Engel

Hallo liebe Orion,

danke für deinen schönen Beitrag.

Egoismus bzw. das „negative Ego“ ist letztlich nichts anderes, als das Getrenntsein von der Liebe. Es ist etwas, was uns in der Polarität festhält. Man kann sich das vielleicht so verstellen, wenn man die Psyche mit einem Bus vergleicht und alle Plätze mit Liebe besetzt sind, dann gibt es auch kein negatives Ego. Wenn nicht, dann gibt es einige „ungünstige“ Erscheinungen.
Demut bedeutet für mich den Mut, sich die Dinge anzusehen und den Mut die Erscheinungen in Liebe zu transformieren. Demut hat nichts mit Unterwürfigkeit zu tun, das ist nur eine Missinterpretation, vor allem im Christentum. Auch die „Frömmigkeit“ ist der falsche Zugang zur Lösung des Problems, da hier eigentlich die Dinge nur „unterdrückt“ und in eine dunkle Ecke geschoben bzw. „dämonisiert“ werden aber nicht transformiert.

Vielleicht ein paar konkrete Beispiele für treibende Kräfte des negativen Egos, die ich bei mir erforscht habe, es betrifft Macht und Erfolg. Um dazu einen Zugang zu finden habe ich nachgefühlt, wie fühlt sich diese Gier nach Erfolg an, was verspricht sie (ist nicht direkt bewusst, muss man nachfühlen) und hält sie ihr Versprechen.

Gefühl: nach vorne gerichtete Kraft, etwas „fixiertes“, Gier nach Erfolg, bringt Kraft und Motivation, etwas „zwanghaft“, Abschalten am Abend ist oft schwierig, daher nicht sehr schlafförderend.

Versprechen: ohne diese Kraft gibt es keinen Sieg. Gewinnen.

Realität: ich laufe einen Erfolg nach, bin dadurch nicht im Jetzt, immer einen Schritt voraus, kaum ist der Erfolg da, benötigt man schon wieder einen nächsten Erfolg. „Eselszug“ – man rennt ständig irgend etwas nach, ständig wird einem die Wurst vorne gehalten und man läuft. Bringt zwar Motivation, aber nicht im „Jetzt sein“, auch nicht gerade im Herzen.

Erscheinungsformen: vielseitig: ständig hinter einem Karrierreposten her („Managersyndrom“), hinter Macht („Politikersyndrom“), hinter Haus/Hof/Mercedes etc (Habensyndrom) hinter neuen Erlebnissen (zB „Playboysyndrom), hinter viel Wissen („Professorensyndrom“) usw.

Dazu kommt noch, dass viele diesen Erfolgszwang haben und um zu gewinnen dann oft das Motto „Der Zweck heiligt die Mittel“ verwendet wird. Man sieht es zB an Guantanamo und an den Dopingsünden mancher Sportler….

Wie man sieht, ist das „Erfolg-HABEN-Wollen“ eines der treibenden Kräfte für den Egoismus, demgegenüber könnte man das "Erfolgreich-Sein" stellen, das beinhaltet die Dinge im Leben anzunehmen, wie sie eben sind, im Hier und Jetzt zu leben.

Eine der „Erfolgsziele“ ist das Streben nach Macht. Auch Macht wäre an sich neutral und nichts schlechtes, das Problem ist die „Macht über andere“. Das bringt das Leid. Macht über sich selber ist in Ordnung, gerade diese ist auch notwendig, um die Schattenseiten zu transformieren. Aber die gibt man oft ab, an Politiker, Religionen.

Ich glaube, die Ärzte haben noch nicht erkannt, dass die wahre Krankheit des heutigen Menschen der Egoismus ist. Welche Unruhe, Traurigkeit, Abgeschnitten-Sein von der Liebe, Hass, Wut usw. bringt der Egoismus hervor? Der Haken ist, dass das Wirtschaftssystem ja gerade von dieser Einstellung lebt, in der Werbung wird daher oft auch vom „gesunden Egoismus“ gesprochen.
Nach meinem Eindruck geht es leider auch bei Religionen manchmal nur um das Befolgen irgendwelcher „Gesetze“ und Gebote, also um einen „Gott der Macht“ – und dieser Gott hat ebenso wie in meinem Beispiel das „negative Ego“ Macht über andere, gibt den Menschen unterschiedliche Ausgangspositionen (der eine kommt als Sohn/Tochter in einer christlichen Familie auf die Welt, der andere als Kindersoldat in Afrika – beide werden am Schluss gleich „beurteilt“, er freut sich über die „Unterwürfigkeit“ der Menschen, die ihn anbeten usw, ja der Gott der Macht ist vergleichbar einem weltlichen Herrscher. Auch das ist nicht gerade ein Vorbild für die Liebe. In manchen Schriften steht auch sinngemäß „Gott ist die Liebe“, das klingt schon besser, aber vielleicht ist es umgekehrt – vielleicht ist die Liebe Gott?

Man kann die Dunkelheit nicht „wegzaubern“ oder verbannen, man kann nur Licht hineinbringen. Denn die Dunkelheit ist nur die Abwesenheit von Licht und das negative Ego ist nur die Abwesenheit der Liebe.

Verurteilen ist nur ein neuerlicher „Polaritätstreiber“. Demut ist meiner Meinung nach auch der Mut zur Annahme des „ich habe die Illusion gewählt“ aber ich bin nicht die Illusion und eben auch der Mut zur Liebe.

Letztlich kommt es wohl darauf an, hat man im Augenblick gelebt und die Dinge, die man gemacht hat aus Freude gemacht. War man glücklich, war das Leben ein Fest?

Engel und Lichtwesen helfen uns gerne dabei, die Schattenseiten zu transformieren, man muss aber darum bitten, denn wir haben ein Universum des freien Willens. Niemand ist eine Insel und kann jede Aufgabe total alleine erledigen, um Hilfe bitten ist "erlaubt".

Abschließend noch ein paar Zeilen aus dem Buch „Das Buch vom Ego – Von der Illusion zur Freiheit“ von OSHO:

"Das Ego ist ein Eisberg,
Lass ihn schmelzen.
Lass ihn dahinschmelzen in tiefer Liebe,
sodass er sich auflöst
und du eins wirst
mit dem Ozean".


Liebe Lichtgrüße,

Tschü
 
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...jede Hilfe, die wir bei unserer Arbeit bekommen können, nehmen wir dankend an, lieber Tschü, Du leistest hier einen super tollen Beitrag mit Deinem Thema, es ist wirklich fantastisch, wie Du die Dinge hier beschreibst...danke Dir von ganzem Herzen, viele mögen jetzt aufgehen...

Alles Liebe und eine lichtvolle Zeit Dir...Orion7
 
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