Mit Grenzerfahrungen meine ich Erfahrungen und Erlebnisse, die sich an den Grenzen unseres Bewusstseins und unserer Existenz ereignen. Man kann sein Leben lang ohne Grenzerfahrungen leben, aber durch mindestens zwei muss jeder Mensch hindurch: Geburt und Tod. In der Zeit zwischen diesen beiden Ereignissen können wir freiwillig oder unfreiwillig die Grenzen überschreiten, die uns durch Biologie und Gesellschaft gezogen sind. Zahlreiche Hinweise auf die unsichtbaren Linien und Normen, die uns ein-grenzen, finden sich in unserer Alltagssprache: Schmerzgrenzen, Schamgrenzen, Tabuzonen, Erlebnisse, die far out" sind, Zustände, in denen wir ausser uns" sind vor Glück, Zorn, Trauer oder Ekstase.
Grenzen markieren Übergänge zwischen Territorien und Zuständen. Der Ausgangspunkt für Grenzüberschreitungen ist in der Regel ein Normalzustand oder ein Ort, an dem wir uns niedergelassen haben. Die anderen Wirklichkeiten jenseits der Grenzen locken oder drohen - je, nachdem, wie man seinen Aufenthalt diesseits der Grenze empfindet.
Grenzen sind zunächst in der geographischen Wirklichkeit, dann aber weit darüber hinaus als Herausforderung an "das individuelle und kollektive Selbst-Verständnis und als Metapher für permanente Aufbruchsstimmung und Dynamik gesehen worden. Grenzüberschreitungen haben - metaphorisch und wirklich - den Charakter der Flucht nach vorn. Sicherheit wird dem Abenteuer geopfert, Unbehaustheit als Preis für das Verlassen der Enge, der Be-Grenzung bezahlt.
Paradoxerweise ist erst von jenseits der Grenzen die Einschätzung des verlassenen Gebietes möglich. Im Blick zurück kann die Identität, die Herkunft und die normale" Existenzform klarer gesehen und beurteilt werden. Das ist der große Wert der Grenzerfahrungen: Reisen bildet.
Es hat immer Menschen gegeben, die Spezialisten im Grenzverkehr des Bewusstseins waren: Die Hexe, daran hat uns der Ethnologe Hans-Peter Duerr erinnert, sitzt auf dem Grenzzaun und kann in beide Wirklichkeiten blicken. Diesen Überblick haben seinerzeit viele gefürchtet, und so machten die Hexen die vorzeitige Grenzerfahrung mit dem Tode. Glimpflicher davon kamen die Mystiker, sofern sie ihre Reise-Erlebnisse nicht dazu verwandten, das irdische Reich Gottes und seine Verwalter zu stören (wie etwa Franziskus). Heute sind die Schamanen der letzten Naturvölker vielgefragte Experten für psychische und spirituelle Grenzerfahrungen. Und eine grosse Schar von Pseudo-Mystikern und Transzendenz-Schwätzern beutet die alten Sehnsüchte nach psychischen Abenteuern aus und bietet Spiele ohne Grenzen" für die Erfahrungshungrigen. Dabei knüpfen sie an Erlebnisse an, die jeder von uns, auch der rationalste, schon einmal hatte und die ihn erst neugierig machen auf einen Blick über die Grenzen: Es sind die Ahnungen, Träume, vermeintlichen Präkognitionen, seltsamen Zufälle, die jedem sofort ein fallen, wenn die Rede auf solche Phänomene kommt.
Die Parapsychologie bemüht sich seit langem, diesen Erscheinungen wissenschaftlich auf die Spur zu kommen bisher mit geringem Erfolg. Es wird versucht, unsere spirituellen Erfahrungen zu erforschen und dabei an vergessene Traditionen der frühen Psychologie anzuknüpfen. Goethe kommentierte frühere Bemühungen dieser Art mit dem Satz: Erahnt Ihr's nicht, Ihr werdet's nicht erjagen!" Bei derart Ahnungslosen ist das Argument verständlich, worüber man nicht reden kann, darüber soll man schweigen. Aber auch die Ahnungs-vollen bestehen oft darauf dass ihre Grenzerfahrungen schwer oder gar nicht zu vermitteln seien: Man muß es selbst erlebt haben.
Und hier nun meine Frage an Euch: Habt Ihr schon Grenzerfahrungen in diesem Sinne erlebt, und wenn ja welche?
Grenzen markieren Übergänge zwischen Territorien und Zuständen. Der Ausgangspunkt für Grenzüberschreitungen ist in der Regel ein Normalzustand oder ein Ort, an dem wir uns niedergelassen haben. Die anderen Wirklichkeiten jenseits der Grenzen locken oder drohen - je, nachdem, wie man seinen Aufenthalt diesseits der Grenze empfindet.
Grenzen sind zunächst in der geographischen Wirklichkeit, dann aber weit darüber hinaus als Herausforderung an "das individuelle und kollektive Selbst-Verständnis und als Metapher für permanente Aufbruchsstimmung und Dynamik gesehen worden. Grenzüberschreitungen haben - metaphorisch und wirklich - den Charakter der Flucht nach vorn. Sicherheit wird dem Abenteuer geopfert, Unbehaustheit als Preis für das Verlassen der Enge, der Be-Grenzung bezahlt.
Paradoxerweise ist erst von jenseits der Grenzen die Einschätzung des verlassenen Gebietes möglich. Im Blick zurück kann die Identität, die Herkunft und die normale" Existenzform klarer gesehen und beurteilt werden. Das ist der große Wert der Grenzerfahrungen: Reisen bildet.
Es hat immer Menschen gegeben, die Spezialisten im Grenzverkehr des Bewusstseins waren: Die Hexe, daran hat uns der Ethnologe Hans-Peter Duerr erinnert, sitzt auf dem Grenzzaun und kann in beide Wirklichkeiten blicken. Diesen Überblick haben seinerzeit viele gefürchtet, und so machten die Hexen die vorzeitige Grenzerfahrung mit dem Tode. Glimpflicher davon kamen die Mystiker, sofern sie ihre Reise-Erlebnisse nicht dazu verwandten, das irdische Reich Gottes und seine Verwalter zu stören (wie etwa Franziskus). Heute sind die Schamanen der letzten Naturvölker vielgefragte Experten für psychische und spirituelle Grenzerfahrungen. Und eine grosse Schar von Pseudo-Mystikern und Transzendenz-Schwätzern beutet die alten Sehnsüchte nach psychischen Abenteuern aus und bietet Spiele ohne Grenzen" für die Erfahrungshungrigen. Dabei knüpfen sie an Erlebnisse an, die jeder von uns, auch der rationalste, schon einmal hatte und die ihn erst neugierig machen auf einen Blick über die Grenzen: Es sind die Ahnungen, Träume, vermeintlichen Präkognitionen, seltsamen Zufälle, die jedem sofort ein fallen, wenn die Rede auf solche Phänomene kommt.
Die Parapsychologie bemüht sich seit langem, diesen Erscheinungen wissenschaftlich auf die Spur zu kommen bisher mit geringem Erfolg. Es wird versucht, unsere spirituellen Erfahrungen zu erforschen und dabei an vergessene Traditionen der frühen Psychologie anzuknüpfen. Goethe kommentierte frühere Bemühungen dieser Art mit dem Satz: Erahnt Ihr's nicht, Ihr werdet's nicht erjagen!" Bei derart Ahnungslosen ist das Argument verständlich, worüber man nicht reden kann, darüber soll man schweigen. Aber auch die Ahnungs-vollen bestehen oft darauf dass ihre Grenzerfahrungen schwer oder gar nicht zu vermitteln seien: Man muß es selbst erlebt haben.
Und hier nun meine Frage an Euch: Habt Ihr schon Grenzerfahrungen in diesem Sinne erlebt, und wenn ja welche?