Erfahrungen bei Beziehungs-/Partnerkonflikten bzw. -fragen???

Feldrose

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Thüringen
Hallo, ich bin neu bei Euch. Hat jemand Erfahrungen beim Aufstellen von Beziehungskonflikten bzw. besser Beziehungsfragen, Entscheidungsfragen ... Ist es überhaupt möglich, eine derzeitige Beziehung aufzustellen? Meist wird ja nur von systemischer Familienaufstellung gesprochen, d. h. was leibhaftige Familie ist????

Wäre nett, wenn mir jemand Auskunft geben kann.
Viele Grüße
von Feldrose
 
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Hallo Feldrose,

klar kannst du (fast) alles aufstellen.
Das muss nicht Blutsverwandtschaft oder Angeheiratete sein.
So meintest du es doch, oder?
Ich habe auch schon aufgstellt wenn ich mit einer Freundin Konflikt hatte,
oder sogar Krankheiten z.B.
Trau dich ruhig wenn du ein Anliegen hast das dich beschäftigt.

LG Rucola
 
Hallo Rucola,
ja genau so meine ich es, ob man Blutsverwandt sein muss. Einer Bekannten wurde eine Aufstellung abgelehnt, weil sie die Partnerproblematik aufstellen wollte.

Ist bissl kompliziert bei mir. Ich grübel noch über der Fragestellung, weil die ja kurz sein sollte. Bin seit 5 Jahren mit verheiratetem Partner zusammen, sehen uns jeden Tag, gehen offiziell miteinander um, d. h. wir verstecken uns nicht. ER ist ziemlich bekannt hier und "jeder" weiß es, auch seine Familie. Seine Eltern akzeptieren mich. SEine Frau weiß es. ER meint, er würde sich wünschen, mit mir zu leben, könne es wegen der Kinder (25 und 29) nicht, hätte aber zu seiner Frau gesagt: "Dann müssen wir uns eben trennen". Ich sehe mich in einer Warteposition, würde gerne wissen, ob er mich oder SIE will bzw. welche Dynamik SIE hat, ihn zu halten. Keine Ahnung. Wir führen theoretisch eine Partnerschaft, ich sei seine Ansprechpartnerin usw. usf., sein Verhalten weist auch darauf hin, dass es so stimmt, aber die Tatsache, dass er in seine Wohnung zu ihr fährt, bleibt.

Ist schwer, aber deshalb hab ich angefragt, ob man DAS aufstellen kann und "Was könnte ich nur WIE fragen." Hab noch bissl Zeit, nächste Woche ist der Termin zum Aufstellen.
Lg Feldrose
 
Feldrose schrieb:
Hat jemand Erfahrungen beim Aufstellen von Beziehungskonflikten bzw. besser Beziehungsfragen, Entscheidungsfragen ... Ist es überhaupt möglich, eine derzeitige Beziehung aufzustellen? Meist wird ja nur von systemischer Familienaufstellung gesprochen, d. h. was leibhaftige Familie ist ????
Liebe Feldrose,

Systemische Aufstellung meint ja gerade, dass man ein Beziehungssystem aufstellt. Das wird selbstverständlich auch für partnerschaftliche Beziehungen, berufliche Beziehungen etc. (also für alle Beziehungssysteme) angewendet.

Dass jemand ausschließlich "Blutsbande" aufstellt ist mir völlig neu und eine persönliche Entscheidung dieses Aufstellungsleiters (-leiterin) - aber an sich eine seltene Ausnahme.

Das allerdings gibt es öfters - manche SeminarleiterInnen lehnen es ab, eine ausser-eheliche Beziehung für die/den "Dritte/n" aufzustellen mit der Begründung : Das sei unzulässig.

Ob eine Aufstellung mit dem Zeil gemacht werden kann, Genaueres über die Ehefrau des Mannes zu erfahren - das ist SEHR problematisch. Aufstellungen dürfen nicht die Freiheit eines anderen verletzen und ihn nicht sozusagen "ausspionieren".

Frag einfach zur Sicherheit bei der Leitung des kommenden Seminars nach, ob Du Dein Anliegen bei ihm/ihr aufstellen kannst.

Liebe Grüße, Reinhard
 
Feldrose schrieb:
Ist bissl kompliziert bei mir. Ich grübel noch über der Fragestellung, weil die ja kurz sein sollte. Bin seit 5 Jahren mit verheiratetem Partner zusammen, sehen uns jeden Tag, gehen offiziell miteinander um, d. h. wir verstecken uns nicht. ER ist ziemlich bekannt hier und "jeder" weiß es, auch seine Familie. Seine Eltern akzeptieren mich. Seine Frau weiß es. ER meint, er würde sich wünschen, mit mir zu leben, könne es wegen der Kinder (25 und 29) nicht ...
Liebe Feldrose,

Das wirst Du jetzt nicht so gerne hören. Aber kompliziert ist das eigentlich nicht - sondern die übliche hatscherte Form eines lang-dauernden Dreiecksverhältnisses. Die Kinder sind ein häufiger Vorwand (aber kein Grund !), wenn jemand den bequemeren Weg geht und den Konsequenzen einer klaren Entscheidung (und einer echten Partnerschaft) ausweicht.

Ungewöhnlich ist sicher die "Offenheit", mit der er seine Aussenbeziehung lebt. Ob das so erfreulich ist - auch wenn es Dir jetzt behagt ? Anscheinend genießt der Mann Narrenfreiheit. Womit Du allerdings rechnen musst : dass er Dich einmal genauso beinhart verletzen und brüskieren (und gegen eine andere austauschen) wird, wie er das jetzt anscheinend seiner Frau gegenüber tut.

Ich kann jetzt natürlich ein völlig falsches Bild bekommen haben - aber von Würde, Selbstachtung und Achtung vor dem anderen ist für mich da nichts zu erkennen.

Was in solchen Dreiecksbeziehungen auch oft vorkommt : dass die "Dritte" unwissentlich die Ehe stabilisiert und durch ihr Mitspielen aufrecht erhält - sie kompensiert ja das, was dem Mann in der Ehe fehlt.

Ich kenne Deine Lebenssituation nicht, aber ob Du da nicht wertvolle Lebenszeit vertust, in der Du einen Partner finden könntest, der sich GANZ für Dich entscheidet und mit dem Du eine echte Familie (auch mit Kindern) bilden würdest. (Falls Du das überhaupt willst.)

LG, Reinhard
 
Hallo Walter,
vielen Dank für die Antworten.
Weil es mir nicht so gut in der Beziehung geht, bin ich seit fast einem Jahr in Therapie - es ist ein sehr guter Therapeut. Selbst für ihn ist meine Beziehung sehr schwer nachzuvollziehen, weil wir eine Beziehung führen, bis auf die Tatsache, ja Du hast ja Recht, dass es eine Dreieckbeziehung ist.
Ja, die Gedanken, ob ich Zeit vertue, um einen Partner zu finden, der nur für mich dasein würde, ist mir auch schon oft gekommen. Aber gegen Gefühle anzukommen, ist sehr schwer. Ich fühle mich wie seine Partnerin. Er ist enorm eifersüchtig, kann es nicht ertragen, wenn mich Männer ansprechen, wenn ich ausgehe oder dgl. - Ja auch wegen dieser Offenheit, mit der wir umgehen und er diese Narrenfreiheit hat, ist er für mich ein Buch mit tausend Siegeln.
Manchmal hört er sich an, als warte ER, dass SIE geht. Von IHM aus wird keine Entscheidung kommen.

Mit dem Aufstellen dieser Partnerschaft würde ich mir mehr Klarheit erhoffen:confused: , was IHN angeht. Ich würde seine Frau nicht einmal mit aufstellen und "spionieren". Mir geht es darum, zu sehen, wie ER zu mir steht, ist er weit weg, will er am liebsten weg, ist er mir nah? Wenn Kollegen- oder auch Freunde-Situationen aufgestellt werden können, vielleicht ist es ja möglich "meine derzeitige Partnerschaft" aufzustellen.

Wegen meiner eigenen Zerrissenheit habe ich Hilfe bei meinem THerapeuten gesucht.

Weil in dieser Partnerschaft auch alte Muster aus meiner Kindheit aufgetaucht sind, mit denen ich gar nicht mehr klar kam, bin ich dann zum Familienstellen gegangen.

Ich habe eine Tochter (20 Jahre). Selbst für sie ist er ein guter Ansprechpartner. Er mag sie und sie ihn. Weitere eigene Kinder könnte ich leider aus medizinischer Sicht nicht mehr bekommen.
Lg von Feldrose
 
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