Hat das mit uns eine Zukunft?

wie kannst du das beurteilen wenn du selbst nur EINE solche Beziehung, quasi per Zufall, hattest?

wenn du genau liest, dann erkennst du, dass ich geschrieben habe, ich kann NUR FÜR MICH SPRECHEN.

und apropos, per Zufall hatte ich diese Beziehung nicht, es sind an einer Beziehung immer zwei beteiligt.
 
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du schreibst aber allgemein feststellend. gut, dass du es hier richtig stellst.



natürlich sind an einer beziehubg 2 beteiligt. insbesondere an einer narzisstischen. auch wenn sich die komplementärnarzissten fast immer als Opfer sehen...und denken, jemand mishandle sie...


wenn du genau liest, dann erkennst du, dass ich geschrieben habe, ich kann NUR FÜR MICH SPRECHEN.

und apropos, per Zufall hatte ich diese Beziehung nicht, es sind an einer Beziehung immer zwei beteiligt.
 
So, @Stracciatella

Jetzt komme ich dazu - die Frage war, "wie könnte ich Muster auflösen, wenn nicht durch Bewußtwerdung und Verhaltenstherapie".


Die Frage ist im Grunde genommen relativ einfach zu beantworten. Dazu muss man allerdings ein ganz klein wenig Einblick haben in die (Neuro-) Physiologie unseres Körpers und zugleich verstehen, WANN im Laufe unserer Entwicklung die typischen Bindungsmuster entstehen, die später dazu führen, dass wir in Beziehungen geraten, die so eine extrem toxische Qualität haben wie die narzisstische Beziehungsstruktur. Um in eine solche Beziehung zu geraten, muss man selbst nicht unbedingt ein Narzisst sein, es genügt, wenn man andere maladaptive Beziehungsmuster hat.

Um es hier nochmal klar zu stellen - wenn jemand ein oder zweimal in eine solche Beziehung gerät, muss dahinter kein Muster stecken. Dass sich solche Menschen dann, nachdem sie es dann einmalig geschafft haben, sich aus diesem Beziehungstyp zu lösen, relativ einfach "umswitchen" können und wieder eine "normale" Beziehung aufnehmen können, muss hier ganz differenziert gesehen werden. Ich möchte nicht, dass mir hier wieder irgendwas unterstellt, was nicht dem entspricht, was ich hier schreibe. Ich schreibe hier von Menschen, die immer wieder, ohne es zu wollen, in solche Stukturen- und Muster geraten und demnach ein tiefsitzendes Muster in sich tragen.

Doch fangen wir an:

Wann entstehen Bindungsmuster. Sie entstehen in unseren ersten 3 Lebensjahren. Jedenfalls im absoluten Schwerpunkt, das was wir im weiteren Leben in der TIEFE als Bindung zu empfinden in der Lage sind, wie wir selbst Bindung ERLEBEN, wie wir mit Menschen in unserer Tiefe in Verbindung treten und interagieren. Das sind dann auch die Blaupausen für die späteren Beziehungsprobleme, die eben auf maladaptiven Mustern beruhen. Bindung ist immer ein ERLEBEN, kein ERDENKEN!

Dazu muss man wissen, dass sowohl Bindung, als auch Trauma, BEIDES Überlebensmodi sind und aufs engste miteinander in Verbindung zu sehen sind. Bindung UND Trauma hängen beide wiederum aufs Engste mit unserem Nervensystem zusammen. Wenn Bindungsverlust droht, ist das für einen Menschen im Säuglings- und Kleinkindalter in der Physiologie als Lebensbedrohlicher Zustand abgespeichert auf den das Nervensystem und auch der ganze Körper und Leib (z.B. nach Weinreb oder Steiner) mit traumatischem Stress reagiert und diese Erfahrungen auch gespeichert bleiben. Jedes einzelne erlebte traumatische ERLEBEN und jeder erlebte Bindungsverlust/verunsicherung liegt in unserem Körpergedächtnis gespeichert auch wenn es keine bewußte Erinnerung dazu gibt. Aber das ERLEBENSMUSTER, das in dem Moment ausgelöst wird, das bleibt gespeichert.

Und wo werden diese Erfahrungen sowohl ausgelöst, als auch gespeichert? Im limbischen System, in der Amygdala, im autonomen Nervensystem und eben im Körper selbst. Dieses "Reptilienhirn" ist ein reflexhaft reagierender Teil, der Gefahr, und auch Bindungsverlust etc. über Neurozeption (nach Porges) bereits wahrnimmt, lange bevor wir das bewußt realisieren. Wesentlich ist aber, dass sich die Hirnstruktur, die es möglich macht, dass wir Vorgänge in unserm inneren "Mentalisieren" können um sie dann zu ändern (z.B. "meine Wut ist im Verhältnis zum Auslöser überzogen"), erst ab dem etwa 4 Lebensjahr überhaupt erst maßgeblich mitwirken kann, da sie vorher noch nicht ausreichend entwickelt ist. Ich spreche dabei vom Präfrontalen Cortex. Der Präfrontale Cortex, das ist ein Teil des Neocortex, in dem wir DENKEN. Der Präfrontale Cortex ist bei Frauen übrigens erst mit 21 voll ausgebildet, bei Männern mit 23.

Droht Bindungsverlust/Trauma, wird der Mensch bzw. das Kind eben genau diese Erlebens- und VerhaltensMUSTER anlegen um die Bindung halten zu können (denn alles andere wäre Lebensbedrohlich), die in Beziehungen später zu Problemen führen. Der Säugling/Kleinkind ist gezwungen, Strategien zu entwickeln um der Gefahr zu entkommen oder die Bindung wieder herzustellen. Wobei Bindung das GEFÜHL (NErvensystem!) von Sicherheit ist, das sich nicht ERDENKEN lässt und somit mit unserem Präfrontalen Cortex nichts zu tun hat und auch hier nicht "hergestellt" werden kann durch kognitive Einflussnahme, gutes Zureden, Denken. Einem Menschen mit Maladaptiven Beziehungsmustern ermangelt es dem Grunde nach - im Grunde ist es egal um WELCHE offizielles Störungsbild es sich handelt - an einem wesentlichen Element, nämlich an INNERER Sicherheit. Und diese wird NIE NIE NIE NIE NIEMALS hergestellt über Denkprozesse sondern ist ein Reifungsakt (den ein Mensch mit Maladaptiven Mustern) in der Kindheit nicht oder nur ungenügend vollziehen konnte, weil auch sein Nervensystem die entsprechende Reifung nicht mitvollziehen konnte, da es mit ÜBERLEBEN beschäftigt war und auch heute in Beziehungen noch mit Überlebensmustern reagiert - ob er will oder nicht. Der Körper reagiert automatisch mit dem gespeicherten Muster. Was wir aber auch nicht wissen können - weil - wir keinen Referenzwert spüren und schon garnicht erdenken können. Ein Trauma, aus dem letztlich die Maladaptiven problematischen Bindungsmuster entstehen ist eben abgespalten und bleibt, bis es integriert wird, im Alter stecken, in dem das Trauma passierte. Auch das ist ein wichtiger Punkt!

So, an die Amygdala und die im Körper gespeicherten Muster und die eben existentielle Unsicherheit eines Menschen kommen keine kognitiven Bemühungen heran. Denn diese (kognitiven Maßnahmen) erreichen nur unseren Neocortex, da können wir das alles schön "bewußt" kriegen (glauben wir bestenfalls übrigens -
Warum sage ich, dass wir das bestenfalls "glauben"

denn 1. die Neurophysiologische Reaktion ist da, BEVOR wir die Geschichte dazu erfahren - und somit ist die bewußt erinnerte Geschichte zu unseren Reaktionen oft nicht einmal die Richtige!!! auch das muss man wissen, was eine rein auf kognitiver Einsicht und Umlernen basierende Therapie wie die VT ad absurdum führt)

2. In der Zeit, in der wir die Muster anlegen, gibt es die sog. frühkindliche Amnäsie. Das heißt, es ist uns garnicht möglich, kognitiv (!) Zugang zu bekommen zu dem damaligen erleben. Also können wir diese Muster auch nicht durch reines "bewußtwerden" verändern!

3. Der Teil, der zu erreichen nötig ist, um das Trauma zu integrieren, befindet sich im vorsprachlichen Bereich (denn die Bindungsmuster werden angelegt im Alter bis 3), also ist auch dieser Teil nicht für rein kognitive Maßnahmen zugänglich bzw. nicht erinnerbar.

Beziehungsmuster laufen in 90% der Fälle über Bottom Up Prozesse, NICHT, wie die Verhaltenstherapie über Top Down. Auch das muss man wissen!! Sich etwas bewußt machen und es dann daraufhin anders machen wollen, ist ein Top Down Prozess. Das kann nicht funktionieren, wenn unser Nervensystem im Grunde alles gespeichert hat und entsprechend OHNE dass wir direkt (!) Einfluß nehmen können bei einem Auslöser automatisiert reagiert und ERLEBEN lässt, was uns später in Beziehungen dann zum Verhängnis wird. Wie ich ja schon sagte, die für gute Beziehungen nötige innere Sicherheit kann nicht erdacht werden sie muss sich im Laufe der Reifezeit eines Menschen ENTWICKELN und das tut sie durch inneres ERLEBEN und durch Co-Regulation!

Sich eines Erlebens und Beziehungsmusters bewußt zu werden bedarf ganz anderer Maßnahmen und eines ganz anderen therapeutischen Vorgehens. Aber defintiv (und ich hoffe es ist jetzt klarer geworden warum das so ist) nicht der Verhaltenstherapie.

Alles, was wirklich TIEFgreifende Muster sind, wie es eben Bindungsmuster sind, ist ganz sicher in den seltensten Fällen (sag niemals nie....) wirklich heilbar durch reine Bewußtwerdung und/oder VT. Und ich spreche hier von HEILUNG, denn Heilung bedeutet, dass ich nicht nur im außen angepasst agieren und reagieren kann, sondern dabei innerlich nicht in einer Notsituation bin oder Dissoziieren muss, weil die entstehende Spannung nicht aushaltbar ist.

Ich rate jedem, der erkannt hat, dass er TIEFE Beziehungsmuster in sich trägt und diese in jeder Beziehung wieder auftauchen, obwohl er das nicht möchte und das zu massiven Problemen führt, sich eingehend zu beschäftigen mit der neuesten Traumaliteratur. Man weiß heute so viel mehr als das, was die Verhaltenstherapie zu bieten hat und damit ist auch der Ansatz der Verhaltenstherapie längst überholt. Wenn man sich eben damit auseinandersetzt, wie viel breiter und tiefer unser Wissen heutzutage schon ist, was das menschliche Verhalten, Erleben und Beziehungen, Bindung/Trauma anbelangt, dann verabschiedet man sich von VT weil sie dann schlichtweg absurd wird in ihrer oberflächlichen, nicht in der Tiefe des Erlebens wirksamen Eindimensionalität. Namen, die zu nennen sind um das hier geschriebene für sich nochmal stärker in der Tiefe zu sortieren, wären Porges, Steele, van der Hart, Ellert Nijenhuis; Perry, van der Kolk, Berceli. um nur ein paar zu nennen.
Im Grunde wussten das aber schon längst, wenn auch nicht so wissenschaftlich aufgestellt, die alten Zen Meister, die genau wußten, wie eng der Kontakt zwischen Geist und Körper ist

Wer sich eingehend damit beschäftigt, der kommt um die Erkenntnis nicht drumherum, dass tiefe Muster sich nur über eine sehr viel ganzheitlichere Therapie lösen lassen als eben VT oder reines "ich mache es mir bewußt" denn der Mensch funktioniert eben nicht über "ich denke also bin ich" .

Bevor mich jetzt wieder jemand köpfen möchte, bitte macht euch die Mühe und belest euch erstmal.
Es ist nicht ganz einfach, die Zusammenhänge zu erklären (weil das eben auch rein kognitiv ist). Wenn ein Mensch sich diese Bewußtseinsräume erschlossen hat, in denen wir als Mensch exisiteren und sie zu ERLEBEN fähig ist, dann gibt es auf der Ebene eines nicht mehr nur mentalen Bewußtseins ein Verständnis dessen, was ich hier versucht habe, zu erläutern.

LG



Wie könnte ich Muster auflösen, wenn nicht durch Bewusstwerdung und Verhaltensänderung?

Ob ich das Verhaltenstherapie oder sonst wie nenne, ist doch egal.

Wenn es diesmal für Feuervogel klappt, hat sie offenbar genug dazugelernt und es richtig gemacht. Sie wird es nur erfahren, wenn sie es ausprobiert, aber nicht, indem sie sich von allen Männern fernhält, weil es könnte ja sein...
 
Hallo Nova21




Ja, du wirst jetzt geteert und gefedert ;)

Aber mal im Ernst, was hat das jetzt alles mit @Feuervogel´s Frage zu tun?

Du kaperst hier das Thema, finde ich nicht fair.

Mit Feuervogels Frage hat dieser Offspin freilich nichts mehr zu tun. Novas erster Beitrag wurde von mehreren Leuten kritisiert und jetzt erklärt er, wie es gemeint war - das ist sein gutes Recht.

Wir können ja einen eigenen Thread aufmachen, wenn es noch mehr dazu zu sagen gibt. Oder wir lassen es stehen und gut is.
 
Mit Feuervogels Frage hat dieser Offspin freilich nichts mehr zu tun. Novas erster Beitrag wurde von mehreren Leuten kritisiert und jetzt erklärt er, wie es gemeint war - das ist sein gutes Recht.

Wir können ja einen eigenen Thread aufmachen, wenn es noch mehr dazu zu sagen gibt. Oder wir lassen es stehen und gut is.

Der "Er" ist eine sie. :D

Aber trotzdem

Dieser Thread gehört Feuervogel und ihre Zukunft findet jetzt bereits in schöner Weise in der Gegenwart statt. :)

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Klar, das ist Feuervogels Thread. Nur gibt hier im Forum halt jeder seinen Senf dazu - und bei Kritik darf man sich verteidigen.
Was hiermit geschehen ist.
Gut is

Klar darf man sich verteidigen.

Aber, ….hier geht jemand in die Opferrolle und dann muss gleiche ein Retter her. :sneaky:

Immer interessant, wie eine Dynamik abläuft.

Ich fand die Antwort # 73 von Nova als Rechtfertigung einfach zu überzogen, eine richtige Abhandlung nur um Recht zu haben und gegen die Verhaltenstherapie zu wettern und damit einen Nebenkriegsschauplatz aufzumachen.

Sorry @Feuervogel, dass musst jetzt ein.
 
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