Hass erkennen!

Werbung:
Aber am leichtesten ist er sicher an Extremen zu erkennen.

Yepp, das denke ich auch.


Es fehlt mir in der und in solchen Diskussion aber die andere Seite des Hasses, die fragt, was kann er bringen?

Es gibt allerdings nichts was mit/durch Hass erreicht werden kann, dass nicht auch ohne ihn zu bewerkstelligen wäre.



Hass
"Wird Bedrohung als massive Gefahr erlebt, entwickelt sich oftmals Hass. Er dient dazu, maximale Kräfte freizusetzen, um das bedrohliche Ausgeliefertsein aktiv abzuwehren.

Hass wird von der Psychologie zwar nicht als Abwehrmechanismus definiert, er hat innerseelisch aber eine analoge Funktion. Wird Hass nach außen gewandt um das als bedrohlich Empfundene anzugreifen, schwächt er regelhaft Ängste ab, die der Wucht der hasserfüllten Aggression im Wege stehen. Wer hasst, ignoriert Gefahren für sich selbst... und begeht, wenn er glaubt, es müsse sein, ein Selbstmordattentat.
Auch wenn Hass nicht ausagiert wird, wehrt er ab; allerdings nicht die Angst, dass man bei einem Angriff selbst Schaden nehmen könnte, sondern die gefürchtete Erfahrung, dass man tatsächlich ausgeliefert ist.

Ist im Zusammenhang mit Hass von Funktionen die Rede, klingt das so, als wolle man seinen Auftritt rechtfertigen. Was eine Funktion hat, macht schließlich Sinn. Was Sinn macht, kann so schlecht nicht sein. Zu bedenken ist jedoch, dass fast alles, was Hass bewerkstelligen kann, auch auf anderem Wege zu bewirken ist. Insofern ist Hass als Mittel zum Zweck zwar anwendbar, kaum je aber zwingend erforderlich. Und da Hass auch für den Hassenden unausweichlich Leid bedeutet, wäre es das Beste, man könnte ihn endgültig hinter sich lassen."



2.5. Von der Wut zum Hass

Wut kann fließend in Hass übergehen. Wut ist ein aggressiver Affekt, der in Gegenwart eines drohenden Ausgeliefertseins aufwallt. Er versucht, die Unterwerfung unter den bedrohlichen Faktor explosiv zu sprengen. Gelingt ihr das, ebbt Wut ab. Gelingt es der Wut aber nicht, dem Ausgeliefertsein abzuhelfen, kann sie in Hass übergehen.

Ungleiche Brüder

Wut
Impulsiv, aufwallend, vorübergehend, spontan.
Begibt sich in Gefahr, weil sie Gefahren übersieht.
Übersieht den Wert des Gegners.
Lässt ab, wenn der Gegner auf Abstand geht.

Hass
Beständig, systematisch, berechnend
Nimmt Gefahr für sich selbst bewusst in Kauf.
Verleugnet den Wert des Feindes.
Setzt dem Feind nach."


http://www.seele-und-gesundheit.de/exis/hass.html



Hass beginnt dort wo Wut ohnmächtig wird. Wut ist der kleine Bruder des Hasses. Während Hass die endgültige Vernichtung bedrohlicher Kräfte anstrebt, begnügt sich Wut damit, das Bedrohliche in seine Schranken zu weisen.

Yepp, kleiner/großer Bruder, kommt hin. :)

Man sieht hier auch schön, dass es bei Hass um System und Permanz und nicht um eine temporäre Erscheinung, wie die eines kurzen vorrübergehenden Anflugs geht.



Hass entsteht aus Kränkung und Verletzung.

Möglicherweise, ja.



So fühlt er sich jedenfalls bei mir an.
Wie ist das bei dir?

Ich habe nie jemandem nachgesetzt/nachgestellt, war nie beständig, systematisch, berechnend dabei, noch verleugne ich den Wert (als Mensch) des Feindes.

Ergo, ich hab -bis auf kurze Momente in Ausnahmezuständen- nie wirklich gehasst. Wie sich das anfühlt? Aufwallend, heiß und wieder abflachend.....Ich bin eher wenn, der impulsive Zorn/Wut-Typ. :D Sehr kurzweilig allerdings.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wo beginnt also Hass gegen Menschen?
Hass beginnt, wenn zu einer dauerhaft starken Abneigung der Wunsch hinzukommt, der betreffenden Person zu schaden. Er kann moralisch durchaus gerechtfertigt sein, sofern diese Person für erhebliches Leid verantwortlich ist und du nicht mehr Schaden anrichtest, als nötig ist, um zu verhindern, dass sie weiteres Leid verursacht.

Schwierig wird es, wenn du ein Fanatiker bist und unter "fügt erhebliches Leid zu" auch spöttische Bemerkungen, die Nichteinhaltung religiöser Vorschriften oder die bloße Existenz von bestimmten Menschengruppen einordnest. Aber dafür gibt es ja das Selbstjustizverbot.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hass ist das niederste Gefühl, das dem Geist alles an Kraft abverlangt, die er benötigt für Abscheu und Widerstand.
Man sollte sich immer bewusst sein, dass er funktioniert wie ein Bumerang.
Und außer der Verstärkung des Dramas keinerlei Funktion hat.

Hm. Du meinst so wie in deinem thread über ein nicht akzeptiertes "Nein" z.B. ? Wäre das sowas? Wie der Widerstand/die Abscheu der/die sich im Grund für das "Nein" auftut oder auch der Nichtakzeptanz dieser Grenze?
 
Ist jegliches Meiden von "anstrengenden"/übergriffigen oder sonst wie sozial unverträglichen Menschen ein Anzeichen für Hass?

Je nach individueller Situation, Ausgangslage oder Ziel/Anliegen/Befindlichkeiten oder what ever, scheint es normal zu sein gewisse Menschen gelegentlich zu meiden.


Ist man aufgrundessen Jemand der Andere hasst? :confused:
Für mich definitiv nicht!


Wo beginnt also Hass gegen Menschen?

Woran erkennen wir Hass?

Beispiele sehr willkommen...................:)

Gutes Thema!

Zu Hass gehört meines Erachtens unbedingt Aggresion oder aggressive, wütende Gedanken und dann entsprechende Taten. Jemanden nur meiden ist für mich noch nicht Hass, sondern kann auch einfach defensives, selbstschützendes Verhalten sein. Jemanden zu meiden, der einem schadet oder mit dem man nicht klar kommt, kann auch friedensstiftend sein. Indem man Abstand herstellt, klärt man vielleicht auf ganz pragmatische Weise eine schwierige Situation. Hass dagegen hat schon eine aktive, aggressive Note, man wünscht jemanden Schlechtes, möchte ihm schaden. Eine Vorstufe von Hass mag vielleicht Ekel sein. Bloße Abneigung allein ist es m.E. noch nicht. Die Grundlage von Hass ist vielleicht das Gefühl, das jemand grundlegend anders ist, als man selbst. Das wiederum wurzelt in einer übertrieben Selbstwertschätzung oder einem Gefühl von wie auch immer gearteter Überlegenheit gegenüber dem anderen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
Hass ist eine natürliche Empfindung und deshalb weder zu vermeiden noch wert, sich darüber den Kopf zu zerbrechen.
Hm, ich halte es schon für sinnvoll, hin und wieder auch darüber nachzudenken, was einen treibt und wie man damit umgeht, und nicht einfach unkritisch jedem Impuls nachzugeben, den das Gehirn aussendet.
 
Zurück
Oben