Frage an die Bibelkundigen!

Hallo Izabella,

wenn man eine persönliche Meinung von einer Begründung nicht unterscheiden kann, ist das natürlich ein Problem. Eine Begründung liegt jedoch nicht in der Wiedergabe irgendwelcher ellenlanger Zitate – denn diese spiegeln ja auch nur die Überlegung anderer wieder und müssen ja nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen oder diesen Standpunkt begründen.

Wenn ich Zweifel an einer Sache habe, recherchiere ich dazu selbst und bilde mir meine eigene Meinung und verlasse mich nicht auf die ausgesuchten Zitate anderer. Zudem können diese ja auch manipuliert werden, indem man sie aus dem Zusammenhang zieht oder nur jene Passagen benutzt, welche auch zum gewünschten Effekt führen.

Ich fände es jedenfalls mühsam, wenn ich alles, was ich irgendwann oder irgendwo gelesen habe wieder heraussuchen müsste, nur um einen Beitrag in diesem Forum zu schreiben. Wo ich mir nicht mehr so sicher bin, kann ich das ja dennoch tun.


Merlin
 
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Ja, und weiter? warum verstehen sie es nicht?
Halt.

Hier geht es um das gemeinsame Verständnis über die Lehre des Jesus, welches offensichtlich erfordert die Bedeutungen der Gleichnisse zu verstehen. Und wenn Du denkst, dass Du sie verstehst, können wir darüber sprechen.

"Denn dieses Volkes Herz ist verstockt, und ihre Ohren hören übel, und ihre Augen schlummern, auf daß sie nicht dermaleinst mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren, daß ich ihnen hülfe." (13, 15)

Das ist ja der Grund warum er den Glauben dieses Volkes reformieren wollte und davon handelt ja das ganze Gleichnis.
Nö.
Es geht um die verstockten HERZEN! Den Intellekt oder die kulturelle Codierung der Juden dieser Zeit wird ja wohl niemand in Frage stellen wollen, oder? Das waren meist sehr gebildete Leute, selbst in den niedrigeren Schichten, da Glauben und Beten für sie Lesen, Lernen und Repetitieren bedeutete.
Nicht wirklich. Jesus sagte "Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden kämpfen, dass ich den Juden nicht überantwortet würde; aber nun ist mein Reich nicht von dannen. Da sprach Pilatus zu ihm: So bist du dennoch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit zeugen soll."

Wenn jemand das sagt, und es ist dem Bibelleser bewusst, dass Jesus für diese Welt nicht viel übrig hatte, und ebensowenig für leibliche Mutter, oder Vater oder Brüder, der kann nur versuchen das zu erkennen, worum es Jesus in seiner Inneren Welt ging, und das ist möglich über die Aussagen die Thomas von Jesus aufgeschrieben hat, denn ihr Sinn kann erfasst werden, nur nicht mit dem (sozialen) Verstand. In diesem Forum ist darüber auch schon ausführlich gesprochen worden.

Jesus sprach von Wahrheit und nicht von Glauben.

Wenn das wahr wäre was Du sagst, hätte Jesus ja von vorn herein in einem geheimen Zirkel lehren können, hinter verschlossenen Türen, vor einer exklusiven kleinen Runde.
Das hat er.
Er war aber erwiesenermaßen Wanderprediger.

Nö.

Die Talmudische Tradition erwähnt z.B. Jesus, als den Sohn eines römischen Soldaten und einer jüdischen Prostituierten Miriam Magdalena, deren Mann ein Zimmermann (najjar) war. Jesus tat Wunder, heilte Kranke und verkündete das Ende der Welt. Er wurde wahrscheinlich hingerichtet, vielleicht durch Erhängen, auf seinen eigenen Wunsch. Auch der Mediziner Celsus berichtet von diesem Jesus, Sohn des Pandera, oder Panthera, aber dieser Jesus lebte mehr als 100 Jahre vor Chr. Wer weiß schon sicher (!), ob und was der Geschichten aus den Evangelien Wahrheit und was Dichtung ist. Wahrscheinlich ist vielen nicht einmal bekannt, das es diesen Jesus Ben Pandera wirklich gegeben hat.

Ein Evangelium ist eine literarische Form ....

Nun, dass Jesus Schüler hatte, welche er wohl verborgen von dem Mächtigen Gelehrten etwas lehrte, geht ja aus dem TE hervor.

In allen Mythen und Gleichnisse der Bibel geht es immer um die Heimkehr der Seele aus dieser Welt. Isra_El, der mit Gott ringt, Moses, Jesus. Seit dem die mächtigen Semiten die Magier zerschlagen haben haben die Semiten ihre eigenen Mythen nicht mehr verstanden, Jesus aber kann die Symbole. Dann haben die Kirchenpappis die Sayings des Jesus genommen und daraus Evangelien gestrickt. und seit Paulus, darf sich kein Christ mehr auf die Lehre des Jesus berufen, weil er damit ungehorsam ist gegenüber einer weltlichen Macht.

s.a.
http://doormann.tripod.com/passah.htm
http://volker-doormann.org/twiceborn_g.htm
http://volker-doormann.org/passah2.htm
http://volker-doormann.org/tragik.htm
http://volker-doormann.org/art523.htm
http://volker-doormann.org/ms_yk.htm
http://doormann.tripod.com/tomkorr.htm

T.
 
Mal ganz abgesehen von Beweisen oder so: Mir kommt es fast so vor, als wolltet ihr unbedingt glauben, dass die Lehre von Jesus etwas für eine kleine Elite war und ist. Das finde ich traurig....

Nun, das kannst Du erkennen, dass das falsch ist, denn die Schüler waren nicht die Eliten der Zeit. Und wenn man die Bedingungen liest und erfasst - mit der Seele - und nicht mit dem Verstand, dann sind es Bedingungen, welche das Verlassen des Weltlichen voraussetzt - Elite?
Aber wie Du an Dir sehen kannst, hängst Du an dem Weltlichen.

Jesus sagte: "Ich stand in der Mitte der Welt, und ich erschien ihnen im Fleisch. Ich fand sie alle trunken, ich fand nicht einen unter ihnen, der durstig war. Und meine Seele litt Schmerz über die Söhne der Menschen; denn sie sind blind in ihrem Herzen, und sie sehen nicht, dass sie leer in die Welt gekommen sind und wiederum leer aus der Welt zu kommen trachten. Nun zwar sind sie betrunken. Wenn sie ihren Wein abgeschüttelt haben, dann werden sie umkehren."

Wer ist Jesus nachgefolgt?

Ich kann nicht nur aus meinem Blickwinkel als Wissenschaftlerin sprechen, sondern habe auch einen Glaubenskern in mir.

OK.

Aber das ist ein Problem.

Jesus sagt, Der Vater (Gott) ist in mir und ich bin im Vater (Gott).

Das ist physisch unmöglich. Aber es ist die Aussage, dass Jesus Gott realisiert hat, wie es viele realisiert haben. Attar, Buddha, Rumi, Shams-i Tarbrizi, u.a.

Allein darum geht es in der Religion.

Heute steckt man Seelen, welche das Gottesbewusstsein realisiert haben in die Klapse, und wenn man in einem Forum darüber schreibt, wird das nicht ernst genommen, weil die Exegetiker das besser wissen wollen.

Jesus sagte zu seinen Jüngern: "Vergleicht mich, sagt mir, wem ich gleiche." Simon Petrus sagte zu ihm: "Du gleichst einem gerechten Engel." Matthäus sagte zu ihm: " Du gleichst einem Menschen, einem verständigen Philosophen." Thomas sagte zu ihm: "Meister, auf keinen Fall wird es mein Mund ertragen, daß ich sage, wem du gleichst!" Jesus sagte: "Ich bin nicht dein Meister, da du getrunken hast, trunken geworden bist von der sprudelnden Quelle, die ich gemessen habe." Und er nahm ihn, er zog sich zurück sagte ihm drei Worte. Als Thomas aber zu seinen Gefährten kam, fragten sie ihn: "Was hat Jesus dir gesagt?" Es sagte Thomas zu ihnen: "Wenn ich euch eines von den Worten sage, die er mir gesagt hat, werdet ihr Steine aufheben und nach mir werfen; und Feuer wird aus den Steinen kommen und euch verbrennen."

Er sagte zu Thomas 'Ich bin Gott'.

T.
 
Manche Ideen des Christentums liegen ganz schön im Argen.
Verteile ich etwas an andere Personen, dann muss ich zuerst etwas haben, Besitztum oder Wertschöpfungen, denn wenn ich nicht habe, bekommen diejenigen denen ich gebe auch nichts.

Also stimmt es! Habe ich ein wenig, und gebe, dann bekomme ich noch dazu, und habe ich nichts wird mir auch das noch genommen, was ich zu besitzen glaube.

Genau so verhält es sich mit dem Verlassen von Mutter und Vater - und sich selbst.
Damit das geschehen kann, muss man diejenigen und sich selbst erst einmal gefunden haben!
Das klingt vielleich paradox, ist es aber nicht.

Gemeint ist eine reines seelisches Verhalten, die Verbindung der Seele in der engeren familiären Umgebung.
Die zu verlassen ist gemeint gewesen, damals.
Denn die Anbindung an die unmittelbaren Bezugspersonen ist das Natürliche und das Naheliegende.

Genau genommen handelt es sich um die Überwindung des beschützenden und schützenden Verhaltens,
um damit die schon bei Moses geforderten qualitativen hochwertigen ASW zu bekommen.

Aber wie soll man solche Befindlichkeiten verlassen, sich davon trennen, wenn man noch nicht einmal diese Funktionen der Seele begriffen hat und deren Sinnhaftigkeit verstehen konnte?

Hier ist neben Rivalitäten sehr viel Angeberei nach außen, und sich selbst rühmen, mit im Spiel in den Darstellungen der Bibel.
Aber auch in anderen Glaubensgemeinschaften.
Sonderbarer Weise ist man an diesem Punkt damit einverstanden, Gemeinschaft im Glauben anzuerkennen, wenn es darum geht, den noch größeren Verlierer zu ermitteln.



und ein :weihna2
 
Hallo Merlin,

Hallo Izabella,

wenn man eine persönliche Meinung von einer Begründung nicht unterscheiden kann, ist das natürlich ein Problem. Eine Begründung liegt jedoch nicht in der Wiedergabe irgendwelcher ellenlanger Zitate – denn diese spiegeln ja auch nur die Überlegung anderer wieder und müssen ja nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen oder diesen Standpunkt begründen.

Wie du schon selbst erkannt hast, liegt das Problem daran, eine persönliche Meinung von einer Begründung unterscheiden zu können. Die Länge eines Post´s hat hier nix zur Sache. Es gibt Viele die ellenlang nur Unsinn schreiben und keiner regt sich auf.

Wenn ich Zweifel an einer Sache habe, recherchiere ich dazu selbst und bilde mir meine eigene Meinung und verlasse mich nicht auf die ausgesuchten Zitate anderer. Zudem können diese ja auch manipuliert werden, indem man sie aus dem Zusammenhang zieht oder nur jene Passagen benutzt, welche auch zum gewünschten Effekt führen.

Sorry, wo recherchierst du selbst da genau?? Reist du in die Zeit in der Jesus lebte? Oder hast du dein Wissen nicht doch aus Büchern z.B.?


Ich fände es jedenfalls mühsam, wenn ich alles, was ich irgendwann oder irgendwo gelesen habe wieder heraussuchen müsste, nur um einen Beitrag in diesem Forum zu schreiben. Wo ich mir nicht mehr so sicher bin, kann ich das ja dennoch tun.


Merlin

Siehst du, Andere machen sich die Mühe schon. Willst du Erkenntnis oder nur TRATSCHEN?

LG
Iza.
 
Wenn ich hier die Behauptung aufstelle,
der Nazaräner hatte eine bedeutende Vision in Form einer ASW,
in der Noah (Wassermann) und Abraham (Schütze) eine tragende Rolle gespielt haben.

Dann erwarte ich mir in einem Forum für Religion und Spiritualität zumindest die Entgegnung,
es habe eine Vision gegeben, aber darin sind sowohl Elia (Widder) als auch Moses (Skorpion) vorgekommen,
und dieser Umstand werde in der christlichen Gemeinschaft sehr hoch gehalten,
so dass in jeder heiligen Messe extra darauf hingewiesen werde.

So oder so, droht eine göttliche Statue von einem Podest zu fallen, ^
das gilt es dabei zu beachten.


und ein :weihna1
 
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Sorry, wo recherchierst du selbst da genau?? Reist du in die Zeit in der Jesus lebte? Oder hast du dein Wissen nicht doch aus Büchern z.B.?

Hm ..., das ist nun kein so gutes Argument. Wenn jeder hier im Forum nur das posten würde, was er selbst gesehen hat – würde wohl gähnende Leere herrschen. Auch die heute lebendend Christen hätten ein massives Problem damit oder hat jemand von denen mit Jesus gesprochen? Ich erinnere, dass die Quelle Bibel ja auch nur ein Buch ist und die christliche Lehre zu den Buchreligionen zählt.

Wir müssten auch auf die Gedanken der meisten Philosophen verzichten – denn wer hatte schon das Glück mit Platon oder Buddha selbst zu diskutieren. Sollen wir alle Gedanken nochmals denken, welche schon gedacht wurden? Dazu würde unser begrenztes Leben jedenfalls nicht reichen.

Siehst du, Andere machen sich die Mühe schon. Willst du Erkenntnis oder nur TRATSCHEN?

Das machst du dir zu einfach. Es ist auch die Frage, ob sich jene andere wirklich Mühe machen oder einfach zu bequem sind ernsthaft über eine Sache nachzudenken und für die anderen Leser verständlich zu machen. Mancher Schüler oder Student bläht mit Zitaten seine dürftige Arbeit auf, um ihr mehr Fülle zu geben. Es ist jedenfalls einfacher andere Gedanken zu zitieren, als selbst welche zu produzieren. Um den Kreis zu schließen – die Zitate stammen auch nur aus Büchern. So ist also ratsam, die Glaubwürdigkeit eines Autors zu hinterfragen (jedenfalls für mich).


Merlin
 
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