Wer einen festen Glauben an Gott hat, darf sich glücklich schätzen.
Aber was ist mit all jenen, deren Glauben nicht so sicher ist, mit jenen, die zweifeln, manche, die sogar verzweifeln, weil ihnen der innere feste Halt fehlt. Ist es nicht eigentlich der innere feste Halt, den wir als Menschen suchen, im Leben, wie auch im Sterben?
Es hat Zeiten gegeben, da waren die Menschen in Kontakt mit Gott, in Kontakt mit ihren Göttern. Sie hatten die Erfahrung von und mit Gott. Heute sind solche Kontakte selten geworden, aber es gibt sie, denn eigene Erfahrungen sind doch immer noch das einzige, was ganz sicher macht und sicher ist und Sicherheit gibt.
Wer hat eigene Erfahrungen mit Gott? Wer hat Erfahrungen, Gott im Bewusstsein gespürt zu haben, Gott im Gespräch begegnet zu sein, von Gott im eigenen Tun begleitet worden zu sein, Gott im Symbol anwesend erspürt oder Gott in sich erfühlt zu haben oder wer hat andere Erfahrungen mit Gott???
Alles Liebe
Hans Joachim
Seit ich denken kann, habe ich immer ein fundamentales, ur-sprüngliches Gottes-Bewusstsein verspürt. Das Wesentliche der Begriffe "Gott", "Teufel", "Engel", "Geister" und manch anderer der übersinnlichen Sphäre empfand ich von Anfang an als etwas, was mir wie selbstverständlich vertraut war. Bis ungefähr zu meinem 6. Lebensjahr war ich partiell hellsichtig, sah im nächtlichen Sternenhimmel von überirdisch schönen Farben flirrend-glitzernde
Gestalten herumschweben, im dunklen Mittagsschatten "Zwergerl" herumtanzen, durch die windbewegten Baumwipfeln lang und weit umschleierte "Weibchen" streichen...; die Köpfe böse gesinnter Menschen sah ich von tiefrot glühendem, giftiggrünem und/oder pechschwarzem "Rauch" umnebelt, wogegen die Häupter liebevoller und friedfertiger Personen von einen milchig-weißen, golden-rötlichen, hell- oder dunkel lilablauen Lichtschimmer umsäumt war, der über die Schultern und manchmal bis zur Brustmitte fiel... -
Die Fähigkeit schwand mehr oder weniger schlagartig mit meinem Schulanfang, und recht bald waren auch viele Erinnerungen an jene Erfahrungen verblasst... -
In meinen ersten drei/vier Pubertätsjahren wurden mir meine nächtliche Träume wiederum Zeugnisse für die Existenz geistiger, ja göttlicher Wesen. Erst
nachdem in den ersten beiden Jahren acht prophetische und karmisch hochrelevante Träume aufgetreten waren, begann ich sie in einem Tagebuch festzuhalten. Deren Intensität war überwältigend genug, um sie alle sowie noch die letzten drei nachgefolgten bis heute in klarer Erinnerung zu haben... -
Ich hatte das große Glück, in einem beschaulichen Bauerndorf in Niederbayern aufgewachsen zu sein, umgeben von herzlich guten Menschen und einer reichen
unversehrten Natur. Die Felder, Wiesen und Wälder, ein lebhaftes Flüsschen und ein in hohem Riedgras verborgener Teich - das war meine Welt, in die es mich jeden Tag und bei jedem Wetter hinauszog und in der ich meinem schier überwältigenden Drang nach allerlei Entdeckungen und Beobachtungen folgen, meinen Träumen und Zwiegesprächen mit deren Geschöpfen nachhängen durfte... -
Es mutete sicherlich sehr seltsam an, wenn man mit einer Seelen-Wesensart, wie sie in mir veranlagt ist, den Weg zur Schule der höheren Erkenntnis nicht
finden würde. Heute weiß ich mich an meinem vorbestimmten Ziel angekommen: In den heiligen Hallen der Anthroposophie, gegründet von Rudolf Steiner, dem größten Eingeweihten der Neuzeit. Die Anthroposophie hat mir umfassend bestätigt, was ich von Kindesbeinen an immer sicher gefühlt und gewusst habe - und darüber hinaus meine fortwährende Gewissheit, dass wir Kinder Gottes sind, herausgeboren aus dem Universum des väterlichen Weltengrundes und dazu ausersehen sind, dereinst selber Götter zu werden und an den Wundern der Schöpfung mitzuwirken...