Endlich wird mal offiziell über Rassismus nachgedacht!

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Wohnungssuchenden oder bewerbers genau betrachtet etc. Insofern zeigt sich da eben, wie Du auch schreibst, mitunter rassismus. Und damit wird der Anteil der rassisten unter den Vermietern und Arbeitgebern zu einem strukturellen Problem, weil sie die Suche nach Wohnung bzw. Arbeitsplatz alleinig aufgrund der Herkunft künstlich unangebracht erschweren.

Nein, das sehe ich noch immer nicht so.
Es wäre dann ein strukturelles Problem, wenn die Vermieter bzw. Arbeitgeber befragt würden,warum sie den Bewerber nicht nehmen.
Und erst, wenn sich aus diesen Befragungen eine bestimmte Größenordnung herauskristallisiert, kann von einem strukturellen Problem gesprochen werden.

Es ist noch nicht so lange, dass ich selber Wohnungssuchende war. Hast du eine Ahnung, wie viele (unbegründete) Absagen ich bekommen habe oder gar keine Rückmeldungen? Trotzdem ich Weiß bin, ein gesichertes Einkommen habe, nicht vorbestraft bin usw.
Was war es bei mir? Pech?
Und eben dieses Pech trifft auch andere Menschen in einer vergleichbaren Situation. Der eine hat etwas, das der andere braucht. Und schon beginnt der große Run darauf und nur einer kann gewinnen. Das nennt man Leben und Alltag.

Oder, gleiches Beispiel, Arbeitgeber:
Meine Tochter hat vor etwas mehr als 3 Jahren ihr Studium in einer Männerdomäne abgeschlossen. Ihre Sprachkenntnisse in Englisch, Spanisch, Russisch sind durch Auslandssemester verhandlungssicher, während des Studiums hatte sie 3 bis 4 einschlägige Praktika absolviert, sie war während dem Studium fleißig usw.
Allerdings hat sie trotzdem fast 1 1/2 Jahre gebraucht, bis sie endlich eine Stelle gefunden hat.
Weil ihr immer Männer vorgezogen wurden, einmal sogar ein ehem. Studienkollege, den sie "als den faulsten Sack während des gesamten Studiums" tituliert hat, als sie mir davon erzählte - oder die Stelle so lange ausgeschrieben war, bis sich endlich ein Mann dafür bewirbt.
Könnte man das als strukturellen Sexismus bezeichnen (gibts das überhaupt?) oder einfach nur als Pech.(so wie ich es sehe) Das gleiche Problem wie meine Tochter hatten auch ihre StudienkollegINNEN.

Bei meiner letzten Arbeitsstelle habe ich u.a. mit einem Britten zusammen gearbeitet, der seit 10 Jahren in Deutschland lebt und mit einer Deutschen liiert ist. Er selbst spricht kein Wort Deutsch, wenn auch er es relativ gut versteht. Mich hat das nicht gestört, weil ich auch gut Englisch spreche, und die Arbeitssprache eh meist Englisch war - mein Chef war Spanier, und auch sonst waren noch viele weitere nicht-Deutsche im Team.
Es geht bei der Sprache darum, dass sich jemand im Zuzugsland verständigen kann. Mit Englisch ist das kein Problem, die meisten Menschen beherrschen diese Sprache.
Nur zu uns kommen nicht englischsprechende Migranten, sondern solche, die zT nicht einmal ihre Muttersprache richtig beherrschen, geschweige denn Englisch. Sie wollen hier leben aber verweigern sich völlig, wenn es um den ersten Schritt zur Integration geht. Wir reden nicht von gebildeten Menschen,
die deine Kollegen waren......wir reden von denjenigen, die sich im Sozialamt anstellen.

enthält einige statistische Stolperfallen, die die Aussagekraft eben dieses direkten Vergleichs mindern.
Zumindest gibt es eine Statistik, in der verschiedene Größen im Verhältnis zueinander gegenübergestellt wurden. Die Zahlen sind einsehbar.
Diese Statistik, die sich mit tatsächlichen Fällen (Verurteilungen) auseinandersetzt, lehnst du als nicht genau genug und Stolperfallen usw. ab.
Aber gleichzeitig behauptest du, dass es einen strukturellen Rassismus bei zb Wohnungs- und Arbeitssuche gibt, obwohl gar keine aussagekräftigen Zahlen vorliegen. Worauf gründet sich deine Aussage?
Allein auf Beobachtungen und deren Interpretation von Menschen, die ganz einfach Pech hatten, weil ihnen das passiert ist, was jedem von uns passieren kann: Es wurde ihnen jemand anderer vorgezogen.
Warum das so war, wissen wir nicht. Noch einmal: Die Vermieter oder Arbeitgeber wurden nicht befragt.

Und ich glaube, dass Annahmen, Interpretationen usw. zu wenig sind, um daraus wirklich ein aussagekräftiges Bild über strukturellen Rassismus abzuleiten.
Wenn sogar eine Statistik mit exakten Zahlen angezweifelt wird - ob zu Recht oder Unrecht lassen wir einfach mal offen. Das werden wir ohnehin nicht klären können.
 
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Nun, da es bekannt ist, dass in islamischen Ländern mehrere Frauen heiraten können, was aber die wenigsten Männer dort tun, schon allein aus finanziellen Gründen, ist dieses Vorurteil/die Ängste dazu entstanden. Aber auch behördlich muss der Mann aus einem der besagten Länder, wenn er eine deutsche Frau (ich denke, dass es in Österreich auch so ist) heiraten will, erst einen Nachweis bringen, dass er in seinem Heimatland nicht schon verheiratet ist. Musste mein Mann auch, er musste mit einem Dokument, welches sich „Ehefertigkeitszeugnis“ nennt, zur iranischen Botschaft gehen und die füllten es dann aus. Der Name dieses Dokuments ist schon echt seltsam und könnte zu anderen Spekulationen führen!:D

Da würden mir viele Scherze einfallen, von wegen "Ehefertigkeiten". :sneaky::p

Die meisten Afrikaner, die ich kenne, sind aber Christen, sogar ziemlich gläubige, die dürfen nur eine Frau heiraten.
 
Wo genau tut @Luca.S das? Bitte zitiere, worauf Du Dich beziehst.
Ich kann das nicht erkennen.

Ich hab diese Aussage zwar in meinem Posting schon wiederholt, aber bitte


Was ich mich allerdings frage, warum diejenigen hier, die Menschen aus Iran etc. als grundsätzlich frauenverachtend und kriminell sehen, dann bei einem anderen Thema ständig einen Iraner hofieren, nämlich Ken Jebsen.
Oder den zu Gewalt aufrufenden Hildmann, der ja auch einer von denen ist und nur durch Adoption deutsch geworden ist.

Es ist natürlich ein Unterschied, wer was von sich gibt. :D

Ich habe weder Ken Jebsen noch Hildmann oder die Rülpser, die sie von sich geben, bisher beachtet. Nur, damit jetzt nicht gleich wieder falsche Schlüsse gezogen werden.
 
Vielleicht kennst Du oder Deine Mutter diesen Schauspieler, meine Mutter erkannte ihn, als ich ihr sein Foto zeigte:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Theodor_Wonja_Michael

Ich habe mir sein Buch vor einiger Zeit gekauft, weil ich das Thema, passend hier zu diesem Thread, kaufte, es heißt „Deutsch sein und schwarz dazu“, er ist in der Nazizeit groß geworden und es gibt wohl sehr viele, die in der Zeit in Deutschland lebten und ihnen wurde die Staatsangehörigkeit damals entzogen, obwohl sie auch nichts anderes als Deutschland kannten. Ein Zeitgenosse von Theodor Michael, Hans-Jürgen Massaquoi, hatte eine Biographie geschrieben, die dann verfilmt wurde, ich glaube, sie hieß „Neger, Neger, Schornsteinfeger“, war auch sehr berührend, fand den Film gut!

Dann gibt es noch ein Buch von drei Frauen mit Migrationshintergrund, die hier entweder geboren oder als kleine Kinder hierher kamen, auch sehr gut, heißt „Wir neuen Deutschen“, Autorinnen sind Alice Bota, Khué Pham und Özlem Topçu.
Habe meine Ma gefragt und sie erzählte mir, dass damals so ca. 1954/55 den Münchhausen film gesehen hat, der Münchhausen war Hans Albers und da gab es auch einen schwarzen Diener oder Eunuchen im Harem sie meint an den Namen kann sie sich nicht mehr erinnern,
ist ja auch schon lange her.

Den Film den du erwähnst wurde bereits 2006 gesendet. Kenne ich nicht. Sonntagsnachmittag ist immer so eine Sache mit dem Fernsehen, obwohl da der Jürgen Tarrach mitspielt den mg ich sehr.
 
Habe meine Ma gefragt und sie erzählte mir, dass damals so ca. 1954/55 den Münchhausen film gesehen hat, der Münchhausen war Hans Albers und da gab es auch einen schwarzen Diener oder Eunuchen im Harem sie meint an den Namen kann sie sich nicht mehr erinnern,
ist ja auch schon lange her.

Den Film den du erwähnst wurde bereits 2006 gesendet. Kenne ich nicht. Sonntagsnachmittag ist immer so eine Sache mit dem Fernsehen, obwohl da der Jürgen Tarrach mitspielt den mg ich sehr.


Aber da war Theodor Michael noch ein Kind und hatte zu dem Zeitpunkt in Nazi-Deutschland keine Rechte, er war staatenlos. Ist ja witzig, dass Deine Mutter sich an den Film erinnert.:) Später, als Erwachsener, war er auch Schauspieler.

Stimmt, der andere Film ist tatsächlich schon 2006 gelaufen. Wie die Zeit rennt!
 
Dazu kommt die strukturelle und alltägliche Diskriminierung, die schon bei den schlechteren Bildungschancen anfängt

mM gibt es bei uns keinen strukturellen Rassismus. Ich kann da natürlich nur über Österreich reden
Und auch die schlechteren Bildungschancen, die gerne als Entschuldigung für die Entgleisungen der Migranten aufs Tapet gebracht werden, sind in dieser Form nicht erkennbar. Nicht nur, aber auch deswegen, weil mittlerweile nicht mehr die erste, sondern schon die zweite oder sogar dritte Generation hier ansässig ist und diese Kinder noch immer für ihre Eltern und Großeltern dolmetschen müssen. Und auch die gleichen Strukturen wie ihre Großeltern leben.
Also würde ich sagen, dass dieses Problem nicht an verwehrten Chancen liegt, sondern eher daran, dass diese Chancen nicht angenommen werden.

Aufgrund der Lerndefizite der nicht deutschen Muttersprachler wegen ihrer doch sehr enormen Sprachschwierigkeiten wurden bei uns im vergangenen Jahr Deutschklassen eingeführt, die diesen Kindern die Chance geben sollte, erst mal in Ruhe Deutsch zu lernen, bevor sie dem Druck des Unterrichtes ausgesetzt sind. Der Aufschrei deswegen war vor allem bei den linken Sozialpädagogen und Politikern enorm.

Vor einiger Zeit hat eine österr. Lehrerin über ihre und die Erfahrungen ihrer Kollegen im Schulalltag berichtet. Auch da gab es einen sehr großen Aufschrei und viel Staub - geändert hat sich nichts.
Ich kann jedem empfehlen, sich diesen Bericht anzusehen.
Danach zerfällt das Argument der schlechten Bildungschancen und es stellt sich vielleicht ein Umdenken ein. Nicht immer sind die anderen schuld!

sie die Drecksarbeit machen lässt
ja, aber was bitte sollen Menschen arbeiten, die keine Ausbildung haben?
Oder deren Auftreten nicht unbedingt geeignet ist, sie auf Kunden loszulassen?

In den USA sitzen, gemessen an ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung, viel mehr Schwarze als Weiße in den Gefängnissen. Woran liegt das deiner Meinung nach? An Rassismus und Benachteiligung durch die von Weißen geprägte und dominierte Gesellschaft, oder daran, dass Menschen mit dunkler Hautfarbe tendenziell krimineller sind?
Ich war bisher 3 x in Amerika auf Urlaub, alles zusammengerechnet max. 3 Monate. Und ich glaube, um auch nur eine annähernde Ahnung über die dortigen Strukturen zu bekommen, muss man auch einige Jahre dort gelebt haben. Nicht in einem noblen Vorort, sondern dort, wo wirklich die Post abgeht. Und das tut sich nicht einmal ein Touri an.
Aber ich habe einen Zeitungsartikel (auch schon einmal hier verlinkt) der mM auch sehr interessant ist und der Interviewte geht sogar auf deine Frage ein.
Schwarze machen im Durchschnitt etwa 40 Prozent der Insassen in Gefängnissen und Vollzugsanstalten aus, sie stellen aber nur 15 Prozent der Bevölkerung. Schaut man sich die Statistiken an, gibt es darin keinen Beweis für die These, dass die Übervertretung sich mit rassistischen Vorurteilen der Polizei oder der Gerichte erklärt. Vielmehr geht daraus hervor, dass eine Übervertretung von Schwarzen bei Gesetzesverstössen existiert.
https://www.nzz.ch/international/pr...sismus-erklaert-nicht-was-passiert-ld.1559746


Da mich in den Verbrechensstatistiken vor allem Gewaltdelikte interessieren, habe ich auf amerik. Seiten ein bisserl gesucht, bin aber nicht wirklich fündig geworden, außer einer Seite vom FBI, die allerdings schon etwas älter ist.
https://ucr.fbi.gov/crime-in-the-u....f_vicitm_by_race_and_sex_of_offender_2013.xls

So gesehen sagt das Interview mit diesem schwarzen Amerikaner und der FBI-Statistik doch einiges aus.


 
Ich hab diese Aussage zwar in meinem Posting schon wiederholt, aber bitte




Es ist natürlich ein Unterschied, wer was von sich gibt. :D

Ich habe weder Ken Jebsen noch Hildmann oder die Rülpser, die sie von sich geben, bisher beachtet. Nur, damit jetzt nicht gleich wieder falsche Schlüsse gezogen werden.

Ich lese Anderes aus dem Zietierten als Du - auflösen kann das aber nur @Luca.S
 
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Wenn sie seit hundertfünfzig Jahren in Deutschland leben, Deutsche sind, dann sollen sie für ein paar Leute, die nicht nachvollziehen können, dass Dunkelhäutige Deutsche sind, Ahnenforschung betreiben, damit sie die Neugier dieser Leute befriedigen können?
Und das, wo mancher weiße Deutsche nicht weiß, wo seine Eltern und Großeltern geboren sind?


Gruß

Luca
Was ist so schlimm daran.
Außerdem geht es nicht um Neugier sondern um Interesse an dem Menschen.
Wenn ich kein Interesse mehr zeigen darf weil ich dann angeblich ein Narzisst bin, dann sollen sie sich auch nicht wundern wenn man einen Bogen um sie macht weil ja die Gefahr besteht ein Narzisst zu sein nur weil man sie anschaut.
 
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