Energeia schrieb:
Ich glaube, dass ich dich schon richtig verstanden hatte. Du beschreibst es eher aus der mitfühlenden Teilnehmerperspektive und ich hatte es eher distanziert, objektivierend, funktional betrachtet - auch weil ich es nicht miterlebt habe. Ich wollte in meinem Beitrag einerseits erst einmal klären, ob ich den Vorgang rein äußerlich anhand deiner Darstellung richtig rekonstruieren konnte, um mich dann andererseits theoretisch der Erklärung zuzuwenden.
Und dank dieser distanzierten Wahrnehmung hast du es mir ermöglicht, einige Aspekte näher herauszuarbeiten. Danke.
Energeia schrieb:
Was mich jedoch interessieren würde, das ist nicht so sehr das unmittelbare Erfahren, sondern das langfristige Ergebnis.
Zu Aufstiegs-Erlebnissen kommt es ja auch durch zahlreiche andere Praxis/Therapie-Formen.
Was ist deiner Ansicht nach das Ziel/das Ergebnis dieser Therapie/Methode?
Ein Wenig vom Ziel kann ich sagen; vom Ergebnis noch ganz wenig. 1) Weil ich diesen Prozess bisher mit vielen Menschen gemacht habe, die ich danach nicht mehr gesehen habe und die mir auch nicht davon berichtet haben, wie es jetzt mit ihnen weitergeht... 2)Weil ich glaube, dass neben diesem Prozess eine ganze Menge im Bereich der Interpretationen von Ereignissen (vor allem psychische) getan werden muss, was ich bei den meisten Events, wo ich den Prozess geleitet habe, nur in sehr begrenztem Rahmen tun kann.
Das Ziel dieses Prozesses ist in meinen Augen, den Menschen die konkrete Erfahrung zu geben, dass sie:
* die unterschiedlichsten Perspektiven/Persönlichkeiten
sind
* sie diese Perspektiven befragen, weiterbilden, würdigen können.
* den 'nicht-suchenden Geist' und 'den erleuchteten Geist' und das 'erleuchtete Herz' (Das ich in meinem ursprünglichen Beitrag nicht erwähnt habe; wie ich so manches unerwähnt lassen musste), von denen in der spirituellen Literatur so viel die Rede ist, bereits in sich tragen.
* lernen, dass sie unterschiedliche Perspektiven aktivieren können und so aus erster Hand wissen, dass sie freier sind, als sie bisher vielleicht meinten.
usw...
Energeia schrieb:
Vielleicht wirst Du jetzt sagen, dass sich dies individuell zeigt, mir geht es jedoch um eine grundsätzlichere Frage.
Ist es eine Erfahrung, im Sinne einer Peak-Erfahrung, die einmal den Berg hinaufführt, so dass die Luft dort oben eingeatmet und erfahren werden kann, die dann, je nach dem wie sehr weiterpraktiziert wird, wieder mehr oder weniger verblasst, aber dennoch den Sinn hat, zu motivieren, "Sinn" zu schenken, die "Richtung" anzuzeigen. Oder stellt diese Erfahrung deiner Meinung/Erfahrung nach, einen größeren/kleineren Entwicklungsschritt dar?
Wie ich - irgendwo - erwähnt habe, nutze ich diesen, und eine Reihe damit verbundener Experimente, auch in meinem dreijährigen Training. Dort nutzen wir diesen Prozess als Anknüpfungspunkt zu einer Entwicklung. Ansonsten ist die Wahrscheinlichkeit allerdings größer, dass es - zunächst vielleicht - 'nur' ein wundervolles Erlebnis ist. Das hängt auch unglaublich viel damit zusammen, was die Menschen bisher gemacht haben, inwiefern sie distanziert reflektieren können, an welchem Punkt in ihrer eigenen Entwicklung diese Erfahrung sie erwischt und viele andere Unwägbarkeiten mehr.
Energeia schrieb:
Wenn ich es richtig verstanden habe, dann geht es hier um Persönlichkeiten/Perspektiven und nicht um (Ich/Wir-)Identitäten.
Was ist deiner Meinung nach der Unterschied zwischen Ich/Wir-Identität und Persönlichkeit/Perspektive?
Liebe&Frieden,
Mushin