Hallo Seyla, Silke und alle,
Es geht nichts an der Tatsache vorbei, dass wir alle Energie mit anderen Menschen austauschen.
Hier scheint, abgesehen von den spirituell-altruistischen Denkansätzen, der Fokus doch mehr auf dem anderen als Energieräuber zu liegen?
Jeden Menschen belasten andere Dinge energetisch. Ich bin zum Beispiel phasenweise ein sehr kreativer, sprühender, aktiver Mensch und alleine meine Anwesenheit und mein Elan kann anderen die Energie rauben, weil sie sich davon erschlagen fühlen können. Mein Grundcharakter zieht wiederum Menschen an, die meine Ruhe und Erdigkeit genießen. Auch hier kann ich mich erschöpft fühlen, wenn jemand mit seiner Unruhe meine Ruhe abgraben möchte und umgekehrt!
Andersrum hatte ich in meinem Leben schon einige Energieräuber an meiner Backe, die mir meine Energie in Sachen Ideen, Kreativität, Unternehmungslust abgraben wollten und es leider auch teils schafften und ich oft völlig ernüchtert erwachte, weil ich geglaubt hatte, Freunde an meiner Seite zu haben. In solchen Momenten muss man sich dann im Herzen entscheiden, ob man das so hinnimmt oder grollt. Ich entscheide mich für den inneren Frieden und dafür, dass ich weiterhin gebe bzw. nehme, wenn meine Intuition und mein Herz mich dazu anleiten und ich vertraue darauf, dass es mir nicht mehr passieren wird.
Nochmals andersrum, zieht es mich selbst zu Menschen hin, die Ruhe ausstrahlen, (obwohl ich das angeblich selbst tue), Leute die Weisheit verkörpern, die ich so gerne hätte

. Was ist es, was uns anzieht oder abstößt? Energie! Und wie können wir damit umgehen? Indem wir auf unser Herz vertrauen und darauf, dass wir geführt werden. In dem wir achtsam beobachten, ob die Herzen, die aufeinander treffen rein sind und damit ein gesunder Energieaustausch erfolgt.
Jeder füllt sein Gefäß, bewusst oder unbewusst und jeder nimmt sich selbst anders wahr. Kurzum, jeder hat etwas, was ein anderer gebrauchen könnte und oft ist man sich gar nicht bewusst, was man selbst alles zu bieten hat. Es geht nichts an der Achtsamkeit sich selbst und anderen gegenüber vorbei.
Schaut Euch doch mal an, wie ein Mensch/Baby zur Welt kommt, damit fängt der Energieaustausch doch schon an: Saugend! Saugt er nun, weil er die Mutter aussaugen möchte, oder weil die Mutter das Saugen ergötzlich findet und ihr Helfersyndrom auslebt? Ich hatte zum Beispiel so viel zu geben, dass ich gottfroh war, dass meine Kinder ausreichend gesaugt haben, andernfalls wäre ich geplatzt. Wieder andere können ihren Kindern nicht so viel anbieten, an dem sie saugen können, dafür haben sie evtl. anderes zu bieten. In beiden Fällen können energetisch erschöpfte Mütter und Kinder zurückbleiben. Ist das ein oder andere verwerflich? Nein. Es zeigt nur, dass wir zu allen Zeiten mit unterschiedlichen Dingen ausgestattet sind. Die einen sind sich ihrer Schätze bewusst, andere nicht oder sie lernen erst sich ihrer Schätze bewusst zu werden. Je mehr wir unserer selbst bewusst werden, umso mehr können wir unsere eigenen Energien nutzen, ohne andere zu belästigen.
Dein Beitrag Seyla, auf den ich mich zuerst bezog, der gefiel mir sehr sehr gut, weil er genau das anspricht, was unser höchstes Streben ausmachen könnte. Ja, so wie Du sagst, so ist es, so ist es wenn wir in unserer Mitte sind, wenn wir bewusst in jedem Augenblick sind und wenn wir bereit sind von dem zu geben was wir haben und wenn wir bereit sind zu nehmen, was uns angeboten wird. Ausgewogen und in Liebe. Und dabei unsere eigenen Grenzen und die Grenzen anderer in jedem Augenblick richtig einschätzen und achtsam auf diese achten.
Aber mal ehrlich, wer bekommt das zu "jedem" Zeitpunkt seines Lebens hin? Und wie sieht es mit Familienangehörigen, Freunden aus? Ist es nicht einfacher, Fremden altruistisch zu begegnen, als denen, die wir Freunde, Kinder oder Partner nennen? Ich bin ein sehr freigebiger Mensch und verlange keine Leistungen zurück, die irgendetwas aufwiegen, aber im Grunde meines Herzens "erwarte" ich von diesen Menschen wenigstens Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit bzw. Verständnis, wenn ich mal nicht so auf Zack bin. Bin ich deshalb ein Egoist? Kann man mir deshalb unterstellen, dass ich nur gebe, weil ich mir auch etwas wünsche? Nein, ich behaupte nein.
Hier, in diesem Thread werden Ideale beschrieben, Altruismus vom Feinsten und gerade der geht in unserer Zeit, in der sich jeder um sein eigenes inneres Kind kümmern muss, immer mehr verloren. Im Grunde geht uns die Liebe verloren und die müssen wir neu entdecken, damit wir andere lieben können.
Können wir es jemals schaffen, so rein und frei von Vorstellungen und Wünschen zu sein?
Ich denke nicht. Denn schon alleine der Wunsch sich abgrenzen zu wollen ist ein Wunsch, der dem Ego dient. Wenn ich glaube, mich besser zu fühlen, wenn ich mich abgrenze, dann grenze ich mich ab, um mich zu schützen. Ist das dann altruistisch oder egoistisch? Kann Abgrenzung Energie rauben? Wenn ja, wem raubt sie Energie? Dem, der sich abgrenzt oder dem, der die Mauer "energetisch" zu spüren bekommt? Gibt es automatische Abgrenzung, die man evtl. mit Energieaufwand trainieren musste?
Der Traum vom frei und erwartungslos fliegenden Herzen ist auch mein größter Traum und ich versuche ihn zu leben. Mal gelingt es, mal nicht so recht.
Energie, ist das, was die Erde am Drehen hält. Wir sind ein Teil davon und es ist sicherlich erstrebenswert, wenn wir uns auf den Weg machen, zu erfahren, welche Energien an welchem Platz gut aufgehoben sind, damit Liebe und Herzenswärme so fließen können, dass die Welt mit uns ein Stückchen reicher wird.
Alles Liebe
Martina