Gestern war das Begräbnis eines Mannes, den ich nur vom Sehen und Hören her kannte. Mit 52 Jahren hat er seinen Lebensweg beendet. Einen Lebensweg, der weit weg von unserem Gesellschaftsdenken verlief. Vor ein paar Wochen wurde bei ihm Lungenkrebs diagnostiziert. Noch bevor die Chemo anfing, starb er an den Folgen seiner Nikotin- und Alkoholsucht.
Was ich so schockierend finde, ist die Einstellung vieler Menschen, die zu seinem Tod nur eine Formulierung finden: " Er war ja nur ein Säufer!" Für mich war er auch ein Mensch und deshalb ist er es WERT, dass man seinen Tod betrauert und ein Licht für ihn anzündet! Es war mir ein Anliegen, dies für ihn zu hier verbal und zu Hause zu tun. Ich wünsche ihm hiermit einen schöne Reise ins Licht. Skardi
Ja, so sind leider einige unserer Mitmenschen......
Das erinnert mich an einen Vorfall der mir vor ein paar Jahren passiert ist:
Meine Tochter war krank und lag ein paar Tage im Krankenhaus ind ich war Tag und Nacht bei ihr. So bekam ich auch mit, wie ein kleines neunjähriges Mädchen eingeliefert wurde. Es sah schrecklich aus, der ganze Körper voller Wunden und Schwellungen, laufen konnte sie vor lauter Schmerzen nicht, sie wurde von der Mutter im Rollstuhl rumgeschoben.
Ich kam mit der Mutter ins Gespräch und sie erzählte mir, dass ihre Tochter entführt und vergewaltigt wurde, der Mistkerl würgte sie dann bis zur Bewußtlosigkeit und im Glauben das arme Mädchen wäre tot, verscharrte er sie im Unterholz in Wald.
Die Kleine irrte im Dunkeln dann solange rum bis eine Polizeistreife sie auflas...
Die Geschichte stand natürlich dann auch in der Zeitung, die Eltern des Mädchen kamen aus dem "Nachtleben" und die Bestie war ein Nachbar gewesen.
In der Zeit wo ich Mutter und Tochter im Krankenhaus kennenlernte bekam ich mit wie liebevoll und fürsorglich die ganze Familie sich kümmerte!
Als meine Tochter wieder gesund war und ich zusammen mit ein paar anderen Mütter auf dem Spielplatz saß erzählt ich diese schreckliche Story, mir ging auch einfach nicht das Bild der Kleinen aus dem Kopf, einfach furchtbar....
Alle waren schockiert, außer einer Mutter, und ausgerechnet diese ist auch noch Grundschullehrerin. Mit einem Schulterzucken sagte sie:
"das war doch eh nur das Kind einer Nutte"
Also ehrlich, ich bin sonst wirklich nicht auf den Mund gefallen, aber da hatte es mir wirklich die Sprache verschlagen.....
Liebe Skardi, ich wünsche Franz von ganzem Herzen Licht und Liebe, er ist nun angekommen und darf glücklich sein!
Liebe Grüße
amiga