Grundeinkommen für eine bessere Zukunft

Ihr glaubt aber nicht ernsthaft, dass sich mehr Leute mit metaphysischen Fragen befassen, nur weil sie nicht hackeln gehen müssen?

Wobei das eh jedem seine Sache ist, ob man das tut oder nicht, und jeden andren einen Scheiß angeht. Ist ja im Prinzip auch voll egal - Menschen werden ja nicht klüger oder besser, wenn sie sich Fragen "wo komm ich her?" und "wo komm ich hin" und diesen ganzen Mist.

Ich hätt lieber, mehr Menschen würden sich als Teil einer Gesellschaft sehen, die irgendwie bestmöglich funktionieren muss, und sich mehr empathisch in andere Leute reinversetzen. Heute hab ich mal darüber nachgedacht: Alle diese Vollpfosten wollen immer, dass die Reichen mehr hergeben, weil sie mehr haben. Und nicht nur absolut mehr (wenn ich das doppelte verdien, geb ich auch das doppelte an Steuern her), sondern auch RELATIV (wenn ich das doppelte verdien, geb ich mehr als das doppelte an steuern her), und das find ich ganz einfach zum kotzen, weil man sich damit als Gesellschaft den Ast, auf dem man sitzt sukzessive absägt. Es sind nämlich die Reichen, die unsere Gesellschaft tragen, steuermäßig gesehen.
Es ist nämlich NICHT so, wie manche Leute glauben, dass man sich einfach aussucht, ein Topverdiener zu sein. Man muss eisernes Durchhaltevermögen, die Veranlagung und das Können haben und sich gegen hunderte, gar tausende andere durchsetzen, die das gleiche wollen. Man muss stundenlang arbeiten, von früh bis spät, man muss für die Arbeit leben, sonst wird das schwerlich was. Man muss auch Verantwortung übernehmen und dafür geradestehn, was man gemacht hat, allein wegen der Presse.
Und da frag ich mich schon: wer will sich anmaßen, einem Topverdiener zu sagen, er soll mehr als die Hälfte seines Einkommens einfach *herschenken*?

Ein Reicher hat nicht "mehr". Er hat nur mehr GELD. Das liegt daran, weil er sich in seinem Leben die Priorität gesetzt hat, viel Geld zu verdienen, weil ihm das wichtig ist. Anderen Leuten ist das egal, die haben lieber einen 9-to-5-job und freuen sich, wenn sie am Nachmittag heimkommen und frei haben. Erwarte ich von diesen Leuten, dass sie mehr als 50% ihrer Freizeit (die ein Topverdiener normalerweise NICHT hat, denn in den meisten Fällen gilt: um 5 heimgehen is nich) einfach hergeben (z.B. zusätzlich gemeinnütziger Arbeit nachgehen), nur weil sie mehr davon haben als andere?

Das wäre ein nur logischer Schritt. Wieso sollte ein Topverdiener anteilsmäßig mehr von der "Zeit" (=Geld) für die Gesellschaft hergeben als jeder andere?

Gehört nur marginal zum Topic, is hier aber schon mehr als einmal angesprochen worden.
 
Werbung:
Ihr glaubt aber nicht ernsthaft, dass sich mehr Leute mit metaphysischen Fragen befassen, nur weil sie nicht hackeln gehen müssen?

Ich hätt lieber, mehr Menschen würden sich als Teil einer Gesellschaft sehen, die irgendwie bestmöglich funktionieren muss, und sich mehr empathisch in andere Leute reinversetzen. Heute hab ich mal darüber nachgedacht: Alle diese Vollpfosten wollen immer, dass die Reichen mehr hergeben, weil sie mehr haben. Und nicht nur absolut mehr (wenn ich das doppelte verdien, geb ich auch das doppelte an Steuern her), sondern auch RELATIV (wenn ich das doppelte verdien, geb ich mehr als das doppelte an steuern her), und das find ich ganz einfach zum kotzen, weil man sich damit als Gesellschaft den Ast, auf dem man sitzt sukzessive absägt. Es sind nämlich die Reichen, die unsere Gesellschaft tragen, steuermäßig gesehen.
Es ist nämlich NICHT so, wie manche Leute glauben, dass man sich einfach aussucht, ein Topverdiener zu sein. Man muss eisernes Durchhaltevermögen, die Veranlagung und das Können haben und sich gegen hunderte, gar tausende andere durchsetzen, die das gleiche wollen. Man muss stundenlang arbeiten, von früh bis spät, man muss für die Arbeit leben, sonst wird das schwerlich was. Man muss auch Verantwortung übernehmen und dafür geradestehn, was man gemacht hat, allein wegen der Presse.

Nun, Tarbagan,

ich sehe schon, dass es ein furchtbar hartes Brot ist, reich zu sein und ich bin auch gern bereit, all diejenigen zu bedauern, die so viel Verantwortung für die Gesellschaft tragen. Aber es ist eben i h r e Gesellschaft, so wie sie sie wollen. Und sie hätten ganz gern, dass die anderen auch i h r e Gesellschaft wollen, doch das klappt vielleicht nicht.
Bei dem, was ich schrieb, geht es eben auch gar nicht um Reichsein und auch nicht um "Metaphysik", was immer das auch sein mag. Sondern nur darum, dass ich es für sinnvoll halte, wenn jeder die Möglichkeit hat, das zu finden, was sein ureigenstes "Ding" ist, etwa getreu dem Udo-Lindenberg-Song "Ich mach mein Ding, egal, was die andern labern,... usw." Denn wenn jeder "sein Ding" macht, macht ihm das Spaß, und so macht das Leben insgesamt auch für diejenigen Spaß, die damit in Berührung kommen. Er tut es eben mit Freude und sogar - ich trau mich kaum, das Wort zu verwenden - mit LIEBE. So kommen wir vom Job wieder zum Beruf. Auf diese Weise könnte eine Gesellschaft entstehen, die viel mehr Menschen als i h r e Gesellschaft empfinden, während sie heute eher daran denken, sich aus diesem Konstrukt, das nichts mit ihnen zu tun hat, auszuklinken.
Genau dieser Idee folgt die Vision des bedingungslosen Grundeinkommens, das übrigens keine neuzeitliche Erfindung ist, sondern mindestens auf Thomas Paine zurückreicht, einem der Gründerväter der USA. Auch diejenigen, die sich für Geld "den Arsch aufreißen" - wie Du vielleicht - könnten sich ein wenig zurücklehnen und überlegen, ob es etwas gibt, was ihnen Spaß bereiten würde und nicht bloß Arbeit.
Vielleicht ist dabei nicht alles durchdacht, vielleicht gibt es auch da noch Probleme, aber besser als das, was wir jetzt haben, ist es allemal. Denn das, was wir haben, führt früher oder später zum Bürgerkrieg, der bereits in vielen Ländern schon begonnen hat. Die "Armen" dümpeln immer eine Weile vor sich hin und irgendwann haben sie soviel Wut angesammelt, dass sie einfach die "Reichen" abstechen, wenn sie sie kriegen, zumindest jedenfalls deren Autos abfackeln... Das ist das bisherige Spiel und wenn wir es nicht ändern wollen, müssen wir es uns gefallen lassen.

Herzliche Grüße,
nanabosho
 
Vielleicht kann mir jemand folgende Fragen bezüglich des Grundeinkommens beantworten bzw. einen Link mitteilen. Habe schon immer wieder was dazu gelesen, aber keine Antwort dazu gefunden.

Wie würde sich das Grundeinkommen auf die Inflation auswirken ? UND

Kann das Grundeinkommen funktionieren solange es Zinsen gibt oder muss es genau deswegen scheitern, weil unserer Geldsystem mit hoher wahrscheinlichkeit wieder scheitert. Wäre sozusagen jetzt der Zeitpunkt schlecht gewählt ?

LG Siegmund
 
Über das Grundeinkommen gibt es einen recht guten Dokumentarfilm von zwei Schweizern. Dürfte unter dem Titel "Das bedingungslose Grundeinkommen" unter Google-Videos zu finden sein.
Es bedeutet natürlich, dass das gesamte Geldsystem anders aufgezogen wird. Beispielsweise gibt es dann nur noch die Mehrwertsteuer, die aber auch anders berechnet wird. Alle anderen Steuern fallen weg. Wahrscheinlich müsste auch das Zinssystem vollständig wegfallen, wenn das Ganze funktionieren soll. Denn das Prinzip beruht auf ständigem Fluss, nicht auf Anhäufung an bestimmten Stellen.

Herzliche Grüße,
nanabosho
 
Hey ho Leute!

Ich habe alles nur etwas überflogen. Meiner Meinung nach ist das Geldsystem nicht mehr zu retten.

Nun unser Geldsystem beruht darauf, dass jemand etwas Geld hat und dies verleiht, mit Zinsen. Leider ist dieses System so etabliert, dass es nicht wirklich abgeschafft werden kann. Es versteht doch jeder, dass man Geld braucht, um die Miete zahlen zu können. Und das ist nur ein Beispiel. Aufgrund der aktuellen Ereignisse (siehe Börse etc.) sieht es wohl so aus, dass dieses System früher oder später in sich zusammenfällt.

Grundeinkommen ist auf Dauer nicht möglich, weil jeder Staat irgendwie hochverschuldet ist und die Neuverschuldung gedeckt werden muss. Grundeinkommen wäre vielleicht für 10 bis 20 Jahre möglich, vorausgesetzt jeder würde die zusätzlichen (dem Staat entstehenden) Schulden ausgleichen. Ist ähnlich wie bei der Rente. Also durch Mehrbelastung der Bürger.
Eine mögliche Alternative wäre eventuell, wenn Menschen Arbeit leisten und dafür Produkte oder Dienstleistungen bekommen. Und wenn der Staat eine bestimmte Grundversorgung z.B. durch Pfandmarken herstellt, Miete etc. umsonst ist. Wenn jemand Luxus will, muss er halt schuften. :D
Die eigentliche Intension sollte auf das Gemeinwohl ausgelegt werden, damit jeder was vom Kuchen bekommt.
Das ist aber im Moment nicht möglich.
Vorallem wegen dem Denken und Empfinden der Menschen. Technologisch sind wir vielleicht schon im 21. Jahrhundert oder sogar weiter, aber moralisch noch in der Steinzeit.

So das wollte ich mal loswerden. :D
 
Ich bin auch für ein Grundeinkommen. So würde man sehr viel kreativ-schöpferisches Potential freischaufeln, dass momentan noch im Druck Arbeiten-um-zu-Überleben gefangen ist.

Mit dem Grundeinkommen würden alle genug zum Überleben haben, wer mehr will muss mehr tun. Und man hätte endlich auch Zeit zum Leben.
 
Meiner Meinung nach ist das Geldsystem nicht mehr zu retten.

Grundeinkommen ist auf Dauer nicht möglich, weil jeder Staat irgendwie hochverschuldet ist und die Neuverschuldung gedeckt muss.

Mit dem Geldsystem (Schuldgeld) hast du vermutlich Recht. Grundeinkommen hängt jedoch nicht von Verschuldung ab. Auch jetzt leisten sich Staaten große Sozialtransfers (in Deutschland jeder dritte Euro) trotz Verschuldung.

Ein BGE ersetzt bzw. bündelt viele bisherige Sozialleistungen unbürokratisch und menschenwürdig. Finanziert werden kann es durch Komsumsteuer sowie den Wegfall herkömmlicher Transfers (HartzIV, Kindergeld, Arbeitslosengeld, Bildungspaket usw.) sowie Bürokratieeinsparungen.

Kurz: BGE ist möglich und problemlos finanzierbar - wenn wir es wollen.
 
Werbung:
Ich kann nur noch mal bekräftigen, dass ich mich doschos Meinung ohne Vorbehalt anschließe.
Es gibt 2 Schwierigkeiten, und die sind ähnlich groß.
1. Zu viele heute noch Mächtige haben zu viel zu verlieren und werden sich, so lange sie können, dagegen stemmen.
2. Wenn es das Grundeinkommen nur in einem kleinen Teil der Welt gibt, werden diejenigen, die sich einfach nur über Wasser halten wollen (anstatt ihre Talente zu entwickeln), versuchen, dorthin zu gelangen, koste es, was es wolle. Und dadurch könnten mächtige Turbulenzen und Ungleichgewichte entstehen.
Ich habe keine Ahnung, wie diese Schwierigkeiten beseitigt werden können, denn eines können wir nicht ändern: die unterschiedliche Bewusstseinsentwicklung der Menschen, die schon in einem einzigen Land Europas eine erhebliche Bandbreite aufweist...

Das bisherige Geldsystem beruht auf dem Gedanken der Verpflichtung. Schulden sind schließlich Verpflichtungen. Aber das Leben funktioniert für viele nicht mehr nach dem alleinigen Prinzip der Pflichterfüllungen. Dadurch entsteht eine Diskrepanz, die sich nun überall zeigt.
Wer nicht mehr nach dem Prinzip der Pflichterfüllung leben will, strebt meistens schon das Prinzip der Liebe oder Freude an. D. h., Geben und Nehmen würde dann auf dem Prinzip des freudigen Schenkens bzw. dem des Annehmens von Geschenken beruhen. Und das ist einfach Fließen von Energie. In diese Richtung müsste irgendwann das Geldsystem umgestellt werden, ob es nun Bedingungsloses Grundeinkommen heißt oder anders.
Herzliche Grüße
nanabosho
 
Zurück
Oben