Das hat jetzt was von Winnetou Romantik.

, no ja, Winnetou ist ja auch nichts Schlechtes

.
Man mag der Kirche vieles ankreiden können, sie ist aber nicht für jeden Mist den Menschen verbocken verantwortlich zu machen.
Aber leider immer wieder in Personalunion mit der herrschenden Schicht immer wieder an vorderster Front dabei. Und für uns heute auch eine Quelle von Glaubenssätzen mit denen wir seit 1600 Jahren indoktriniert werden.
Denk mal an die Maya, Inka und Azteken.
Die frühen Hochkulturen in Europa und Asien.
Das waren doch auch alles keine Heiligen, die kein Wässerchen trügen konnte. Lange bevor das Christentum über sie hereinbrach, so noch vorhanden.
Wenn ich mal von den Notwendigkeiten eines Naturvolks ausgehe, dann ist hier das Hauptgewicht einfach auch der Behandlung von Erkrankungen, Behandlung von Wunden diverser Art, und dann eben die diversen Ritualveranstaltungen. Das sind mal 99% des Heilerlebens. Und davon eben ein grosser Teil Heilen.
Das was heute sowohl im Schamanischen als auch in den Hexenkulten betrieben werden, sind ja eigentlich nur die Spitze des Eisbergs ... aber die Tagesroutine war in der Praxis wahrscheinlich meistens die 90% die unter Wasser liegen. Und die noch nicht einmal großartig mit hoch spirituellem Hintergrund, sondern einfach mit simplem erlerntem Wissen und Erfahrung.
Nur den Platz für schwarze Magie sehe ich darin nicht wirklich. Welchen Nutzeffekt sollte die für ein Naturvolk haben? Vielleicht bei sehr kriegerischen Völkern noch Schadzauber für die Feinde, aber das war's dann auch schon an Notwendigkeit.
Ich nehme an, Du spielst auf das Thema Menschenopfer an. Auch das ist eine Mähr der christlichen Missionare (betrifft ja hauptsächlich die Azteken), und ist mittlerweile durch die Wissenschaft schon weitestgehend widerlegt. Keine schnieken Jungfrauenopfer, kein Niedermetzeln der Feinde beim Pelota ... zumindestens haben sich dafür bisher keine stichhaltigen Beweise über Tieropfer hinaus gefunden. Dass mal auch Feinde gekillt werden, zumindest die renitenten und als Sklaven unbrauchbaren ist normal, und würde ich nicht in den schwarzmagischen Bereich stellen.
Der Mensch war noch nie in seiner Geschichte ein Engel. Aber auch wenn manche Dinge zu allen Zeiten vielleicht nicht gerade als positiv anzusehen sind, sie sind aber auch noch nicht schwarzmagisch (kommt darauf an, wo man hier wiederum die Grenze zieht).
Von seiner Statur her eignet sich der Mann schon besser für die Jagd, das ist richtig. Ebenso was die Gewaltbereitschaft angeht.
Und ja, die Geburtshilfe wird wohl bis heute überwiegend von Frauen durchgeführt.
Das Frauen immer das größere Heilwissen hatten, halte ich allerdings für einen Trugschluss.
Dazu muss man natürlich auch sagen, dass das allgemeine Heilwissen sicherlich früher im Volk besser war als heutzutage noch. Aber es macht logisch einfach Sinn, dass hochwertigeres Heilwissen in einer Person konzentriert wird.
Alter Volksglaube ist nicht rein auf die Heilarbeit zu reduzieren.
Volks"glaube" sicher nicht. Aber die Seite des spirituellen Weltbilds lasse ich mal aussen vor, da sie in den Naturreligionen nicht so ausgeprägt ist.
Wenn wir mal von den lichtvollen Vorstellungen heutzutage hierzulande weggehen, dann ist Hexe (für Frauen, Kinder, Männer) ein Begriff, der mit zweierlei Dingen einhergeht.
Zum einen mit der Vorstellung von machtvollen und gefürchteten Personen, zum anderen mit jeder Art von schadhaften Handlungen und dem Beschwören dunkler Kräfte und Mächte. Als solche bezeichnet zu werden, kann großes Unglück für die Personen beinhalten. Ausgrenzung bis hin zu Verstümmelungen und bestialischen Morden.
Da bist Du aber auch wieder nahe den Texten des Hexenhammers. Natürlich mussten damals Übertreibungen erfunden werden, um die Angst im Volk zu schüren. Aber bei diesen Aussagen ist sehr viel in die Kategorien Unverständnis und Verunglimpfung einzuordnen. Ich denke nicht, dass diese Darstellung dem tatsächlichen Bild entspricht.
Ich sehe das Bild "Hexe" eher als das was sie wahrscheinlich vor der christlichen Dokumentation war ... ein Kräuterweibchen und Hebamme, mit mehr oder weniger spirituell ausgeprägten Ritualen. Das deckt sich weit besser mit der Abstammung aus der Naturheilung, als die Bilder die dann nachträglich gezeichnet wurden.