Loge33 schrieb:
Nur, solange man glaubt, dass es ein Trieb ist. Und ich denke eben, dass es keiner ist. Es ist ein gelerntes Musterverhalten. Ein Konglomerat aus Konsumgebaren, Kriegsfamiliengeschichte und geschicktem Marketing etc. für ein bereits pervertiertes Lebensmuster, das als natürlich angesehen wird. Echt paradoxer Kreislauf.
Ja, kann auch sein. aber auch die Geschmackserinnerung an die überwürzten Leichenteile, diese intensität vom Pokelsalz oder was auch immer da verwendung findet, dieses Gemisch aus Geschmacksverstärkern, das den Geschmackssinn total kaputt macht, dass einem gesundes Esses am Ende gar nicht mer schmeckt. Gewohnheit, ja ... so könnte man auch sagen, menschliche Gewohnheit statt tierischem Trieb. Egal ... es ist ein Vorgang der sich jedenfalls dem bewussten Handeln zu entziehen scheint.
ja, wenn es anerzogen ist, Gewohnheit also, kann man es leichter ins Bewusstsein übertragen, als wenn es ein Trieb ist, glaube ich. Der Trieb sitzt vielleicht tiefer noch als die Gewohnheit, darum muss ich mir klar darüber werden, stamme ich von den Fleischessern, den Pflanzenessern, den Allesessern oder den Lichtschluckern ab. Das wär das allerbeste, doch auch das im Moment noch Allerfernste, wie mir scheint.
Und wie Gesagt, zurück zum Wurschtregal - ob Trieb oder Gewohnheit - das Töten bleibt, ob es nun ein Trieb ist oder Gewohnheit.
Und darum kann man sich mal Gedanken machen oder es sein lassen ...
Und ich werds eh wieder sein lassen, das Denken drüber. Man kommt eh auf keine grünen Zweig.
Es ist nun mal ein Töten in der Natur und wir haben diesen Job eben in großem Rahmen an die Schweinemäster und Schlächter übertragen und es ist für den endverbraucher eben ein bisserl mehr Bewusstseinsarbeit geworden, das vorgefertigte, in schöne Scheibchen geschnittene Leichteil im Geiste wieder zusammen zu setzen, zu der kompletten Sau, bevor man sich bei dem Tier in ritueller Weise bedankt, dafür, dass es ein Leben gegeben. Bei dem Geschnetzelten kann ich das schwer, da weiß ich nicht mehr, wo mal der Kopf war mit den schweinsäuglein, und wo der Hintern war, das braucht Bewusstseinsarbeit, das Tier im Geist wieder zusammen zu setzen und manchmal bin ich einfach zu hungrig dazu.
Gewöhnen wir uns lieber ab, niedere und höherer Triebe überhaupt zu klassifizieren. Macht's einfacher - im Leben. Unbeschwerer von aussen und gerne bin ich auch mal Wadlbeisser ohne Folgen.

LG Loge33
Ja, ich will mein Klassifizieren auch nicht verallgemeinern ... ich bezieh das auschließlich auf mich selber und mein Verhalten. Wenn ich etwa zu Akwaaba sag, verpiss dich, weil oder warum auch immer, dann ist das doch ein wenig tief gegriffen und bedauerlich. Verpiss dich ... sowas sagt ein gutes Wolfsschaf nicht, sowas möcht ich in dem forum gern vermeiden.
Aber rasende Kaninchen machen mir nun mal Angst
So, meine Selbsterkenntnis nach diesem seltsamen 7 Seiten thread:
ICH LEBE, HABE HUNGER AUF FLEISCH, ALSO TÖTE ICH UND DENKE DARÜBER NACH, WIE KANN ICH DAS DADURCH ENTSTEHENDE LEID UND ELEND VERINGERN?
... das sich meiner bescheidenen Wahrnehmung in erster Linie in Form der Massentierhaltung präsentiert.
2 Möglichkeiten seh ich auf die Schnelle:
- Indem ich meine Nahrung Hege und Pflege und Artgerecht betreue.
- Indem ich meinen Hunger und meine Gewohnheiten verändere.
So, jetzt hab ich wieder mal genug theoretisiert.
Ich habe viel an meinen Gewohnheiten zu verändern, denn meine Gier ist grenzenlos.
Es gab eine Zeit, da habe ich nur ausgekochte Schweineherzen gege .... nein ... gefressen, habe sie verschlungen, das Muskelfleisch mit meinem damals noch vorhandenen Gebiss zerissen. Ohne Beilage, nur ein Scheibchen Brot und ein wenig Salz.
Ich darf gar nicht dran denken, da erwacht sogleich wieder die Gier in mir.
Herzfleisch ist mir das allerliebste.