wenn es für dich doch nur ein Selbst gibt, woher stammen dann die Unstimmigkeiten?
Welche Unstimmigkeiten? Du sprichst doch nun vom Kollektiv-Selbst. *lol
Constantin schrieb:
und summa summarum liegt das alles woran?
Du suchst eine grundlegende Ursache für das Verhalten des Erwachsenen?
Dann sage ich: es gibt keine. Oder anders: das gesamte Universum ist die Ursache.
Constantin schrieb:
Dein Satz:
Die Urfähigkeit besteht nicht im Lesen der Gedanken anderer, Seyla- sondern im Lesen der eigenen. Genau darauf verweist aber die Aussage des Erwachsenen, der sagt: "Das sind deine eigenen Gedanken, mein Kind."
Die Urfähigkeit des Bewußtseins besteht im im Lesen eigener Gedanken und Empfindungen und im Lesen fremder Gedanken und Empfindunge!?
Nein. Die Urfähigkeit besteht im Sehen dessen, was ist.
Was ist denn in diesem Beispiel? Der Gedanke: "Das Kind ist blöde."
Dieser Gedanke entspringt dem Selbst. Diesem Selbst ein Personalpronomen wie "Dein" oder "Mein" hinzuzufügen, ist der Fehler dessen, der nicht sieht.
Constantin schrieb:
Die Aussage des Erwachsenens stammt aus seinem eigenen Selbst das eine subjektive Wertung des Kindes vornahm, weil der Erwachsene sich seiner Selbst noch unbewußt ist, und das Kind nicht GANZ zu sehen* fähig ist .....
Ja, aber das ist nur die halbe Wahrheit.
Die andere Hälfte lautet:
Die Aussage des Kindes stammt aus seinem eigenen Selbst, das eine subjektive Wertung des Erwachsenen vornahm, weil das Kind sich seiner Selbst noch unbewusst ist, und sich Selbst nicht GANZ zu sehen* fähig ist.
... denn wäre es fähig, sich Selbst ganz zu sehen, dann hätte es nicht nur den Gedanken des Erwachsenen gesehen ("Das Kind ist blöde."), es hätte auch seinen eigenen Gedanken gesehen ("Ich bin blöde.").
Constantin schrieb:
Das Selbst spricht immerzu von seiner eigenen Wahrheit die nicht automatisch die Wahrheit aller Lebewesen ist.
Hier meinst du nicht das Selbst, sondern das Ich.
Constantin schrieb:
Nun der Erwachsene Mensch verschweigt seine eigenen Gedanken vor dem Kind, weil er sich unbewußt dafür schämt das Kind nicht GANZ sehen* zu können.
Ja. Das gilt aber genauso für das Kind.
Das Kind verschweigt seine eigenen Gedanken vor dem Erwachsenen, weil es sich unbewusst dafür schämt, sich selbst nicht GANZ sehen zu können. Genau darum sagt ja der Erwachsene: "Das sind deine eigenen Gedanken, mein Kind."
Constantin schrieb:
Solange ein Bewußtsein sich seiner eigenen Trennung von sich Selbst noch unbewußt ist, wird dieser immerzu eine ab-wertende Wahrnehmung von sich Selbst haben, und diese auf das Gegenüber versuchen zu projizieren.
Ja, absolut! Nur ist das eben keine Einbahnstrasse, Seyla. Es gilt nicht nur für den Erwachsenen, es gilt auch für das Kind.
Constantin schrieb:
In dem Bsp. Fall hat der Erwachsene das Kind bewertet und steht nicht mal zu sich Selbst und seinen eigenen Gedanken.
In dem Beispiel hat nicht nur der Erwachsene das Kind bewertet, sondern auch das Kind den Erwachsenen. Beide tun in ihrer Unbewusstheit dasselbe: der Erwachsene steht nicht zu sich Selbst und zu seinen Gedanken- das Kind aber doch auch nicht!
Constantin schrieb:
In welcher Zeile äußerte ich was von SCHULDbe-wertungen?
In jeder Zeile! Besonders aber in dieser hier:
Da der Sender sich seiner eigenen Aussendung unbewußt ist, wird dieser dem Kind sagen....das sind deine eigenen Gedanken mein Kind
So werden Kinder dann von ihren Urfähigkeiten in die UrSuppe der Unbewußten mithineingezogen.
Du sagst damit, dass das Unbewusstsein des erwachsenen Senders das Kind mithineinzieht in die UrSuppe des Unbewussten. Der Sender ist ursächlich, also schuld- was falsch ist.
Constantin schrieb:
Denn die Menschen die fähig sind das Gegenüber Ganz zu Sehen* empfinden weder Schuld noch schämen sie sich für ihr Bewußt-Sein*
Ich sage: Ein Mensch, der fähig ist, sich Selbst GANZ zu sehen*, empfindet weder Schuld noch schämt er sich für sein Bewusst-Sein. Ein solcher Menscht hat kein Gegenüber mehr, er sieht das EINE Selbst in jedem.
Constantin schrieb:
wessen ist sich das Kind das sehen* kann dem Erwachsenen seine Gedanken(die es nicht für seine eigenen hält) noch unbewußt?
Das ist ein Widerspruch in sich, Seyla.
Ein Kind, das sehen* kann, kann nicht nur die Gedanken des Erwachsenen sehen, es kann vor allem seinen eigenen Gedanken sehen*. Das Sehenkönnen der eigenen Gedanken ist unabdingliche Voraussetzung dafür, dass es überhaupt die Gedanken des Erwachsenen sehen* kann. Kann es die eigenen Gedanken nicht sehen*, dann ist das Gedankenlesen in Wirklichkeit nur eine Projektion- das Kind projiziert seine eigenen, ihm aber unbewussten Gedanken in den Erwachsenen hinein. Weiter oben hast du diesen Mechanismus selbst beschrieben.
In dem Beispiel sind beide Menschen unbewusst- jeder glaubt vermeintlicherweise, die Gedanken des anderen sehen* zu können, aber keiner von beiden sieht* seine eigenen. Ergo: Projektion auf beiden Seiten.
Der Witz ist: Das EINE Selbst, das unbewusst aus beiden spricht, sagt dem jeweils anderen die absolute Wahrheit- die, die der andere nicht sieht.
Das Kind sagt: Du hast das über mich gedacht- und es ist wahr.
Der Erwachsene sagt: Das sind deine eigenen Gedanken- und es ist wahr.
Wo ist da eine Lüge? *lol