Exoten und hiesige Schamanen

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Tibetisch und Nepali haben durch diverse kulturelle Vermischungen eine gewisse Verwandtschaft mit dem indogermanischen - tibetisch u.a. auch über die Entlehnung von Sanskritbegriffen, die im tibet. Buddhismus Eingang gefunden haben.

Der Einfluß vom Sanskrit ist im Nepali noch deutlicher (weil dem Indischen näher).

OT ...
 
Tibetisch und Nepali haben durch diverse kulturelle Vermischungen eine gewisse Verwandtschaft mit dem indogermanischen
na also dann stammt der hiesige Schamanismus eh vom indo-Schamanismus ab - und ursprünglich sowiso aus Afrika

LGInti
 
na also dann stammt der hiesige Schamanismus eh vom indo-Schamanismus ab - und ursprünglich sowiso aus Afrika

LGInti

naja, die Sprachenfamilie sagt ja nun nichts über den Ursprung des hiesigen oder dortigen Schamanismus aus. Und indogermanisch bedeutet auch nicht, dass die Kultur von Indien nach Germanien gespült wurde, sondern vielmehr, dass es gemeinsame Wurzeln in der Sprache gibt...
 
Da ja von Terorrelf auch der Ursprungsbegriff als das Warum gehen wir da oder dorthin angesprochen wurde, setze ich hier noch eine Verbindung zu den Sprachen und Worten.

Was mich ja auch eben auch zu Exoten gezogen hat waren Gesänge, wirkungsvolle Worte. Schaut man sich in der Sprachforschung um so gibt es tatsächlich einen Zusammenhang von KLang-Vokalabnahme in den Worten und mehr Intellekt und Denken. Deutsch Klang- und Kraftvoll zu singen gelingt viel schwerer im Vergleich zu den Sprachen in nepal, Tibet und auch z.B. den indianischen Ikaros.

Nehme ich also das Ursprungswort Schaman oder Saman auf, so finden sich über die Gesetzmäßigkeiten der menschlichen Sprachentwicklung spannende Bezüge.

Siehe hier:

Der europäische Fachbegriff entspricht lautgetreu

aind. श्रमण śramaṇá 'Bettelmönch, -nonne'

Pali śamana 'Asket, Mönch'

aber nicht lautgetreu

Evenki samān, even. hamān, Manchu sama(n) 'Schamane'

Das tungusische Wort könnte auf buddhistischen Einfluss zurückgehen und wäre damit eine Fremdbezeichnung, die von buddhistischen Tungusen als Name des "heidnischen Medizinmanns" übernommen wurde. Der europäische Begriff weist die indische Lautung mit ś = [š] auf:

Das altaische Wort ist:

jakut. хам- cham- 'sich lebhaft bewegen', angeblich auch 'Schamane'
Der Schamane wäre also einer, der innerlich bewegt ist oder sich äußerlich im rituellen Tanz bewegt.

atürk. qam 'Zauberer, Schamane, Priester einer anderen Religion', türk. kam 'Schamane'

klass.-mongol. keme- 'mit Knochenorakel wahrsagen, erklären'

tungus. (Nanai) qōmio 'hilfreicher Geist, Art Idol'

jap. 神, かみ kamí 'Gott'

Ainu カムイ kamuy 'Bär, Gott' (Schöpfergott und animistischer "Geist", den allen Wesen in sich haben)

Die Laute /s, k, x, h/ können in einander übergehen, sowie Sch, ch, q


Siehe die von Wadler herausgearbeiteten Gesetzmäßigkeiten.

In Nordeuropa gibt es ein ähnliches Wort:

anord. ham-far 'Hexenritt', ham-hleypa 'Wesen, das seine Gestalt vertauscht hat', ham-ramr 'fähig seine Gestalt zu wechseln, über Berserkerkräfte verfügend', ham-remi 'Berserkerwut', ham-stoli 'außer sich, von Sinnen', hamask 'einen Wutanfall bekommen', hamingja 'Schutzgeist, Glückskraft, Glück, Erfolg, Geschick'


finn. kammo 'Schauder, Entsetzen'

LG Siegmund
 
OK, dann also vielleicht doch nicht so OT ...

Es gibt - äh, nein, gab - eine indoeuropäische Sprache, Tocharisch, die auf nicht ganz klaren Wegen im für seine schamanische Relevanz allseits bekannten Großraum Altai gelandet ist. In derselben Ecke sind auch Gräber mit eindeutigen "Europäern" gefunden worden (sowohl vom Aussehen her als auch genetisch). Da hab ich mich schon länger gefragt, ob es einen Zusammenhang gibt mit dem dortigen schamanischen "Zentrum". Allerdings werden die Wanderungen der Tocharer aus der Gegend grob nördlich des Schwarzen Meeres Richtung Altai in eine Zeit so um 3500 BC eingeordnet, was für etwaige schamanische Zusammenhänge m.E. viel zu spät ist. Ob andersrum ein Schuh draus wird, bin ich auch nicht sicher.

Und ich bin nicht sicher, wie dann die Funde in den Turksprachen und den ostasiatischen Sprachen da reinpassen. Oder sollte man eine noch ältere Sprachschicht annehmen???

LG
wolfswald
 
naja, die Sprachenfamilie sagt ja nun nichts über den Ursprung des hiesigen oder dortigen Schamanismus aus. Und indogermanisch bedeutet auch nicht, dass die Kultur von Indien nach Germanien gespült wurde, sondern vielmehr, dass es gemeinsame Wurzeln in der Sprache gibt...


Versteh ich nicht .

Wie trennst du hier Kultur von Sprache?
 
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Und ich bin nicht sicher, wie dann die Funde in den Turksprachen und den ostasiatischen Sprachen da reinpassen. Oder sollte man eine noch ältere Sprachschicht annehmen???

Schaut man sich folgendes an, kann man von einer wesentlich älteren Sprachschicht ausgehen.

Deutsch Tocharisch A Tocharisch B Griechisch Hethitisch
Feuer pur powar pyr pahhur
Vater pacar pacer patēr
Mutter macar macer mátēr
Bruder pracar procer phrātēr
Tochter ckacar tkacer thygatēr
Hund ku ku kýōn
Erde tkam kem chthōn tekan

Tja was man im Editor sieht kommt dann als Tabelle nicht hier rein - schad.
Aber vielleicht doch verständlich
 
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