Father & Son

Konrad Reuber

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8. März 2005
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56412 Niedererbach
Erst in den letzten Tagen und Monaten mach ich mir jedoch Gedanken darüber. Im Juli vergangenen Jahres verstarb mein Vater im von 56 Jahren. Ich hatte mich zwar schon mit ihm ausgesöhnt und alles war wieder so wie es vor meinem verschwinden war. Gut, harmonisch einfach Klasse.

Am Tag bevor er starb, war ich nochmal in der Klinik. Er lag im künstlichen Koma und die Ärzte sprachen offen darüber, dass er das bewußtsein nie wieder erlagen würde. Ich glaube aber zu wissen, dass er auf mich gewartet hat; dass er mich noch einmal ganz für sich alleine haben wollte in einem Augenblick, wie er intimer kaum sein konnte.

Da waren wir nun: Vater und Sohn (Viele kennen mit Sicherheit jenes Lied von Scott McCennzie; derzeit als Coverversion mit Ronan Keating feat. Yusuv Islam in den bekannten Musiksendern). Wir konnten miteinander Reden und hörten einander zu, wie nur liebende es tun können, wenn sie alleine sind. Ich bemerkte bei meinem Eintreten, wie seine Vitalfunktionen sich erhöhten. Es war für mich wie ein "Hallo mein Junge, schön das Du noch kommst. Ich bereite mich gerade auf eine Reise vor, welche uns für eine Weile voneinander trennen wird. Aber,- lass uns reden..."

Ich saß lange da und hörte meinem Vater auf eine ganz andere Art und weise zu, als ich es sonst je in meinem Leben getan habe. Das Rauschen der Beatmungsmaschine, das leise Piep-Piep-Piep des EKGs...

Weder meine Mutter noch sonst irgendjemand war da, nur Vater und ich! Ich wusste nicht mal was für mich schlimmer war: Die Tatsache, dass er nie wieder "Mein Sauwatz" (so nannte er mich als kleines Kind immer, wenn ich was ausgefressen hatte) zu mir sagen würde, oder die vielen Schläuche und Maschinen, die ihn in dieser Welt festhielten obwohl er längst in die andere rüber wollte?

Jedenfalls war es für mich am kommenden Tag dann irgendwie kein großer Schock, als die Klinik anrief und man mir vom Fortgang meines Vaters Nachricht gab.

Papa, nun bist Du fort. Nur Deine Asche, liegt in feuchter Erde. Wie lange werden wir getrennt sein bis wir uns wiedersehen. Für Dich nur ein Augenschlag - für mich jedoch ein ganzes Leben!
 
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Ich möchte Dir hier nun auch mein Mitgefühl ausdrücken, ich kann es gut nachvollziehen weil ich auch einen so lieben Menschen "verloren" habe.
Dein Vater hat diesen Beitrag auch gelesen/gespürt, weil Du da so intensiv an ihn gedacht hast. Du wirst oft in Situationen kommen wo Du merkst wie sehr Du ihn vermisst, bist traurig und dann wieder wird es Momente geben, wo Du merkst, daß Du nicht getrennt bist, da kannst Du ihn spüren.
Mir kommt vor mit Deinem Beitrag hast Du sehr wohl schon viel verinnerlicht, ich empfinde es so, Du bist am richtigen Weg, soweit es ein richtig und falsch überhaupt gibt.

Alles Liebe :kiss3:
 
Ninja schrieb:
Ich möchte Dir hier nun auch mein Mitgefühl ausdrücken, ich kann es gut nachvollziehen weil ich auch einen so lieben Menschen "verloren" habe.
Dein Vater hat diesen Beitrag auch gelesen/gespürt, weil Du da so intensiv an ihn gedacht hast. Du wirst oft in Situationen kommen wo Du merkst wie sehr Du ihn vermisst, bist traurig und dann wieder wird es Momente geben, wo Du merkst, daß Du nicht getrennt bist, da kannst Du ihn spüren.
Mir kommt vor mit Deinem Beitrag hast Du sehr wohl schon viel verinnerlicht, ich empfinde es so, Du bist am richtigen Weg, soweit es ein richtig und falsch überhaupt gibt.

Alles Liebe :kiss3:
Ich denke, dass der Tag an dem ich es richtig verinnerlicht habe der Tag in ferner Zukunft sein wird, an dem meine Kinder vor der Gleichen Aufgabe stehen wie ich jetzt. Wir wohl noch ein bisschen dauern.
 
Papa, nun bist Du fort. Nur Deine Asche, liegt in feuchter Erde. Wie lange werden wir getrennt sein bis wir uns wiedersehen. Für Dich nur ein Augenschlag - für mich jedoch ein ganzes Leben!


Diese Sätze haben mich zu Tränen gerührt. Genauso empfinde ich auch wenn ich an meinen Paps denke!

Dies Jahr im April werden es 14 Jahre. Und es kommen bestimmt noch verdammt viele.


Ich finde es schön das Dein Papa und Du euern Abschied gemeinsam vornehmen konntet.
Diese Möglichkeit hat man mir damals nicht gegeben. Meinen Paps hat man einfach als das Endstadium seiner Krankheiit begann von mir ferngehalten!
Ich konnte niemals wirklich Tschüss sagen.....
Es ist so viel Wert, mit einem Menschen im Einklang den Abschied zu zelebrieren. Das hab ich bei meiner Mom gemerkt.
Sie starb vor zwei Jahren. Nachdem ich ihr das erste mal in meinem Leben gesagt habe das ich stolz auf sie bin, unendlich dankbar und das ich sie lieb habe.
Wir haben uns in Frieden getrennt....
Unter anderem hat es mir auch geholfen, das ich mir vorgestellt habe wie mein Papa sie abholt.

Obwohl ihre Asche in alle Richtungen verteilt ist....sie sind immer bei mir.
 
vampinsche schrieb:
Papa, nun bist Du fort. Nur Deine Asche, liegt in feuchter Erde. Wie lange werden wir getrennt sein bis wir uns wiedersehen. Für Dich nur ein Augenschlag - für mich jedoch ein ganzes Leben!


Diese Sätze haben mich zu Tränen gerührt. Genauso empfinde ich auch wenn ich an meinen Paps denke!

Dies Jahr im April werden es 14 Jahre. Und es kommen bestimmt noch verdammt viele.


Ich finde es schön das Dein Papa und Du euern Abschied gemeinsam vornehmen konntet.
Diese Möglichkeit hat man mir damals nicht gegeben. Meinen Paps hat man einfach als das Endstadium seiner Krankheiit begann von mir ferngehalten!
Ich konnte niemals wirklich Tschüss sagen.....
Es ist so viel Wert, mit einem Menschen im Einklang den Abschied zu zelebrieren. Das hab ich bei meiner Mom gemerkt.
Sie starb vor zwei Jahren. Nachdem ich ihr das erste mal in meinem Leben gesagt habe das ich stolz auf sie bin, unendlich dankbar und das ich sie lieb habe.
Wir haben uns in Frieden getrennt....
Unter anderem hat es mir auch geholfen, das ich mir vorgestellt habe wie mein Papa sie abholt.

Obwohl ihre Asche in alle Richtungen verteilt ist....sie sind immer bei mir.

Gerade in den letzten Tagen geht mir das alles nicht mehr aus dem Sinn. Mir stehen die Tränen in dne Augen, ich möchte weinen aber es geht nicht...

Es tut so weh!!!!!!!!!
 
Konrad Reuber schrieb:
Gerade in den letzten Tagen geht mir das alles nicht mehr aus dem Sinn. Mir stehen die Tränen in dne Augen, ich möchte weinen aber es geht nicht...

Es tut so weh!!!!!!!!!

Weine wenn dir nach weinen ist!
Zwing dich zu nichts! Trauer ist eine Emotion die das Recht hat sich ihre eigne Präsenz zu suchen!

Bei mir ist es wie gesagt ewig her. Aber dennoch muss ich ganz ganz oft an meinen Paps denken. Diese Emotionen kommen immer dann wenn ich sie gar nicht brauchen kann!

Mehr fällt mir augenblicklich nicht ein ....sorry
 
vampinsche schrieb:
Weine wenn dir nach weinen ist!
Zwing dich zu nichts! Trauer ist eine Emotion die das Recht hat sich ihre eigne Präsenz zu suchen!

Ich würde viel darum geben wenn ich weinen könnte, ich zwinge mich auch zu nichts; weder zum einen noch zum anderen. Es geht einfach nicht!

Aber Dir braucht nichts leid zu tun - wegen deinem Sorry...
 
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erstmal du bist nicht alleine und ich finde es so toll das du es hier mit uns geteilt hast...
ein trost: glaube mir ihr werdet euch wiedersehen!!!!!!

wie sagt man so schön er ist nicht gestorben, er ist nur nachhause gegangen..
wir werden alle nachhause gehen..


licht und liebe
erdengelchen :angel2:
 
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