Darf ich mal fragen, wo du eine Grenze des Möglichen siehst?
Nun ja, dazu müsste man erst mal definieren, wie diese "Grenze des Möglichen" aussieht. Im Moment sehe ich Deutschland noch weit davon entfernt, eine solche Grenze zu erreichen, an der z.B. unsere Sozialsysteme zusammenbrechen oder das öffentliche Leben lahmgelegt wird.
Worin liegt denn deiner Meinung nach die Lösung des Flüchtlingproblems, wenn es Potentiell ein paar hundert Millionen Menschen gibt, die bereit wären ihre Heimat zu verlassen?
Die Lösung läge in einer gerechteren und friedlicheren Welt. Aber das zu erreichen wird wohl noch Jahrzehnte oder Jahrhunderte dauern. So lange muss man eben irgendwie damit umgehen, dass Menschen ihre Heimat verlassen
müssen und Hilfe brauchen. Dass es dabei potentiell um ein hundert Millionen geht, sehe ich allerdings nicht. Ich gehe davon aus, dass die allermeisten Menschen in ihrer angestammten Umgebung bleiben wollen, bei ihren Familien und Freunden, dort wo man ihre Sprache spricht und wo sie zuhause sind. Wenn es wirklich so wäre, dass so viele aus rein wirtschaftlichen Überlegungen in reichere Länder auswandern wollten, dann frage ich dich, warum die nicht schon lange hier sind oder sich auf den Weg gemacht haben.
Wo bitte liegt die Lösung, hier nochmal eine Millionen aufzunehmen, wenn doch der Rest Europas, die USA, Saudi Arabien, usw. alle dichtmachen.
Das löst natürlich nicht die Fluchtursachen, aber die gröbsten Probleme der Million Aufgenommenen. Das andere Länder dichtmachen, ist ein schlechtes Argument. Wenn jemand an einem Unfallort nur gafft, statt Verletzten zu helfen, würdest du es dann als Entschuldigung gelten lassen, wenn dieser Jemand sich damit herausredet, dass die anderen, die dort waren, ja auch nicht geholfen hätten?
Sollte man nicht langsam mal über Andere Strategien nachdenken, als alle hier aufzunehmen?
Klar sollte man das. Vor allem nicht nur darüber nachdenken, sondern auch angehen. Aber so lange das nicht geschieht, haben wir als Verursacher vieler Fluchtursachen eben auch die Verpflichtung, die Verantwortung dafür zu übernehmen.