7 Monate nach Papas Tod

ich würde auch versuchen mir keine vorwürfe zu machen, du konntest schließlich nicht wissen wann dein vater sterben wird. vielleicht hat er sich auch unbewußt ausgesucht dann zu sterben wenn du nicht da bist, damit es dich nicht noch trauriger macht?!
er hätte sicher nicht gewollt das du dir vorwürfe machst und er wird gewußt haben das du ihn liebst, das ist alles was zählt.

das deine freunde nicht so reagieren wie du es dir erwartest kann ich mehr als gut nachvollziehen. vor kurzem ist mein freund nach kurzer, schwerer krankheit gestorben.
in der arbeit hat mich seitdem so gut wie niemand gefragt wie es mir geht. von meinen freunden kann ich mir teils noch blöde dinge anhören wie "das haben doch viele andere auch erlebt", so nach dem motto: stell dich nicht so an. ich glaube das problem ist das sie einfach nicht wissen wie sie mit der situation und schließlich auch mit dir umgehen sollen und es kommt dann oft anders rüber als es vielleicht gemeint ist.
vielleicht solltest du einen schritt auf sie zu machen und sagen, so, ich will jetzt über meinen papa oder meine gefühle oder so sprechen. sag ihnen das du erwartest das sie dich irgendwohin mitnehmen sollen. vielleicht fragen sie dich nicht, weil sie glauben du möchtest das nicht oder es wäre "unpassend". vielleicht sagen sie auch nichts, weil sie denken das dich das dann wieder aufwühlt und traurig macht. es gibt so viele gründe und ich glaube kein einziger ist böse gemeint.
einfach direkt sagen was du dir von ihnen erwartest, dann klappt es auch ganz sicher.
 
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Hallo Strawbarryfire! Die Situation, die du durchgemacht hast wird dir in der Zukunft nochmal wiederfahren, nur dass du in der Position deiner Mutter sein wirst und nochmal zwei geliebte Personen verlieren wirst. Ich wünsche dir das nicht, ich beobachte das nur immer wieder. Das ist ein Teufelskreis aus dem es scheinbar kein entkommen gibt, den Beitregen nach haben die meisten ihren Verlust auch noch nicht so recht überwunden. Die Therapien, jeglicher Art, helfen nur kurzfristig und kränken anschließend noch mehr. Eins ist sicher: Du darfst dir keine Vorwürfe machen! Wenn du aber dem Leiden ein Ende setzen willst, dann kann dir nur einer helfen: Jesus! Ich weiß, dass viele in diesem Forum so selbstbewusst und so selbstsicher sind, dass sie keine Ünterstützung von oben brauchen, aber wenn solche Probleme in ihr Leben treten sind sie machtlos. "Jesus liebt dich!" - das hast sicher schon öfters gehöhrt, was aber dahinter steht machen sich nur wenige Gedanken. Wir sind Gott nicht gleichgültig und hinter jedem Leiden ist seine ausgestreckte, helfende Hand zu finden. Gott spricht zu jedem Menschen, auch zu Nicht- oder Anders-Gläubigen nur höhren wir meistens nicht hin oder verlassen uns auf uns selbst und wundern uns wenn alles schief läuft. Ich habe Naturheilkunde und Esotherik aufgegeben und bereue es nicht, jetzt bin gesünder und glücklicher als zuvor.
Jesus ist der Weg zu Gott und keine spirituelle Praktiken, so einfach und für viele so unbegreiflich. Man brauch Ihn nur ansprechen und wird dir antworten!
Gottes Segen Euch allen!
 
Na hör mal Desir!
Du kannst dem Mädel nicht diesen Beitrag vor den Latz knallen. Sie ist noch nicht mal über den Tod ihres Vaters hinweg und du kommst mit diesem Spruch: Du wirst nochmal 2 geliebte Personen verlieren! Geht`s noch?:confused::confused:

Glaubst du ernsthaft, daß sie jetzt denkt, ok mein Vater ist tot, aber Gott liebt mich????
Warum sollte eine Therapie nur kurzfristig helfen? Zumindest weiß sie danach, wie sie sich verhalten kann, damit es ihr besser geht und was ihr gut tut.

Sowas hab` ich ja noch nie gehört.

Sie braucht Zuspruch und Menschen die sie verstehen und mit denen sie reden kann, wenn sie das will und kann. Du erzählst ihr ja schon wieder, wie schlecht es ihrer Mutter gehen muss.
Sie ist aber im hier und jetzt und nicht die Frau, die irgendwann mal den Mann, die Kinder oder sonst jemanden verliert.

Ich denke, daß weiß jeder selber, daß Menschen, die man liebt, sterben.
 
Desir, kitty hat Recht. WIE KANNST DU NUR SAGEN; DU WIRST NOCHMAL ZWEI GELIEBTE PERSONEN VERLIEREN UND EINE THERAPIE HILFT NUR KURZFRISTIG!!!!????!!!!
Also hör mal, ich hab mich doch verlesen?!? Das kanns ja wohl nicht sein?! Hast du überhaupt irgendwas mitgekriegt?!! IHR VATER IST GERADE GESTORBEN!!! Wie kann man da so was sagen. Was würdest du sagen, wenn dir das passiert?! Die meisten Leute müssen da mit sich selbst kämpfen, dass sie sich selbst nicht noch was antun, weil sie nicht mehr weiterleben wollen!!! Zudem hatte sie vlt nicht die Möglichkeit, sich wenigstens zuvor noch von ihrem Papa zu verabschieden. Ohne, dass sie sich noch ausreden hätten können, dass sie sich sagen hätten können, wie sehr sie sich mögen, dass ihnen der Streit, den es vielleicht gab, wie in jeder Familie, sehr leid tut und dass ihnen der Abschied verdammt schwer fällt! Und noch so viel mehr! All das ist unausgesprochen und sie konnte ihren Papa auch nicht nochmal in die Arme nehmen! Sie wird es nie mehr können, bis zu ihrem eigenen Tod!!! Kannst du dir überhaupt ansatzweise vorstellen, wie das sein muss, wenn man sich einen geliebten und so nahen Menschen sehnlichst herbeiwünscht, in seinen Armen sein möchte, noch einmal mit ihm reden möchte, vielleicht nur, um ihm zu sagen: Ich hab dich lieb, Papa! Kannst du dir das übehaupt denken?! Ich glaube kaum! ?!!

Ich hab vor 8 Monaten auch meinen Papa verloren, ohne das ich mich verabschieden konnte, ich verstehe straw voll und ganz.
Gibt nicht auf Süße, *drück dich ganz doll*


Lg Phoebemaus
 
Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für eure Beiträge - besonders Dankeschön für deinen Beitrag Strawberry! Dankeschön, dass du dir Luft machst und deine Gefühle und Gedanken rauslässt! Das ist sehr wichtig für dich, damit du wieder zu Kräften kommst und weitermachen kannst, du gehst den richtigen Weg, du schaffst das! ! Dankeschön deshalb, weil es unglaublich gut tut, zu hören, dass man nicht alleine ist, auch ich habe vor 5 Monaten meine geliebte Mutter verloren und kann es an manchen Tagen noch immer nicht glauben. Auch ich fühle mich oft schrecklich alleine mit meiner Situation, niemand fragt mich, wie es mir geht, wie ich klar komme - ob ich reden will! Alles nimmt seinen Lauf, das Leben läuft neben einem ab, wie in einem Film und man selbst sieht mit Tränen in den Augen zu und wünscht sich einige gemeinsame Augenblicke wieder zurück, oft denke ich mir, "nur noch einmal möchte ich neben ihr sitzen und ihr zuhören oder ihr Strahlen über das ganze Gesicht, sehen" oder "lass uns nur noch einmal gemeinsam Spazieren gehen" - besonders wenn du einen Menschen bedingungslos liebst, ist der Schmerz beinahe unerträglich, aber wir müssen ihn zulassen, ihn rauslassen...die Tränen und vor allem diese gigantische Wut, sonst werden wir krank und können nicht weiterkommen...zu dem Punkt an dem wir auch wieder Freude und ein unendliches Dankeschön für die lange Zeit mit der geliebten Person erfahren können, aber vor allem wieder spüren können. Ich hatte lange Zeit das Gefühl, dass ich gar nichts mehr spüre, ich hatte solche Angst, diese Gefühle zuzulassen, aber jetzt geht es mir etwas besser, ich hab das Gefühl ich fühle wieder. Was ich sehr schade finde ist, dass in der Familie niemand mehr über meine Mutter spricht, es ist als ob es sie nie gegeben hätte, das tut mir sehr weh, so ist es noch viel schlimmer. Jeder geht anders mit der Trauer um und ich respektiere das. Es ist auch für Freunde immer schwer, "richtig" zu handeln, vor allem wenn man noch jung ist. Ich bin 25 Jahre alt und auch meine Freunde wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen! Darum bin ich euch allen sehr dankbar, durch jeden Beitrag erfährt man Halt und Kraft, und ich bewundere wie stark ihr alle seid! :engel:

Wenn jemand, so wie ich gerne über seine/ geliebte Verstorbene sprechen möchte oder einfach nur um Gedanken, Gefühle und Erfahrungen austauschen möchte-bitte meldet euch bei mir. Ich freu mich über jede Nachricht! :winken5:
 
Hallo allezusammen! Tut mir Leid, dass ich mich so grob ausgedrückt habe, es war lieber gemeint als es klingen mag!
Es ist gut über seine Gefühle zu reden, auch wenn ws nur in diesem Forum ist. Allerdings ist es schlecht in einer Dauertrauer zu verweilen. Denkt lieber über die Lebenden nach als über die Toten, sonst verliert ihr noch die letzten Hinterbliebenen und verlieren kann man auf verschiedene Weise (siehe: Strawberry und Mutter). Ich wünsch Euch allen: Alles Gute!
 
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hallo strawberryfire!
hallo ihr lieben!

ich kann dich so gut verstehen! ich habe vor 13 jahren meinen damaligen freund verloren durch einen autounfall. wir waren fast 3 jahre zusammen. es war schwer für mich, vor allem weil ich noch jung war. er war schrecklich für mich. ich verfiel in einen kaufrausch/frustkauf. ich dachte mir es hilft mir meine trauer zu verarbeiten, aber leider, das einezige was es brachte war das mein konto immer weniger wurde. es zeigte sich auch zu dieser zeit wer meine freunde sind und wer nicht. noch heute begleiten mich einige davon durch mein leben. gott sei dank. sie sind immer für mich da und stehen mir mit rat und tat zu seite wenn ich sie brauche und das sind wahre freunde und jeder weiß das es wahre freunde nur sehr wenige gibt. ich bin ein mensch, mir hilft es zu reden. ich habe mit meiner besten freundin sehr viel gesprochen, vielleicht auch immer das gleiche und sie hat mir sicher auch immer die selbe antwort gegeben, aber es hat mir geholfen mit meiner trauer fertig zu werden. wie bereits gesagt, ich glaubte das einkaufen macht mich glücklich, aber es war nur im ersten augenblick das ich glücklich war.
leider war das nicht mein einziger todesfall. ich verlor sehr früh meine mutter. ich war 4 jahre. leider kann ich mich nicht mehr an meine mutter erinnern und somit ist oder war es nicht schlimm für mich. ich wuchs dann bei meinem vater auf.
nach dem tot von meinem damaligen freund hatte ich keine richtigen beziehungen mehr. und eine bekannte meinte ich soll ihn gehen lassen. er muss hinüber gehen! leicht gesagt als getan. ich habe von einer ehemaligen arbeitskollegin einen sehr schönen brief damals bekommen wo sie geschrieben hat: das leben ist wie eine brücke, auf der einen seite das jetzt und hier, auf der anderen seite wo wir waren. ich bin oft über diese brücke geganen aber irgendwann blieb ich auf der seite im hier und jetzt. auch heute lese ich mir diesen brief gern mal durch.
nach 10 jahren!!!! habe ich es anscheinend geschaft und habe meinen freund gehen lassen. ich habe los gelassen. ich habe zwar immer geglaubt ich bin darüber hinweg, aber im unterbewustsein war er anscheinend immer präsent! in meinem herzen wird er auch immer bleiben. ich habe seit 3 jahren einen freund und auch er musste leider leid und schmerz ertragen, als er vor 1 jahr seinen vater an krebs verlor. es war wie bei dir. er musste sich auch um alles kümmern, spital, papierkram, bestattung,... es war sehr schwer für ihn. doch auch ich wusste nicht was ich zu ihm sagen sollte oder wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte obwohl ich selbst mit dem tot konfrontiert wurde. ich konnte einfach nur da sein für ihn. und wenn er reden wollte ihm zuhören. er ist z.b. ein mensch der seine trauer nicht zeigt! es war wie bei dir, es kam in der früh der anruf und wir wussten es ist nichts gutes. seine mutter eine sehr schwache und labile frau. mein freund hatte auch so wie du eine sehr starke beziehung zu seinen vater. er macht sich auch vorwürfe, aber ich weiß sein vater ist stolz auf ihn und begleitet ihn auch weiter durch sein leben. er geht auch jeden tag auf sein grab (wir wohnen ca. 10 min vom freidhof entfernt) weil er meint, er ist es ihm schuldig bzw. er erweißt ihm damit die ehre. er meint es tut ihm auch gut. er meint es ist so als würde er ihn besuchen. wir waren auch so oft es ging im spital. sein vater bekamm so wie deiner die schmerztherapie morhyum und jeder weiß das das ein sehr starkes schmerzmittel ist. er ist leider, man kann sagen erstickt. laut arzt holte er sich noch 30min vor seinem tot morhyum und er meint das die patieneten es spüren wenn es zu ende geht. ich glaube das er trotzdem glücklich war als er von uns ging, weil er endlich von seinen schmerzen und seinem leid erlöst wurde und vorallem wusste er, dass es seinem sohn gut gehen wird. er war so froh das sein sohn endlich eine "normale, anständige" frau gefunden hat. letztens war ein kunde bei meinem freund und dieser hat zu ihm gesagt, lass ihn gehen. er muss hinübergehen und er soll sich keine vorwürfe oder sonst etwas machen. bei uns wird noch oft über ihn gesprochen, ich versuche oft ihn in ein gespräch einzubauen und wenn feiern sind, dann ist er immer präsent! wir haben gott sei dank auch ein video wo wir ihn reden und lachen sehen können. leider sterben immer die guten menschen. die gefängnisse sind voll von schlechten menschen, nicht das ich irgend jemanden etwas böses wünsche, aber es stimmt oder nicht?

es tut mir leid wenn es so vorkommt als würde ich nur über mich und meinem freund reden, aber ich möchte dir nur zweigen das du nicht alleine bist, das es viele menschen da draußen gibt die dich verstehen und die genau das selbe leid ertragen wie du. der tot ist leider was sehr schlimmes und schreckliche für die hinterbliebenen. dem toten geht es besser,weil er erlöst ist von allem. mach dir bitte keine vorwürfe, dein vater ist immer bei dir in deinem herzen. behalte ihn so in erinnerung wie du mit ihm gelacht und spaß hattes nicht wie er gelitten hat unter seiner krankheit. und ich glaube auch, das er ganz bestimmt zu dieser zeit gegangen ist, denn man sagt ja auch, dass man vor seinem tot noch einmal sein leben sieht und er hat sicher zu diesem zeitpunkt dich gesehen und hat sich gedacht, meine tochter schafft das, sie ist stark und kommt damit zurecht.

ich hoffe meine zeilen konnten dir ein wenig trost spenden und dir helfen.
ich hoffe auch, das meine worte nicht falsch verstanden werden.

ich wünsche dir auf alle fälle, alles alles liebe und gute für deinen weiteren weg.
einen tipp habe ich noch, wenn du deine prüfung machst, dann nimm dir ein foto von deinem vater und nimm in einfach mit, so ist er bei deiner prüfung dabei, aber auch ohne foto ist er sicher mega stolz auf dich. so stolz wie es ein vater nur sein kann.

alles liebe snowbird
 
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