Einfach weggehen

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Ich mußte zuerst mein Selbstvertrauen, Selbstwert sowie Selbstbewußtsein aufbauen um meiner Mutter anderst gegenüber treten zu können um diesen Kreislauf zu durchbrechen.

Ob ich auf andere deswegen "erwachsener wirke"?
Keine Ahnung, ist auch nicht Sinn der Sache und mir völlig schnuppe. Anderst wahrgenommen werde ich sicher, aber das ist ja nur ein positiver Nebeneffekt. ;)


Bei mir ist es so, daß ich bei meiner Mutter sehr erwachsen bin und auch wirke, aber anderswo eher weniger.
Ich hab mir Kinderfotos angeschaut, ich sehe älter aus auf manchen Fotos von früher als jetzt, sehr merkwürdig ist das.
 
Viele Mütter bedienen sich der emotionalen Erpressung, das ist purer Egoismus.
Du erwähnst deinen Bruder, kannst du nicht mit ihm eine Art Einsatzplan aufstellen – eine Woche kümmerst du dich um Mama und eine Woche er? Vielleicht hast du noch Geschwister, mit denen du dir die Arbeit teilen könntest.

Keiner von uns kennt die Hintergründe, deshalb ist es nicht einfach, richtige Ratschläge zu geben. Doch deine Beiträge hören sich ziemlich verzweifelt an. Lauf nicht weg, aber mach einen Break, fahr ne Woche irgendwo hin, ohne Handy, ohne Kontakt, niemand soll dich erreichen können. Die Welt wird sich weiter drehen und mit etwas Mühe setzt du neue Prioritäten im Leben. Du wirst jetzt von ihr respektlos seelisch misshandelt, nur weil du es zulässt. Steh auf, Loop, erst dann wird sie zu dir aufschauen und respektvoller mit dir umgehen. Die Liebe bleibt doch davon unberührt.


Mein Bruder hat nur ganz wenig Kontakt mit meiner Mutter, er will das nicht.
Er hat mich sehr viele Jahre noch viel ärger erpresst mit Selbstmord- und Morddrohungen.
Ist alles nicht so leicht.
 
Hallo Loop,

Du bist an nichts schuld und mußt nichts abtragen.

Ich war auch mal so, daß jeder meine Hilfe in Anspruch nehmen konnte und wenn ich mal keine Zeit hatte, wurde mir noch ein schlechtes Gewissen eingeredet. Ich hab dann beschlossen, jetzt ist Schluß damit. Die ersten male nein zu sagen war es sehr anstrengend, ich hatte ein schlechtes Gewissen und hätte am liebsten sofort noch ein ja hinterher geschoben. Aber ich hab immer dran gedacht, dass ich es für mich tue.
Auch von anderer Seite wurde auf mich eingeredet. Man kannte es ja nicht anders und ich hab mich schlecht und schuldig gefühlt.
Ich war doch so oder so die dumme.
Für mich hat sich das durchhalten gelohnt, ich lebe viel ruhiger und bin nicht mehr emotional erpressbar.

Lg und alles gute für dich


Das klingt gut.

Ich schieb auch immer ein Ja hinterher, wenn mal ein Nein rauskommt, dann denk ich mir wieder, das war blöd, irgendwie ist gar nichts richtig. :tomate:

Durchhalten, da hilft wahrscheinlich wirklich nur Übung, leichter wird es nicht, aber vielleicht akzeptieren die Leute es irgendwann.
 
Hi Loop

mit Fussnote meinte ich übrigens deine Signatur, hab da immer wieder meine Probleme mit Fachjargon:D

Kennst du das Buch: "Borderline-Mütter und ihre Kinder" von Christine Ann Lawson? Das könnte dir was bringen, denk ich


Nein, kenne ich nicht, klingt interessant. Danke. :danke:
 
Ja, es ist so etwas in der Art. Es ist am besten so, wie es ist, einfach weil es so ist. Wenn es schlecht ist, wie es ist, dann ist es einfach schlecht, so wie es ist. Da ist dann nichts weiter. Ist es gut, so ist es gut. Es gibt ja zu dem was ist überhaupt keine Alternative. Wobei ich jetzt nicht permanent auf Wolke 7 schwebe. Aber eine Art Erleichterung hat sich eingestellt, weil die Sehnsucht nach etwas anderem weg ist. Das Bedürfnis wegzugehen ist verschwunden, das Bedürfnis stehen zu bleiben ist verschwunden und jetzt ist es einfach so, wie es ist und immer schon war. Einfach von hier nach hier von jetzt nach jetzt ohne Orts-oder Zeitveränderung. Allerdings ist das kein Rezept. Ich könnte nicht behaupten, einen Weg gefunden zu haben, wie es am Besten ist. Es war mal so und jetzt ist es so. Dieses einstige So sieht anders aus als dieses jetzige So, aber gleichzeitig ist es ein und dasselbe, derselbe Grundgeschmack.


Vielleicht ist ja das Rezept, das zu machen, wonach einem so stark ist?
Du hast es ja so gemacht und Dich nicht in irgendeine Richtung gezwungen, weder zum bleiben noch zum gehen, Du hast akzeptiert, wie es ist.
 
Hi Loop

Falls es dich interessiert, das Thema Reinkarnation, so würde ich Dir das Buch "Maskenball der Seele" von Mathias Wendel empfehlen.

Du bist noch jung, aber eine Abhängigkeit, wie Du sie geschildert hast, kann trotz Deiner jetzigen Erkenntnisse im schlimmsten Fall noch Jahrzehnte bestehen.

Mit Erkenntniss kannst Du eventuell aus der "Schuld" und Schuldgefühlen herauskommen, um so Deiner ersehnten Selbstbestimmung gerecht zu werden.
 
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Hallo!


Als Kind wollte ich es oft, hab mich aber nie getraut, jetzt denke ich immer noch oft daran, einfach wegzugehen.
Einfach drauflos, irgendwohin ohne Ziel, alles zurücklassen, alle Menschen, alle Dinge, Gedanken, Gefühle. Nichts mehr planen oder wollen.
Vielleicht heißt das, irgendwann geschwächt umfallen und sterben oder erfrieren, spätestens im Winter.

Hat jemand von Euch schon mal sowas in Erwägung gezogen oder sogar gemacht?

Ja, ich denk auch drüber nach. Aber im moment habe ich noch etwas, worauf ich warten möchte. Nächstes Jahr werde ich es wohl machen, wenn nicht etwas passiert worauf ich warte.
Stelle es mir vor wie bei "Knocking on Havens Door". Einfach drauf los, fahren oder gehen. Habe schon dran gedacht, wenn ich gehe, lauf ich den Jakobsweg, bis ich, wie du sagtest, entschwächt umfalle oder erfriere oder sonstwas. Oder wie bei Knocking on Havens Door am Strand sitzen und auf den Tod warten.
Vielleicht magst du ja mitkommen.
 
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