Hi.
Nun einen Beweis aus der Gegenwart, mhh, lass mich nachdenken....
Also direkt fällt mir dazu nix ein, aber die meisten Aufgaben, die früher der Hexe, Schamanin usw. zugedacht waren, werden heute - zumindest auch - von anderen Leuten ausgeübt.
Wenn man das Wissen über Naturheilkräfte als Beispiel nimmt, dann wäre jeder Homöopat (oder wie man das schreibt) eine Hexe (beides natürlich geschlechtsneutral, wie auch alle folgenden Aufzählungen), nimmt man die Aufgabe den Leuten mit ihren Problemen zu helfen, so wäre jede Beratungstelle oder jeder Psychologe eine Hexe bzw. von Hexen geleitet.
Andererseits, wirst du falls du nach einer Hexe suchst mit sicherheit überall jemanden finden, der sich als solche bezeichnet. Wobei auch da denke ich viele Schwindler dabei sind, die nur das schnelle Geld suchen.
Insgesamt würde ich heute sagen, dass eine Hexe jemand ist, der die oben erwähnten Aufgaben - oder Teile davon - erfüllt, weil er sich dazu berufen fühlt, und nicht weil er eine spezielle Ausbildung (im Sinne eines anerkannten Abschlusses) genossen hat.
Das gilt zumindest in Deutschland. Von der Schweiz habe ich mal gehört, dass es möglich ist, sich als Hexe ausbilden zu lassen (ganz offiziell), allerdings wurde dem ganzen ein anderer Name gegeben.
Achso, was ich noch sagen wollte, weil es mir gerade wieder ganz aktuell passiert ist:
Ein sehr guter Freund von mir, den ich schon seit der 5. Klasse kenne, hat gestern mitbekommen, dass ich mich in einem Esoterik-Forum geteilige, und mich im Allgemeinen dafür interessiere. Er selbst ist in seiner (katholischen) Gemeinde sehr angagiert, und sein einziger Kommentar dazu war "Ach, der Schwachsinn, das ist im Moment auch ne Modewellle, und das hat ja kein Hand und kein Fuß." Als ich darauf erwiederte: "Es hat wohl genausoviel oder wenig Hand und Fuß, wie der christliche Glaube." Gab es nur ein knappes "Nein" als Antwort, keine weitere Ausführung, auch auf Nachfrage nicht. Wir haben uns deshalb nicht weiter gestritten, aber ich denke es ist ein gutes Beispiel dafür, wie verbohrt die meisten Leute doch sind.
Ein anderes ähnliches Beispiel, nur ein paar Wochen älter, aber mit positiverem Ausgang: Ich hab mich mit einem anderen Bekannten über Magie, Hexentum und ähnliches unterhalten, wie genau wir darauf gekommen sind weiß ich nicht mehr. Sein erster Kommentar war: "Ach das sind doch die, die nachts nackt über den Friedhof springen, Leichen ausbuddeln und Tiere schlachten." Ich habe daraufhin natürlich protestiert, und einige Tage später, kam er auf mich zu, und erzählte, er habe mal im Internet ein wenig herumgesucht, und festgestellt, dass das ganze doch zumindest erstmal recht interessant ist, und ja wirklich nichts mit dem zu tun habe, was er vorher gesagt habe.
Ich denke, beide Ereignisse, spiegeln ziemlich gut wieder, was die meisten Menschen von Leuten halten, die sich mit Esoterik beschäftigen, oder sich für andere, meistens nicht anerkannte Religionen interessieren.
Nochmal zu den "Christenhexen"
Wie ich bereits angedeutet habe, scheiterte unsere Diskussion bisher wohl an der Definition von "gläubig". Für mich ist ein wirklich Gläubiger Christ jemand, der jeden Sonntag in die Kirche, und auch das meiste oder sogar alles, was die Kirche tut und lässt als richtig, sinnvoll und notwendig erachtet, woraus für mich auch folgt, dass jede andere Religion abgelehnt wird.
So jemand könnte nie gleichzeitig Hexe sein.
Wie schon beim letzten Mal gesagt, kann eine Hexe bestimmt auch Christ sein, bzw. ihren Glauben im christlichen ausdrücken, aber mit meiner Definition von Gläubig ist das andersherum nicht möglich.
So, war wieder ziemlich lang, vielleicht sollte ich mal erst auf nen Zettel vorschreiben, und dann zusammenfassen.
Als ich gerade nach den Smileys geguckt habe, ist mir noch was aufgefallen, wo wir doch einen Charmedfan hier haben:
Die coolste Serie überhaupt, auch wenn sie nicht hier her passt, ist