Ich glaube das wird jetzt OT von meiner Seite.
Wenn das für Euch alles VT oder NeuNazis sind oder wie mans nennen will... Na dann gute Nacht.
Mich abgrenzend vom Ostler-Vergleich von
@Gabi0405 vorhin, mag ich kurz zu deinem Textabschitt was schreiben.
Mein Problem ist schon seit längerem, dass ich mir immer weniger eine Meinung bilden kann, je mehr ich querlese. Wenn ich derzeit nach meiner "einstigen" Meinung gehe, kommt nichts gescheites dabei raus. Das war vielleicht vorher auch schon so und die aktuelle Kontroverse deckt es nur auf? Keine Ahnung.
Du schreibst von Erfahrungen mit dem Regierungsapparat DDR, die ich beispielsweise nicht gemacht habe. Das meine ich nicht hintenrum, ignorant oder provokativ sondern so wie ich es schreibe.
Ich bin in einem System groß geworden, wo man in der neunten Klasse in KZs zum Klassenausflug geschickt wurde, außerdem hatten wir das Thema ein Jahr im Geschichtsunterricht. Das soll keine Kritik am System sein, sondern nur eine Darstellung. Ich lernte/arbeite im sozialen Sektor der überwiegend mitte/links dominiert ist (glaub ich zumindest). Soviel zur Prägung, die bei jedem anders ist.
Mittlerweile lebe ich in einer Welt wo die Wagenknecht anno dazumal ins rechte Licht gerückt wurde, die Debatte begann ob man NPD und Konsorten verfassungsrechtlich verbieten kann und jetzt Leute auf die Straße gehen weil sie ihre Grundrechte gefährdet sehen durch Regierungsbeschlüsse. Prägung trifft auf Realität und verursacht Unbehagen/Unwissenheit.
Das mag alles oberflächlich nichts miteinander zu tun haben, etwas unter der Oberfläche zeigt sich (mir) aber eine politisch-verfassungsrechtliche Kontroverse bei der ich mittlerweile nicht mehr durchblicke.
Ich habe im RL damals schon den Fehler gemacht die Frage zu stellen ob bspw. ein NPD-Verbot nicht am Ziel vorbeischießt, weils diese Gesinnung trotz Verbot noch gibt und mein Verständnis von Demokratie obendrein auch impliziert, dass es pluralistisch zugehen darf mit allem "guten und schlechtem" was eine Gesellschaft so hergibt (solang das Verfassungsgericht nichts Gegenteiliges nachweisen kann - lustig was ich so alles gedacht habe). Und nein ich sympathisiere nicht mit rechten Lagern, sage ich sicherheitshalber dazu.
Hätte ich die Wagenknecht damals direkt wählen können, hätte ich es gemacht. Ging aber leider nicht, schade eigentlich. Und ich seh auch nichts verwerfliches daran wenn Leute auf die Straße gehen wenn sie ihre Grundrechten gefährdet sehen. Ich finds sogar gut, auch wenn ich es für mich anders sehe.
Aber wenn ich ehrlich bin: Eine wirkliche Meinung dazu habe ich schon lange nicht mehr. Fällt mir schwer wenn Verschwörungstheorie nicht mehr von "objektiven Faktenwissen" (lustig) unterschieden werden kann und das was einst rechts/links/mitte war, sich zunehmend zu einem undurchsichtigem Einheitsbrei vermischt. Vielleicht war das aber auch schon immer so und ich habs als letzte kapiert? Keine Ahnung.
Sorgen mache ich mir in dem Kontext um ganz andere Sachen, zum Beispiel dass sich irgendwann Bürgerwehren mit arabischen Clans bekriegen, oder das aktuelle Denunziantentum (wenn der Mundschutz nicht ordentlich sitzt) den Virus überlebt.
Aber ne Meinung? Den Luxus möchte ich mir gerade irgendwie nicht leisten. Auch blöd, ich weiß.