Pelisa schrieb:
Du kannst mich gewiss nicht überzeugen. Aber dass du mir meine Fragen nicht beantwortest ist pure Feigheit. Dein gutes Näschen bezieht sich nur darauf, ob ein Diskutant dir die Stirn bieten kann. Dir fehlen die Argumente, du bist ein falscher Prophet. Die Enthaltsamkeit magst du leben, das geht mich auch nichts an. Aber da du dich soviel mit Sexualität beschäftigst scheint es nicht so einfach für dich zu sein. Vielleicht doch der falsche Weg? Weisst du, ich greife niemanden an der authentisch wirkt. Nur... wenn das, was du predigst, stimmen würde, dann würdest du mit den Menschen (und hier schreibe ich sehr bewusst nicht User) hier anders umgehen.
Nochmals: du lügst. Es stimmt nicht, dass Onanie psychische Schäden hervorruft. Es stimmt nicht, dass Sex zu psychischen Krankheiten führt. Es stimmt nicht mal, dass Sex Energie abzieht, nicht mehr jedenfalls als jede körperliche Anstrengung. Du verwendest Uralt-Angstargumente. Du versuchst, Menschen ihre Sexualität madig zu machen. Du verleugnest das Leben und nennst diese Flucht "Erleuchtung".
Das Spiegel-Argument zieht bei mir übrigens nicht, nur so am Rande. Diesen Unsinn kannst du dir auch sparen. Ich möchte wissen, wie du das Hohelied Salomos in dein Weltbild reinbringst und warum du es nötig hast, mit falschen Angstargumenten zu arbeiten. Oder zumindest, warum du dich davor drückst, diese Fragen zu beantworten.
Da ich mit dem Hohelied nicht vertraut bin, habe ich mich ein wenig informiert:
Datierung
Aramäisierende Sprachformen belegen, dass das Hohelied seine Form, in der es uns heute vorliegt, erst nach 500 v.Chr. erhalten hat. Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass wesentlich ältere Vorformen in den heutigen Textbestand eingegangen sind, die aus der Zeit bis 700 v.Chr. stammen. Gelegentlich werden für die Vorformen sogar noch ältere Datierungen vorgeschlagen.
Religionsgeschichtliche Einordnung
Eine kultisch-mythologische Theorie betont die Übereinstimmungen mit sumerischen Texten über die heilige Hochzeit, insbesondere die Verbindung des Fruchtbarkeitsgottes Tammus und der Göttin Ischtar. Gegen diese Theorie wird angeführt, dass das Alte Testament sich ansonsten deutlich gegen die vorderasiatischen Fruchtbarkeitskulte wendet. Die Übereinstimmungen können nach einer anderen Theorie auch darauf beruhen, dass Anregungen aus der profanen syrischen oder altägyptischen Liebeslyrik eingeflossen sind.
Auslegungstradition
Gemäß der allegorischen Auslegungsmethode wurde in Antike und Mittelalter von Juden und Christen die erotische Annäherung, von der das Gedicht handelt, als Beschreibung der Liebe zwischen Gott und seinem auserwählten Volk (im Judentum) bzw. der Kirche als Braut Christi (im Christentum) interpretiert. Im christlichen Mittelalter wurde dann auch Sulamith als Repräsentation von Maria angesehen. Das Hohelied spielte darum auch eine hervorgehobene Rolle in der Marienfrömmigkeit der christlichen Mystiker. In der Bildenden Kunst ist es häufig der Hortus conclusus, der als Bildmotiv auf das Hohe Lied anspielt und zu den marianischen Symbolen zählt. Das Motiv bezieht sich dabei auf die Textstelle Ein verschlossener Garten ist meine Schwester Braut, ein verschlossener Garten, ein versiegelter Quell.
Während das Hohelied im Mittelalter sehr häufig kommentiert und als Predigtstoff verwendet wurde, spielt es in der heutigen Frömmigkeitspraxis der Großkirchen kaum noch eine Rolle
Hohes Lied
Einerseits ist das ganze also eine Frage der Auslegung. Aber was fasziniert dich denn so an dem Hohen Lied? Ausserdem sei betont, dass es ein vorderasiatischer Fruchtbarkeitskult bzw. eine altägyptische Liebeslyrik ist. Liebeslyrik gab es immer schon. Heisst das zwangsläufig, dass das ein Vorbild sein muss? Oder zeugt es nicht von der gleichen Sexbesessenheit, die heute genau so anzutreffen ist. Was heute der Porno, war damals vermutlich die Liebeslyrik. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sie in etwa den gleichen Stellenwert hatte.
Es stimmt nicht, dass die Sexualität Energien abzieht? Wieviel Energie bei einem männlichen Orgasmus verloren geht, geht aus einem Artikel von Mantak Chia hervor: »Jedesmal, wenn der Mann ejakuliert (einen Samenerguß hat), nimmt der Körper an, daß er ein neues Leben zeugen soll. Dem Tao zufolge opfern sämtliche Organe und Drüsen dafür ihre beste Energie. Ein durchschnittliches Ejakulat enthält zwischen 50 und 250 Millionen Spermien (und die sind nicht mal eben so auf die Schnelle produziert, dafür ist ein riesiger Energieaufwand erforderlich). Wenn der Körper diesen Spermavorrat nicht ständig auffüllen muß, kann er der taoistischen Lehre zufolge, die eingesparten Energien verwenden, um Körper und Geist zu stärken, um Gesundheit, Kreativität und geistiges Wachstum zu fördern.«
Was viele Männer auch nicht wissen: Die fünf bis zehn Ejakulationskontraktionen der Prostata (das männliche Gegenstück zur weiblichen Klitoris) sind zwar durchaus ein Genuß - sonst würden die meisten Männer ja nicht das Ziel ihres Verlangens in ihnen sehen. Der Samen, der im Hoden produziert wird, wird anschließend im Nebenhoden aufbewahrt um dort zu reifen. Die Reifezeit dauert etwa 3 Monate.