Gender-Mainstream

Ich denke, es wird von den Usern, die hier gegen "Genderisierungsideologen" und "Genderwahn" wettern, gar nicht verstanden, was *Gender Mainstreaming" eigentlich bedeutet. D.h. sie echauffieren sich über Positionen, die niemand behauptet hat. Mal zur Klärung eine lexikalische Definition gefällig? :rolleyes:

Wikipedia:



http://de.wikipedia.org/wiki/Gender-Mainstreaming

Und hier das Bundesministerium für Famile, Senioren, Frauen und Jugend:



http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/gleichstellung,did=192702.html

So, jetzt haben wir eine Grundlage. Was genau ist daran zu beanstanden? :confused:

Worin genau liegt da ein *Wahn*? :confused:

Wo genau ist an dieser Position das *Ideologische*?

Diese Frage geht in erster Linie an die Threaderstellerin, aber auch an diejenigen, die hier immer mantrisch von "Genderwahn" sprechen, so als handele es sich um den Untergang des Abendlandes, wenn Geschlechtergerechtigkeit anvisiert wird, also z.B. gleicher Lohn für gleiche Arbeit, was ja nicht der Normalfall ist. Frauen werden in der Regel bis zu 22% schlechter entlohnt als Männer für exakt dieselbe erbrachte Arbeitsleistung.

Auch hierfür der Linknachweis:

http://www.zeit.de/karriere/beruf/2014-03/lohn-unterschied-gender-pay-gap-bezahlung

Es ist unnötig, Lamias Hausaufgaben machen zu wollen!
 
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Ich erinnere mich noch an vergangenes Jahr, als ein Sturm der Entrüstung durch die Medien ging und es hieß: in Leipzig an der Hochschule werden jetzt Professoren "Herr Professorin" genannt. Das habe die Hochschule so beschlossen.

Tatsache ist, daß das Mumpitz ist. Alles was geschehen war ist, daß in einem hochschulinternen Dokument, der sog. "Grundordnung" nicht mehr weiter die männliche Form für den Leiter eines Fachbereis verwendet wird, sondern der weibliche. Das ist so in tausenderlei Dokumenten üblich und in der Fußnote wird jeweils darauf verwiesen, daß zugunsten der besseren Lesbarkeit die weibliche Form verwendet wird (und meist steht noch dabei, daß mit der Wahl der Formulierung das andere Geschlecht keinesfalls diskriminiert werden solle).

Was die Medien dann daraus gemacht haben ist leider etwas völlig anderes: die Leipziger Hochschule will die deutsche Sprache verändern und alles abschaffen, das eine Art von Diskriminierung darstellen könnte. Die "Verweiblichung der Sprache" hieß es mancherorten in den Medien.

Die Leipziger Uni hat dazu längst Stellung bezogen: http://www.zv.uni-leipzig.de/service/presse/nachrichten.html?ifab_modus=detail&ifab_id=4994

ebenda schrieb:
Da bei der umfangreichen Berichterstattung zur neuen Grundordnung der Universität ein klares Missverständnis zu Tage getreten ist, sei an dieser Stelle festgehalten: Der erweiterte Senat der Universität Leipzig hat beschlossen, in der Grundordnung - und nur in diesem Dokument - statt der üblichen, meist männlichen Form, in der sich die weibliche Schreibweise mit einer Fußnote begnügen muss - umgekehrt vorzugehen. Die entsprechende Fußnote lautet: "In dieser Ordnung gelten grammatisch feminine Personenbezeichnungen gleichermaßen für Personen männlichen und weiblichen Geschlechts. Männer können die Amts- und Funktionsbezeichnungen dieser Ordnung in grammatisch maskuliner Form führen."

"Die Entscheidung des Senats weist damit darauf hin, dass Frauen heute an der Universität Leipzig in der Mehrheit sind. Es ist erstaunlich, dass dieser weder logisch noch formal zu beanstandende Akt in einem Land, in dem Männer und Frauen gleichberechtigt sind, auf so viel öffentliche Beachtung stößt. Das Echo weist im Grunde darauf hin, dass es trotz aller rechtlichen Regelungen noch erhebliche Defizite auf diesem Gebiet gibt", sagt Rektorin Prof. Dr. med. Beate A. Schücking. "Da wird von vielen ein Missverständnis gesät, als ob die neue Grundordnung so furchtbar viel verändern würde. Zur Klarstellung möchte ich sagen, dass diese Neuerung auf den Alltag an der Universität und auf den universitären Sprachgebrauch keinerlei Auswirkungen haben wird."

Der Schaden, den die Medien damit für das GM und seine Entwicklung angerichtet haben, scheint dann doch erheblich zu sein, wenn in den Kopfen der Bevölkerung zurückgeblieben ist, daß GM eine "Ideologie" sei, gegen die man sich wehren müsse.


Die Kritik geht in konservativen Kreisen ja aber noch über diese vermeintliche Vergleichlichung von Männern und Frauen hinaus. Ich erinnere den Mitschnitt einer Podiumsveranstaltung gesehen zu haben, in dem sich eine Dame entrüstet zeigte, daß an manchen Flughäfen Unisex-Toiletten eingeführt wurden. Und daß man in Schulen jetzt zu lernen habe, daß Homosexualität, ja sogar Transsexualität eine natürliche Veranlagung sei, die man zu tolerieren und zu akzeptieren habe. Das gehe ja nun gar nicht, schließlich sei die Frau zu ihrer Rolle ebenso biologisch prädestiniert wie der Mann es sei und der Versuch der Abschaffung solle eine neue Weltordnung zwischen den Geschlechtern herbeischaffen. Dort in diesem Vortrag wurde ebenfalls von dieser "GM-Ideologie" gesprochen, die einer Verschwörung gleichgesetzt wurde, die das Ziel verfolge den Mann und die Frau neu zu gestalten. Dagegen müsse man sich unbedingt wehren.


Für mich ist aber Fakt, daß ich von all diesen vermuteten Bemühungen manche ganz gut finde, z.B. den Toleranzaspekt, mit dem sich Konservative natürlich schlecht abfinden können. Wenn das eigene Kind in der Schule Toleranz gleichgeschlechtlichen Lebensweisen (und Mitschülern) gegenüber lernen muß, verträgt das nicht jeder homophobe Elternteil so ohne Weiteres. Aber sorry: diese homophoben Eltern in der Anzahl zu minimieren finde ich ein ehrbares Ziel. Genauso wie ich es ein ehrbares Ziel finde, daß Männer und Frauen gleichberechtigt behandelt werden. Viel muß sich noch ändern, aber erste Schritte sind erkennbar gemacht.

(wobei ich mir nicht verkneifen kann anzumerken, daß Deutschland auch hier gegenüber anderen Ländern, z.B. den skandinavischen, meilenweit hinterherhinkt. Und zwar nicht nur in der Umsetzung, sondern in der Bildung und im Erleben der Bevölkerung. Ich glaub viele Deutsche leben wirklich noch im Jahre 1910 oder auch im Jahr 1940, was die Weiterentwicklung der Werte angeht. Traurig ist, wenn dann die Generation der Kinder dieser konservativen Eltern es nicht schaffen, über den im Elternhaus vermittelten Tellerrand hinauszublicken...)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du nicht in der Lage bist ohne Abwertung zu diskutieren, dann antworte ich nicht mehr auf deine Beiträge.
Und selbstverständlich hat das gegenderte herumgefuhrwerke in der Rechtschreibung etwas mit Gender Mainstream zu tun.
Das müsste eigentlich jeder bemerken, der etwas tiefer hinschaut und nicht nur an den schöngefärbten Zeilen des Bundesministerums bla bla hängen bleibt.
Genderiesrung hat m.E. nichts mit Gleichberechtigung, sondern mit Gleichmachung zu tun. Männer und Frauen sind aber nicht gleich...
Comprende?

Ah ja, verstehe. Man muß "tiefer hinschauen", hinter die Kulissen des *schönfärbenden* Bundesministeriums. Vielleicht ist ja eine gigantische Verschwörung im Gange. Das Bundesministerium sagt uns, es ginge nur um Gleichberechtigung der Geschlechter, in Wirklichkeit aber wollen sie uns die Sonne und den Mond wegnehmen und durch das Mond und das Sonne ersetzen. Eines Morgens wachen wir auf, und alles ist neutralisiert. :eek:

Möglich wäre es. Die Welt ist schlecht. :rolleyes:
 
Ah ja, verstehe. Man muß "tiefer hinschauen", hinter die Kulissen des *schönfärbenden* Bundesministeriums. Vielleicht ist ja eine gigantische Verschwörung im Gange. Das Bundesministerium sagt uns, es ginge nur um Gleichberechtigung der Geschlechter, in Wirklichkeit aber wollen sie uns die Sonne und den Mond wegnehmen und durch das Mond und das Sonne ersetzen. Eines Morgens wachen wir auf, und alles ist neutralisiert. :eek:

Möglich wäre es. Die Welt ist schlecht. :rolleyes:

Du bist das Erste das hier "gigantische Verschwörung" wittert. Diese Vermutung dann mir zu unterstellen ist an Plattheit schwer zu toppen.


Kapierst dus eigentlich nicht?
Gleichberechtigung ist eine Entwicklung die auch ohne Genderisierung läuft, ja längst am laufen ist.
Darum geht es aber bei diesem Projekt garnicht.
Es geht um folgendes:
Zitat Limia:
Mich stört es gewaltig, wenn Gender-Mainstream-Ideologen mir mitteilen wollen, dass Männlichkeit und Weiblichkeit pure Sozialisationsprodukte seien. Denn das ist aus meiner Sicht definitiv falsch, da es neurobiologische und andere anatomisch-physiologische Differenzen zwischen Mann und Frau gibt. Diese genetischen Komponenten tragen meines Erachtens auch zur Bildung der weiblichen und männlichen Identität bei. Das hat auch der Artikel bestätigt, den ich verlinkte, denn er hebt die verschiedenen Domänen von Mann und Frau hervor

Wenn Männlichkeit und Weiblichkeit reine Sozialisationsproduke sind, dann heisst das im Klartext, dass Männlichkeit und Weiblichkeit nicht genetisch verankert sind. So sehen es Gender-Ideologen.
Ich persönlich halte das für großen Unsinn. Frau-Sein und Mann-Sein können nicht durch "Umerziehung" in Richtung Neutrum verändert werden.

Ich würde mir wünschen, dass sich jeder Mensch, frei und individuell nach seiner Anlage entwickeln kann, dazu brauchts weder Sprachverrenkungen noch Unisex-Toiletten, sondern politische Rahmenbedingungen.
 
Ich persönlich halte das für großen Unsinn. Frau-Sein und Mann-Sein können nicht durch "Umerziehung" in Richtung Neutrum verändert werden..



Ja klar, anerkennen was tatsächlich da ist.

Aber derzeit werden Mannsein und Frausein eben zusätzlich zu dem real existierenden Unterschied massenhaft tiefsitzende Projektionen draufgepackt und schon kleine Kinder damit indoktriniert.

Und dann kommt es eben dazu daß ein junges Mädchen überhaupt nicht auf die Idee kommt daß Bauingenieurin ein toller, interessanter Beruf für sie ist und der junge Mann kommt nicht auf die Idee daß Altenpfleger ein echt erfüllender Beruf ist.
Und daß Berufe in denen vorwiegend Frauen arbeiten regelmässig geringer bezahlt werden als Berufe in denen vorwiegend Männer arbeiten. Diese Respektlosigkeit gegenüber weiblicher Arbeit zu beenden hat nichts mit Menschen in Neutren zu verwandeln.
Oder daß Männer immer noch in ihren Firmen massiv Probleme bekommen wenn sie beim Kind zuhause bleiben wollen. Der mann soll ja nicth zum Neutrum werden sondern einfach nur das selbe Recht wie die Frau haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du bist das Erste das hier "gigantische Verschwörung" wittert. Diese Vermutung dann mir zu unterstellen ist an Plattheit schwer zu toppen.

Tschuldigung für die Plattheit. Soll nicht wieder vorkommen. :rolleyes:

Andererseits: Wie platt ist es denn, aus der unterschiedlichen Biologie, die niemand bestreitet, ein komplettes Lebensprogramm für die Geschlechter abzuleiten, wie die Threaderstellerin das tut? :confused:

Das nenne ich eine Ideologie. Unter dem Deckmantel der Wissenschaftlichkeit soll in rückwärtsgewandter Perspektive die klassische Rollenverteilung der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts wiederhergestellt werden. Dabei heult sich die biologistische Ideologie standardmäßig über die bösen 68er und die noch böseren Feministinnen aus, die etwas in Gang gesetzt haben, was die Reaktionäre unserer Tage für den Untergang des Abendlandes halten.

Zum Glück läßt sich mit platten Sprüchen wie: "Ein Mann ist ein Mann. Eine Frau ist eine Frau. Mehr muß man nicht sagen" (O-Zitat Threaderstellerin) heutzutage niemand mehr hinter dem Ofen hervorlocken, so daß die Biologismus-Ideologen unserer Tage allenfalls ein paar magere Lacher ernten, und das wars dann auch schon.

Und daß sich Gleichberechtigung von allein herstellt, wie du behauptest, kannst du nicht im Ernst glauben. Das ist so, als wenn ich im Wohnzimmer sitze, unter mir rauscht es mächtig, und ich glaube daran, daß sich der Wasserrohrbruch irgendwie von allein regelt. :D
 
& was ist mit den Frauen, die sich in der typischen Frauenrolle (Kinder, Kochen, Haushalt etc.) nicht wohl fühlen?
Sind das dann keine richtigen Frauen?:confused:

Hallo ralrene,

hier sollten wir bedenken, dass die Frauen auch irgendwann in diese Rolle gezwängt wurden. Natürlicher Weise kümmern sich sowohl Mann als auch Frau um den Nachwuchs. Durch die Industriealisiereung wurde der Mann allerdings aus der Familie raus geschickt um GELD zu verdienen. Einer der Eltern musste nun bei den Kindern bleiben, die Mutter, denn stillen kann ein Mann das Baby ja nicht.
Wenn man nämlich etwas weiter zurück blickt, heute noch in wenigen ländlichen Gegenden zu finden, hatte zu Hause jeder seine Rollen, die die Familie auch ernährt haben. Man hat sich z.B. seine Möbel selbst gebaut, heute wird dazu Geld her genommen und die Möbel, um bei dem Beispiel zu bleiben, werden davon eingekauft.
Sowohl Mann als auch Frau haben ihre natürlichen Rollen verloren.
Für mich ist das alles ein "künstliches Experiment" und die Menschen darin die Versuchsobjekte.
Dabei kann man sich echt fragen ob hier "Auserirdische" gelandet sind und jetzt mit uns spielen, weil DAS ist sowas von UNmenschlich.

LG
Waldkraut
 
Ok, ich denke, daß psychotherapeutische Hilfe jedem Menschen ggf. helfen könnte, der tiefes Unglück empfindet.

Ich wollte nie Mutter sein, bin nie Mutter geworden, & habe es nie bereut.
Ganz im Gegenteil.
Empfindest Du das als unnormal?

Wie verrückt ist das? ... jetzt diskutiert man darüber ob eine "psychische Störung" vorliegt, weil eine Frau in diesem Wahnsinn ihre natürliche Rolle nicht leben kann.
Anscheinend liegt das daran, dass keiner mehr weiß was das ist. WAS ist denn unsere Natur?
An der Stelle muss man sich einfach fragen WER bin ich und ist das was ich tue meine Natur, oder werde ich gezwungen gegen mich selbst zu leben.

LG
Waldkraut
 
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Leider wird der Fehler nicht korrigiert, denn die Aussage behauptet nämlich unterschwellig und sinngemäß, dass zuerst ein anatomisch-Physiologisches vorhanden gewesen wäre und Wesen dieses an ihrer Leiblichkeit irgendwann plötzlich wahrgenommen und daran erst bemerkt hätten, Frauen zu sein.

ein Lebewesen auf seine Antomie zu beschränken wiederstrebt dem ganzehitlichen Ansatz des LEBENS.
Das Schwierige, was ich hier sehe ist, dass versucht wird mit der Ratio die Schöpfung zu beschreiben. Weil das nicht geht, entsteht Chaos. Keiner weiß mehr was nun das "echte" ist.
Das Leben wird einfach in seinen vielen Ebenen getrennt, das ist schlimm, weil das nichts mit Leben zu tun hat.
Körper, Geist und Seele gehören zusammen und solange wir das trennen werden wir uns immer mehr selbst verlieren. Daraus entsteht diese unbeschreibliche Sehnsucht sich selbst "wieder finden zu müssen".

LG
Waldkarut
 
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