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Aber schon mal was von Tantra gehört?
Dann erzähle doch einmal, was du vom Tantra weißt.
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Aber schon mal was von Tantra gehört?
Dann erzähle doch einmal, was du vom Tantra weißt.
Wie sieht denn deine eigene spirituelle (tantrische) Praxis aus?
„Wer im Maul des Tigers ist, kann nicht mehr gerettet werden.
Genauso wenig kann jemand, auf dem die Gnade des Gurus ruht, dieser Gnade entkommen.“
(Sri Ramana)
für mein amüsement gibt´s grad gar kein smilyDer BND, dumm wie die Macht
Ein andermal wünschte sich Muruganar, mit Ramana alleine zu sein. In jenen Tagen war es üblich, dass Devotees im Wald Blätter sammelten, die sie zu Blatttellern zusammensteckten, auf denen dann gegessen wurde. Manchmal beteiligte sich auch Ramana an dieser Arbeit. Eines Morgens forderte er Muruganar auf, mit ihm in den Wald zu gehen, um Blätter zu suchen. Sie machten sich erst auf den Weg, als die anderen bereits fort waren. Nach einer Weile setzte sich Ramana bei einem Bach nieder und bat Muruganar, sich ebenfalls zu setzen. Muruganar, der sich so sehr nach diesem einsamen Treffen mit Ramana gesehnt hatte, vergaß in dem Moment seinen Wunsch völlig. Er verlor sich in der Glückseligkeit, bei Bhagavan zu sein. Ramana sah Muruganar schweigend an und übermittelte durch seinen Blick seine Gnade. Muruganar verlor daraufhin sein Körperbewusstsein und war in Samadhi. Er wusste nicht, wie lange er darin verweilte. Als er aus dem Samadhi erwachte, war es bereits Abend. Ramana war verschwunden und so kehrte er nach Palakothu zurück. Sein Zustand hielt noch 2 bis 3 Tage an.
Nun folgt eine minutiöse Beschreibung des Maharshi und Bruntons erster Begegnung mit ihm: Zwanzig Gesichter wenden sich uns zu. Die Menschen sitzen im Halbkreis auf dem mit roten Kacheln ausgelegten Boden, in respektvollem Abstand von der am weitesten rechts von der Tür gelegenen Ecke. Offenbar waren vor unserem Eintritt aller Augen auf diese Ecke gerichtet. Ich werfe einen Blick dorthin und werde einer auf einem langen, weißen Diwan sitzenden Gestalt gewahr. Mein Gefühl sagt mir, dass dies der Maharshi sein müsse. Mein Gefährte nähert sich dem Diwan, wirft sich mit dem Gesicht auf den Boden und bedeckt seine Augen mit den Händen.
Der Diwan ist nur wenige Schritte von einem breiten, hohen Fenster an der Längswand entfernt, durch das das Licht hereindringt und den Maharshi hell beleuchtet. Ich kann sein Profil genau sehen, denn er sitzt, mit Blick auf das Fenster, regungslos da und starrt in die Richtung, aus der wir gekommen sind. Sein Kopf bewegt sich nicht; so gehe ich leise zu dem Fenster hinüber, um ihn zu grüßen und vielleicht einen Blick von ihm zu erhalten, stelle die Gabe (Früchte) vor ihn hin und trete ein paar Schritte zurück. Vor seiner Couch steht eine kleine Messingpfanne, die mit glühender Holzkohle gefüllt ist, auf die dem sich verbreitenden angenehmen Geruch nach zu schließen offenbar irgendein aromatisches Pulver gestreut worden war. Daneben steht ein mit
Räucherstäbchen gefülltes Räuchergefäß. Bläulich-graue Rauchfäden, die einen ganz andern starken Wohlgeruch verbreiten, steigen auf und schweben im Raum.
Ich lege eine dünne Baumwolldecke auf den Boden und lasse mich darauf nieder. Erwartungsvoll schaue ich die unbeweglich auf der Couch sitzende, schweigsame Gestalt an. Der Maharischi trägt nur das in der Gegend allgemein übliche, dünne, schmale Lendentuch. Seine Haut ist leicht kupferfarbig, doch ziemlich hell im Vergleich zu der Haut des durchschnittlichen Südinders. Ich halte ihn für einen Mann von großer Statur, anfangs fünfzig. Er hat einen wohlgeformten Kopf mit kurz geschnittenem grauem Haar, Die hohe, breite Stirn verleiht ihm ein intellektuelles Aussehen. Seine Gesichtszüge sind mehr europäisch als indisch. ...
Die Couch ist mit weißen Kissen bedeckt, und die Füße des Maharischi ruhen auf einem prächtig gezeichneten Tigerfell. In der langen Halle ist es so still, dass man eine Nadel fallen hören könnte. Der Weise bleibt völlig ruhig, regungslos und unbekümmert um unser Erscheinen. Ein dunkelhäutiger Schüler sitzt am Ende des Diwans auf dem Fußboden. Er durchbricht die Stille, indem er an einem Strick zieht, der einen aus Bambusrohr gefertigten Zimmerfächer in Bewegung setzt. Der Fächer ist an einem Holzbalken an der Decke, direkt über dem Kopf des Weisen befestigt. Ich lausche dem leisen, rhythmischen Summen und sehe dem mir gegenübersitzenden Maharischi gerade in die dunkelbraunen, mittelgroßen und weit geöffneten Augen, in der Hoffnung, von ihm bemerkt zu werden. ... Sein Körper ist unnatürlich ruhig und so unbewegt wie eine Statue. Nicht ein einziges Mal fängt er meinen Blick auf, denn seine Augen schauen unverwandt in die Ferne, in eine unendliche Ferne, wie mir scheint.... Unendlich langsam verstreichen die Minuten, und es dauert eine Ewigkeit, bis auf der Uhr, die an einer Wand der Einsiedelei hängt, aus den Minuten eine halbe und schließlich eine ganze Stunde wird. Aber niemand in der Halle scheint sich zu rühren, noch wagt jemand zu sprechen....
Meine dargebrachten Früchte bleiben unbeachtet auf dem kleinen geschnitzten Tischchen, das vor ihm steht. ... Es ist etwas an diesem Mann, das mich wie ein Magnet anzieht. Ich kann den Blick nicht von ihm wenden. Meine anfängliche Verwirrung und Verwunderung darüber, dass man von mir überhaupt keine Notiz nimmt, schwindet im selben Maße wie meine Faszination zunimmt. Doch erst nachdem zwei Stunden der ungewöhnlichen Begegnung vergangen sind, werde ich mir der stillen, unwiderstehlichen Veränderung bewusst, die in mir vorgeht. Von all den Fragen, die ich mir im Zug so sorgfältig ausgedacht hatte, wird eine nach der andern hinfällig. Es scheint jetzt keine Rolle mehr zu spielen, ob sie gestellt werden oder nicht, wie es auch keine Rolle mehr zu spielen scheint, ob ich die Probleme, die mich bisher beschäftigt haben, löse oder nicht. Ich weiß nur, dass nahe bei mir ein starker Strom der Ruhe fließt, dass ein tiefer Friede mein Innerstes erfüllt und mein von Grübeleien zermartertes Gehirn anfängt, zur Ruhe zu kommen. Wie belanglos kommen mir auf einmal jene Fragen vor, die ich mir so häufig gestellt habe, und wie unbedeutend die vergangenen Jahre! Mit plötzlicher Klarheit erkenne ich, dass der Verstand sich seine eigenen Probleme schafft, die er dann mühsam zu lösen versucht. Für jemand, der wie ich so hohen Wert auf den Verstand gelegt hat, ist dies eine wahrhaft überraschende Erkenntnis.