Nicht böse sein, wenn ich mal nicht auf Fragen eingehe. Ich weiß dann nur manchmal nicht so recht, was ich darauf antworten soll. Ich hab schon mehrmals versucht, meinem
@emotion-Franz vernünftig zu antworten. Aber es kam nur Müll dabei heraus. Kennt ihr das, wenn man eigentlich was im Kopf hat, schreiben möchte, aber nicht den richtigen Ausdruck findet?
Nächste Situation... Er steht hinterm Baum und beobachtet mich, während ich darauf hoffe, ihn für einen Plausch zu treffen. Weil ich diese Unterhaltungen mit ihm liebe. Ihn liebe.
Starre die ganze Zeit nach vorne. Mensch, jetzt müsste er doch kommen... Wir sind nicht verabredet. Nicht offiziell, aber ich möchte ihm soviel erzählen.
Erst ein völlig aufgeregter Schüler verrät ihn. „Da ist der Herr... Mama da ist der...“ „Ach was... Wo denn“ „Na da steht der, hinterm Baum...“
Ehe ich realisiere, was da abgeht, rast er wie ein besenkter ... an mir vorbei. Ohne sich umzuschauen. Ignoriert mich völlig.
Ich pack das in diesem Augenblick gar nicht. Fange an, zu heulen. Dabei will ich blöde Kuh das überhaupt nicht. Will nicht heulen. Aber die Tränen laufen. Und er rennt. Fühlt sich ertappt.
Erst jetzt kapiere ich, realisiere ich, dass er dabei ja schon öfter von mir gesehen wurde. Morgens. Ganz still und heimlich. Manchmal schaut er uns zu, versteckt. Wie ich mich mit meinen Kindern zur Schule gehe, Durch den Park.
Es ist ein Fühlen. Er ist da. Wo ist er? Ein Suchen von mir mit dem Blick. Und dann sehe ich ihn. Wirklich. Passt er auf uns auf? Oder ist das die einzige Möglichkeit, mich ungestört zu sehen?
Ich hab die letzten Tage überlegt, warum es immer so schwierig ist, locker miteinander umzugehen. So wie es mir manchmal wünsche. Sich sehen und einfach wieder über Gott und Welt reden.
Und ich weiß jetzt, was es schwierig macht. Wie soll sich etwas locker anfühlen, wenn zwei Menschen sich unstillbar lieben und ständig umeinander rumschleichen? Wenn sie mehr voneinander wollen, aber die ganze Welt dies mit Argusaugen beobachtet? Oder wir zumindest das Gefühl haben.
Dabei haben wir noch nie etwas verbotenes getan. Noch nie.
Und jetzt... Jetzt fühlt er sich ertappt. Ich möchte ihm gerne sagen: „hey, mein Herz... Kein Grund, sich zu schämen. Ich weiß es doch. Ich-weiß-es-doch-längst! Vergiss nicht, wir sind verbunden.“
Da seh ich heute... Er hat Besuch, oder die Familie. Und ich kann nichts dagegen tun, dass es mir einen Stich versetzt.
Das hätte ich auch gerne. Ihn und seine Familie besuchen dürfen. Sich an dem Kontakt mit ihm zu erfreuen. Einfach klingeln und sagen: „du, ich hab heute wieder von dir geträumt. Wollen wir ne Tasse Tee trinken?“ „Und was hast du heute so gemacht?“
Ja. Wir haben das versucht. Versuchen es immer noch. Spätestens, wenn einer von uns Beiden, sich wieder im Griff hat. Wenn keiner hinschaut. Dann springt einer von uns ins Feld und wir reden...
Reden. Nur reden. Mal er, mal ich. Und es ist immer schön.
Bis dann wieder solche Situationen passieren.
Manch einer, wäre schon längst abgesprungen. Das können wir aber nicht. Beide nicht. Zwei Magneten, die sich mit Gewalt auseinander ziehen und wenn sie nachgeben, wieder an gleicher Stelle zusammenknallen.
Es geht nicht um Betrug, es geht nicht um Lügen. Es geht nicht darum, sich vom Partner zu trennen. Es geht um Nähe, die eben nur zwei verwandte Seelen haben können. Und in einer Welt, in der schneller Sex und Fremdgehen offensichtlich zum guten Ton gehören (Vorsicht Ironie), ist es schwer vorstellbar, wie da eine nicht ausgelebte Liebe existieren kann.
Sie tut es aber.
Und ich glaube, das macht den Unterschied, zu anderen Seelenverbindungen.
Ich hab mich einer alten Freundin anvertraut, die ich als meine zweite Mutter betrachte. Ein sehr bedeutsamer Mensch für mich, die mir als Kind, ganz viele neuen Sichten geöffnet hat. Eigentlich ist es die beste Freundin, meiner Mutter. Aber eben auch meine Vertraute. Meine zweite Mama eben.
Sie sagt: wenn ihr zwei so weiter macht, geht ihr Beide kaputt. Seelen, die sich finden wollen, lassen sich nicht mit auferlegten Regeln verarschen. Diese Seelen sind eben anderer Meinung, als euer selbst auferlegter Moralkodex und der, der anderen, die darin eben keine reine Liebe sehen. Sondern Sodom und Gomorra, weil die Welt eben so ist. Sie vermuten immer das schwärzeste in euch. Dabei macht ihr nichts anderes, als Liebe zu fühlen.
Tja... Mein Mariannchen weiß, wovon sie spricht. Nur... Als sie endlich im späten Alter mit ihrem Seelenverwandten zusammen kommen durfte, sich Beide nur noch füreinander widmen wollten, ist er gestorben. Autounfall, mit ihr auf dem Beifahrersitz. Sie waren gerade dabei, miteinander ein neues Leben zu planen. Wohnungssuche. Nachdem die Kinder aus dem Haus waren...
Manchmal ist das Leben echt ne Bitch. Und wenn man das hört, fragt man sich echt, ob es nicht besser wäre, es anders zu nutzen.
Und um Trennung geht es gar nicht. Sondern die Zeit miteinander zu verbringen. Besser zu nutzen.
Für mich tatsächlich das schönste Geschenk? Mit ihm an meinem mystischen Ort sitzen, eng beieinander und einfach reden. Ohne neugierige Blicke und lauschende Ohren und die Angst, dass einem wieder wer was andichtet. Reden oder schweigen, aber Zeit miteinander verbringen. Für mich persönlich wohlgenutzte Zeit und keinesfalls verschwendet.
(Klingt das schön? Ich finde schon)
Aber sich da zu verständigen, ist schwierig. Selbst die Mails werden kontrolliert.
Und was macht nun den Unterschied, zu einer normalen „Verliebtheit“ aus? Meine Antwort ist einfach und simple. Die Liebe stirbt nicht. Trotz aller unmöglichen Umstände. Sie ist immer da und lässt sich auch nicht vertreiben, wenn der andere sich mal total daneben benimmt. Ich denke, das macht den Unterschied.
Es ist ein Geschenk, kein Fluch. Mein Fazit.
(Gin Melin, mein Herz. Immer.)
Und bei allem... Kann ich nicht glücklich sein, dass ich das erleben darf, wonach andere ein Leben lang suchen? Vergeblich suchen? Das ist doch der eigentliche Gral, oder nicht?