Möchtest Du mit Deinem Beitrag andeuten, dass man einen acht Stunden am Tag arbeitenden Betriebswirt identisch entlohnen soll wie einen ebenfalls acht Stunden am Tag arbeitenden Tischler? Falls ja, so kann ich dem nicht zustimmen. Während der Tischler seine Ausbildung bereits mit 15 Jahren beginnen und somit eigenes Geld verdienen konnte, musste der Betriebswirt in den allermeisten Fällen erst das Abitur absolvieren und danach ein mehrjähriges Studium erfolgreich abschließen. Diese relativ langwierige schulisch-studentische Phase ist eine Zeit, die bei vielen Betroffenen von materiellem Verzicht gekennzeichnet ist. Der Tischler dagegen konnte schon nach drei Ausbildungsjahren vollwertig berufstätig werden. Daher halte ich den späteren höheren Verdienst des Betriebswirts für gerechtfertigt. Warum sollte noch jemand lange Studiengänge auf sich nehmen, wenn man auch für praktische Arbeitstätigkeiten, die nur eine kurze Schul- und Ausbildungszeit verlangen, gleichermaßen Gelder empfängt?
Ich glaube auch nicht, dass man routinierte Tätigkeiten von Tischlern, Straßenkehrern, Reinigungsangestellten mit den kreativ-komplexen, oftmals sehr aufwendigen Arbeiten von Betriebswirten, Steuerrechtlern, Unternehmern etc. vergleichen kann, zumal letztere auch immer noch die Verantwortung für ihre präsentierten, neuartigen Konzepte tragen. Das traditionelle Handeln von Unternehmern zeichnet sich durch eine gravierende Selbstverantwortung und Autonomie aus, während der Arbeitnehmer zugewiesene Tätigkeiten ausführt, aber nichts selber konstruiert und entwickelt. Aus meiner Sicht ist das schon ein relevanter Unterschied, der sich auch in der monetären Entlohnung niederschlagen sollte.
Hallo Alice94,
Ich finde Deine Überlegungen konsequent, und ich glaube auch dass Du mehr soziales Engagement zeigst, als viele andere Teenie's....
Nur, was für einen Gedankengang ich auch noch gerne vorlegen möchte, ist
folgender:
Wenn jeder Mensch aus seinem freien Willen, das tut was er möchte, ist die ''Belohnungs-Frage'' gar nicht mehr relevant...
Nur glaube ich, dass es diese Freiheit in diesem System fast gar nicht mehr gibt... die Eltern bläuen ihren Kinder schon in jungen Jahren, in denen sie noch gar nicht im Stande sind, irgendwie kontrovers zu diskutieren, das ''Hamsterrad'' -Modell ein...
Es lautet ungefähr so:
Gute Noten in der Schule, guten Abschluß, akadamische Laufbahn = guter Job, beste Berufsaussichten, beste Möglichkeit ein sitthaftes Leben mit Familie usw. zu führen...
Da ist viel Angst mit im Spiel. Die Angst wird vor allem durch den finanz. Druck erzeugt...
Woher kommt der finanz. Druck ? Dadurch dass Geld dem wirtschaftl. System entzogen werden kann... Es wird einfach hinausgesetzt, dann ist weniger Geld da, und die Leute müssen mehr kämpfen...
Worum geht es letztendlich bei Geld ? Es geht um Möglichkeiten, letztendlich um Energie, wie z.B. Öl, Rohstoffe...
Der Kampf um das Geld ist egtl. ein Kampf um Rohstoffe, und der Kampf um Rohstoffe ist ein Kampf um Energie, und der Kampf um Energie ist ein Kampf um Potentiale, Möglichkeiten...
Wir leben in diesem Kampf, als ob es das natürlichste der Welt wäre... wir haben es zu unserem Standardprogramm gemacht, jeden Tag nach Geld usw. zu kämpfen...
Das ganze System wird falsch zusammgenhalten, dadurch dass die Rede von ''
Begrenzheit ist... von Ressourcen-Begrenztheit, und jeder muss schauen, dass er was vom Kuchen noch abbekommt...
Schon Einstein hat gesagt, dass es nichts als ''Energie'' gibt... Eine Atombombe beweist dies eklatant...
Nur stecken wir da schon alle so tief drin, dass es so scheint als hätten wir gar keine Möglichkeit dies in die Tat umzusetzen...
In die Tat umzusetzen, dass wir egtl. keinerlei ''
Begrenzungen haben, was Ressourcen angeht...
Deshalb wird auf kleinstem Nenner wie mit Mindestlohn usw. spekuliert...
Meiner Meinung nach wird die Tatsache der ''Unbegrenztheit'' den Menschen weiter in seine Schranken weisen, und zwar solange, bis die Tyrannei in unserem System Alles zum Bersten bringt...
Ein bildhafter Vergleich...
Da ist der Garten, in dem kreuz und quer gepflanzt wurde... Jetzt hat schon alles gewuchert, aber einige Pflanzen wachsen nicht, weil sie sich mit anderen Pflanzen nicht gut vertragen... Also wird umgepflanzt was, ihnen nicht gut tut...
Genauso hören sich meines Empfindens nach die polit. Debatten an...
Egtl. müsste der Garten vollkommen von Grund auf saniert werden...
(Ich hoffe ich spreche einigermaßen konkret für Dich!? )
Noch ein Vergleich mit der Bezahlungsdebatte von einem Tischler und einem Rechtsanwat:
Es wird von Grund aus ausgegangen, dass nur ein Kuchen da ist, und der sollte möglichst Gerecht geteilt werden...
Das ist schonmal die falsche Grundbehauptung...
Wenn 20 Kuchen da wären, könnte sich jeder soviel nehmen wie er braucht, weil irgendwann wird einem ''Schlecht'' vom Kuchen...
Da kommt wieder der Begriff ''Begrenztheit - Unbegrenztheit'' ins Spiel...
Dann kommt natürlich das Argument...:
Einer von beiden nimmt sich dann die 20 Kuchen und haut damit ab, während der andere verhungert...
Das ist genau der Grund, warum unsere Gesellschaft sich zu Grunde richtet.
(Also nicht falsch verstehen, das was ich beschreibe ist ein Idealistisches Modell, es wird noch lange dauern bis eine Gesellschaft so aufgebaut werden kann. )
Deshalb braucht es auch irgendwo so ein ab-strafendes System... (wobei ich es nicht für gut heißen will)
Ich will nur Möglichkeiten aufzeigen, soz. Fingerzeige, Winke...
Irgendwann wird es zu einer nat. Tatsache in unserer Gesellschaft, dass es keinen Mangel an Möglichkeiten gibt, und zwar in dem Sinne wie ich den Begriff Möglichkeit hergeleitet habe).
Ab dann wird es natürlich auch keinen Druck mehr geben, und Arbeiten bzw. Schaffen ist der natürliche Ausdruck jedes Menschen, und soz. das Schönste was es für ihn gibt.
Das ist ja auch der Idealfall vom Beruf, von dem jeder Mensch spricht.