikamente abschaffen.
Eben! Wir schaffen auch keine Messer ab, weil es ab und an jemanden gibt, der andere damit ersticht! Dann muesste man naemlich auch die Haende abschaffen, denn die koennen nicht nur geschickt sein, sondern auch erwuergen.
Der Mensch kann alles zum Gebrauch bekommen, es ist immer nur die Frage, wie er mit dem Gebrauchsgut umgeht. Es ist IMMER der Mensch, der entscheidet, nicht die Materie und nicht ein System.
Sara schrieb:
Was ist schlimm an Leistung? Alles ist Leistung, aber ohne Fleiss kein Preis. Das ist aber nicht nur in Fuehrungspositionen so. Wenn ich was erreichen moechte muss ich eine Leistung bringen, tu ich das nicht werde ich auch nichts erreichen.
Ich denke auch, Leistung kann Spass machen. Es macht lebendig, eine Aufgabe gut zu bewaeltigen und das hat nichts damit zu tun, dass man damit andere unterdruecken oder kleinhalten will oder dass man sich quaelt.
Bei vielen Beitraegen hier sehe ich leider auch den Abstand vom IST Zustand und der gewuenschten, ja geforderten Utopie als zu gross. Der Homo Sapiens hat seine Grenzen, diese zu erweitern ist ein schoenes Ziel, aber man darf die Umsetzbarkeit nicht ueberschaetzen!
Mara... schrieb:
meine werte sind andere. ich mag liebe, leben, ich mag gespraeche, kaffeetrinken, freizeit haben, in den tag hineinleben. ich mag nichts erreichen muessen, nichts leisten. ich mag faul sein, mich sein lassen, mich gehenlassen ... das sind dinge, die ich mag. mich zum fruehstueck verabreden, mit den kindern schwimmen gehen, ich mag lange spaziergaenge und spontanaktionen ... ich mag zeit haben fuer alles und jedes, dass mir gerade so begegnet ... ich mag nicht abhaengig sein, weder emotional noch materiell ... ich mag es mir gemuetlich machen und nicht von der hand in den mund leben. ich mag schoenheit und kunst. ich mag es geschmackvoll ... ich schlafe gerne lange und ausgiebig.
Aber Mara! Du schilderst Dinge, die jeder Mensch mag! Damit hebst du dich wirklich nicht als "anders" hervor! Aber Leistung ist genauso schoen! Wie ich vorhin schon sagte, kann sie eine grosse Spannung im Leben, eine positive Spannung, erzeugen. Warum immer diese Einseitigkeit?
Man kann so vieles miteinander vereinbaren, besonders wir Frauen koennen das!
Mara... schrieb:
ich passe nicht ins system. von daher muss ich mich einschraenken und bestimmte beduerfnisse unterdruecken, bzw. kompromisse machen ... nur weil ich zu einer minderheit gehoere, finde ich nicht, dass meine beduerfnisse zurueckstehen muessen gegenueber der allgemeinheit. damit bin ich nicht systemkonform.
Mara, das sind grosse Worte, aber sei bitte ehrlich, es geht dir doch immer um Ehrlichkeit? Erklaer doch mal, wovon du lebst! Etwa nicht von unserem von dir verachteten und geschmaehten Sozialsystem und der Allgemeinheit, gegenueber der du dich in deiner Besonderheit abzuheben glaubst?
Das ist eine Diskrepanz bei dir, die mich stoert, bei all deiner Phantasie, bei all deinem Bemuehen.
Und was deinen Leistungsunwillen betrifft...
Offenbar hattest du noch nie einen wirklich guten interessanten Arbeitsplatz.
Ich nehme an, dass diese auch nicht so ueppig gesaet sind, da habe ich wohl sehr grosses Glueck, aber deshalb gleich alle Leistung in Grund und Boden zu verdammen?
Und last not least, obwohl du das sicher nicht gern liest, wer finanziert dich denn, wenn nicht das von dir so arg geschmaehte System?

Bijoux
 
mara... schrieb:
ach mist. entschuldige. ich bin das so gewohnt. 40 jahre radiert man nicht so mal gerade aus. :)

im denkforum hatte ich da schon mal eine arge niederlage einstecken müssen, weil ich meine vorstellung unter dem begriff "anarchie" dargelegt hatte *grins*. ich habe konkret die erfahrung gemacht, dass es viel besser und produktiver funktioniert, wenn man die menschen sozusagen einfach machen läßt. wobei ich als organisator tätig war, könnte man so sagen und halt die ordnung erhalten habe, wenn nötig.

in dem moment, wo jedem seine eigenverantwortung übertragen wurde, brachten die leute plötzlich 100% leistung und überschlugen sich förmlich zu beweisen, dass sie weder aufsicht, noch strafandrohungen oder druck brauchten um ihren job zu aller zufriedenheit zu erledigen. ich war aber nicht sozusagen außerhalb, sondern mittendrin und gleichgestellt.

ich bin keine theoretikerin, caya. ich habe ein problem damit dinge nicht an handfesten beispielen festzumachen. ich weiß nicht, wie ich es erklären soll. in jedem menschen steckt ein keim. so sehe ich das. dieser keim ist GUT. jeder mensch möchte anerkannt, gemocht bis geliebt und geachtet werden als das was er ist und wie er ist.

das ist die grundvoraussetzung auf deren ebene man mE überhaupt ein freies system nur aufbauen könnte. solange wir nicht erkennen, dass "böse" sein eine illusion und nur das fehlen von licht/liebe ist, wird es nicht funktionieren.
ergo: gehe hin und achte jeden einzelnen. schau wo seine stärken liegen und erkenne seine schwächen offenen auges. dann arbeite nach dem prinzip: es ist wie es ist. das ist das gegenteil von "so sollte es sein" ... wenn man mit dem arbeitet, was ist, kann man lösungen schnell finden. wenn man erst seinen energien darauf verschwendet, offensichtliches anders haben zu wollen, etwas ändern zu wollen, was sich nicht ändern läßt, dann hat man chaos und die menschen rebellieren bis leisten widerstand ...

ich muss jetzt hier abbrechen und schreibe später mehr ...

:)
So liebes Marale, jezz bin ich bei dir ;)

Also...ja es gibt so gewisse Reizworte wie: Matriachat, Anarchie, Chaos, Dunkelheit, GleichGültigkeit...u.s.w... (Das ist kein Zufall) :D

Ich frustle manchmal darüber, wie sehr sich gerade Esoteriker mit mehr oder weniger antiken anarchischen und matriachalen und auch archaischen Kulturen (allesamt schamanisch) identifizieren (Sind sie doch die Wiege der Menschheit), die Grundlage dieser Kulturen jedoch wird nicht annähernd begriffen, und genau dann von sich gewiesen und ignoriert, wenn zur Realisierung eine Romantisierung und Idealisierung nicht ausreicht, um Herz und Verstand in Einklang zu bringen... z.B.: eigene Herz/Augen/Brieftasche zu öffnen ;)

Nun, ich verstehe deine ablehnende Haltung gegenüber den LichtundLIebeRundumschlag, es ist einfach oberflächlich, liebe Mara ;)

Und ich will etwas weiter noch gehen...ganz praktisch:

Wenn wir weiterhin an dem hierarchischem System und dem Leistungssystem festhalten, dann werden wir alles zu Grunde richten. Wenn wir nicht aufhören an diesen Scheindemokratien festzuhalten, welche Diktaturen und Foltersysteme in der „armen“ Welt schaffen...die Kriege um die Kraftstoffe nicht einstellen u.s.w...dann haben wir jedenfalls in dieser Form in der wir jetzt existieren keinen Chance zu überleben, geschweige denn zu leben...und ich spreche jetzt nur für das Wesen Mensch...und noch nicht mal von allen anderen Auswirkungen...

ZU GLAUBEN, dass wir (innerhalb der hierarchischen Systeme) eine Welt schaffen können, in der es 3 Milliarden Autos geben kann...oder 1 Milliarde Waschmaschinen ist wirklich sehr naiv.
Wir haben 1 Chance. Wenn wir verstehen, dass die Welt ein Ganzes ist und wir uns kümmern, je nach unseren echten Kompetenzen...ohne Leistungssystem, (denn die Motivation ist eben im Leistungssystem nicht echt), dann wird unser Leben hier in unseren Breiten schwieriger werden und wir werden wohl auf verschiedene Bequemlichkeiten verzichten müssen, jedoch nicht so verheerend, wie es viele unserer Mitmenschen grad in dieser Minute erleben müssen.

Es gibt eine Mitte!
Fragt sich ob wir wirklich daran interessiert sind mit der Welt in der Mitte zu leben...
ob wir bereit sind auch die anderen Menschen/Tiere/u.s.w... wahr-zu-nehmen und vielleicht sogar echt zu lieben.

In diesem Sinne:
Licht (Sehen, Aufwachen, Erwachen, Ent-decken...)
und
Liebe (Aufmerksamkeit, Verbundenheit, Ent-Trennen)

Caya Schwester :kiss3:
 
Hallo Caya,

wir führen keinen Krieg gegen andere wegen den Rohstoffen :rolleyes: was willst du dagegen unternehmen??? Es ist eine Illusion dies zu verhindern.

Es hat schon immer Kriege gegeben und wird es auch immer geben.

Das einzige was man tun kann sich wehren daran teil zu nehmen, aber sonst? Du kannst demonstieren du kannst einen Hungerstreik machen es wird ehrlich gesagt keinen interessieren.

wahr-zu-nehmen und vielleicht sogar echt zu lieben

Wahr nehmen ja, auch Mittgefühl haben, aber echt lieben??? Es tut mir leid, aber mit dem Begriff Liebe wird viel zu leichtfertig umgegangen. Ich könnte jetzt sagen ich liebe alle Menschen das wäre gelogen, weil es nicht möglich ist. Ich respektiere alle Menschen, egal welche Nationalität oder welcher Herkunft er ist, aber lieben wäre doch etwas zu viel verlangt. Ich liebe meine Familie meinen Mann meinen Sohn. Es gibt viele wo ich lieb hab und auch viele wo ich sehr mag, aber in Vergleich zur Liebe ist da für mich doch ein gewaltiger Unterschied.

Liebe Grüße
Sara
 
Werbung:
Zurück
Oben