Gibt es eine atheistische Spiritualität?

Hm ..., ist die Philosophie nicht eine ganzheitliche Betrachtungsweise der Dinge?


Merlin​

nein, ich glaube nicht. in diesem fall sagt sie uns, wie schwer es in wirklichkeit ist zu glauben.

gerade wenn man davon ausgeht, dass die philosophie dort anfängt wo die psycholgie endet.

alles was der heilige vater von uns verlangt ist glaube. dieser satz ist nicht von ungefähr.
 
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Lieber Alamerrot,

dass Du ohne Spiritualität auskommst, ist schlicht und einfach eine Illusion, die Du dir einredest. Sie versteckt sich in vielen Dingen, in denen man sie zunächst eigentlich nicht erwartet. Du schreibst ja selbst von den Gefühlen, die dich beim Anblick des Nachthimmels durchfluten – es fehlt da nach meiner Ansicht lediglich die Frage und die Antwort, warum das nun einmal so ist. Einen rationalen Grund hat das jedenfalls nicht.

So ist es auch ein Trugschluss, dass man sich seine Nichtexistenz vor der Geburt und nach dem Tode vorstellen könne. Das redet uns die Ratio ein, aber tief in unserer Seele wird das nicht akzeptiert – denn dem steht der Selbsterhaltungstrieb im Wege. Aus diesem Grund können wir in den Träumen auch nicht sterben.​

Unser Gehirn nimmt ungelöste Probleme immer wieder auf und sucht solange nach einer akzeptablen Lösung, bis sie gefunden ist. Die Jenseitsvorstellungen bieten eine eine solche akzeptable Lösung, womit der Geist zur Ruhe finden kann. Die Hoffnung auf ein Weiterleben in einer anderen Welt erleichtert uns zudem das Loslassen von unserem Leben. Etwas, das für uns im Angesicht des Todes von zentraler Bedeutung wird.

Sicherlich können wir versuchen ohne einen Glauben auskommen, aber anderseits kann er uns das Leben sehr erleichtern. Die Hoffnung und das Vertrauen sind sehr starke Elemente, mit denen wir das scheinbar Unmögliche zur Wirklichkeit werden lassen können.​

Zu deinen Gedanken vom Ich, möchte ich dir den bekannten Satz von Descartes zitieren: „Ich denke, also bin ich!“ Die Seele oder auch das Es ist zudem nicht das Ich, sonder nur ein Aspekt einer Persönlichkeit. Selbst Freud und Jung hatte in ihren Vorstellungen neben dem Ich und dem Es ein Über-Ich im Wesen eines Menschen erkannt.

Diese Vorstellung von einem Über-Ich ist dann auch das, was ich als eine fiktive Gemeinschaft verstehe. Der menschliche Geist überwindet durch die Sprache die körperlichen Grenzen und kann sich somit auf einer gemeinschaftlichen Ebene mit dem Geist anderer Menschen, zu etwas Größerem verbinden. Etwas, das eigentlich nicht existent ist und uns dennoch zum Erfolg geführt hat.

Die Sprache spielt zudem in unserem epischen Erinnerungsvermögen eine sehr große Rolle. Eine so komplexe Geschichte, wie die Bibel wäre ohne Sprache nicht möglich. Ja, sie wäre auch ohne den nächsten Schritt der Schrift nicht möglich geworden. Die Bibel ist auch ein gutes Beispiel für die Leistung eines kollektiven Gedächtnisses, in der die Gedanken vieler Menschen über mindestens 5000 Jahren mit eingeflossen sind.​


Merlin​

Lieber Merlin ,
Ich fürchte, Du begehst bei Deinen Überlegungen ganz fatale, kardinale Irrtümer. Ich habe an anderer Stelle darauf hingewiesen, dass “Spiritualität ein schwammigr, diffuser, kaumgummiartiger (jenachdem, wie man darauf herumkaut, nimmt er eine andere Form an) Begriff ist und deshalb vorgeschlagen, ihn durch Transzendenz, transzendent und transzendental zu ersetzen. Im Allgemeinen wird dabei an etwas Erhabenes, über der niedrigen, gewöhnlichen Denk- und Gefühlswelt Angesiedeltes oder Jenseitiges gedacht, wobei nicht klar wird, was man sich darunter eigentlich vorstellen soll.
Wenn ich etwa die Morgenröte oder den gestirnten Nachthimmel betrachte, so ist das ein sinnliches Erlebnis, denn es wird mir durch einen Sinn zuteil. Und das kann in mir schöne, edle Gefühle und Gedanken auslösen. Aber ich bleibe dabei durchaus in der Sinnenwelt, der Welt der Erscheinungen.Was soll da eine Spiritualiät? Nein, mit der Ratio hat das nichts zu tun. Das habe ich ja garnicht behauptet.
An eine Nichtexistenz vor und nach dem Tod kann ich durchaus denken so etwa, wie die verstorbene Ehefrau von Helmut Schmidt vor ihrem Tod , als sie meinte, nach ihrem Tod könnte sie als kleines Pflänzlein auf ihrem Grabe wiedergeboren werden. Tief in unserer Seele? Na, da muss man zunächst einmal definieren, was Seele denn sein soll und ob sie überhaupt existiert.
Und nun verwechselst Du Selbsterhaltungstrieb wie die meisten Menschen mit Icherhaltungstrieb. Un da muss man zunächst auch wieder nachdenken, ob dieses “Ich” überhaupt existiert.
Und nun wird’s ganz schlimm. Die Jenseitsvorstellungen, der Himmel also. Ja, da könnte das ich weiterleben und noch mehr und besser geniessen als in diesem Jammertal, nichtwahr? Die Hoffnung auf ein Weiterleben (des ich’s) in einer andern Welt. Was der Mensch tatsächlich fürchtet, ist nicht der Tod sondern der Verlust seines ich’s mit dem Tod.
Ich muss nicht versuchen, ohne Glauben auszukommen, ich kann ohne Glauben auskommen. Ich komme vom Buddhismus her, da gibt es keinen Glauben, auch keine Spiritualität. Ein solches Wort ist völlig unbekannt., Aber es gibt die Empfehlung, Wissen zu erlangen.

Und nun Deskartes. Der war total auf dem Holzweg mit seinem “Ich denke, also bin ich”. Denken tut man mit dem Verstand. Und einen Verstand habe ich, der bin ich nicht. Denn ich kann auch dann weiterexistieren, wenn ich keinen habe.
Du setzt die Seele mit dem Es gleich, welches nicht das ich ist sondern nur ein Aspekt der Persönlichkeit. Jetet geraten wir in den Nebel, den Du so gern erwähnst. Alle Eigenschaften des Menschen sind Teil seine Persönlichkeit. Aber die Ichvorstrellung ist ein Chimäre und keinesfalls Teil einer Persönlichkeit. Ich und Es und Überich sind Konstrukte von Freud und Jung. Ich teile diese Auffassung nicht. Richtig dagegen ist die Postulierung eines persönlichen und kolletkiven Unbewussten, auch eines persönlichen und kollektiven Bewusstseins. Und hier stimme ich mit Dir überein, wenn Du von Gemeinschaft schreibst. Aber sie ist nicht fiktiv, sie ist real. Wir Menschen haben durhaus einen gemeinsamen Geist, wenn man als Geist das englische mind versteht. Und wir benötigen keinesfalls die Sprache, wenn wir z.,B. an unsere gemeinsame Vorstellung von der Welt oder unserem Universum denken. Und hier gerät sogar die Quanten-Theorie in die Nähe des orientalen Denkens, wenn sie postuliert, das nichts von irgendetwas anderem getrennt ist.
Übrigens das epische Erinnerungsvermögen geht noch viel viel weiter, wenn Du an die hinduistischen Veden denkst.
Alamerrot
 
Hallo SchattenElf,

Du weisst schon, dass ich von dem Wort Spiritualität nichts halte. Ich komme sehr gut ohne es aus.

Hallo Alamerrot,

dann zitiere ich dich einmal aus deinem letzten Beitrag 62

Ich habe an anderer Stelle darauf hingewiesen, dass “Spiritualität ein schwammigr, diffuser, kaumgummiartiger (jenachdem, wie man darauf herumkaut, nimmt er eine andere Form an) Begriff ist und deshalb vorgeschlagen, ihn durch Transzendenz, transzendent und transzendental zu ersetzen. Im Allgemeinen wird dabei an etwas Erhabenes, über der niedrigen, gewöhnlichen Denk- und Gefühlswelt Angesiedeltes oder Jenseitiges gedacht, wobei nicht klar wird, was man sich darunter eigentlich vorstellen soll.

Unter der Prämisse dieser Aussage von dir,vor allem den letzten 11 Wörtern
...,wobei nicht klar wird,was man sich darunter eigentlich vortellen soll.
ist Transzendenz, transzendent und transzendental ebenso schwammig wie für dich die Spiritualität.
Man kann doch die Spiritualität auch als etwas transzendentales betrachten,als etwas Erhabenes und über der niedrigen gewöhnlichen Denk- und Gefühlswelt stehendes.
Bei Spiritualität geht es doch um Geisthaftigkeit.Was anderes als Geisthaftig ist denn die Transzendenz mit all ihren von dir aufgeführten Attributen?

Und die Angst vor der eigenen Vergänglichkeit? Die habe ich praktisch nicht.

Ich habe mich schon damit beschäftigt wie es kommen kann das man keine Angst vor der eigenen Vergänglichkeit hat.
Ich will dir folgendes jetzt nicht unterstellen,aber keine Angst vor der eigenen Vergänglichkeit zu haben unterliegt,meiner Ansicht nach,einer psychisch-depressiven Erkrankung.Wenn die Existenz (depressiv) zur Belastung wird steigt der Wunsch dieses Gefühl der Belastung zu verlieren was sich bis zum Suizidwunsch gipfeln kann.In dem Fall wünscht man sich die Belastung durch seine Existenz zu verlieren und sieht in der Vergänglichkeit sogar die Erlösung und die Befreiung von seinen "Problemen",seinem Leid.

Ohne viel Spiritualität kann man sich z.B. wie die Materialisten vorstellen, dass man vor seiner Geburt garnicht existiert und darunter nicht gelitten hat und nach dem Tode nicht mehr weiterexistiert und darunter auch nicht leiden wird.

Siehst du,du erwähnst das Leid.

Das ist ziemlich einfach.

Ja,so wie der Selbstmord.

Worunter die Menschen in diesem Zusammenhang leiden, ist die Angst, dass sie ihr ich, das sie mit der Seele gleichsetzen, verlieren und dann nichts mehr geniessen könnten.

Da sehe ich zu dem auch von dir vorhergeschriebenem keinen Zusammenhang.
Denn erst schreibst zu vom leiden und dann vom geniessen,bzw. zu leiden dass sie das Leben nicht mehr geniessen können.
Es ist recht kompliziert,aber welche Prämisse setzt du denn nun?
Keine Angst vor der Vergänglichkeit weil mit der Existenz Leid verbunden ist,oder Angst vor der Vergänglichkeit weil man dann sein Leben,seine Existenz nicht mehr geniessen kann?
Oder etwa keine Angst vor der Vergänglichkeit um in diesem Zusammenhang dann nicht mehr zu leiden dass sie eines Tages nichts mehr geniessen können?

Darum brauchen sie den Himmel, in dem man weiter geniessen kann und sogar besser als auf dieser Erde.

Das ist richtig.Dazu ist der Himmel (im Wunschdenken) da.

Nun, das ich haben sie sowieso nicht, auch jetzt nicht, wo sie leben. Das ich ist nichts weiter als eine Einbildung. Aber dessen muss man sich bewusst wrden.

Was haben sie denn? Irgendwas müssen sie doch haben in ihrer lebenden Existenz.
Ist die lebende Existenz am Ende nur eine Einbildung/Illusion und muss man sich dessen erst bewusst werden?

Wie man feststellen kann, dass man kein ich hat? Nun, man muss sich nur einmal vor Augen halten, was das ich eigentlich NICHT ist.

Ist das nicht widersprüchlich?
Vor welchen Augen soll man sich denn etwas halten wenn man kein Ich hat?
Wessen Augen sollen das denn sein vor denen man sich nur einmal halten soll was das Ich eigentlich NICHT ist?

Gibt es überhaupt NICHTS?
 
wenn man dafür, woran man glaubt, erst sterben muss, dass ist dann natürlich sehr unspirituell. spiritualität hält sich eben nur zu lebzeiten.

gott löst keine probleme. gott entgegnet: löse das problem.

Ich würde es sogar so sagen: Die Spiritualität ist zu Lebzeiten so etwas wie theoretische Realität wärend die Spiritualität durch das Sterben selbst zur praktischen Spiritualität wird.
Durch das Sterben wird die lebende Materie völlig vergeistigt. Geist=Spirit
Leben und Tod,Geburt und Sterben sind immer energetische Umwandlungsprozesse,genauso wie Tod und Leben,Sterben und Geburt.

Es ist wie mit einer Medaille mit zwei Seiten.
Aber wer oder was ist die Medaille? ICH ? DU? Gott?
Kann man da letztlich wirklich noch differenzieren?
 
Ich würde es sogar so sagen: Die Spiritualität ist zu Lebzeiten so etwas wie theoretische Realität wärend die Spiritualität durch das Sterben selbst zur praktischen Spiritualität wird.

die menschen welche gestorben sind haben meistens für uns nur noch eine spirituelle bedeutung. was übrig geblieben ist ist nur noch spirituell zugänglich. praktisch gesehen hat man dann in diesem fall nur so einen zugang.

so könnte man meinen, dass spirituell eigentlich durch den tod bedeutet und nicht durch den geist.

und religiös bedeutet nun durch gott. schon klar, dass zum beispiel ein atheist sich für "durch den tod" entscheidet und nicht für "durch gott".

wie ist es aber nun gemeint? nun, ich sage es mal so: was weiter sein wird, muss beides überstehen, den tod und eben auch gott. jetzt bekomme ich eine ahnung davon, wie weit weg eigentlich diese beiden begriffe angesiedelt sind. von einer entscheidung sage ich jetzt mal nix.

Durch das Sterben wird die lebende Materie völlig vergeistigt. Geist=Spirit
Leben und Tod,Geburt und Sterben sind immer energetische Umwandlungsprozesse,genauso wie Tod und Leben,Sterben und Geburt.

daraus, aus solchen sätzen wie "energetische soundso" werden sie aber keine erkenntnis ziehen. damit zeigen sie lediglich auf den geist. gott ist dagegen ein wesen, welches durch ereignisse gekennzeichnet ist. ein ereignis "geist" wird es also mit höchster wahrscheinlichkeit nicht geben.

Es ist wie mit einer Medaille mit zwei Seiten.
Aber wer oder was ist die Medaille? ICH ? DU? Gott?
Kann man da letztlich wirklich noch differenzieren?

aber sicher. es gibt genug material, welches weder "ich" noch gott ist. eine ideale philosophische abhandlung sollte ohne diese beiden begriffe gut auskommen.
 
... ich habe an anderer Stelle darauf hingewiesen, dass “Spiritualität ein schwammigr, diffuser, kaumgummiartiger (jenachdem, wie man darauf herumkaut, nimmt er eine andere Form an) Begriff ist und deshalb vorgeschlagen, ihn durch Transzendenz, transzendent und transzendental zu ersetzen ...
Hm ..., beschreibt die Spiritualität nicht den Weg zur transzendenten Welt? Transzendent bedeutet ja, dass diese andere Welt nicht fassbar und diffus ist – wie sollte deshalb der Weg dorthin klar und deutlich sein?

Die großen Entdecker dieser Welt wussten ja zu Beginn ihrer Reise auch nicht, wohin sie ihr Weg führt und was sie dort erwartet. Alles, was sie hatten, waren nur ihre diffusen Vorstellungen, von denen sie sich leiten ließen. Wie also sollte jemand die transzendente Welt erfahren können, wenn er sich nicht aufmacht, den spirituellen Weg zu gehen?

Tja und mancher erkennt gelegentlich, dass auch der Weg ein Ziel sein kann. Die Handwerksburschen in der Vergangenheit waren auch drei Jahre und ein Tag unterwegs, nur um etwas von dieser Welt da draußen zu lernen. Wenn ich mir das recht überlege, sind wir nicht alle Wanderer durch die Zeiten?​


Merlin​
 
Hallo Alamerrot,

dann zitiere ich dich einmal aus deinem letzten Beitrag 62



Unter der Prämisse dieser Aussage von dir,vor allem den letzten 11 Wörtern
...,wobei nicht klar wird,was man sich darunter eigentlich vortellen soll.
ist Transzendenz, transzendent und transzendental ebenso schwammig wie für dich die Spiritualität.
Man kann doch die Spiritualität auch als etwas transzendentales betrachten,als etwas Erhabenes und über der niedrigen gewöhnlichen Denk- und Gefühlswelt stehendes.
Bei Spiritualität geht es doch um Geisthaftigkeit.Was anderes als Geisthaftig ist denn die Transzendenz mit all ihren von dir aufgeführten Attributen?



Ich habe mich schon damit beschäftigt wie es kommen kann das man keine Angst vor der eigenen Vergänglichkeit hat.
Ich will dir folgendes jetzt nicht unterstellen,aber keine Angst vor der eigenen Vergänglichkeit zu haben unterliegt,meiner Ansicht nach,einer psychisch-depressiven Erkrankung.Wenn die Existenz (depressiv) zur Belastung wird steigt der Wunsch dieses Gefühl der Belastung zu verlieren was sich bis zum Suizidwunsch gipfeln kann.In dem Fall wünscht man sich die Belastung durch seine Existenz zu verlieren und sieht in der Vergänglichkeit sogar die Erlösung und die Befreiung von seinen "Problemen",seinem Leid.



Siehst du,du erwähnst das Leid.



Ja,so wie der Selbstmord.



Da sehe ich zu dem auch von dir vorhergeschriebenem keinen Zusammenhang.
Denn erst schreibst zu vom leiden und dann vom geniessen,bzw. zu leiden dass sie das Leben nicht mehr geniessen können.
Es ist recht kompliziert,aber welche Prämisse setzt du denn nun?
Keine Angst vor der Vergänglichkeit weil mit der Existenz Leid verbunden ist,oder Angst vor der Vergänglichkeit weil man dann sein Leben,seine Existenz nicht mehr geniessen kann?
Oder etwa keine Angst vor der Vergänglichkeit um in diesem Zusammenhang dann nicht mehr zu leiden dass sie eines Tages nichts mehr geniessen können?



Das ist richtig.Dazu ist der Himmel (im Wunschdenken) da.



Was haben sie denn? Irgendwas müssen sie doch haben in ihrer lebenden Existenz.
Ist die lebende Existenz am Ende nur eine Einbildung/Illusion und muss man sich dessen erst bewusst werden?



Ist das nicht widersprüchlich?
Vor welchen Augen soll man sich denn etwas halten wenn man kein Ich hat?
Wessen Augen sollen das denn sein vor denen man sich nur einmal halten soll was das Ich eigentlich NICHT ist?

Gibt es überhaupt NICHTS?

Hallo Schattenelf,
Du machst es mir ziemlich leicht, auf meine auf Erfahrung begründete Behauptung, Spiritualität sei ein schwammiger Begiff zu antworten. Statt, wie ich es für notwendig halte, diesen Begriff entweder klar zu definieren oder aber ihn einfach beiseite zu lasen, weichst Du aus und behauptest, Transzendenz sei ein ebenso schwammiger Begriff. Dann behauptest Du noch, Spiritualität sei gleichzusetzen mit Geisthaftigkeit. Nun , das ist doch gehopst wie gesprungen. Denn “Geisthaftigkeit” ist ja ebenso wenig klar definiert wie Spiritualität. Es ist ein anderes Wort für dasselbe.
Wenn ich schrieb:
Im Allgemeinen wird dabei an etwas Erhabenes, über der niedrigen, gewöhnlichen Denk- und Gefühlswelt Angesiedeltes oder Jenseitiges gedacht, wobei nicht klar wird, was man sich darunter eigentlich vorstellen soll……
bezog ich mich dabei auf das Wort Spritualität, nicht auf Tranzendenz. Dass hätte ich wohl etwas besser formulieren müssen. Über den Charakter von Transzendenz hatte ich mich meinem vorigen Beitrag garnicht geäussert. Das möchte ich jetzt nachholen.
Du weisst Ja sicher, wer Maharishi Mahesh Yogui und seine transzendentale Meditation waren. Er lehrte das Verfahren, bei der Meditation die Gedankenaktiviät (und natürlich auch die Gefühlsaktivität ) hinter sich zu lassen, zu transzendieren und auf diese Weise das eigene Bewusstsein “pur” zu erfahren. Ich halte dies für etwas hochgegriffen und so auch nicht für ganz richtig. Aber das nur nebenbei. im Übrigen bin ich auch kein Anhänger dieses Maharishi. Auf jeden Fall bedeutet transzendieren eine Grenze überschreiten, sie hinter sich lassen. Die Transzendenz bezeichnet diesen Vorgang, das Wort lässt sich also ganz klar definieren im Gegensatz zu Spiritualiät.
Meine persönliche Definition des Wortes Transzendenz besagt, dass man hierbei die Grenze all dessen überschreitet, was man mit Hilfe unserer körperlichen Sinne , also jeder Wahrnehmung, jedes Gefühl, jeder Empfindung die man auf diese Weise erfahren und anschliessend mit Hilfe des Geistes (engl. = mind) auch verarbeiten kann. Das umfasst jede nur erdenkliche Wissenschaft, jede Philosphie, jedes gedankliche Konstrukt, zu denen man wohl auch die Religionen zählen muss, sofern sie keine tranzendentalen Element enthalten. All dies basiert auf den körperlichen Sinnen und hat dort seinen Ausgangspunkt.
Ganz anders verhält es sich bei der Transzendenz. Transzendente Erfahrungen fussen nicht auf der Aktivität der körperlichen Sinne sondern gelangen auf direktem Wege in unser Bewusstsein ohne den Umweg über die körperlichen Sinne und deren nachherige Verarbeitung durch den Geist (= engl. Mind). Sie können uns auf verschiedene Art erreichen und spontan oder gezielt mit Hilfe von Meditation. Natürlich sucht man bei der gezielten Erfahrung gute, schöne, hehre, in jeder Hinsicht positive Erlebnisse. Es gibt aber bei der spontanen Erfahrung auch genau das Gegenteil, nämlich höllische Erlebnisse. Ich habe beides erlebt, weiss also, wovon ich hier schreibe.
Zur Erläuterung: Die einfachste, häufigste und gewöhnlichste transzendentale Erfahrung ist die sogenannte Telepathie, was soviel wie Empfindung oder Wahrnehmung über eine Entfernung ohne Vermittlung der körperlichen Sinne besagen will. Diese Deutung ist falsch. Denn die Entfernung spielt hier garkeine Rolle. Es verhält sich viel mehr, dass in diesem Falle Sender und Empfänger auf eine transzendentale Weise miteinander in engster Verbindung stehen, sogar identisch miteinander werden können, wenn auch vorübergehend , und tatsächlich garnicht voneinander getrennt sind. Die Quantenphysik hat entdeckt, dass es im subatomaren Bereich Phänomene gibt, die sich genauso verhalten und bei denen offensichtlich die Entfernung keine Rolle spielt, weil sie in Wirklichkeit garnicht existiert auch, wenn scheinbar Lichtjahre zwischen den beteiligten Partikeln liegen. Diese Phänomene haben dazu geführt, dass viele Leute, die sich vor allem zum New age zählen und hier eine Verquickung von moderner Naturwissenschaft und orientalischem Wissen anstreben, von beiden Seiten, also von den traditionell religiösen wie auch von den Materialisten, verächtlich als Quantentanten bezeichnet werden.
Transzendentale Erfahrungen von hohem Niveau gehen natürlich weit über Telepathie o.ä hinaus und sind häufig mit Worten oder auf andere Weie garnicht mitteilbar oder beschreibar. Ihnen gemein aber ist immer, dass sie keinen Umweg über die körperlichen Sinne oder den Geist (engl. = mind) nehmen müssen sondern direkt erlebt werden.
Ich hoffe, dass es mir gelungen ist, den Unterschied zwischen Transzendenz und Spiritualiät darzustellen. Und Spiritualität ist eben nicht gleichzusetzen mit Transzendenz nur, weil man erhabene und edle Gedanken und Gefühle haben kann.
Ich gebe zu, so wie Du das Nicht-Angst-haben vor dem Tod ableitest und darstellst und begründest, kann es tatsächlich sein. Aber es muss nicht so sein. Ja, ich erwähne das Leid, denn ich habe schon wiederholt gesagt, dass ich vom Buddhismus herkomme, und dessen Kernlehre, die vier edlen Wahrheiten, befassen sich mit dem Leid und seiner totalen Befreiung davon. Aber das geht nicht über den Selbstmord. Der ist übrigens nicht so einfach, wie Du meinst…
Allerdings hatte ich geschrieben, dass man nicht darunter leiden würde dass man vor der Geburt und nach dem Tode nicht existiert, weil ,man ja überhaupt nichts wahrnehmen würde. In keiner Weise hatte ich davon geschrieben, dass man unter dem Leben selbst leiden würde.
Aber die Angst vor dem Tode, vor dem Nicht-mehr-Weiterleben haben die meisten Menschen. Sie fürchten, nichts mehr erleben zu können, Angenehmes natürlich. Das Unangenehme fällt bei solchen Betrachtungen unter den Tisch. Und wie Du schon erwähnt hast: überwiegt das Angenehme, dann überwiegt auch die Angst und umgekehrt.
Du hast dieses Thema erwähnt, weil ich schrieb, ich hätte keine Angst vor der Vergänglichkeit. Aber das hat andere Gründe. Ich weiss heute, dass Tod und Leben sich gegenseitig zeugen, dass beide zu der Welt der Erscheinungen zählen, dass die Transzendenz andere Möglichkeiten zulässt jenseits von Tod und Leben. Und das nimmt jedem ein für alle Male die Angst vor dem Tode und vor der Vergänglichkeit, ob er das Leben nun gerade geniesst oder auch nicht. Nur das Phänomenale ist vergänglich und wird in anderer Form wiedergeboren bis es schliesslich nicht mehr erscheint. Und das Phänomenale ist letzten Endes eine Quimäre.
Leid und Freude, oder Leid und Geniessen sind Gegensätze, die sich gegenseitig bedingen. Ich setze keine Prämisse.
Du fragst:
Was haben sie denn? Irgendwas müssen sie doch haben in ihrer lebenden Existenz.
Ist die lebende Existenz am Ende nur eine Einbildung/Illusion und muss man sich dessen erst bewusst werden?
Ist das nicht widersprüchlich?
Vor welchen Augen soll man sich denn etwas halten wenn man kein Ich hat?
Wessen Augen sollen das denn sein vor denen man sich nur einmal halten soll was das Ich eigentlich NICHT ist?
Ich verstehe, dass Du diese Fragen stellst. Ich möchte hier den Beitrag eines anderen Forum-Mitgliedes mit dem Namen JustLove zitieren, der am 20.Mai 14 Folgendes schrieb:
:bei meiner letzten Meditation erreichte ich einen neuartigen Zustand.
Es war irgendwie, als wäre das ICH komplett weg, als wäre nur die Wahrnehmung da. Als würde sich meine Person einzig nur daraus bestehen, den Boden zu spüren, zu atmen und bewusst zu sein. Es entstand eine distanz zum Körper, es war gar nicht mehr meine Hand sondern die Hand meines Körpers. Der Zustand ist sehr schwer in Worte zu fassen. Alle ego prinzipien fielen weg, z.B. das Gefühl sich glücklich oder unglücklich zu fühlen, das streben nach glück allgemein, zeitliches Denken, räumliches Denken, keine hinterfragung über die Geschehnisse einfach völlige Leere.
Dieses Erlebnis kommt sehr in die Nähe dessen, was der Buddhismus lehrt. Nämlich: es gibt kein ich, es gibt dagegen nur die fünf Skandhas wie folgt:
Körper mit Sinnesorgenen und Denkvermögen
Gefühle, angenehm. unangenehm, neutral
Empfindungen, Farben, Töne, Gerüche, Bilder im Allgemeinen
Geistesformationen, Interessen, Wille, Wünsche, Begierden, Neigungen, Hass, LIebe, etc.
Bewusstsein, das alles zur Kenntnis nimmt.
Aber: Kein Ich
Ich kann hier keinen Uunterricht im Buddhismus geben und ich bin mir im Klaren darüber, dass diese Denkweise so fremdartig und ungewöhnlich ist, dass es Zeit braucht, um sie zu assimilieren, wenn man das will. Aber sie ist möglich. Und das Zitat von JustLove kann Dir vielleicht zu denken geben.
Was das ich nicht ist, darüber kann man durchaus nachdenken. Und nichts als Vorstellung gibt es so gut wie Alles oder die Fülle.
So, das ist ein bisschen lang geworden. Es ist mein Neujahrsgruss für Dich. Ich wünsche Dir ein guten Rutsch in’s neue Jahr.
Alamerrot
 
Ich würde es sogar so sagen: Die Spiritualität ist zu Lebzeiten so etwas wie theoretische Realität wärend die Spiritualität durch das Sterben selbst zur praktischen Spiritualität wird.
die menschen welche gestorben sind haben meistens für uns nur noch eine spirituelle bedeutung. was übrig geblieben ist ist nur noch spirituell zugänglich. praktisch gesehen hat man dann in diesem fall nur so einen zugang.

so könnte man meinen, dass spirituell eigentlich durch den tod bedeutet und nicht durch den geist.

Du gehst da anderes herran als wie ich es gemeint hatte,denn die Menschen welche gestorben sind spielen da in dem was ich meine keine Rolle.
Ich meine dass die Spiritualität eines Menschen zu seinen Lebzeiten eine Realität ist welche aber nur theoretisch vorhanden ist,wärend die Spiritualität durch das Sterben praktisch erfahren wird.
Ausserdem hat jeder Mensch zu Lebzeiten einen anderen Zugang zur Spiritualität woraus sich dann ergibt das für jeden Menschen die Spiritualität eine andere Bedeutung in seiner Umsetzung (theoretische Realität) hat.
Durch den Tod bedeutet,in meinen Augen,ein totales durch den Geist.

daraus, aus solchen sätzen wie "energetische soundso" werden sie aber keine erkenntnis ziehen.

Das Leben und Tod,Geburt und Sterben engergetische Umwandlungsprozesse sind ist bewusstseinsmässig schon eine Erkenntis.
Es beschreibt dass es letztlich kein Ende gibt,sondern nur Umwandlungsprozesse sind.Das ist eine Erkenntnis.

gott ist dagegen ein wesen, welches durch ereignisse gekennzeichnet ist.

Aber nur in der religiösen Dogmatik. Und nur dort!

ein ereignis "geist" wird es also mit höchster wahrscheinlichkeit nicht geben.

Ich sehe das sogar genau im Gegenteil.
Geist an sich ist schon ein Ereignis.


Es ist wie mit einer Medaille mit zwei Seiten.
Aber wer oder was ist die Medaille? ICH ? DU? Gott?
Kann man da letztlich wirklich noch differenzieren?
aber sicher. es gibt genug material, welches weder "ich" noch gott ist. eine ideale philosophische abhandlung sollte ohne diese beiden begriffe gut auskommen.

So gut wie alle philosofischen Abhandlungen tragen das Attribut des "Ich" inne.
Über Gott zu zu philisofieren ist Theologie.
Um eine philosofische Abhandlung als solche zu benennen braucht es letztlich immer ein "Ich" denn in der philosofischen Abhandlung ist das "Ich" der Ausgangspunkt der Betrachtungsweise/Philosofie bzw. der Betrachter selbst=ich.
Philosofie kommt ohne "Ich" überbhaupt nicht aus.
 
Im Allgemeinen wird dabei an etwas Erhabenes, über der niedrigen, gewöhnlichen Denk- und Gefühlswelt Angesiedeltes oder Jenseitiges gedacht, wobei nicht klar wird, was man sich darunter eigentlich vorstellen soll……
bezog ich mich dabei auf das Wort Spritualität, nicht auf Tranzendenz.

Da hast du dich aber SEHR ungenau ausgedrückt.
Denn du schriebst wortwörlich:
"Ich habe an anderer Stelle darauf hingewiesen, dass “Spiritualität ein schwammigr, diffuser, kaumgummiartiger (jenachdem, wie man darauf herumkaut, nimmt er eine andere Form an) Begriff ist und deshalb vorgeschlagen, ihn durch Transzendenz, transzendent und transzendental zu ersetzen. Im Allgemeinen wird dabei an etwas Erhabenes, über der niedrigen, gewöhnlichen Denk- und Gefühlswelt Angesiedeltes oder Jenseitiges gedacht, wobei nicht klar wird, was man sich darunter eigentlich vorstellen soll."

Auf jeden Fall bedeutet transzendieren eine Grenze überschreiten, sie hinter sich lassen. Die Transzendenz bezeichnet diesen Vorgang, das Wort lässt sich also ganz klar definieren im Gegensatz zu Spiritualiät.

Ich halte die Spiritualität für etwas manigfaltiges in dem durch die Manigfaltigkeit die Transzendenz wie als ein Teil zur Spiritualität dazugehört.
Auch in der Spiritualität können Grenzen überschritten werden.Ich würde sogar sagen die Spiritualität kennt keine Grenze ausser jener Grenze die man sich selber setzt.

Meine persönliche Definition des Wortes Transzendenz besagt, dass man hierbei die Grenze all dessen überschreitet, was man mit Hilfe unserer körperlichen Sinne , also jeder Wahrnehmung, jedes Gefühl, jeder Empfindung die man auf diese Weise erfahren und anschliessend mit Hilfe des Geistes (engl. = mind) auch verarbeiten kann.

Meine persönliche Definition von Spiritualität trägt die Wesensmerkmale der Transzendenz schon in sich.
Von daher würde ich sagen dass die Transzendenz ein Teil der Spiritualität selbst ist.
Die Spiritualität in ihrer Gänze auf körperliche Sinne und deren Wahrnehmung zu reduzieren wird,meiner Ansicht nach,der Spiritualität-eben in ihrer Gänze,nicht gerecht.
Eine Transzendenz findet man auch im Unterbewusstsein wärend des Schlafens und Träumens.Träume sind Grenzenlos und es wird grenzenlos geträumt.Alles ist möglich,nichts ist unmöglich im Traum.
Bei der "Verarbeitung" tritt,meiner Ansicht nach,eine Symbiose auf zwischen dem Träumer und dem Geträumten.
Da gibt es keine zwei-es gibts nur eins.

Transzendente Erfahrungen fussen nicht auf der Aktivität der körperlichen Sinne sondern gelangen auf direktem Wege in unser Bewusstsein ohne den Umweg über die körperlichen Sinne und deren nachherige Verarbeitung durch den Geist (= engl. Mind).

Sorry,aber das halte ich,letztlich,für eine Illusion.
Ich weiss ja das es einen Unterschied gibt zwischen transzendaler Meditation und Träumen wärend des Schlafes,aber dieser Unterschied ergibt sich,meiner Ansicht nach,aus dem jeweiligen körperlichen Umstand/Unterschied des gegenwärtigen körperlichen Zustandes.
In der transzendenten Meditation sind es bewusste Erfahrungen wärend es im Schlaf und in den Träumen unbewusste Erfahrungen sind.
Der Ursprung der Erfahrung bzw. der Wahrnehmung ist dabei aber immer der selbe!
Wärend der transzendalen Meditation ist man noch bei Bewusstsein,wärend man beim Träumen kein Bewusstsein mehr hat.
So geschieht dann die Verarbeitung auch unterschiedlich und das ist auch der Grund.

Natürlich sucht man bei der gezielten Erfahrung gute, schöne, hehre, in jeder Hinsicht positive Erlebnisse. Es gibt aber bei der spontanen Erfahrung auch genau das Gegenteil, nämlich höllische Erlebnisse.

Siehst du,es gibt letztlich keinen Unterschied zwischen Träumen wärend des Schlafes und der transzendenten Meditation.
Bei beiden ist man nicht in der bewussten Lage schöne Erfahrungen zu suchen sondern in beiden Fällen sind es spontane Erfahrungen wo auch das wie eine Hölle vorkommen kann,die man garnicht erfahren möchte.
Auch in der transzendalen Meditation werden die Erfahrungen nur gedacht!

Ich hoffe, dass es mir gelungen ist, den Unterschied zwischen Transzendenz und Spiritualiät darzustellen. Und Spiritualität ist eben nicht gleichzusetzen mit Transzendenz nur, weil man erhabene und edle Gedanken und Gefühle haben kann.

Du schreibst es ja selber:"weil man diese edlen Gedanken und Gefühle haben kann"
Aber das macht den Unterschied zwischen Transzendenz und Spiritualität allein nicht aus.
Was du da beschreibst ist,in meinen Augen,nur ein Aspekt.


denn ich habe schon wiederholt gesagt, dass ich vom Buddhismus herkomme, und dessen Kernlehre, die vier edlen Wahrheiten, befassen sich mit dem Leid und seiner totalen Befreiung davon.

Auch ich bin ein grosser Freund des Buddhismus und favorisiere diese Religion als Religion.
Aber ich bin mir inzwischen auch bewusst dass der Buddhismus allein nicht das "NonplusUltra" ist.
Warum? Weil der Wunsch nach totaler Befreiung vom Leid das Leid selbst zum Thema hat und der Buddhismus sich selbst damit befasst.
Die Ursache erschafft Wirkung. Wo Leid (noch) ist muss man sich mit dem Leid auch befassen. :sneaky:

Aber das geht nicht über den Selbstmord. Der ist übrigens nicht so einfach, wie Du meinst…

SO hatte ich das auch nicht gemeint.
Aber viele Menschen meinen es scheinbar SO,dass sie durch Selbstmord ihrem Leid für immer entkommen können.

Allerdings hatte ich geschrieben, dass man nicht darunter leiden würde dass man vor der Geburt und nach dem Tode nicht existiert, weil ,man ja überhaupt nichts wahrnehmen würde.

Darum ging es mir auch garnicht.
Es ging mir eher darum wie jemand leidet der sich bewusst ist dass man vor der Geburt und nach dem Tod nicht mehr existiert.

Ich weiss heute, dass Tod und Leben sich gegenseitig zeugen, dass beide zu der Welt der Erscheinungen zählen, dass die Transzendenz andere Möglichkeiten zulässt jenseits von Tod und Leben.

Definier mal,wenn auch nur ansatzweise,was für andere Möglichkeiten das sind die die Transzendent jenseits von Tod und Leben zulässt damit deine Aussage nicht zu einer Floskel wird.
Ich bin für vieles offen!

Und das nimmt jedem ein für alle Male die Angst vor dem Tode und vor der Vergänglichkeit, ob er das Leben nun gerade geniesst oder auch nicht.

Ich bin auf deine Definition gespannt!


Was ist denn eine Quimäre?



Was haben sie denn? Irgendwas müssen sie doch haben in ihrer lebenden Existenz.
Ist die lebende Existenz am Ende nur eine Einbildung/Illusion und muss man sich dessen erst bewusst werden?
Ist das nicht widersprüchlich?
Vor welchen Augen soll man sich denn etwas halten wenn man kein Ich hat?
Wessen Augen sollen das denn sein vor denen man sich nur einmal halten soll was das Ich eigentlich NICHT ist?
Ich verstehe, dass Du diese Fragen stellst. Ich möchte hier den Beitrag eines anderen Forum-Mitgliedes mit dem Namen JustLove zitieren, der am 20.Mai 14 Folgendes schrieb:
:bei meiner letzten Meditation erreichte ich einen neuartigen Zustand.
Es war irgendwie, als wäre das ICH komplett weg, als wäre nur die Wahrnehmung da. Als würde sich meine Person einzig nur daraus bestehen, den Boden zu spüren, zu atmen und bewusst zu sein. Es entstand eine distanz zum Körper, es war gar nicht mehr meine Hand sondern die Hand meines Körpers. Der Zustand ist sehr schwer in Worte zu fassen. Alle ego prinzipien fielen weg, z.B. das Gefühl sich glücklich oder unglücklich zu fühlen, das streben nach glück allgemein, zeitliches Denken, räumliches Denken, keine hinterfragung über die Geschehnisse einfach völlige Leere.
Dieses Erlebnis kommt sehr in die Nähe dessen, was der Buddhismus lehrt. Nämlich: es gibt kein ich, es gibt dagegen nur die fünf Skandhas wie folgt:
Körper mit Sinnesorgenen und Denkvermögen
Gefühle, angenehm. unangenehm, neutral
Empfindungen, Farben, Töne, Gerüche, Bilder im Allgemeinen
Geistesformationen, Interessen, Wille, Wünsche, Begierden, Neigungen, Hass, LIebe, etc.
Bewusstsein, das alles zur Kenntnis nimmt.
Aber: Kein Ich

Sei dir versichtert,ich habe mich auch mit Buddhismus beshäftigt und verstehe was du meinst.
Aber,JustLove schreibt:"bei meiner letzten Meditation erreichte ich einen neuartigen Zustand"

Wer hat empfunden dass das ICH komplett weg wäre?
Ich will diesen Text von JustLove auch aus Respekt vor JustLove's Erfahrung nicht weiter hinterfragen.

Aber weisst du,ich stelle mir folgendes vor:
Wenn ich (ups das ich gibts ja nicht mehr) solch eine Erfahrung gemacht habe und diese Erfahrung absolut in mir absorbiert habe dass da ein ICH garnicht mehr existiert,wer schreibt denn dann da diesen Text?
 
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