Was sind seine Argumente welche beweisen, dass folgende Aussagen falsch sind:
"Der Fortschritt der Seele bedeutet, dass sie sich von der materiellen Natur, die sie bedeckt, entfernt.
Das entspricht einer Gleichgültigkeit in Beziehung zur Erreichung eines bestimmten materiellen Körpers.
Diese Fortschritt der Seele auf dem spirituellen Pfad entspricht zu einer immer wachsendes spirituellen Bewusstsein (Anhaftung)
die sich in das Erreichen eines spirituellen Körpers ausdrückt.
Du verkennst ganz offensichtlich die Größe von Sri Aurobindo:
Dieses - und noch mehr - erreichte er bei seiner ersten Yogaübung innerhalb von 3 Tagen!
"...traf er [Sri Aurobindo] sich nach dem Surat-Kongress mit dem tantrischen Yogi Vishnu Bhaskar Lele.
...zogen sie sich gemeinsam in die Dachkammer eines Hauses zurück.
Zu Leles nicht geringem Erstaunen hatte Aurobindo innerhalb von drei Tagen eine der stärksten
Verwirklichungen, die man im Yoga haben kann, die des passiven Brahman.
Lele sagte: ,Sitze still und mach deinen Geist ruhig und leer von Gedanken.
Du musst spüren, dass all deine Gedanken von außen kommen. Sobald
du sie wahrnimmst, wirf sie stets zurück, immer wieder, bevor sie in dich
eintreten können.'
Ich versuchte das, und es gelang mir.
In drei Tagen war mein Geist gänzlich ruhig und leer, ohne auch nur einen Gedanken.
Als ich dann nach Poona und anschließend nach Bombay ging, war ich
in einem Zustand nirvanischer Stille.
...
Von nun an vertraute er nur noch auf die Eine, im Herzen eines
jeden Menschen anwesende Gottheit; dieser gab er sich bedingungslos
hin, was auch geschehen mochte. Diese Hingabe sollte die Basis für
seinen ganzen Yoga bilden. Die Upanishaden und die Bhagavad Gita
wurden zu seiner Richtschnur und zur Quelle seiner Inspiration.
...
Im Gefängnis von Alipore hatte er seine zweite große Verwirklichung,
die des allgegenwärtigen Brahman, dem Einen in Allem, und vom
kosmischen Bewusstsein. „Ich sah auf das Gefängnis, das mich von den
Menschen ausschloss, und es waren nicht mehr die hohen Mauern, die
mich gefangen hielten, es war Vasudeva, der mich umfing. Ich wandelte
unter den Ästen des Baums vor meiner Zelle, aber es war nicht der
Baum: Ich wusste, es war Vasudeva, es war Sri Krishna, den ich dort
stehen sah und der mir Schatten gab. Ich blickte zu den Gitterstäben
meiner Zelle, zum Metallrost, das als Tür diente, und wieder sah ich
Vasudeva." Vasudeva ist einer der vielen Namen Sri Krishnas, und Sri
Krishna, der frühere Avatar, ist eine Verkörperung der Einen Gottheit.
„Ich sah die Gefangenen, die Diebe, die Betrüger - und sie erblickend
sah ich Vasudeva ... Ich schaute, und es war nicht der Richter, den
ich sah, sondern es war Vasudeva, es war Narayana, der dort auf dem
Richterstuhl saß."
Die Alltagswirklichkeit war für ihn eine spirituelle Wirklichkeit
geworden, wie und wo auch immer, ob er nun in Konzentration saß,
aß, schrieb, sich unter Menschen bewegte oder auf einer politischen
Zusammenkunft eine Ansprache hielt - was von ihm als Führer der
Extremisten immer wieder verlangt wurde.
...
Durch die Hintertür der Politik war er zur großen Verwirklichung gelangt.
...
Wer leitete ihn auf diesem Weg?
...
Er bekam sie
hauptsächlich aus „nichtmateriellen" Quellen. Eine dieser Quellen war
der 1886 verstorbene Ramakrishna Paramahamsa und eine andere war
Vivekananda, wie es in Sri Aurobindos persönlichen Aufzeichnungen
steht.
„Er suchte mich 14 Tage lang im Gefängnis von Alipore auf und
unterwies mich, bis ich alles völlig begreifen konnte; er lehrte mich
das Wirken des höheren Bewusstseins ... Er wollte mich nicht eher
verlassen, bis er es mir gänzlich vermittelt hatte", vertraute Sri Aurobindo
später einigen seiner Schüler an.
Swami Vivekananda, die Säule
der Kraft, der spirituelle Kronprinz Ramakrishna Paramahamsas, war
1902, sechs Jahre zuvor, verstorben.
Aurobindos größte Mentoren, seine wahren und bleibenden Lehrer,
waren jedoch Sri Krishna und - letztlich - die Große Mutter.
Einmal mit Leles Hilfe auf den Weg gesetzt, führte ihn seine intensive
und ungewöhnlich schnelle Entwicklung von einer überraschenden
Entdeckung zur anderen, und er erkannte bald, dass er, nach seiner
anfänglichen bedingungslosen Hingabe, als menschliche Person selbst
nur recht wenig mit seiner eigenen Entwicklung zu tun hatte.
Höhere Kräfte hatten die Zügel seines Geschicks in die Hand genommen:
Aus Aurobindo A. Ghose wuchs Sri Aurobindo hervor.
Nach seiner Ankunft in Pondicherry entwarf Sri Krishna einen
Plan für seine weitere Entwicklung, „die Landkarte meines spirituellen
Wachstums".
aus
Georges Van Vrekhem: Über den Menschen hinaus. Leben und Werk von Sri Aurobindo und Mutter
(Seiten 31-34)
Zur Erinnerung
Die ersten vier Ziele des Lebens
gemäß des erreichten Bewusstseins
wie von Śri Caitanya dargestellt
sind mit Dharma (die Vorgeschrieben Pflicht gem. Varna - Soziale Klasse und Ashram - Sakrale Klasse) verbunden.
1.
Karma - Handeln gem. Dharma, denn somit stellt man dem Transzendentalen Herrn zufrieden.
2.
Karma-Yoga - Handeln gem. Dharma und die Darbringung der Ergebnisse des Handelns dem Transzendentalen Herrn
Karma-Yoga.
3.
Karma-Tyaga - Handelsverzicht gem. Dharma - Zurückziehen und nur den Transzendentalen Herrn als Zuflucht nehmen
Dharma-Tyaga und Șaranagati (bhagavan așraya).
4.
Jñāna-misra bhakti - Transzendentales Wissen gemischt mit Hingabe für den Transzendentalen Herrn -
Jnana Mișra Bhakti
"Was die frühen Seher angeht, so bereiten sie mir keine Kopfschmerzen.
Wenn es so schockierend ist, über die Erfahrungen von Sehern und Weisen der
Vergangenheit hinauszugehen, so hat jeder neue Seher oder Weise jeweils solchen Schock
ausgelöst - Buddha, Shankara, Chaitanya, usw. taten alle diese böse Tat.
...
Natürlich kannst Du sagen, sie erklärten bloß die alte Wahrheit, jedoch in der rechten Weise -
aber dies würde bedeuten, dass niemand sie vorher richtig erklärt oder verstanden hätte -
was wiederum „Lügen strafen usw." bedeutet.
Oder Du magst sagen, all die neuen Weisen, z.B. Shankara, Ramanuja, Madhva, wiederholten
jeweils bloß dieselbe gesegnete Sache, wie es all die früheren Seher und Weisen mit unermüdlicher
Monotonie vor ihnen getan hatten.
...
Schließlich ist das Göttliche unendlich und das Entfalten der Wahrheit kann ein unendlicher Vorgang sein,
... mit einigem Raum für neue Entdeckung und neue Aussage, vielleicht sogar neue Leistung versehen...
(aus Sri Aurobindo: Sri Aurobindo und die Seher der Vergangenheit. Aus dem Buch: Sri Aurobindo. Über sich selbst. S. 141/142, Verlag: Hinder + Deelmann)
"Der Fortschritt der Seele bedeutet, dass sie sich von der materiellen Natur, die sie bedeckt, entfernt.
Dieses ist für Aurobindo in seinem Yoga nur der 1. Schritt...
danach sucht er das Supramental herabzuholen!!!
"Nicht im Hinblick auf persönliche Größe suche ich das Supramental herabzuholen.
Ich schere mich nicht um Größe oder Kleinheit im menschlichen Sinne.
Ich ringe darum, ein Prinzip der inneren Wahrheit, des Lichts, der Harmonie, des Friedens in das
Erdbewusstseins herabzubringen; ich sehe es oben und weiß, was es ist - ich fühle, wie es ständig von oben
auf mein Bewusstsein herabstrahlt, und suche es ihm zu ermöglichen, das ganze Wesen in seine ureigene
Kraft aufzunehmen...
Ich glaube, es ist der letztliche Sinn der Erdevolution, dass die Herabkunft dieser Wahrheit den Weg
einer Entwicklung von göttlichem Bewusstsein hier öffnet.
...
Wenn die menschliche Vernunft mich für einen Narren hält, weil ich versuche, was Krishna nicht versuchte,
so kümmert mich das nicht im Geringsten.
...
Es ist eine Frage zwischen dem Göttlichen und mir -
ob es der Göttliche Wille ist oder nicht,
ob ich gesandt bin, jenes herabzubringen oder den Weg für seine Herabkunft zu öffnen oder
es wenigstens möglich zu machen.
Sollen alle Menschen mich wegen meiner Anmaßung verspotten, wenn sie das wollen, soll die Hölle
über mich kommen, wenn sie das will - ich mache weiter, bis ich den Kampf gewinne oder untergehe."
10-2-1935
(Hervorhebung von mir!)
(Sri Aurobindo: Warum das Supramental angestrebt wird. Aus dem Buch: Sri Aurobindo. Über sich selbst. S. 147/148, Verlag: Hinder + Deelmann)
Hier mal ein schönes und kurzes, zusammenfassendes Video: