falls ich es aber doch selbst war..

Hallo Lilith :)

ich schätze, wir benutzen den Begriff "Macht" sehr unterschiedlich. Mag daran liegen, dass die meisten Macht nur in der "Missbrauchsform" kennenlernten, in Form von Zwang oder Kontrolle etc. Tatsächlich ist Macht an sich aber weder gut noch schlecht noch sonst etwas. Sie ist einfach. Wenn sie sozusagen frei in der Mitte liegt, wird sie jemand an sich nehmen. Wie er damit umgeht, ist etwas anderes.

Es kann aber durchaus sein, dass ich kraft einer "Ermächtigung" etwas tun kann, was ohne diese nicht möglich wäre. Es gibt durchaus auch die Macht, Gutes zu tun. Ich kann darin nichts Liebloses erkennen.

Lieben Gruß
Rita


Hallo Rita.


Ich überlege gerade, was der Unterschied ist zwischen "Macht" (Pluto) und "machen" (Mars) ist.

Hat Pluto etwas damit zu tun, welche Wirkung ich ausübe ?
Also bei Pluto könnte ich auf der Bank sitzen und etwas bewirken, während Mars schon ein konkretere Handlung verlangt?


Viele Grüße

Jonas
 
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Hi.

Ich überlege gerade, was der Unterschied ist zwischen "Macht" (Pluto) und "machen" (Mars) ist.

Die deutsche Sprache hilft hier:
"Er macht" -> das Substantiv ist also eine "Beobachtung an Dritten".
Analog dazu:
"Ich Suche" -> die Suche, aber:
"Er sucht" -> die Sucht.

Eine symptomatische Sprachfeinheit, denn Sucht wird immer nur am anderen wahrgenommen. Auch Macht sieht man bei anderen, bei sich selbst wird's schwierig, da ist man gerne einäugig, denn machtlos ist unsexy, machtvoll aber verwerflich. Ein elender Spagat...

Abgesehen davon, dass Pluto nicht "die Macht" per se ist, sondern viel mehr die Transformation, das stirb und werde. Macht in diesem Zusammenhang ist die Zubilligung durch Dritte, dass jemand die in der Lage ist, loszulassen, denn das ist ja das Kennzeichen der Transformation: nur wer los lässt, erlaubt den Wandel.

Mars ist die Aktivität -- nur wenn Pluto den Wandel zulässt, wird sich Mars verwirklichen können. Andernfalls wird Mars hochtourig und mit viel Energie nichts bewerkstelligen. Ähnlich dem Sysiphos, der den Stein ad infinitum den Berg hochrollt und der ihm doch wieder ins Tal davon läuft: hier fehlt es Sysiphos an der Macht, den Berg zu überwinden. Entweder tatsächlich, oder im übertragenen Sinn, denn wenn Sysiphos den Stein nicht mehr den Berg hochrollt, sondern los und den Stein sein lässt, dreht sich die Welt nicht anders, aber er hätte die Macht gefunden, sein Leben zu leben. So bleibt er marsisch aktiv beschränkt bei der Auführung eines Befehls, der ihn machtlos macht (sic!)

Womit die Idee, plutonisch einfach auf der Bank (oder hier: im Tal) sitzen zu bleiben und einfach nichts zu machen, Macht verleiht.

Mars kann das nicht, der muss machen, wird aber nicht mächtig. Herkules zum Beispiel, der wird ja immer für Mars hervor geholt. Der macht lauter tolle Sachen, ein wahrer Held, aber wem nützt es, dass er den Saustall mistet? Die Viecher werden den Stall sofort wieder verdreckt haben, wenn unser guter Held schon bei der Hydra zum Tierquäler wird (merke: Herkules ging zur Hydra, nicht umgekehrt), also Arbeit um der Arbeit willen, mit einem hehren Ziel im Kopf, das ihm andere, die Macht haben, vermittelt haben. Das ist dann das schöne Wort "Tugend", das sich an der herrschenden Moral errichtet und von jenen, die Macht haben, vermittelt wird -- Mars steht ja auch für Tugendhaftigkeit ("rein wie das Feuer").
 
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