Hallo Afrodelic,
du begehst in deiner Antwort gleich mehrmals teils schwere Denkfehler. Begründung:
Dabei entspricht das Pflanzenreich dem Seelischen, Ruhigen und Ideelen (eben die Zahl 1) und das Tierreich dem Körperlichen, Beweglichen und Unbewussten (2).
Gerade das ist eine typisch menschliche Assoziation. Niemand kennt das Seelenleben einer Pflanze, niemand das eines Tieres. Nur weil jemand von sich auf andere schließt (wobei es geistig ruhende Schwerarbeiter sowie geistig rege Faulpelze unter Menschen auch nicht selten gibt), muss das nichts heißen.
Das Menschenreich nun ist ob seines intelligenten Potentials in der Lage, die vorangegangenen Prinzipien 1 und 2 in sich zu vereinen.
Und ob seines fantastischen Potenzials noch viel mehr, sich und (eher) anderen so etwas argumentenreich vorzugaukeln.
Der Mensch weiß, dass er die Seele (1) ist, die in einen Körper (2) in-karniert. Man meditiere bitte über die Bedeutung des Wortes In(1)-Karnation.
Fundamentalistischer Unsinn. Der Mensch als Kollektiv
weiß überhaupt nichts Derartiges. Einzelne erfahren - ob in der Meditation, im Traum oder durch Eingebung - Wahrheiten, die aber immer nur für sie selbst gelten.
Es gibt aber auf diesem Planeten einige Seelen, die in Menschenkörpern inkarniert sind, die das nicht wissen, die sich für den Körper halten, sich also inhaltlich dem Tierreich zuordnen. Das sind jene, die sich dann auch hauptsächlich vom Tierreich ernähren, die Unbewussten.
Als Argument unbrauchbar, da reine Glaubenssache.
Denn wenn man sich von der Unbewusstheit (Impulsgesteuertheit, Triebhaftigkeit, etc) ernährt, kann man die Bewusstheit niemals erreichen und man bleibt mit dem Teu(2)-fel im Bunde.
Dito. Subjektive Assoziation, unverdient heilig gesprochen.
Heißt also, dass der erste Schritt zum vollwertigen und damit göttlichen Menschen (... schuf den Menschen nach seinem Ebenbild) der Schritt zum Veganismus ist, allein schon, weil man dadurch den Hauptteil seines negativen Karmas ablegt, denn wenn du niemandem Leid zufügst, wird dir in der Summe der Eternalität auch niemand mehr Leid zufügen.
Karma ist eine religiöse Theorie, "Leid" in diesem Zusammenhang fehlerhaft, da weder das mögliche Leid eines Tieres noch das einer Pflanze nachvollzogen werden kann, jedoch feststeht, dass alle Lebewesen töten, um zu überleben. Negatives Karma kann nicht durch naturgemäßes Verhalten zustande kommen, "der Schritt zum Veganismus" ist per se genauso doof wie "das Bekanntnis zu Jesus" oder "der Schwur zur Fahne" - eben eine plumpe Heilslehre unter vielen.
Wer das nicht tut, sollte sich lieber auf Exoterikforen herumtummeln, denn das ist ein absolutes Oxymoron, Esoteriker und Fleischesser.
Esoterik bedeutet für mich zuallererst, sämtliche Seiten meines Charakters zu akzeptieren. Im Kontext der stofflichen Welt ist es legitim, Fleisch zu essen, und solange ich ein Mensch bin, muss ich mich auch nicht anders verhalten als ein Mensch. Ich muss mich stattdessen als Menschen anerkennen. Deine Definition beginnt dagegen mit Verleugnung und Bekämpfung einer natürlich legitimen, aber als verderblich scheinbar entlarvten Wesensseite, nämlich der Fleischfresserei. Wenn du Esoterik gnostisch interpretierst, als Abscheu vor der Welt an sich - dann bitte.
Jeder, der Esoterik wirklich verstanden hat, ernährt sich vegan.
Ach was. Mit diesem "wirklich verstanden" lockt man heutzutage keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor. Mein hundeeinschläfernder Konter: Niemand, der Esoterik wirklich verstanden hat, behauptet ernsthaft, Esoterik wirklich verstanden zu haben.
lg Nehemoth