Schönen guten Abend,
ich habe einen tolles Pdf vom Willigis Jäger gefunden, den ich heute teilen möchte.
Ein Ausschnitt davon......
Ich habe ganz Mensch zu sein. Das ist alles! Die Erste Wirklichkeit, die wir Gottheit, Leerheit, Brahman nennen und die am Ende mit all diesen Worten doch nicht erreicht werden kann, hat keine andere Tendenz, als sich in unserem Menschsein auszudrücken. Und nur in unserem Menschsein können wir in Kontakt mit ihr stehen. Sie manifestiert sich im Gras als Gras, im Baum als Baum und im Menschen als Mensch. Sie spiegelt sich in allem wider, was Form hat, sei es materiell, psychisch oder geistig. Wir brauchen nicht heilig zu werden oder sonst etwas Besonderes zu sein, wir haben nur Mensch zu werden mit der Entfaltung aller Potenzen, die uns gegeben sind. Uns annehmen, so wie wir sind und immer wieder versuchen, im Hier- und Jetzt-Sein in die Kommunikation einzutreten, bis dieses Fundament der Einheit durchgehend bleibt….
Es gibt eine Finalität des Atoms, sagt uns die Naturwissenschaft.
Das heißt, das Universum ist eine Einheit, aus dem
nichts herausfallen kann. Es ist wie ein Netz, in dem alles mit
allem verbunden ist. Jedes Atom hat die Tendenz sich zu verbinden
und sich in ein Molekül einzufügen. Jedes Molekül hat
die Tendenz, sich mit einer Zelle zu verbinden und jede Zelle
tendiert zu einem größeren Organismus. Unsere egozentrische
Entwicklung als Mensch hat uns aus dieser Einheit hinausgeführt.
Wir fühlen uns als individuelle Maschen und haben vergessen,
dass wir Teil eines Netzes sind.
Unser Egozentrismus hat uns in eine neue Symbiose geführt –
eine Symbiose mit unserem Ich. Das Ich wurde kultiviert. Es
hat von der Erde Besitz ergriffen. Zweifelsohne habe Wissenschaft
und Technik mit seiner Hilfe unglaubliche Erkenntnisse
hervorgebracht, und die Psychologie wirkte mit, dieses Ich
zu stabilisieren. „Selbstverwirklichung“ ist hierfür das Schlag-
Aus dem Nichts, aus der Leere, erhalten wir die wahre Deutung unseres Wesens
Die heilende Kraft unseres tiefsten Wesens
Wenn wir jedoch als Menschheit weiterkommen wollen,
steht uns eine zweite Entbindung bevor, die Entbindung
aus der Ich-Zentrierung. Für mich ist dies eine zweite kopernikanische
Wende. Wir glaubten einmal die Erde sei der Mittelpunkt
des Weltalls und der Mensch die Krone der Schöpfung.
Heute können wir darüber nur lächeln. Die Entbindung
aus der Hypertrophie des Ego, der Ratio und der personalen
Abgrenzung bedeutet eine zweite kopernikanische Wende,
die meines Erachtens ein dringend erforderlicher und unabdingbarer
Entwicklungsschritt der Menschheit darstellt. Dieser
nächste Schritt in der Evolution bedeutet die Öffnung unserer
Ich-Struktur in eine universale Erfahrungsebene hinein,
in der wir Einheit und Verbundenheit mit allem erfahren. Dieses
Universum ist ein „Universum der Liebe“, denn in ihm ist
alles miteinander verbunden. Diese Erfahrung der existentiellen
Verbundenheit ist die Erfahrung der Liebe. Wenn der
Mensch dazu in der Lage ist, diese Einheit zu erleben, dann ist
das Leid des Nächsten sein Leid und dessen Freude wird zur
eigenen Freude…”
Om
