Energeia
Sehr aktives Mitglied
Hallo,
ich würde gerne einmal beschreiben, wie ich mich methodisch ganz allgemein dem Radix nähere und wie ich dann methodisch in einem zweiten Schritt den Deutungstext verfasse.
1. Schau-Logik-Verstehen
Die Hermeneutik ist die Wissenschaft vom Verstehen und zentral seit ihrer Begründung ist der sogenannte hermeneutische Zirkel. Damit ist nicht etwas Negatives gemeint, kein logischer Zirkel, sondern etwas Produktives: der Verstehensprozess zwischen dem Ganzen und den Teilen gemeint.
Ich betrachte zunächst die Planeten in den Zeichen, dann die Häuser, die Planeten in den Häusern und Zeichen, die Elementaufteilung, und schließlich die Aspekte. Dann blicke ich noch einmal länger auf die Grafik, um all das, was ich gerade gesehen habe noch einmal visuell und verstehend als Ganzes zu sehen. Von Beginn an entwickelt sich hierbei parallel ein Bild des Ganzen, obwohl ich von einem einzelnen Schritt zum nächsten fortschreite. Schließlich kehre ich immer wieder zurück, betrachte noch einmal eine Struktur des Horoskops, vielleicht noch ein Aspekt, noch einmal ein Haus in Verbindung mit einem Planeten und einem Zeichen, etc. etc. .
Ich entwickle ein Gefühl, für die Person, die ich hinter diesem Radix vorstelle, für ihre Stärken, für ihre Schwächen.
Anhand des Alters und der gesamten Entwicklungsanlage des Radix versuche ich auch die Entwicklungsfähigkeit der Persönlichkeit zu verstehen, was also eine frühe und was eine reife Form dieses Radix darstellen könnte, mit welchen Schwierigkeiten sie zu Beginn zu kämpfen hat und was sich später als entwickelte Person präsentiert.
Wenn es möglich ist, dann nehme ich an diesem Punkt mit der Person Kontakt auf, um noch einmal nachzufragen, ob es bestimmte Schicksalsschläge im Leben gab, die das Radix eventuell stark beeinflussen könnten und ich mach mir in diesem Gespräch ein Bild der Reife/Entwicklung dieser Person.
Nun gehe ich zum Verfassen der Deutung über:
2. Text-Hermeneutik
Mein Ziel bei der Deutung ist es, dem Leser nicht eine Liste von Deutungstexten zu präsentieren, wie das auch ein Computerprogramm vermag. Es geht mir vielmehr einerseits um das Haupt- und Endziel, dem Leser am Ende des Textes ein Bild seiner „ganzen Persönlichkeit, mit ihren Entwicklungspotentialen“ zu präsentieren, und andererseits darum, dem Leser einen „Weg des Verstehens zu diesem Ganzen“ anhand der Deutung zu ermöglichen.
Ich beginne daher, anhand von Aszendent, Sonne und Mond (Mars und Merkur) mit den entsprechenden Häusern, eine Art „Kern der Persönlichkeit“ (Individualität) zu beschreiben, mit welcher der Leser sich identifizieren und sinnhaft und identifiziert in die Deutung eintauchen kann. Dabei gehe ich auch auf eventuelle Aspekte, die diese Planeten bzw. den Aszendenten betreffen , ein.
Ich betone jedoch dabei ausdrücklich, dass dies nicht seine gesamte Persönlichkeit darstellt – und betone das um so mehr, desto mehr mir durch die vorhergehende Analyse bewusst ist, dass die weiteren Planeten, Häuser, etc. das Ganze noch sehr verändern werden.
Anschließend füge ich nun die fehlenden Planeten, Häuser, Zeichen zu diesem Kern hinzu, schließlich auch Mondknoten und MC, beschreibe jeweils, was sich nun an dem Gesamtbild verändert und welche Potentiale oder Aufgaben, schließlich auch Lebensaufgaben hierdurch entstehen.
Am Ende reformuliere ich noch einmal „das Ganze der Persönlichkeit“, indem ich die Hauptstrukturen, Aufgaben, Potentiale, etc. erneut als ausführliches Gesamtbild darstelle.
Wiederholungen und Verweise auf die vorhergehenden Deutungs-Texte sind hierbei bewusst intendiert, da hierdurch ein Satz/Abschnitt, in welchem auf eine Hauptstruktur hingewiesen wird, durch das nochmalige Lesen eines vorhergehenden Text-Abschnitts explizit repräsentiert wird und noch einmal zum tieferen Verständnis nachgelesen werden kann.
Rückblick:
Sowohl bei der Analyse, dem kognitiv-emotional-verstehenden Eintauchen in den Radix, als auch bei der sprachlichen Wiedergabe des Ganzen (Persönlichkeit) anhand eines Deutungstextes, bemühe ich mich folglich darum, den hermeneutischen Zirkel (Ganze-Teil) methodisch zu integrieren.
Dem Leser soll nicht die Deutungsaufgabe anhand von Text-Bausteinen übergeben werden, sondern er soll einen verständlichen Deutungstext erhalten, so dass das Lesen ihn in den hermeneutischen Zirkel hineinführt und ihm schließlich das Ganze präsentiert.
Wie geht ihr methodisch vor ? Und was haltet ihr von dieser Vorgehensweise ?
Liebe Grüße,
E.
ich würde gerne einmal beschreiben, wie ich mich methodisch ganz allgemein dem Radix nähere und wie ich dann methodisch in einem zweiten Schritt den Deutungstext verfasse.
1. Schau-Logik-Verstehen
Die Hermeneutik ist die Wissenschaft vom Verstehen und zentral seit ihrer Begründung ist der sogenannte hermeneutische Zirkel. Damit ist nicht etwas Negatives gemeint, kein logischer Zirkel, sondern etwas Produktives: der Verstehensprozess zwischen dem Ganzen und den Teilen gemeint.
Ich betrachte zunächst die Planeten in den Zeichen, dann die Häuser, die Planeten in den Häusern und Zeichen, die Elementaufteilung, und schließlich die Aspekte. Dann blicke ich noch einmal länger auf die Grafik, um all das, was ich gerade gesehen habe noch einmal visuell und verstehend als Ganzes zu sehen. Von Beginn an entwickelt sich hierbei parallel ein Bild des Ganzen, obwohl ich von einem einzelnen Schritt zum nächsten fortschreite. Schließlich kehre ich immer wieder zurück, betrachte noch einmal eine Struktur des Horoskops, vielleicht noch ein Aspekt, noch einmal ein Haus in Verbindung mit einem Planeten und einem Zeichen, etc. etc. .
Ich entwickle ein Gefühl, für die Person, die ich hinter diesem Radix vorstelle, für ihre Stärken, für ihre Schwächen.
Anhand des Alters und der gesamten Entwicklungsanlage des Radix versuche ich auch die Entwicklungsfähigkeit der Persönlichkeit zu verstehen, was also eine frühe und was eine reife Form dieses Radix darstellen könnte, mit welchen Schwierigkeiten sie zu Beginn zu kämpfen hat und was sich später als entwickelte Person präsentiert.
Wenn es möglich ist, dann nehme ich an diesem Punkt mit der Person Kontakt auf, um noch einmal nachzufragen, ob es bestimmte Schicksalsschläge im Leben gab, die das Radix eventuell stark beeinflussen könnten und ich mach mir in diesem Gespräch ein Bild der Reife/Entwicklung dieser Person.
Nun gehe ich zum Verfassen der Deutung über:
2. Text-Hermeneutik
Mein Ziel bei der Deutung ist es, dem Leser nicht eine Liste von Deutungstexten zu präsentieren, wie das auch ein Computerprogramm vermag. Es geht mir vielmehr einerseits um das Haupt- und Endziel, dem Leser am Ende des Textes ein Bild seiner „ganzen Persönlichkeit, mit ihren Entwicklungspotentialen“ zu präsentieren, und andererseits darum, dem Leser einen „Weg des Verstehens zu diesem Ganzen“ anhand der Deutung zu ermöglichen.
Ich beginne daher, anhand von Aszendent, Sonne und Mond (Mars und Merkur) mit den entsprechenden Häusern, eine Art „Kern der Persönlichkeit“ (Individualität) zu beschreiben, mit welcher der Leser sich identifizieren und sinnhaft und identifiziert in die Deutung eintauchen kann. Dabei gehe ich auch auf eventuelle Aspekte, die diese Planeten bzw. den Aszendenten betreffen , ein.
Ich betone jedoch dabei ausdrücklich, dass dies nicht seine gesamte Persönlichkeit darstellt – und betone das um so mehr, desto mehr mir durch die vorhergehende Analyse bewusst ist, dass die weiteren Planeten, Häuser, etc. das Ganze noch sehr verändern werden.
Anschließend füge ich nun die fehlenden Planeten, Häuser, Zeichen zu diesem Kern hinzu, schließlich auch Mondknoten und MC, beschreibe jeweils, was sich nun an dem Gesamtbild verändert und welche Potentiale oder Aufgaben, schließlich auch Lebensaufgaben hierdurch entstehen.
Am Ende reformuliere ich noch einmal „das Ganze der Persönlichkeit“, indem ich die Hauptstrukturen, Aufgaben, Potentiale, etc. erneut als ausführliches Gesamtbild darstelle.
Wiederholungen und Verweise auf die vorhergehenden Deutungs-Texte sind hierbei bewusst intendiert, da hierdurch ein Satz/Abschnitt, in welchem auf eine Hauptstruktur hingewiesen wird, durch das nochmalige Lesen eines vorhergehenden Text-Abschnitts explizit repräsentiert wird und noch einmal zum tieferen Verständnis nachgelesen werden kann.
Rückblick:
Sowohl bei der Analyse, dem kognitiv-emotional-verstehenden Eintauchen in den Radix, als auch bei der sprachlichen Wiedergabe des Ganzen (Persönlichkeit) anhand eines Deutungstextes, bemühe ich mich folglich darum, den hermeneutischen Zirkel (Ganze-Teil) methodisch zu integrieren.
Dem Leser soll nicht die Deutungsaufgabe anhand von Text-Bausteinen übergeben werden, sondern er soll einen verständlichen Deutungstext erhalten, so dass das Lesen ihn in den hermeneutischen Zirkel hineinführt und ihm schließlich das Ganze präsentiert.
Wie geht ihr methodisch vor ? Und was haltet ihr von dieser Vorgehensweise ?
Liebe Grüße,
E.