Endlich wird mal offiziell über Rassismus nachgedacht!

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Also der nächste Griff in die Tonne.
Um auf Nummer Sicher zu gehen, am besten nur noch Pflanzennamen oder Werkzeuge, Gebrauchsgegenstände als Straßennamen verwenden.
"Unsere" berühmten Figuren aus der Geschichte haben fast alle bezügl. Antisemitismus Dreck am Stecken, wie z.B. der Herr Luther, der ja auch gegen geistig Behinderte, Bauern und Frauen wetterte.

Gruß

Luca
Ja, alle lutherischen Kirchen abfackeln!

Und das Wort Mohr ist auch kein Tonnengriff, sondern geht auf das griechische Wort „mauros“ (dt.: dunkel) zurück.
In William Shakespeares „Othello“ spielt z.B. ein maurischer Feldherr der venezianischen Armee die Hauptrolle.
Die Mohrenstraße, auf der besagter U-Bahnhof steht, existiert auch schon seit dem 18. Jahrhundert.
In der Presse wird sie jetzt »M*straße« genannt.
Lächerlich!
 
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Bei einem systematischen Rassismus von Weißen gegen Afroamerikaner, würden Weiße natürlich auch viel weniger in den Statistiken auftauchen, weil sie vom Rechtssystem bevorzugt behandelt werden würden, sie würden beim Racial Profiling durch das Raster fallen, würden weniger kontrolliert werden, weniger angeklagt und weniger verklagt werden.

Schwarze machen im Durchschnitt etwa 40 Prozent der Insassen in Gefängnissen und Vollzugsanstalten aus, sie stellen aber nur 15 Prozent der Bevölkerung. Schaut man sich die Statistiken an, gibt es darin keinen Beweis für die These, dass die Übervertretung sich mit rassistischen Vorurteilen der Polizei oder der Gerichte erklärt. Vielmehr geht daraus hervor, dass eine Übervertretung von Schwarzen bei Gesetzesverstössen existiert.

Es ist eine legitime Frage, warum schwarze Männer mehr Verbrechen begehen als Weisse. Aber es ist eine Tatsache, dass sie massiv mehr Tötungsdelikte verüben; fast 50 Prozent bei einem Bevölkerungsanteil von vielleicht 7 oder 8 Prozent. Es werden auch mehr Weisse von Schwarzen beraubt als umgekehrt, und zwar in absoluten Zahlen, nicht proportional.

Der Grund, warum die Polizei so viele schwierige Begegnungen mit Schwarzen hat, liegt zum Teil darin, dass die Kriminalitätsrate in Schwarzen-Gegenden viel höher ist. Ein Beispiel: Wenn die Polizei in einem Schwarzen-Viertel einen Autofahrer verhaften will, muss sie darauf gefasst sein, dass sich im Auto eine Waffe befindet. In der Realität trifft das, statistisch gesehen, in den meisten Fällen zwar nicht zu. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass eine gefährliche Situation entsteht, ist in solchen Gegenden erfahrungsgemäss höher.
https://www.nzz.ch/international/pr...sismus-erklaert-nicht-was-passiert-ld.1559746
 
Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe?!

Du meinst, für Gewalt muss es einen "Auslöser" geben?

Wenn jemand sein Kind/seine Frau krankenhausreif prügelt, wird das vielleicht relativiert, weil es ja einen "Auslöser" gab?
Nein, weshalb jemand als gewalttätig registriert und eingebuchtet wurde, hat Gründe.
Unter den Zahlen sind - in den USA mehr als anderswo - aller Wahrscheinlichkeit nach auch sehr viele Fälle von Fehlurteilen, weil die rassistischer Natur waren.

Siehe auch:
https://www.huffpost.com/entry/fourteen-examples-of-raci_b_658947
https://www.freitag.de/autoren/barbara-muerdter/rassisms-als-system-zwei-symbolfaelle

Ein großes Prolem sind auch die Verfahrensmängel bei Hinrichtungen.
Bei Wikipedia heißt es u.a.:
Ein weiterer Verfahrensmangel ist die bei der Auswahl der Jury zuweilen festzustellende Rassendiskriminierung, die darin besteht, dass die Staatsanwaltschaft, die eine Reihe potenzieller Geschworener ohne Begründung ablehnen kann, bei der Ablehnung offensichtlich sach- und rechtswidrig die Übereinstimmung der Hautfarbe der Geschworenen mit der des (schwarzen) Angeklagten zum Kriterium macht. Dies wurde vom Obersten Gerichtshof mehrfach beanstandet und mit der Aufhebung von Todesurteilen vor allem texanischer Gerichte sanktioniert, zuletzt (Juni 2005) im Verfahren Miller-El v. Dretke, No. 03–9659, in dem zehn von elf schwarzen Jury-Kandidaten von der Staatsanwaltschaft abgelehnt worden waren.

Ich finde, bevor man die Zahlen des FBI für bare Münze nimmt, sollte man sich daher erst mal ein bisschen vorinformieren.
 
Das FBI veröffentlicht regelmäßige Verbrechensstatisiken, die in ihren Einflussbereich fallen. Die Sucherei innerhalb dieser Statistiken ist allerdings etwas mühsam, deswegen habe ich dir nur diejenige verlinkt, die ich gespeichert habe. Alle anderen kannst du leicht selbst im Netz finden.
https://ucr.fbi.gov/crime-in-the-u....f_vicitm_by_race_and_sex_of_offender_2013.xls


Bei der Tabelle musste ich mich erst mal etwas „durchwühlen“.:D
Ich verstehe nicht den Unterschied zwischen „Race“, also Rasse (was es ja eigentlich nicht gibt...:X3:) und „Ethnicity“, also ethnischer Zugehörigkeit. Weil dann auch da bei beidem Afroamerikaner stehen... *amkopfkratz*

Soweit ich diese Statistik jetzt interpretieren kann, fallen mehr Weiße einem Mord durch Afroamerikaner zum Opfer. Und es wurde ja auch schon erwähnt, dass mehr Schwarze im Gefängnis sitzen würden. Das ist jetzt halt nur die Statistik. Aber ich denke mal, dass es allgemein bekannt ist, dass Afroamerikaner immer noch nicht die gleichen Chancen in den USA haben wie Weiße. Armut und geringe Chancen auf Bildung und dadurch bedingte Arbeitslosigkeit führt natürlich zu mehr Kriminalität, Drogenhandel, Diebstahl und Mord. Und die Wut der jahrhundertelangen Unterdrückung kommt dann noch dazu. Und es sind auch sehr viele Schwarze schon für Vergehen im Gefängnis, für die Weiße nicht unbedingt eingelocht werden. Oder sogar unschuldig im Gefängnis. Man kann ja an den zahlreichen Videos sehen, die es inzwischen gibt, wie unverhältnismäßig brutal die Polizei gegen Schwarze vorgeht.
Damit will ich nicht die Verbrechen in der Statistik verharmlosen. Doch es gibt immer einen Grund, warum so etwas entsteht, genauso auch bei der Ghetto-Bildung bei uns in Deutschland. Es gibt nie immer nur eine Seite, die Schuld hat, sondern, genauso wie bei Problemen in Beziehungen, immer zwei Seiten. Und das ist es, was ich die ganze Zeit hier im Thread sage. Es liegt nicht nur am nicht integrationswilligen, sprachunkundigen, kriminellen Migranten/Asylanten/wer-auch-immer, sondern auch die Gegenseite muss darüber nachdenken, was schief gelaufen ist. Und das wurde vorher nicht intensiv genug getan. Vieles kommt zur Zeit so heftig ans Tageslicht, dass man es nicht mehr ignorieren kann, wie eben auch die Zustände der Arbeiter in der Fleischindustrie oder der Erntehelfer. Man wusste es vorher vielleicht auch, aber es wurde nichts dagegen unternommen. Jetzt wird man es hoffentlich tun und durch das Tüpfelchen auf dem i durch das Geschehen mit Georg Floyd kommt ein Schub nach vorne.
 
aller Wahrscheinlichkeit nach auch sehr viele Fälle von Fehlurteilen, weil die rassistischer Natur waren.
DAS ist mM ein Verleugnen und Relativieren der Tatsachen.
Ich habe weiter oben ein Interview der NZZ, geführt mit einem Schwarzen amerik. Wissenschaftler, verlinkt. Lies es dir bei Gelegenheit vielleicht durch.


Ich finde, bevor man die Zahlen des FBI für bare Münze nimmt, sollte man sich daher erst mal ein bisschen vorinformieren.
Gut, dass ich jetzt endlich weiß, dass sogar das FBI von Rassisten durchsetzt ist. :sneaky:
 
Ich finde die Gewalt von rechtsextremen Gruppierungen in den USA wesentlich eklatanter
https://de.wikipedia.org/wiki/Rechtsextreme_Demonstrationen_in_Charlottesville_2017

Eklatanter finde ich weder rechte noch linke noch schwarze Gewalt.
Gewalt ist Gewalt und auch Relativierung macht daraus keinen Kindergeburtstag.

Ich weiß nicht, ob es schon Statistiken darüber gibt, wie viele Menschen bei den friedlichen BLM Demos ermordet wurden oder anderweitig zu Schaden gekommen sind.

Nur, weil eine Gruppierung offensichtlich falsche Beweggründe hat und eine andere offensichtlich richtige, sind die Taten derjenigen, die die "richtige" haben denjenigen, die die"falsche" haben, gleichzustellen. Wenn da schon abgewiegelt wird, heißt das nichts anderes, als dass es auch "richtige" und "falsche" Tote oder Opfer gibt.
 
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Die Geschichte Amerikas ist keine einfache, da gibt es sehr subtile Dinge die nach der gesetzlichen Abschaffung der sklaverei eingeführt wurden. Beispielsweise wurden schwarze Männer für Bagatellvergehen inhaftiert und Gefängnisinsassen in Amerika müssen umsonst arbeiten. Es ist eine Verlagerung des Sklaventums. Allerdings muss man dazu die Geschichte genau kennen und auch die Zustände vor Ort, viele Europäer schauen oft skeptisch und halten diese Seite der Medaille für wilde Verschwörungstheorien weil so etwas in Deutschland Schweden der Schweiz undenkbar ist.
 
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