Ein Gedicht von Günter Grass

  • Ersteller Ersteller Greenorange
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@Tommy
Dann empfindest du dass eben so. Ist ja auch ok. Schliesslich gibt es genügend Nationalsozialisten die sich unter dem Begriff Patriotismus verstecken und ihre niederen Beweggründe dabei ausleben.
Aber dass kommt auch darauf an wie man aufwachst.
Ich bin in Wien geboren und aufgewachsen. Meine Familie ist sehr liberal. Die Frau meines Bruders hat z.B. Roma-jüdische Wurzeln. Ich habe so etwas immer interessant gefunden, Menschen aus anderen Kulturen kennen zu lernen und nicht nur davon zu lesen. Sich eine eigene Meinung durch Erfahrung bilden.
In meiner Schule waren bis zu 30 verschiedene Nationalitäten. Und fast jeder hatte einen gewissen Patriotismus. Und die meisten davon, nur einen positiv gelebten. Wenn die Türkei irgend einen Sieg hatte wurde gefeiert ohne dabei aber die anderen schlecht zu machen, genauso wars bei mir mit Österreich.
Ich denke einfach es ist durchaus möglich patriotisch zu sein ohne dabei fremdenfeindlich zu wirken.
Und wenn dir dass ehrlich gelingt, finde ich es einfach sehr schön sich wo zu gehörig zu fühlen. Was gibts besseres sich in seinem Land zu Hause zu fühlen, und bereit zu sein auch dafür etwas zu tun, eben weil man patriotisch ist.
Hätte es nach dem Krieg nicht genügend Patrioten in Österreich und Deutschland gegeben, glaub mir, die 2 Länder hätten sich nicht so schnell und so gut von der Kriegskatastrophe erholt.
Positiv gelebter Patriotismus kann einen zu Höchstleistungen für dein Land und die Bevölkerung dessen bringen.
Es gibt genügend Menschen dir flüchten und wollen auch nicht mehr zurück in ihr Land, selbst wenn der Krieg vorbei ist.
Wer baut das Land wieder auf?
Es sind die, die zurückkommen oder gar nicht erst weggegangen sind, weil sie eben Patrioten sind. Und sich nur in ihrem Land wirklich zu Hause fühlen.

Genauso wie jeder Baum Wurzeln hat, braucht auch der Mensch Wurzeln. Sonst ist er entwurzelt und fühlt sich auch so.
Ich stelle mir die verschiedenen Völker dieser Welt in Anlehnung an Rudolf Steiner wie ein riesiges Orchester vor.
Darin hat jedes Volk seinen Platz. Alle sind völlig gleichberechtigt und gleichwertig. Jeder wird gebraucht. Jeder sorgt für die Pflege seines Instrumentes, jeder mag seinen Part. Jeder übt seine Stimme.
Und im Zusammenspiel erst entsteht die menschliche Symphonie.
 
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Günter Grass ist, wie er sagt, der "Heuchelei des Westens" überdrüssig.

Da kann ich ihm nur zustimmen. Man kann sich wirklich nur noch die Ohren zuhalten, bei soviel Scheinheiligkeit.
 
Vorgestern wurde Günters Museum in Lübeck eröffnet.
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