Die Diskussion um die Stellung von Randgruppen wie Homosexuelle ergab sich hauptsächlich aus einem Kommentar von
@N8blu_, wir brauchen sie hier nicht weiter zu verfolgen.
Wo aber ein Zusammenhang besteht, ist, dass offenbar die Idee, es könne ein erotisch-dualistisches Begehren eines Menschen zu Gott existieren, für dich ähnlich schwierig zu fassen erscheint, wie eben für die indische Gesellschaft, dass es ein erotisch-sexuelles gleichgeschlechtliches Begehren geben solle. (Ganz besonders zumal natürlich Homosexuelle biologisch gesehen keine Kinder zeugen können, schon fast ein Verbrechen in der indischen Gesellschaft.)
Was ich an Ramakrishna zu zeigen versuchte, war eben genau dies: Ramakrishna will nicht die Nicht-Dualität, er will die Dualität. Er will nicht zu Gott werden, sondern bei Gott sein. Er will, mit anderen Worten, das dualistische Begehren zu Gott, also Eros, nicht aufgeben. Warum genau wissen wir nicht. Aber wir können beispielsweise mal die Hypothese aufwerfen, dass für Sri Ramakrishna das erotisch-dualistische Begehren von Gott offenbar grösseren Stellenwert hatte, als jede Art von nicht-dualistischer Liebe. Aus Sicht von Ramakrishna ist somit Eros Agape tatsächlich vorzuziehen.