Der Mensch ist aufgrund seiner ausgeprägten sozialen Fähigkeiten zu dem geworden, was wir heute sind. In archaischen Zeiten mussten wir erfahren, dass unsere natürlichen Feinde der Tierwelt uns an Kraft und Schnelligkeit weit überlegen waren und wir nur in einer Gemeinschaft überleben konnten.
Es ist logisch, dass die Stärke einer Gemeinschaft von den Fähigkeiten der einzelnen Mitglieder abhängig ist. Diese Erkenntnis ist tief in uns verwurzelt, sodass wir unbewusst die einzelnen Fähigkeiten einer Gemeinschaft auf uns selbst übertragen und das bekannte Wir-Gefühl produzieren.
Einzelne starke Persönlichkeiten in einer solchen Gemeinschaft signalisieren uns also Geborgenheit, Schutz und Stärke. Je größer deren Potenzial ist, je größer wird auch unsere eigene Zuversicht zu diesen Werten. Eine Gemeinschaft ist ein abstraktes Gebilde, deshalb spielt es auch keine Rolle, ob es da um eine Gemeinschaft in dieser oder einer transzendenten Welt geht.
Wenn ich mich also einem Wesen anschließe, welches außerhalb unserer realen Welt existiert und über Kräfte verfügt, die jenseits der menschlichen Fähigkeiten liegen wird auch in meinem Unterbewusstsein ein entsprechendes Wir-Gefühl generiert. Indem wir uns als Teil einer Gemeinschaft verstehen, werden deren Werte auch ein Teil von uns selbst. Es spielt bei unseren Prägungen also schon eine große Rolle, welcher Gemeinschaft wir uns anschließen.
Nach dem Guten zu streben bedeutet ja nicht, dass man das Böse verdrängen möchte man hat sich nur bei der Sorge um das eigene Seelenheil für andere Werte entschieden. Seinen Weg zu gehen bedeutet aber auch, dass man seinen eigenen Ausgangspunkt kennt, denn nur wer weiß, woher er kommt kann auch wissen, wohin er geht.
Nein, die Engel haben nichts mit dem Schönreden dieser Welt zu tun, sondern mit der Gestaltung unseres eigenen Seelenheils. Wenn man die Welt verändern möchte, sollte man bei sich selbst beginnen. Ich kann das schaffen, ist jedenfalls die bessere Botschaft an die Seele, als die Resignation, dass es sich nicht lohnt da die Welt an und für sich vom Schlechten durchdrungen ist. Wir können uns ein Beispiel an den Engeln nehmen, die sich trotz all´ dem Schlechten in dieser Welt nicht entmutigen lassen Sendboten ihrer Botschaft zu bleiben. So sollten wir uns auch von unseren eigenen Unzulänglichkeiten und äußerlichen Widrigkeiten nicht entmutigen lassen und unseren Weg gehen.
Ich erwarte nun von den Zweiflern nicht, dass sie sich für diesen Weg entscheiden vielmehr hoffe ich auf deren Erkenntnis, dass dies auch ein guter Weg zum Seelenheil sein kann. Ein wichtiger Wesenszug der Engel ist, dass sie sich niemandem aufdrängen, aber für jeden da sind, der sie sucht. Sie fragen auch nicht nach der Schuld und fordern keinen Lohn oder Preis, den es zu zahlen gilt.
Merlin