Flucht/Todesangst

Ne1e

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Hallo,

habe wieder von Todesangst geträumt... Kann den Traum mal wieder nicht einordnen.

Ich war bei meinen Eltern in meinem früheren Kinderzimmer. Meine Cousine war vor der Zimmertür. Sie bedrohte mich offenbar, denn ich verriegelte die Tür und wollte das Zimmer so schnell wie möglich durch eines der Fenster verlassen.
Sie hatte aber keine Schwierigkeiten, die Tür zu öffnen und stand dann plötzlich im Zimmer. Ich merkte, dass ich keinen guten Fluchtweg nach draußen ausgesucht hatte, stand dann im Zimmer und die Cousine bedrohte mich mit einem Messer. Seltsamerweise hielt sie es aber sich selbst an den Hals bzw. in einer bedrohlichen Position vor der Brust.
Irgendwie wechselt die Szene und ich habe die Chance, meinen Fluchtplan zu revidieren: die Cousine steht wieder vor der Tür, ich verschließe diese besser und ziehe den Schlüssel ab. Dann steige ich aus einem anderen Fenster, von dem aus ich es nicht so weit nach unten habe.
Draußen angekommen, schreie ich in Todesangst um Hilfe und werde wohl von irgendwelchen Nachbarn aufgenommen.
Ich verstecke mich bei ihnen so, dass die Cousine, die schon draußen nach mir sucht mich nicht durch die Fenster sehen kann.
Das Haus der Nachbarn scheint riesig zu sein und es gibt auch einen Bereich, der so ein wenig einen verwilderten Touch hat - mitten im Zimmer. Da ist eine nackte Ziegelsteinwand und Grünzeug, wie mitten in einem wilden Garten oder so.
Jedenfalls bin ich immer noch in Alarmbereitschaft und hoffe, dass die Cousine nicht in's Haus kommt.
Dort gibt es auch viele kleine Kinder, die in einem hängenden Bettchen schlafen, das eher aussieht wie ein Hängeregal (aus Plastik). Die Kinder (eher Babys eigentlich) schlafen da aber ganz friedlich, so übereinander gestapelt... und bekommen nichts von der Panik mit.
Dieses Ding mit den schlafenden Babys hängt in einer Art Aufzugschacht. Ich will ein Baby da rein legen, was mir jedoch nicht gelingt, weil das "Bettchen" sich zu sehr bewegt, als ich es berühre.
Ich glaube, ich behalte das Baby dann im Arm und steige die Treppe hinauf oder so, um uns in Sicherheit zu bringen.
Da ist noch jemand bei mir, ich kann mich aber kaum an die Person erinnern.


So...Ich kann den Traum nicht richtig einordnen.
Zu der Cousine habe ich kaum Kontakt und es gab da auch keine negativen Situationen mit ihr. In dem Kinderzimmer auch nicht groß, war eher das "Jugendzimmer", ich war schon in der Oberstufe, als wir dort hin gezogen sind.
Irgendwas Vergleichbares mit Nachbarn und Kindern habe ich schon mal geträumt, fällt mir nur spontan nicht ein.
 
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So...Ich kann den Traum nicht richtig einordnen.
Deinen Traum könnte man überschreiben mit „mein Blick auf all die anderen Menschen, mein Bild von ihnen und meine Beziehung zu ihnen“.

Sowohl die Cousine als auch die Nachbarn sind lediglich Symbole für „Menschen mit denen ich zu tun habe“. Deine Beziehung ist (oder war?) wohl die, dass du dich ganz schnell schuldig fühlst. Sie klagen dich an, sie wollen dir ungerechterweise was anhängen, wie man so sagt.

Die Cousine bedroht dich ja damit, dass sie sich selbst das Messer an den Hals hält. Sticht sie zu, trifft sie sich selbst, was dann aber so aussehen könnte, als ob du da was gemacht hast. Das ist die Bedrohung. Und Bedrohungen dieser Art kennst du...?

Du flüchtest vor ihr und in der Realität auch vor gewissen anderen Menschen, einfach weil es für dich schlecht ausgehen könnte, wenn du dich mit ihnen einlässt.

Die Nachbarn nun, das sind sozusagen die ganz normalen Mitmenschen, die keine Meinung haben zu dir und du keine zu ihnen. So wie du sie siehst im Traum, so siehst du die normalen Menschen, was man halt so unter normal versteht.

Das große Haus symbolisiert ihre vermeintlichen Fähigkeiten, Großes im Leben zustande bringen zu können. Andere können das... meint man.
Der verwilderte Bereich mitten im Zimmer steht für die Unvollkommenheiten, die jeder hat, für das, was noch angegangen werden müsste.

Die gestapelten Babys sind all die potentiellen Möglichkeiten, die andere Menschen vermeintlich haben, die sie bei Bedarf nutzen können. Zuvor liegen sie halt „in der Schwebe“.

Du willst auch ein Baby so ablegen können, also auch eine potentielle Möglichkeit, eine Idee haben, wofür Babys ja stehen im Traum. Das gelingt dir nicht wirklich.
Du musst damit die Treppe hinauf steigen, was traumlogisch stimmt.

Der Traum zeigt, wie du dich selbst einordnest in Beziehung zu anderen Menschen. Einerseits siehst du dich ungerecht behandelt und bedroht. Das dürfte aber in der Realität genau so unlogisch sein wie im Traum.
Und weiter hängst du andere Menschen höher als dich selbst. Bei denen aber suchst du Anschluss, um damit eine Art Schutz zu haben.
 
Danke für deine Deutung.
Deinen Traum könnte man überschreiben mit „mein Blick auf all die anderen Menschen, mein Bild von ihnen und meine Beziehung zu ihnen“.
Darf ich fragen, woraus du das schließt?
Wenn das zutrifft, habe ich ja eine ziemlich seltsame Auffassung vom Rest der Menschheit...:unsure:

Die Cousine bedroht dich ja damit, dass sie sich selbst das Messer an den Hals hält. Sticht sie zu, trifft sie sich selbst, was dann aber so aussehen könnte, als ob du da was gemacht hast. Das ist die Bedrohung. Und Bedrohungen dieser Art kennst du...?
Kann ich so nicht bejahen.

Da scheint ja allgemein ein Themenbereich angesprochen zu werden, der meinem Bewusstsein gut verschlossen ist.
Ich finde keinen Zugang dazu, auch nicht weiter über Träume, denn ich finde es sonst immer aufschlussreich, besonders darauf zu achten, was man träumt, nachdem man sich intensiver mit einem Traum befasst hat.
 
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Darf ich fragen, woraus du das schließt?
Wenn das zutrifft, habe ich ja eine ziemlich seltsame Auffassung vom Rest der Menschheit...
Das schließe ich daraus, dass du im Traum wegrennst vor einer Bedrohung, die klar keine ist. Die Cousine bedroht sich selbst mit dem Messer. Ist auch traumlogisch irrational.
Aber die Cousine symbolisiert halt real existierende Menschen, mit denen du zu tun hast. Woher sonst käme dieses Traumbild?

Die Nachbarn stehen für andere Menschen, du hast auch im Traumerzählung keine nähere Beziehung zu ihnen. Aber du suchst halt Zuflucht dort. Das meint dann, dass du Zuflucht suchst bei Menschen um dich herum, zu denen du aber – bisher – keine Beziehung hast.

Du siehst eine Gefahr, vor der du nur fliehen kannst. Sich wehren, der Cousine entgegen treten, davon warst du weit entfernt. Und du suchst Schutz bei irgendwelchen anderen Menschen.
Und eben diese Menschen schaust du dir im Traum dann näher an, wie sie leben, was es bei ihnen gibt und so was. Und das, was sie haben, die Babys halt, das willst du auch haben und können...

Das ist eins zu eins die Nacherzählung deines Traumes. Es sei denn, ich habe was falsch verstanden, dann kannst du mich ja aufklären.
Da scheint ja allgemein ein Themenbereich angesprochen zu werden, der meinem Bewusstsein gut verschlossen ist.
Wenn das so ist, dann hast du es selbst vorgezogen, bei deiner Person in einem konkreten Punkt nicht so genau hinzusehen.
Damit geht es dir aber nicht allein so, wir haben alle diese Flecken, vor denen wir lieber blind bleiben. Bis dann mal ein Traum kommt. Aber auch der kommt nicht zufällig....
 
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