Das ist in der Tat eine enorme Infantilität, die Du hier offenbarst. Durch die partnerschaftliche Interaktion überwand mein Freund seine gesundheitsschädigende Substanzabhängigkeit, was zugleich zu einer qualitativen Optimierung unseres physischen Kontaktes führte. Wir können uns nahe sein, ohne dass degoutante Gerüche belästigen und stören. Vielen Menschen fehlt ein Gegenüber, das sie motiviert, sie empathisch begleitet, aber auch fordert und erzieht. Viele Menschen verfügen über keinen adäquaten Sozialspiegel, der mittels Konfrontationen Fehler und Missstände direkt beim Namen nennt, anstatt die Strukturlosigkeit dominieren zu lassen. Was hätte es uns genützt, hätte ich meinen Freund der Sucht überlassen? Er hätte sich fortwährend einem falschen Freund und Seelentröster hingebeben, anstatt sich offen und ehrlich mit sich selbst und seinen intrapsychischen Konflikten auseinanderzusetzen, um durch Selbstwerdung zu reifen! Das menschliche Gehirn ist variabel und flexibel. Die Hirnstrukturen lassen sich modifizieren, wenn man immerzu neues Denken und neues Verhalten zulässt und lernt. Mein Freund fand andere Wege der inneren Konfliktbewältigung, die ihm zuvor verschlossen waren. Für seinen siegreichen Erfolg wurde er natürlich auch gebührend belohnt.^^ Das ist ebenfalls positiv an einer erfolgreichen Wandlung.^^