Anevay
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Natürlich ist auch das menschgemacht. Ich finde, wenn man zum Ziel setzt, dass es allen Menschen, egal was sie tun, gleich gut zu gehen hat, begeht man bereits den ersten Denkfehler. Als hierarchisch organisierte Herdentiere ist der Mensch nicht darauf angelegt, Lemming zu sein. Und auch weder so sozial, dass er alles fair mit allen Menschn teilen würde, noch auf persöniche Vorteile verzichten täte. Die meisten Menschen werden weiterhin versuchen, für sich das Beste herauszuholen aus einem System. Egal wie.soso, und das derzeitige System ist nicht künstlich geschaffen?
Folgendes Gedankenspiel:
Das BGE wird eingeführt (was ich übrigens begrüßen würde, in der Hoffnung, dass es wenigstens meine Restlebenszeit überlebt *g* da bin ich auch nur ein Egoist wie viele andere) und alle freuen sich zunächst. Die Arbeitslosenzahlen gibt es nicht mehr, viele Menschen werden ihre Arbeitszeit gewiss reduzieren wollen, aber ihre Jobs nicht ganz aufgeben. Noch gibt es ja eine Übergangsphase, Rentenansprüche sind umzuwandeln usw. Apropos, jetzt müsste sich da was ändern, es gibt eine soziale BGE-Abgabe, weil irgendwer ja das BGE System finanzieren müsste.
Angenommen das BGE läge zu Beginn um 800,- Euro pro Person. Eine dreiköpfige Familie hat sofort ein Familieneinkommen von 2.400,- Euro Netto. Papa arbeitet noch, verdient die durchschnittlichen 1.800,- Euro Netto in Vollzeit. Da das gemeinsame Kind erst ein Jahr alt ist, bleibt Mutti zu Hause, das Einkommen ist ja für die nächsten 17 Jahre gesichert. Zuerst freut sich die Familie, dass sie monatlich plötzlich über 4.200,- Euro verfügt, damit lässt sich was anfangen. Diese ersten Familien genießen ihr Leben, die Wirtschaft floriert zunächst.
So denken natürlich Millionen von Familien, die Geburtenrate steigt in den nächsten zehn Jahren erheblich an, denn: Kinder bringen jetzt Wohlstand.
Weitere 20 Jahre später haben wir eine Welt mit wenig Jobs, die heiß begehrt sind, die Löhne sind deshalb stark gesunken. Gesetz der Wirtschaft: Angebot und Nachfrage. Die Mieten und Hauspreise sowie viele andere Artikel des täglichen Bedarfs sind weit über die normale Inflation hinaus gestiegen, den Leuten geht es ja gut, allerdings muss der Staat die Beiträge für die BGE-Sozialabgaben laufend erhöhen, wir haben immer mehr neue kleine Mitmenschen, die einen Anspruch darauf haben. Singles finden sich aus Kostenersparnisgründen zu Wohngemeinschaften zusammen, weil sie sich alleine keine Wohnung mehr leisten können. Jeder muss wieder etwas hinzuverdienen, da die Kosten gestiegen sind und man ohne zu arbeiten gnadenlos verarmt.
Das Blatt wendet sich und aus den ehemals reichen Familien werden verarmte Großfamilien, die sich gerade eben das Nötigste leisten können. Der Staat kommt immer mehr in Zugzwang, da die BGE Kosten sich laufend erhöhen und er bei Banken wiederum Geld leihen muss, zu teuren Konditionen. Schwarzarbeit grassiert, aber es gibt die Stunde höchstens noch 3,- Euro brutto. Das BGE muss aus Gründen einer Überverschuldung gesenkt werden. Soziale Unruhen nehmen zu, die jetzt sehr vielen Erwerbslosen müssen ihr Überleben auf illegale Weise sichern.
Das ist ein realistisches Szenario, wohin das BGE führen könnte. Also müsste wieder staatlich gegenan reguliert werden...