hi phönix!
es gibt inzwischen so unendlich viele aufstellungs-varianten, darunter wohl auch solche, in denen "für andere" aufgestellt wird. ich halte selber wenig davon... wenn aber die mutter ihre schwierigkeiten mit ihrem sohn aufstellen wollte, das wäre ein völlig anderer fokus. und was immer sich IM system ändert, es ändert auch DAS system.
ich weiß aus eigener erfahrung, dass aufstellungen "über nacht" und sehr tiefgreifend änderungen bringen können. bei mir selbst waren jahrzehnte einer extrem spannungsgeladenen mutterbeziehung nach einer aufstellung "im handumdrehen" im reinen... und zwar auf gegenseitigkeit, obwohl meine mutter 1000 km entfernt lebte. und nach einer aufstellung an einem samstag des vergangenen sommers, in dem unter anderem meine wirtschaftliche talsohle im kontext einiger vaterthemen "dran" war, läutete am montag drauf das telefon, und ich erhielt aufträge, anfragen etc. der reihe nach. es wirkt, es ist manchmal geradezu sagenhaft, wie es wirkt, und ich kann die skepsis gut nachvollziehen, mit der fernstehende das betrachten. wie oft werden in therapien schon "wunder" erlebt!?
es gehört wohl aber auch dazu, die aufstellung "nehmen" zu können ... oft wird versucht, das alles auf die begriffliche ebene zurückzuholen, die nie dem ganzheitlichen einer aufstellungs-erfahrung angemessen sein kann. damit wird die aufstellung auf "erkenntnis" reduziert, während laut hellinger oft gerade das wirkt, "was dunkel bleibt" ... was in worte nicht zu fassen ist. daher auch seine skepsis gegenüber nachbetreuung durch gespräche etc.
matthias varga von kibéd und insa sparrer, die in ihren systemischen strukturaufstellungen einen eher konstruktivistischen ansatz verfolgen, treten hingegen für vor- und nachgespräche ein, wobei auch bei ihnen nicht die aufstellung selbst zerredet wird, sondern die anschließenden schritte, die durch die aufstellung initiiert wurden, das thema sind. dabei kommt im wesentlichen die zirkuläre fragetechnik der lösungsorientierten kurzzeittherapie nach steve de shazer zur anwendung: "alle lösungskompetenz liegt beim klienten, der therapeut hat nur die fragekompetenz".
ich wünsch dir interessante eigene erfahrungen - auch wenn du als repräsentant in einer aufstellung stehst, bekommst du ja die bewegung mit, bekommst du auch deine eigenen impulse. wie gesagt, auch jenseits der begriffe...
alles liebe, jake