Hi Chimba
Hi Simi
so einfach ist die Milchmädchenrechnung aber nicht:
Du hast natürlich Recht- es geht auch kompliziert. Ich liebe jedoch einfache Darstellungen.
Chimba schrieb:
Am Ende lässt sich hier noch jemand ein Problem einreden, das er anfangs noch gar nicht hatte.
Ich halte es für ausgeschlossen, jemandem ein Problem einzureden- das geht gar nicht. Umgekehrt allerdings ist die Wahrscheinlichkeit sehr gross, dass jemand ein Problem hat, das ist ihm nicht bewusst ist. Weil es verdrängt wird. Da sich ein Problem aber niemals wirklich verdrängen lässt, wird es projiziert. Denn irgendwo muss es ja hin.
Chimba schrieb:
Ich habe beispielsweise Mars im 2. Haus.
Ich komme mit meinem Geld nicht auf die Art aus, wie Du mit deiner Venus in 2.
Aber ich komme gut aus.
Warum?
Ich hab auch immer zu wenig Taschengeld bekommen - also, mit dem war es mit meinem Lebenswandel chancenlos - und ich hatte keinen sonderlichen exaltierten. Eher sparsam im Vergleich zum Rest der Bande.
Das ist ein Widerspruch in sich. Einerseits sagst du, dass du bei deinem Lebenswandel nicht auskommen konntest, anderseits warst du eher sparsam im Vergleich zum Rest der Bande. Was denn nun?
Ich mach' dir mal ein Beispiel aus meiner Jugendzeit, da war ich 16. Ich hatte monatlich ein Taschengeld von 20 DM, damit hatte ich das wenigste Geld von allen meinen Kumpels, die ich kannte. Wir trafen uns einmal wöchentlich in unserer Stammkneipe. Ich hab' mich dann den ganzen Abend an einer Cola festgehalten, mehr war nicht drin.
Da gab es einen Jungen, der hatte 100 DM monatlich zur Verfügung- und einmal hatte er keine Kohle. Er fragte mich, ob ich ihm 5 DM leihen könne. Klar, kein Thema, ich gab sie ihm. Eine Woche später, wir sassen wieder in der Kneipe, hatten ein Getränk bestellt, die Kellnerin kam kassieren, er zückte seine Börse und zahlte mit einem 50 DM Schein. Ich dachte, prima, da krieg ich gleich mein verliehenes Geld zurück, aber nix da, er steckte das Wechselgeld wieder ein. Ich sagte- ey, du hast noch Schulden bei mir. Jaja, sagte er, aber nicht jetzt, die Kohle brauch ich noch. Ich glaub', ich bin ein halbes Jahr hinter dem hergelaufen, um meine Kohle wiederzukriegen. Ich hab' ihm nie wieder was geliehen. Jahre später hab' ich dann gesehen: er hatte Mars im 2. Haus.
Ich hab' mich damals schon gefragt, warum er mit 100 DM nicht auskam, wo ich mit 20 DM auskam. Wir hatten den selbem Schulweg, da konnte ich täglich beobachten, wie er sich auf dem Nachhauseweg in einer Bäckerei ein Teilchen kaufte. Täglich. Ein Teilchen für 50 Pfennig. Mal 20 Schultage waren 10 DM. Und das war ja nur, was ich täglich sah. Wofür er sonst sein Geld raushaute- keine Ahnung. Ich hab' ihn gefragt, warum er sich das nicht spart, Zuhause gab's doch gleich Mittagessen. Nö, er habe jetzt Hunger. Aber seine Schulden nicht zurückzahlen, ja sicher.
Chimba schrieb:
Und nun habe ich auch gerade einer Phase, wo ich über kein "ganzes" Gehalt verfüge.
Aber auch jetzt komme ich aus.
Ich habe die Gabe, mich einerseits materiell sehr anpassen zu können und nicht viel zu brauchen, um "zufrieden" zu sein.
Siehst du, das ist für mich mit Venus in 2 schon eine unbegreifliche Haltung, Materielles und Zufriedenheit in einem Satz zu nennen. Verständlich wird das für mich erst, wenn ich mit Mars in 6 Gesundheit und Zufriedenheit in einem Satz bringe. Weil nämlich jeder Mensch da Zufriedenheit sucht, wo er ein Problem hat. Ich habe die Gabe, mich einerseits sehr an Schmerzen anpassen zu können und bin zufrieden, wenn sie halbwegs erträglich sind. Na- wie geht dir der Satz runter, wo du doch Mond in 6 hast?
Chimba schrieb:
Aber die andere "Gabe" ist:
Ich finde Zeit meines Lebens immer schon Menschen, die es als offensichtlich gut empfinden, mich zu unterstützen beziehungsweise zu fördern bzw die finden mich.
Dadurch mangelt es mir nie an etwas - ich werde bei allem, oder sagen wir bei vielem, einfach "mitgenommen", mitbedacht.
Wie nun das zustande kommt, ist eine andere Geschichte.
Das gefällt mir, da mach' ich doch gleich mal weiter:
Ich finde Zeit meines Lebens schon immer Menschen, die mich pflegen und für mich einkaufen gehen, wenn ich mal wieder bettlägerig bin. Sie freuen sich offensichtlich darüber, mir helfen zu können, so mangelt es mir an nichts. Nur an Gesundheit. Warum ich immer krank bin, das ist eine andere Geschichte.
Chimba schrieb:
Daraus resultiert jedenfalls, dass mich die Sache "Geld" die meiste nicht sonderlich tangiert, es löst sich immer alles von selbst, solange man im Fluss bleibt.
Und wenn es knapp wird, dann habe ich das Gottvertrauen und auch zwei Hände und meinen Kopf, um die Geschichte wieder zu regeln.
Ergo dessen haben aber nicht alle, die irgendwelche Angstplaneten sonst wo haben, Anspruch auf diesen Allgemeinplatz:
Mich tangiert Krankheit auch nicht sonderlich, vor allem dann nicht, wenn ich gerade gesund bin. Immer schön im Fluss bleiben, nicht wahr? Und wenn ich doch mal krank werde, dann habe ich Gottvertrauen und gute Ärzte, die mich wieder gesund machen.
Und wenn ich mir das noch länger erzähle, glaub' ich bestimmt irgendwann selber dran. Aua. Was tut bloss mein Nacken schon wieder so weh? Aber ich find' heute noch wen, der mir ne Massage macht.
Chimba schrieb:
Ich zerbreche mir darüber die meiste Zeit oder kaum oder nicht anders als jeder andere ab und zu mein Köpfchen, weil ich einfach die Erfahrung gemacht habe, dass ich das nicht muss.
Allerdings weiss ich auch eines: "Man kann sich immer nur bis zur Decke strecken".

Das ist vielleicht nicht unwichtig.
Genau- bloss nicht über Krankheiten nachdenken. Naja- tu' ich ja eh nicht. Zumindest nicht mehr als andere. Aber ich zerbreche mir nicht den Kopf, das muss ich nicht. Eine Krankheit kommt von ganz alleine. Und Kopfzerbrechen gibt bloss Kopfschmerzen. Wo sind eigentlich meine Aspirin?
idS
