Liebe Izabella,
Und wie alt welche Überlieferung wirklich ist und wie sie entstand, wird wohl auch niemand wissen war ja keiner von uns dabei.
Mag sein, dass von uns keiner dabei war, aber man kann, wenn man will, das Geschichtliche auch betrachten.
Und wenn ich das Geschichtliche betrachte, ist deine These "Die Genesis könnte sich unabhängig/unbeeinflußt/außerhalb von den Summerern/Mesopotamiern entwickelt haben", nicht nachzuvollziehen.
Die Tora (Thora[1], Torah; hebr. תּוֹרָה ‎, Weisung, Belehrung, Gebot, von jarah = unterweisen) ist der erste und wichtigste Hauptteil des Tanach, der
Hebräischen Bibel. Sie besteht aus fünf Buchrollen (griechisch: Pentateuch), deren Abfassung Mose zugeschrieben wird.
Sie offenbart für das Judentum JHWHs Erwählung der Israeliten zum Volk Gottes, seinen Rechtswillen und seine Lebensordnungen. Sie erzählt von der Schöpfung und Urzeit, den Erzvätern, dem Auszug aus Ägypten, der Offenbarung der Gebote am Sinai und der
Wanderung der Israeliten durch die Wüste
bis zu ihrer Landnahme im gelobten Land Kanaan. In diese Geschichtsüberlieferung eingebettet sind 613 Einzelgebote.
Auf ihre Verschriftung und Kanonisierung (
ab ca. 1000 bis ca. 250 v. Chr.) folgte eine lange mündliche Auslegungstradition, die die Rabbiner seit 70 n. Chr. in der Mischna und im Talmud sammelten und für alle Juden verbindlich machten. Danach sind die Zehn Gebote und das Gebot der Nächstenliebe die wichtigsten Toragebote.
Dies entspricht der Tora-Auslegung des Jesus von Nazaret und des Paulus von Tarsus im Neuen Testament. Die Tora gilt mit dem ganzen Alten Testament auch im Christentum als normatives Wort Gottes.
Jedoch gilt eine Entstehungszeit vor dem "Babylonischen Exil" unter den Historikern als unwahrscheinlich. Zum einen werden sehr viele Fakten erwähnt,
die um 1500 v.Chr nicht existent waren - z.B. die Könige Israels, Karavanen, zum anderen trifft man in den Richtlinien des täglichen Lebens sehr viele Bräuche, die nachweislich späterer Herkunft sind.
Im 17. Jahrhundert veröffentlichte
Baruch Spinoza die Beobachtungen
Ibn Esras und leitete damit die historische Pentateuchkritik ein. Im Zuge der Aufklärung wurden dann verschiedene Theorien zur Entstehung des Pentateuch aufgestellt, auf denen die heutige Forschung aufbaut. Auf der Basis einer immer differenzierteren Textanalyse und neuerer archäologischer und altorientalistischer Forschungsergebnisse nehmen heute die meisten Forscher an, dass der Pentateuch seine redaktionelle
Endgestalt erst nach dem Babylonischen Exil im 5. Jahrhundert v. Chr. gewann. Sie wird auf Priester in Israel, vor allem am Jerusalemer Tempel, zurückgeführt. Seine ältesten,
lange Zeit mündlich überlieferten Stoffe reichen jedoch bis 1500 v. Chr. zurück.
Die Priesterschrift
Entstanden ist die Priesterschrift vermutlich im 6. Jahrhundert v. Chr.
während des Babylonischen Exils in Kreisen der ehemaligen Jerusalemer Priesterschaft, die die älteren Materialien des späteren Pentateuch gekannt haben müssen. Die Erfahrung des Untergangs von Tempel und Königtum durch die babylonische Eroberung im Jahr 587 v. Chr. nötigten zu einer Neudarstellung der Geschichte von der Schöpfung bis zur Wüstenzeit der Israeliten, die die Heiligkeit des Gottes JHWHs betont und daher auch ein neues Opferverständnis entwickelt.
Die Priesterschrift wurde wohl im 5. Jahrhundert v. Chr. mit den anderen Quellenschriften der fünf Bücher Mose vom so genannten Pentateuchredaktor zusammengearbeitet.
Um 440 v. Chr. wurde der Pentateuch als Tora kanonisiert und bildet seitdem den Hauptteil des Tanach mit normativem Charakter für die jüdische Religion. Eine Motivation dafür sieht die Forschung darin, einen Zusammenhalt der Volksstämme in Israel durch eine definitive Religion sicherzustellen und Widersprüche in älteren heterogenen Überlieferungen auszugleichen.
Geschichtliches: Die Völker
Als
Semiten werden Menschen bezeichnet, die eine semitische Sprache als Muttersprache! sprechen.
Nach einem biblischen Mythos führte Abraham seine Abstammung auf Sem, den ältesten Sohn Noachs zurück. In Anlehnung daran bezeichnete man in biblischer Zeit alle Völker des Nahen Ostens, die sich als Nachkommen Abrahams betrachteten, als
"Söhne des Sem". 1781 prägte der deutsche Historiker August Ludwig von Schlözer das erste Mal den Begriff
Semiten mit Bezug auf die Völkertafel der Genesis.
Demnach gehören zu den Semiten die Äthiopier, Araber, Hyksos, Malteser, Minäer, Sabäer, Ostsemiten,
Akkader,
Babylonier, Assyrer, Amoriter, Ammoniter,
Aramäer, Hebräer,
Kanaaniter, Moabiter, Nabatäer, Phönizier, Samaritaner und Syrer.
1.)Die Aramäer sind eine vorderasiatische Völkergruppe, die seit der ausgehenden Bronzezeit in Syrien mehrere Stadtkönigreiche, wie Aram (Damaskus), Arpad (Aleppo) und Hamath (Hama) gründete, die meist unter die Herrschaft des Neu-assyrischen Reiches gerieten.
Durch Umsiedlungen und die generellen Bevölkerungsverschiebungen in neuassyrischer Zeit wurde die aramäische Sprache mehr und mehr zur Verkehrs- und Diplomatensprache im vorderen Orient, unter den Parthern, Seleukiden und Römern. Sie wurde zur
Amtssprache des neu-assyrischen und auch babylonischen Reiches. Seit parthischer Zeit sind die einzelnen aramäischen Stämme nicht mehr zu identifizieren.
Der Name Aram findet erstmals in einer Inschrift des
akkadischen Königs Naram-Sin aus dem
23. Jahrhundert v. Chr, wo er als Ortsbezeichnung dient.
2.)Als Hebräer (hebr. עִבְרִי ‎ ʿivri) werden im Tanach und dem christlichen "Alten" Testament frühe Angehörige der Israeliten, später auch ihre Nachfahren, die Juden, bezeichnet.
Viele Exegeten und Altorientalisten nehmen einen Zusammenhang zwischen der biblischen Konsonantenfolge HBR und dem Wort ʿ
Apiru / Ḫabiru an, auch wenn sie eine direkte Ableitung für unwahrscheinlich halten. Als ʿApiru (
akkadisch) oder ʿpr(w) (ägyptisch) bezeichneten einige Texte der späten Bronzezeit aus Amarna, Ugarit, Kanaan und Ägypten verschiedene Menschengruppen, die außerhalb der Gesellschaftsordnung standen und sich aus Not in Abhängigkeitsverhältnisse als Söldner oder Arbeiter begeben.
Viele Bibelhistoriker nehmen an, dass ʿApiru-Elemente im Zuge der archäologisch nicht belegbaren Landnahme Kanaans in das spätere Israel aufgegangen sind. Einige halten es für möglich, dass allmählich eine Verschiebung zur ethnischen Bedeutung stattfand:
So könne die Verwendung des Worts Hebräer im Buch Exodus (z.B. Ex 2,11.13 EU) eine Erinnerung daran bewahren, dass die Vorfahren Israels als ʿApiru galten. Ronald De Vaux interpretierte beide Ausdrucke ʿApiru und Hebräer als ethnische Bezeichnung für Gruppen, die von der Wüste ins Kulturland vorgedrungen waren.
Mit Landnahme Kanaans werden jene Ereignisse der frühen Geschichte Israels zusammengefasst, die zur Konstitution und Niederlassung der Stämme Israels in Kanaan und später zur Staatsbildung führten. Diese Ereignisse, die sich im Kontext des Niedergangs der kanaanäischen Fürstenstaaten und der Einwanderung der Seevölker in den Nahen Osten bewegen,
markieren den Zeitpunkt, ab dem eine
Bevölkerungseinheit Israel in Palästina
historisch und archäologisch erfassbar wird. Sie werden mit wenigen Abweichungen in die späte Bronzezeit um das 14.-13. Jahrhundert vor Chr. datiert.
3.)Akkad oder Akkade ist eine alte Königsstadt in Mesopotamien, im späten 3. Jahrtausend v. Chr. wurde sie von
Sargon von Akkad zum Zentrum seines Reiches erhoben. Man spricht daher vom "Reich von Akkad" bzw. "Akkadischen Großreich" und nennt die entsprechende Periode der mesopotamischen Geschichte die "Akkad-Zeit" (ca. 23402200 v. Chr). Außerdem ist die in verschiedenen Sprachstufen und Dialekten bis ins 1. Jahrhundert n. Chr. belegte
semitische Sprache Mesopotamiens nach der Stadt benannt: Akkadisch.
Mesopotamien (griechisch Μεσοποταμία /Mesopotamia/, aramäisch/Beth Nahrain/, arabisch بلاد مابين النهرين‎ /Bilad ma bayn Al-Nahrayn/) bedeutet das (Land) zwischen den zwei Flüssen oder auch kurz Zweistromland und bezeichnet im historischen Sinn
das Gebiet der Talebenen zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris, in denen die Stadtstaaten und Reiche der Sumerer, Babylonier, Aramäer und Assyrer lagen.
Babylonisches Exil (fälschlicherweise auch Babylonische Gefangenschaft.)
ist die Bezeichnung einer Epoche der Geschichte Israels. Sie beginnt 598 v. Chr. mit der Eroberung Jerusalems durch den babylonischen König Nebukadnezar II. und dauert bis zur Eroberung Babylons 539 v. Chr. durch den Perserkönig Kyros II..
(mit Betonung auf Epoche)
LG
Iza.