Für die "Ostalgiker"

naja es gab sehr viele betroffene die unter dem regime der ddr gelitten haben, sonst wäre es ja nicht 1989 zu den so genannten montagsdemonstrationen gekommen...
Ich habe nicht unter dem Regime gelitten habe aber trotzdem an den Montagsdemos teilgenommen, weil es überall im Ostblock, vor allem in der UdSSR unter Gorbatschow, Reformen gab, nur bei uns nicht und wir irgendwie an einen toten Punkt angelangt waren an dem es nicht mehr weiter ging.
 
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Sicher gab es auch schlechte Seiten der DDR. Sicher gibt es auch Betroffene, deren Angehörige gelitten haben.

Aber es gibt auch ein paar Menschen, denen es nicht passiert ist, wo es niemanden in der Familie oder dem Umfeld gab, der getötet, weggesperrt oder was auch immer wurde.
Tolles Argument. Es gab auch ein paar Menschen, denen im Dritten Reich nichts passiert ist. Hat das irgendeine Relevanz?


Über die BRD läßt sich ebenso herziehen, auf eine andere Weise.
Eben. Daran merkst du, dass du in einer freien Gesellschaft lebst: du darfst ohne Gefahr über sie herziehen. In der DDR war das nicht möglich.
 
naja es gab sehr viele betroffene die unter dem regime der ddr gelitten haben, sonst wäre es ja nicht 1989 zu den so genannten montagsdemonstrationen gekommen...

Ähm, ja. Und dennoch waren wohl nicht alle unglücklich. Was aus mir geworden wäre, wäre ich in diesem System erwachsen geworden, kann ich nicht sagen. Vielleicht hätte ich auch die Flucht ergreifen wollen. Als Kind hatte ich jedenfalls eine schöne Zeit, mal abgesehen von Pioniernachmittagen, die ich echt ätzend fand.

Was ich nicht verstehe ist, warum hier im Forum jetzt über die böse DDR hergezogen werden muß. Sie wird dargestellt, als wenn die Menschen hier nie was zu essen hatten, den ganzen Tag im Strafanzug zur Arbeit mußten und niemals gelacht haben, da sie ja sonst hätten in den Knast gemußt. SO WAR ES ABER NICHT.
 
Es war ein Film, gerichtet an 12 bis 14-Jährige. Moderiert von, ja von wem?, von Herrn Schnitzler. Dem allseits berüchtigten.

Zu begutachten im DDR-Musuem Perleberg. ( www.ddr-museum-perleberg.de. )
Auf der Internetseite finde ich nichts und nach Perleberg komme ich die nächste Zeit bestimmt auch nicht da werde ich wohl den Film nie sehen, und das obwohl ich in der DDR eine Polytechnische Oberschule besucht habe...
Soweit ich mich erinnern kann haben wir nie Filme von Sudel-Ede in der Schule gesehen.
 
Tolles Argument. Es gab auch ein paar Menschen, denen im Dritten Reich nichts passiert ist. Hat das irgendeine Relevanz?

Auch Du tust, als wenn jeder zweite DDR-Bürger den Knast wegen politischer Witze von innen sah, und die Bevölkerung rapide schrumpfte, weil alle beim überqueren wollen der Mauer erschossen wurden. Ein Wunder, daß hier überhaupt jemand lebte.

Es gibt immer zwei Seiten. Ihr schreibt von der einen, ich von der anderen. Und beide hat es anscheinend gegeben, sonst würde ich davon jetzt nicht berichten können.


Eben. Daran merkst du, dass du in einer freien Gesellschaft lebst: du darfst ohne Gefahr über sie herziehen. In der DDR war das nicht möglich.

Frei wäre ich, wenn ich ohne Gefahr etwas gegen den Staat unternehmen könnte (wenn mir was nicht gefällt), ohne Konsequnzen auf mich zu ziehen. Kann ich das? Nö, ich glaube nicht. Ich darf nicht mal ein leerstehendes Haus betreten, was eh irgendwann abgerissen wird. Im Park darf ich auch nicht übernachten. Ganz so frei bin ich hier auch nicht. Wenn vielleicht auf eine gewisse Art auch ein wenig freier als im Osten.
 
Kürzlich gab es eine Ausstellung zum Thema DDR. Dargestellt war "Lehrmaterial" für Schulkinder. Der Wortlaut war, ernsthaft, in etwa folgender: "Darf man seine Feinde hassen? Ja, das darf man. Nur wenn wir die Imperialisten hassen, können wir die Arbeiter und Bauern lieben." Humanistische Bildung im Zeichen von Hammer, Zirkel und Ährenkranz...

Dumme Sabberei von Leuten dennen die Vergangenheit ausgelöscht wurde, gab es also nie
 
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@Kaji,

verstehst du nicht, dass es nicht um die Anzahl geht, sondern um die Frage, ob ein Vorsatz dahintersteckt? Ob die Diskriminierung, die Erniedrigung, die Psycho-Folter staatlich erwünscht und forciert ist? Ob die Opfer irgendeine faire Möglichkeit haben, sich zu verteidigen, ob ihnen ihre Grundrechte gewährt werden? Ist der Terror nicht sogar noch umso größer, wenn er sich nur gegen dich allein richtet und alle deine Mitmenschen dazu schweigen oder gar mitmachen? Sei mal fünf Minuten nicht borniert.
 
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