Fleisch essen

Ich habe wirklich manchmal den Wunsch mit dem Töten meiner Beute (Schweine, Hühner, manchmal auch Rinder) aufzuhören. Oft denk ich mir, lieber würde ich gar nichts mehr essen und verhungen.
Nicht das ich dewegen traurig wäre, ich bin einfach oft viel zu müde zum essen, weil die vielen Streitigkeiten auf dem Planeten machen mich schläfrig. :rolleyes:

Ein reiner Veganer bin ich nun mal nicht und wenn die Tiere, die ich bisher gegessen habe, so lieb wären, mir ihre Produkte zu schenke, könnte ich noch eine Zeitlang überleben ....

Ganz aussterben dürfen die Fleischesser-Menschen glaub ich auch nicht, weil sonst vergessen die Pflanzenesser vielleicht ganz, wo sie herkommen ...

Ach ... ich weiß nicht mehr, was richtig oder falsch ist.

Ich geh wieder schlafen. Da vergess ich meinen Hunger.

Gute Nacht :)
 
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Das Problem ist doch, WARUM man es gerade als Problem sieht zu töten? Konvention? Moral? Sattheit? Die Natur interessiert das nämlich im Grunde gar nicht. Da geht es individuell eher um Schmerzfreiheit.

LG Loge33
 
ich denke es sollte keiner beWERTet beziehungsweise verURTEILT werden, weil er Fleisch ißt.

Das Maß mit dem wir jemanden bewerten und beurteilen wird das Maß sein, mit dem wir selbst bewertet werden...

Nach unserem Körperbau sind wir "Allesfresser " , wir haben keine 4 Mägen und unser Gebiss ist auch nicht das von reinen "Pflanzenfressern".... das gibt mir doch zu denken...
Sollte da etwas im göttlichen Plan schiefgelaufen sein??? (ironisch gemeint)

Ich finde es gut, dass du dir Gedanken über die WERTigkeit dessen machst, was du ißt, und dass dir bewusst geworden ist, dass dafür ein Tier getötet worden ist.

Das irdische Leben endet immer mit dem Tod... früher oder später...
bedanke dich bewusst vor dem Essen bei dem Tier, das sein Leben geopfert hat, um deines zu erhalten.
 
Das Problem ist doch, WARUM man es gerade als Problem sieht zu töten? Konvention? Moral?

Ich sehs gar nicht so sehr als Problem, es ist eher ein Wunsch.
Irgendwo und irgendwie kommt da dieser Wunsch in mich hinein, oder erwacht in mir, mit dem Töten aufzuhören.
Er ist nicht immer gleich stark ... gestern hab ich mich z.B. dabei erwischt, wie ich meine Hand aus dem Wurschtregal im Supermarkt rauszie, ohne Beute gemacht zu haben ... ein anderes mal wieder schlage ich zu, weil ich diesen Wunsch wieder verdrängt habe.

Aber es ist ein unbewusster Trieb, der mich zum Wurschtregal hintreibt, wie ein Blatt im Herbstwind, und nicht mein bewusstes Handeln.


Ja, das trifft es schon eher. Zumindest in meinem Fall.

Die Natur interessiert das nämlich im Grunde gar nicht. Da geht es individuell eher um Schmerzfreiheit.
LG Loge33

Ja, das ist richtig, die Natur interessiert das nicht.
Aber mich interessiert es und ich bin nicht die Natur.
Ich bin nur ein Geist in ihr, so wie ich auch nicht dieser Körper bin, sondern ihn nur bewohne.
Ich bin als Mensch sozusagen zur Selbstwahrnehmung der Natur geworden und muss alle widersprüchlichen Erfahrungen irgendwie verarbeiten.
Muss mich sebst, den Fleischfresser, verstehen und auch den Nachbarn, der nur Gemüse isst und mir die Feindschaft erklärt.
Ein Mensch zu werden ist nicht ganz leicht, drum sag ich ja oft. Gott, steh mir bei.
Und solange ich wach bin und Leid erkenne, muss und will ich versuchen, es so gering wie möglich zu halten.
Und wenn mir die Kraft ausgeht, dann schau ich wieder weg und bin so wie die Natur, die das alles gar nicht interessiert, nur eben auch nicht bewusst ist sondern unbewusst :-)

Wäre die Natur wirklich voll bewusst, das heißt, würde wissen, was in ihr als ganzes vor sich geht, dann könnte sie sich wohl selbst nicht ertragen und würde nur vor Schmerzen schreien.
Mah, wenn ich an diese riesigen, fleischfressenden Pflanzen denke, die Elefanten einfach bei lebendigem Leib verdauen.

Naja, jetzt hab ich wieder ein wenig übertrieben.

Und ich weiß auch, dass es sehr schwer bis unmöglich ist, sich von einem reinen Pflanzenesser tieferes Verständnis zu erwarten, für die Jagd, wenn er kein Tier mehr, sondern ein denkender Mensch geworden ist.

Es ist wirklich schwer, das alles zu verstehen.
 
Eins schweres Thema, zwei Stämme, nein drei Stämme, wenn ich die Allesesser dazu zähle, und keiner weiß, was richtig oder falsch ist ...

Wegzugehen von der Natur, bewusst hinzugehen zum Sterben oder hier bleiben und nicht viel nachdenken und essen was einem schmeckt.

Oder eben, ja ... als Fleischesser bewusster werden und Dank sagen, dem Tier. Aber wenn es aus einer Massentierhaltung kommt, ist das auch nicht nachvollziehbar, für mich, weil mir da vollkommen der Bezug zur tierischen Nahrung abhanden gekommen ist, in dieser Zivilisation.

Schwer is es, wirklich war.

Ich hadere ein wenig mit meinem Schöpfergott. Er hat mich vor eine unlösbare Aufgabe gestellt :rolleyes:
 
Aber es ist ein unbewusster Trieb, der mich zum Wurschtregal hintreibt, wie ein Blatt im Herbstwind, und nicht mein bewusstes Handeln.

Nur, solange man glaubt, dass es ein Trieb ist. Und ich denke eben, dass es keiner ist. Es ist ein gelerntes Musterverhalten. Ein Konglomerat aus Konsumgebaren, Kriegsfamiliengeschichte und geschicktem Marketing etc. für ein bereits pervertiertes Lebensmuster, das als natürlich angesehen wird. Echt paradoxer Kreislauf.

LG Loge33
 
Nur, solange man glaubt, dass es ein Trieb ist. Und ich denke eben, dass es keiner ist. Es ist ein gelerntes Musterverhalten. Ein Konglomerat aus Konsumgebaren, Kriegsfamiliengeschichte und geschicktem Marketing etc. für ein bereits pervertiertes Lebensmuster, das als natürlich angesehen wird. Echt paradoxer Kreislauf.

LG Loge33

Oder einfacher formuliert: Eine Angewohnheit.

Grüße


ever
 
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Loge33 schrieb:
Nur, solange man glaubt, dass es ein Trieb ist. Und ich denke eben, dass es keiner ist. Es ist ein gelerntes Musterverhalten. Ein Konglomerat aus Konsumgebaren, Kriegsfamiliengeschichte und geschicktem Marketing etc. für ein bereits pervertiertes Lebensmuster, das als natürlich angesehen wird. Echt paradoxer Kreislauf.

Ja, kann auch sein. aber auch die Geschmackserinnerung an die überwürzten Leichenteile, diese intensität vom Pokelsalz oder was auch immer da verwendung findet, dieses Gemisch aus Geschmacksverstärkern, das den Geschmackssinn total kaputt macht, dass einem gesundes Esses am Ende gar nicht mer schmeckt. Gewohnheit, ja ... so könnte man auch sagen, menschliche Gewohnheit statt tierischem Trieb. Egal ... es ist ein Vorgang der sich jedenfalls dem bewussten Handeln zu entziehen scheint.

ja, wenn es anerzogen ist, Gewohnheit also, kann man es leichter ins Bewusstsein übertragen, als wenn es ein Trieb ist, glaube ich. Der Trieb sitzt vielleicht tiefer noch als die Gewohnheit, darum muss ich mir klar darüber werden, stamme ich von den Fleischessern, den Pflanzenessern, den Allesessern oder den Lichtschluckern ab. Das wär das allerbeste, doch auch das im Moment noch Allerfernste, wie mir scheint. :-)

Und wie Gesagt, zurück zum Wurschtregal - ob Trieb oder Gewohnheit - das Töten bleibt, ob es nun ein Trieb ist oder Gewohnheit.
Und darum kann man sich mal Gedanken machen oder es sein lassen ...
Und ich werds eh wieder sein lassen, das Denken drüber. Man kommt eh auf keine grünen Zweig.

Es ist nun mal ein Töten in der Natur und wir haben diesen Job eben in großem Rahmen an die Schweinemäster und Schlächter übertragen und es ist für den endverbraucher eben ein bisserl mehr Bewusstseinsarbeit geworden, das vorgefertigte, in schöne Scheibchen geschnittene Leichteil im Geiste wieder zusammen zu setzen, zu der kompletten Sau, bevor man sich bei dem Tier in ritueller Weise bedankt, dafür, dass es ein Leben gegeben. Bei dem Geschnetzelten kann ich das schwer, da weiß ich nicht mehr, wo mal der Kopf war mit den schweinsäuglein, und wo der Hintern war, das braucht Bewusstseinsarbeit, das Tier im Geist wieder zusammen zu setzen und manchmal bin ich einfach zu hungrig dazu.:)

Gewöhnen wir uns lieber ab, niedere und höherer Triebe überhaupt zu klassifizieren. Macht's einfacher - im Leben. Unbeschwerer von aussen und gerne bin ich auch mal Wadlbeisser ohne Folgen. :)
LG Loge33

Ja, ich will mein Klassifizieren auch nicht verallgemeinern ... ich bezieh das auschließlich auf mich selber und mein Verhalten. Wenn ich etwa zu Akwaaba sag, verpiss dich, weil oder warum auch immer, dann ist das doch ein wenig tief gegriffen und bedauerlich. Verpiss dich ... sowas sagt ein gutes Wolfsschaf nicht, sowas möcht ich in dem forum gern vermeiden.

Aber rasende Kaninchen machen mir nun mal Angst :rolleyes:

So, meine Selbsterkenntnis nach diesem seltsamen 7 Seiten thread:

ICH LEBE, HABE HUNGER AUF FLEISCH, ALSO TÖTE ICH UND DENKE DARÜBER NACH, WIE KANN ICH DAS DADURCH ENTSTEHENDE LEID UND ELEND VERINGERN?

... das sich meiner bescheidenen Wahrnehmung in erster Linie in Form der Massentierhaltung präsentiert.

2 Möglichkeiten seh ich auf die Schnelle:


  1. Indem ich meine Nahrung Hege und Pflege und Artgerecht betreue.
  2. Indem ich meinen Hunger und meine Gewohnheiten verändere.
So, jetzt hab ich wieder mal genug theoretisiert.
Ich habe viel an meinen Gewohnheiten zu verändern, denn meine Gier ist grenzenlos.

Es gab eine Zeit, da habe ich nur ausgekochte Schweineherzen gege .... nein ... gefressen, habe sie verschlungen, das Muskelfleisch mit meinem damals noch vorhandenen Gebiss zerissen. Ohne Beilage, nur ein Scheibchen Brot und ein wenig Salz.

Ich darf gar nicht dran denken, da erwacht sogleich wieder die Gier in mir.

Herzfleisch ist mir das allerliebste.
 
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