Frage zur magie

Das ist imho eine Flucht. Es wäre völlig unnütz wenn ein Magier eine Welt erschafft, weil er mit dieser das Vorhandene verschleiert. Damit betrügt er sich selber.
Das ist genau der Punkt. Um das objektiv Vorhandene zu erforschen und zu nutzen, braucht es keine Magie, sondern Wissenschaft. Jede magische Schule, die behauptet, es gebe bestimmte magische Welten und Prinzipien und alle anderen seien Betrug, macht sich damit zur Pseudowissenschaft. Sie betrügt sich und andere, wohl weil ihre Gründer und Anhänger unbedingt der Sicherheit geschlossener Systeme bedürfen, um sich wohl zu fühlen, und weil sie den eigenen Wahrnehmungen weniger trauen als denen angeblicher Ikonen.
 
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Das funktioniert viel besser, wenn man mit Skeptikern diskutiert, denn die setzen deinem magischen System kein anderes magisches System entgegen, das genau so haltlos ist - und jedes, jedes magische System, egal wie absurd oder vernünftig es scheinen mag, kann nur bestehen, wenn es von Glauben gestützt wird -, sondern konfrontieren deine Vorstellungen mit dem unerbittlichen, kalten Stahl des Rationalismus.

Der skeptische Magier (magische Skeptiker?) setzt seine Überzeugungen permanent diesem Stahlbad aus und hält sich an das, was sich darin hält. Es bleibt auf den ersten Blick nicht sehr viel übrig, aber das bisschen stellt sich bald als fremdes Land heraus, dass noch niemand erschlossen hat.

An dieser Stelle unterhält man sich recht gerne, insofern man sich nicht Leuten ausgesetzt sieht, die an bestimmten Glaubensüberzeugungen hängen, diese als Wissenschaften missverstehen und jede selbstständige Suche als Einbildung abkanzeln. Hier befinde ich mich und sehe mich mit vielen geschlossenen Weltbildern konfrontiert, die an geringster Skepsis zerbrechen, aber meine Position ausschließen. Aktuelles Beispiel ist der Erzdruide John Michael Greer mit seiner Naturmagie-und-Golden-Dawn-Orthodoxie, die er als okkulte Philosophie bezeichnet. Und der veröffentlicht seine Bücher gar nicht primär, um zu lehren. Die meisten selbsternannten Lehrer sind schlimmer. Was soll man da von den Schülern erwarten, die an ihren Lippen hängen? Soweit das gut begründete Vorurteil. Dann haben wir speziell in Internetforen das Phänomen, dass sich gerade vorgeblich spirituell Fortgeschrittene wie kleine Kinder resp. Gangsta-Rapper aufführen und vorrangig darauf abzielen, wirkungsvoll Chef - oder Übermama - zu spielen. Fruchtbare Diskussionen sind öffentlich seltene Ausnahmen.

Viele Menschen haben Schwierigkeiten damit, einzusehen, dass logische Geschlossenheit generell keine Eigenschaft paranormaler Vorgänge ist. Sie müssen in Formen pressen, was sie erleben, und da beginnt der Mummenschanz, denn die Formen sind individuell verschieden und passen nur nach Innen.

Ja, ich mag auch cold steel...
http://www.nordzeiger.de/index.php/cat/c81_Cold-Steel.html

Ich kann mit vielem von dem was du sagst tatsächlich etwas anfangen - rein inhaltlich. Nicht unbedingt mit dem Strukturbezogenem.

Ich bin aber selber sehr rational und bevorzuge Klarheit. Von daher sind mir Gespräche mit anderen Magiern eigentlich lieber, zumal ich mich durchaus auch selbst hinterfragen kann.
 
Das ist genau der Punkt. Um das objektiv Vorhandene zu erforschen und zu nutzen, braucht es keine Magie, sondern Wissenschaft. Jede magische Schule, die behauptet, es gebe bestimmte magische Welten und Prinzipien und alle anderen seien Betrug, macht sich damit zur Pseudowissenschaft. Sie betrügt sich und andere, wohl weil ihre Gründer und Anhänger unbedingt der Sicherheit geschlossener Systeme bedürfen, um sich wohl zu fühlen, und weil sie den eigenen Wahrnehmungen weniger trauen als denen angeblicher Ikonen.

Und sobald Du Dich mit diesen "konfrontiert siehst", stellst Du Dir eine Front auf. Fronten kosten m.E. Aufmerksamkeit, die sie nicht nur nicht wert sind, sie erzeugen gleichzeitig das, was Du hinter der Front wähnst.
 
Das ist imho eine Flucht. Es wäre völlig unnütz wenn ein Magier eine Welt erschafft, weil er mit dieser das Vorhandene verschleiert. Damit betrügt er sich selber.


Da stimme ich dir zu. Wobei ich es nicht als Flucht bezeichnen würde, sondern eher als eine Ver(w)irrung im vermeintlichen Tun ("erschaffen") aus dem Antrieb heraus etwas tun zu müssen, man wähnt sich ja schließlich als so etwas wie ein/e MagierIn oder befasst sich zumindest am Rande damit. Verschleiern, wie du es beschriebst, trifft es jedoch imho sehr gut.

Das ist eben so und Teil eines Weges.
 
Ich sehe es ähnlich. Erinnert ein wenig an a418 und Pathos, die nicht müde wurde zu erwähnen, dass ein Magier zunächst einmal mit der eigenen Welt, dem Leben klarkommen sollte.

Man kann sicher darüber streiten, ob Magie ein Streit mit der Wirklichkeit ist, eine Erweiterung, oder gar eine Kampfansage. Ganz sicher aber ist es kein Fluchtweg.

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Was mir nicht klar ist, das ist warum Fronten Aufmerksamkeit kosten. Ich bin sogar recht überrascht das - gerade aus dieser Richtung zu hören.
Möglicherweise habe ich es nicht richtig verstanden.
 
Ich sehe es ähnlich. Erinnert ein wenig an a418 und Pathos, die nicht müde wurde zu erwähnen, dass ein Magier zunächst einmal mit der eigenen Welt, dem Leben klarkommen sollte.

Man kann sicher darüber streiten, ob Magie ein Streit mit der Wirklichkeit ist, eine Erweiterung, oder gar eine Kampfansage. Ganz sicher aber ist es kein Fluchtweg.

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Was mir nicht klar ist, das ist warum Fronten Aufmerksamkeit kosten. Ich bin sogar recht überrascht das - gerade aus dieser Richtung zu hören.
Möglicherweise habe ich es nicht richtig verstanden.


Weil Du anhaftest und wer anhaftet, wird unbeweglich. Den Streit mit der Wirklichlichkeit gewinnt man durch Annahme. Dann lässt sie sich verändern (eben, wenn man ihr nicht anhaftet. Annahme und Anhaften ist ein Unterschied)
 
Meiner Meinung nach habe ich das ein wenig zu radikal ausgedrückt.
Völlig unnütz ist das Erschaffen der Welten nun nicht. Das Reisen in solch selbst erschaffenen Welten kann den Effekt der Entspannung haben, zumindest setzt dies alles das Trainieren des Sehens vorraus und ist als Übung recht gut um sich dann beim Eingemachten besser zurecht zu finden.

Was die Flucht angeht, so bleibe ich dabei. Denn wenn dies als Prorität bestehen bleibt, ist es das Verweigern sich mit der Substanz auseinanderzusetzen und das kann durchaus unbewusst laufen.

Das Beispiel mit der Konfrontation habe ich jetzt nicht verstanden.
 
Ich sehe es ähnlich. Erinnert ein wenig an a418 und Pathos, die nicht müde wurde zu erwähnen, dass ein Magier zunächst einmal mit der eigenen Welt, dem Leben klarkommen sollte.

Dem stimme ich zwar zu allerst einmal zu, wobei mein Beitrag jedoch nicht dieses zum Schwerpunkt hatte (weiter s.u.).

Man kann sicher darüber streiten, ob Magie ein Streit mit der Wirklichkeit ist, eine Erweiterung, oder gar eine Kampfansage. Ganz sicher aber ist es kein Fluchtweg.

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Vielleicht wandelt es sich zu all dem auf dem Weg. In letzter Konsequenz steht sicher die Erweiterung über all dem, auch in der Flucht, im Streit etc.pp.


Weil Du anhaftest und wer anhaftet, wird unbeweglich. Den Streit mit der Wirklichlichkeit gewinnt man durch Annahme. Dann lässt sie sich verändern (eben, wenn man ihr nicht anhaftet. Annahme und Anhaften ist ein Unterschied)

wobei ich sagen würde, daß auch Streit und Unweglichkeit angenommen gehören.



Was die Flucht angeht, so bleibe ich dabei. Denn wenn dies als Prorität bestehen bleibt, ist es das Verweigern sich mit der Substanz auseinanderzusetzen und das kann durchaus unbewusst laufen.

okay, unbewusst ja.


Meiner Meinung nach habe ich das ein wenig zu radikal ausgedrückt.
Völlig unnütz ist das Erschaffen der Welten nun nicht. Das Reisen in solch selbst erschaffenen Welten kann den Effekt der Entspannung haben, zumindest setzt dies alles das Trainieren des Sehens vorraus und ist als Übung recht gut um sich dann beim Eingemachten besser zurecht zu finden.


Da bringe ich nun (m)einen eher radikalen Ansatz herein: Unnütz ist es sicher nicht, zur vorübergehenden Entspannung, ja. Jedoch halte ich das Hauptaugenmerk auf "Erschaffen von Welten" für eine Illusion, einen Trugschluß, es sei denn man betrachtet das Verweilen in Ideen von und über diese Welten für etwas selbst Geschaffenes. Keiner hier erschafft je wirklich etwas, denn es Ist ja bereits.

Sehen können bedeutet dann eine Wahl zu haben.
 
Das ist genau der Punkt. Um das objektiv Vorhandene zu erforschen und zu nutzen, braucht es keine Magie, sondern Wissenschaft. Jede magische Schule, die behauptet, es gebe bestimmte magische Welten und Prinzipien und alle anderen seien Betrug, macht sich damit zur Pseudowissenschaft. Sie betrügt sich und andere, wohl weil ihre Gründer und Anhänger unbedingt der Sicherheit geschlossener Systeme bedürfen, um sich wohl zu fühlen, und weil sie den eigenen Wahrnehmungen weniger trauen als denen angeblicher Ikonen.

Magie ist eine Wissenschaft.
Aber Magie ist nicht gleichzusetzen mit magischen Schulen.
 
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