Für die "Ostalgiker"

Es würde schon ein wenig etwas bringen, wenn wir Faulheit und Trägheit von allen möglichen Seiten beleuchten und ich bin mir sicher, daß wir feststellen, daß dabei verantwortungsloses Verhalten in seltenen Fällen zutrifft.

Lernen- und Arbeiten Können ist an sich ein Geschenk, Privileg, wenn man die Lernform, -richtung wählen könne, die einem liegt. Das ist das eigentliche Problem. Das andere, wie ideologisiere ich Fabriks-Laufband- und sogenannte Drecks-Arbeit positiv.
 
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Naja klingt nicht schlecht, aber es gibt keine Garantie dafür, dass ein Arbeiter, der sonst vielleicht faul ist, plötzlich emsig wie ein Bienchen arbeitet, nur weil er Mitbesitzer ist. Dem ganzen liegt ein unrealistisches Menschenbild zugrunde.

Auch im Anarchsyndikalismus können Menschen ihren Arbeitsplatz verliehren, wenn die Mehrheit der Angestellten findet, der eine Arbeiter sei nicht tragbar... nur gibts dann halt eben keine Kündigungen mehr, nur weil dem Chef ein Gesicht nicht passt... und von wegen Unrealistisches Menschenbild... das währe so als würde man sagen, dass ein Chef oder ein Management grundsätzlich richtige Entscheidungen treffen würden :rolleyes:

Wie soll denn der "gemeinsam erarbeitete" Gewinn aufgeteilt werden?

genau so, wie ein Mangement den gemeinsam erarbeiteten Gewinn aufteilt... zum einen durch Arbeitsverträge geregelt, zum anderen durch Diskussion, Beurteilung, Abstimmung

Logischerweise wird die Leistungskraft bei älteren Mitarbeitern irgendwann nachlassen...oder jemand wird für längere Zeit krank und kann nichts zum "Kollektiv" beitragen...

warum glaubst du eigentlich, dass bei einem Anarchsyndikalismus keine Vertragliche Regelungen exisiteren? Zumal ein langjähriger Mitarbeiter vieleicht Körperlich nicht der beste ist... aber die Berufserfahrung solcher Leute ist unersetzlich. Ick weis ja nicht in wo und in was für eine Branche du arbeitest, aber bei uns im Werkzeugbau, wo man viel mit Maschinen zu tun hat die alle ihre kleinen Mätzchen haben, da sind langjährige Mitarbeiter, die die Maschinen und alle ihre Mätzchen kennen und wissen was man dagegen tut schlicht Gold wert, vorallem auch dann, wenn sie auch noch wissen, wie unsere Kunden funzen, wenn sie genügend erfahrunge darin haben, wenn es darum geht zu entscheiden, ob man bei einem Aufgetrettenen Problem weitermachen kann, oder ob man die ganze Arbeit müllen muss...

Das währe noch mehr der Fall, wenn ein Arbeiterrat über die Firma entscheiden würden, weil in dem Falle würden Leute mit Langjähriger Berufserfarhung notabene auch eine starke Gewichtung haben, wenn es um Entscheidungen geht - weil sie sich halt eben auskennen, Technisch, wie was die Kundschaft, vieleicht auch Wirtschaftliches Umfeld anbelangt.

Oder anderst ausgedrückt: in unserer Firma ist der älteste Mitarbeiter (52) der auch gleichzeitig der Langjährigste Mitarbeiter (15 Jahre) ist, der wichtigste Mitarbeiter, weil man mit ihm besser als mit jedem anderen Arbeiten kann, sowohl Menschlich wie Technisch... er ist zudem auch der Mitarbeiter der am meisten Verdient (mehr als die Teamleiter oder Produktionsleiter) und ist, obwohl er durch einen Bandscheibenvorfall nicht mehr grossartig Zeugs in der Gegend herumwuchten kann der wichtigste Mitarbeiter mit dem jeder gerne zusammenarbeitet :rolleyes:
 
ja bin ich... aber deine Argumentation von "wir haben noch lange nicht ddr Methoden erreicht erinnert mich ein wenig an: jetzt tu nicht so, weil du ein wenig ausgepeitscht wirst, in anderen Ländern kriegt man Elektroschocks ;)


So klingt das? Auweia. So soll es natürlich nicht klingen. Ich bin doch keine Zynikerin. Aber ich bin für Verhältnismäßigkeit. Ich habe hier noch nie jemanden kennen gelernt, dem sämtliche Zähne ohne Narkose aufgebohrt und nicht wieder zugemacht wurden. Ich hab hier auch noch nie jemanden kennen gerlernt, der für Jahre ins Gefängnis geworfen wurde, weil sein Name auf einer Liste von Leuten stand, die Deutschland verlassen wollten. Und ich kenne einige, die weggereist sind, ohne irgendwelche Schwierigkeiten zu bekommen.

Und da sind wir mitunter bei der Hauptaussage: Das System in Deutschland ist alles andere als perfekt, aber man kann seine Klamotten packen und gehen, wenn man will. Weißt du ja selber aus eigener Erfahrung. Man kommt nicht jahrelang in den Knast deshalb oder wird gar am Flughafen erschossen.

Man darf sich auch kritisch gegen die Regierung äußern, ohne dass man Job und Kinder deshalb verliert.

Homosexuelle dürfen hier leben ohne irgendwelchen Beamten vorgeführt zu werden und sich erklären zu müssen.

Auch Künstler dürfen frei agieren und ihre Werke sind oft politisch nicht korrekt.

Kritische Berichte und politische Satire gibt es ebenfalls in Schrift und TV.

Nein, Fist, wir leben hier nicht in einer Diktatur. Und ich finde es einfach absolut unverhältnismäßig unsere Zustände damit zu vergleichen.

Und jetzt noch mal meine Frage an dich: Gab oder gibt es irgendwo ein Land, in dem Kommunismus wirklich funktioniert hat?
 
Und jetzt noch mal meine Frage an dich: Gab oder gibt es irgendwo ein Land, in dem Kommunismus wirklich funktioniert hat?

Kommunismus KANN in einem Land gar nicht funktionieren, weil wenn nur ein Land (oder mehrere) ein "Kommunistisches" System haben, dann sind diese Systeme immernoch vom Freihandel aller anderer Länder abhängig: es wird also gezwungen einen Staatskapitalismus zu praktizieren, also alles, was mit Aussenhandel, Import-Export zu tun hat wird Kapitalistischen Mechanismen unterworfen sein. Von daher ist der "Nationale Souzialismus" wie ihn Stalin, Mao oder die SED Praktizierten und Praktizieren schlicht eine Lüge (Leo Trotzki hat das erkannt und wurde deswegen zur Persona non Grata in der KPDSU). Weil Kommunismus ist ja gerade eine Antinationalistische, Internationale Bewegung, die nicht zwischen Deutschen und Franzosen unterscheidet, sondern eine Weltweite Bewegung des Proletariats (<- da das Wort heute oft Falsch verstanden wird: der Multitude) zur Überwindung gerade der Künstlichen Staatsgebilde darstellt... darum heisst es ja auch nicht: Proletarier von Deutschland vereinigt euch, sondern: Proletarier aller Länder vereinigt euch.

Darum konnte der Kommunismus bis jetzt auch noch nirgens wirklich funzen, weil der Globale Masstab noch nicht so weit enwickelt war, wie er heute ist (Freihandelsabkommen, Weltbank, Welthandelsorganisation, UNO)...

Internationalität ist das Grundgerüst des Kommunismus, sein Fundament und jedeses Land, das behauptet Kommunistisch zu sein, diesen Kommunismus aber auf das eigene Land beschränkt und nicht daran arbeitet, die Internationale zu fördern, also einen "Nationalen Sozialismus" zu praktizieren, kann nur ein Land mit Betrügerischen Absichten gegenüber seines eigenen Volkes sein

ick sag immer: der Unterschied zwischen Nationalem Sozialismus und Nationalsozialismus ist nicht allzugross.

Homosexuelle dürfen hier leben ohne irgendwelchen Beamten vorgeführt zu werden und sich erklären zu müssen.

die Frage ist, wie lange noch, bei der Fundichristlichen Familienministerin, die öffentlich und mit "staatlicher Berechtigung" so dinge wie das Christfest fördert, wo offen erklährt wird, dass Homosexualität eine Krankheit ist, und Leute die sich an dieser Veranstaltung öffentlich als Homosexuell geoutet haben, verbal und Handgreifflich diskriminiert haben

Man darf sich auch kritisch gegen die Regierung äußern, ohne dass man Job und Kinder deshalb verliert.

aber wenn man Pech hat wird man erschossen (Beno Ohnesorg), verliehrt seine Berechtigung Lehrer/in zu sein, landet in einer Datenbank potentieller Terroristen, von einer Beamtenkariere kann man auch absehen...

Auch Künstler dürfen frei agieren und ihre Werke sind oft politisch nicht korrekt.

ausser wie werden Indiziert (Böhse Onkelz, die Ärzte) und ihren Ruf deswegen soweit zerstöhrt, dass sie kaum oder keine Möglichkeit mehr haben, ihre Kunst auch öffentlich zu präsentieren, oder sie landen gerade als Verfassungsfeindliche Organisation auf der Liste des BKAs und werden dann Beobachtet, ihre Verwannten und Bekannten ausgefragt und in einem Klima der Überwachung und Kontrolle eingeschüchtert (Mono für alle)

Kritische Berichte und politische Satire gibt es ebenfalls in Schrift und TV.

ausser sie behandeln Politisch wirkliche heisse Themen, und laden umstrittene Gäste, oder kritisieren Leute mit zigtausend Anwälten, so dass es zu Einstweiligen Verfügungen, Abmahnungen und ähnlichem kommt, nur damit ein Name oder ein Zusammenhang von einem Namen mit einem öffentlichen Umstand nicht mehr genannt werden darf in den Medien :rolleyes:

gugs du

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26250/1.html hier
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/22/22979/1.html hier
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/18/18679/1.html hier
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/18/18516/1.html und hier

lG

FIST
 
Auch im Anarchsyndikalismus können Menschen ihren Arbeitsplatz verliehren, wenn die Mehrheit der Angestellten findet, der eine Arbeiter sei nicht tragbar...
Na das stell ich mir ja super vor, alle gegen einen. Da tut mir jeder leid, der in einem solchen System schaffen muss. Ist ja krassester Psychoterror.

nur gibts dann halt eben keine Kündigungen mehr, nur weil dem Chef ein Gesicht nicht passt...
Genau, FIST. Die Leute werden massenhaft entlassen, weil sie nicht dem ästhetischen Empfinden ihrer Chefs entsprechen. Diese Motivation treibt besonders die Manager in Großunternehmen an, die ganz gewiss jeden ihrer tausenden Mitarbeiter am Gesicht erkennen. :rolleyes:

und von wegen Unrealistisches Menschenbild
Ja unrealistisch. Schon im vierzehnten Jahrhundert haben sich Moralisten über die verkommenen Söhne des italienischen Adels geärgert, die ihr geerbtes Vermögen ohne Sinn und Verstand verprassten und sich am Ende als Söldner in irgendeiner Armee meldeten. Wenn ein Angestellter lustlos ist, dann liegt das nicht daran, dass ihm das Unternehmen nicht gehört, sondern daran, dass ihm seine Aufgabe keinen Spaß macht. Das ist das PRoblem, nicht die Besitzverhältnisse.

Ich denke Xchen hat da einen sehr viel sinnvolleren Ansatzpunkt entdeckt.
 
..und vergiß bitte nicht die Zensur von Büchern, wie denen von Hohl-ey...
Is ganz wichtig, die totale Meinungsfreiheit, damit die Rechten zu ihren Rechten kommen...

Und um weder toppic zu kommen, das alles war natürlich in der chlorreichen DDR gewährleiste...es sei denn man machte nen Witz über´s Regime des Abbeiters-und Bauernstaates...dann durfte man sogar auf Staatskosen wohnen und bekam sein Futter in enem blinkenden Blechnapf serviert.
DDR = 3.Reich light, ist meine Meinung, die von Leuten, die dort wohnen und leben mußten, bestätigt wird.


Sage
 
Und jetzt noch mal meine Frage an dich: Gab oder gibt es irgendwo ein Land, in dem Kommunismus wirklich funktioniert hat?

Bin zwar nicht Fist, aber: was genau meinst Du mit "funktioniert"?

Wenn man nach dem subjektiven Gefühl einzelner gehen will, findet man gewiß viele, die es z.B. "damals in der DDR" besser fanden als jetzt und die Unzufriedenheit im "Westen" (in der Demokratie ... ) wird momentan immer höher ... .
Ich kenne viele Rumänen und Siebenbürgen, die den damaligen Kommunismus dort WESENTLICH besser fanden als das, was jetzt dort passiert.

Ansonsten: will man vom Bruttosozialprodukt ausgehen, vom Bildungsstatus der Bürger, vom "Luxus" oder von der Armut, von der Anzahl der "Opfer", von der Angepaßtheit an die Weltwirtschaft ... von der Ethik ... es wird schwierig!!!
 
..und vergiß bitte nicht die Zensur von Büchern, wie denen von Hohl-ey...

ohja, indizierte Bücher... wie zumbeispiel Zeugs "American Psycho" oder das eine oder andere von Marquis des Sade - oder gar "Venus im Pelz" von Leopold von Sacher Masoch?... natürlich alles böse Nazis, so wie all die anderen 15´000 Schriftwerke die in Deutschland verboten, bzw Indiziert sind :rolleyes:
 

Sehen wir es doch mal einfach:

Es gab keinen Staat, der sich am Kommunismus versucht und nicht früher oder später totalitär wurde.

Ich war in meiner Jugend selbst Kommunist.
Bin aber dann auch schnell wieder ausgestiegen, als ich erkannte, dass eine Wirtschaftstheorie als Basis einer Gesellschaft unmenschlich ist.

Eben einfach nicht auf Dauer lebbar. Es sei denn unter Zwang.

:)

crossfire
 
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Bin zwar nicht Fist, aber: was genau meinst Du mit "funktioniert"?

Ich beziehe mich darauf:

Ein soziales System, in dem die Menschen nicht eingesperrt würden, wäre wohl etlichen willkommen. Aber sobald der Schlüssel umgedreht wird, und Terror und Gesinnungsdiktatur betrieben wird, ist ein System hinfällig. Auch wenn alle Existenzbedürfnisse abgedeckt sind. Unterschätze nicht das Streben nach Freiheit im Menschen. Es ist ein Grundbedürfnis, welches sich Gott sei Dank auch nicht ersticken lässt.



Ansonsten: will man vom Bruttosozialprodukt ausgehen, vom Bildungsstatus der Bürger, vom "Luxus" oder von der Armut, von der Anzahl der "Opfer", von der Angepaßtheit an die Weltwirtschaft ... von der Ethik ... es wird schwierig!!!

So kompliziert wollte ich es gar nicht machen, obwohl auch diese von dir angesprochenen Punkte natürlich diskussionswürdig wären.
 
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