Ehrlichkeit wird bestraft - ist das die Aufforderung zu lügen?

Doch die gibt es ja. Und dennoch ist sie zumeist eine Selbsttäuschung.
Die Aufrechterhaltung des Selbstbildes, das das Selbst sich selbst suggeriert, dient der Aufrechterhaltung des Status Quo. Samt allen eigenen Wunden udn Verletzungen. Die in dieses Selbstbild, Eigenkonzept samt perfekten Erklärungen, warum es genau so und nicht anders sein muss, eingebaut werden.
Selbsterkenntnisse mache ich persönlich dort, wo ich mich nicht in meinem Muster bewege. Sondern in demjenigen Teil meiner inneren Bewegung, in dem ich mich aus meiner Verhaftung herauslöse, da finden die Selbsterkenntnisse statt. In dem höher bewußten Teil meiner Selbst also. Ansonsten sind es Selbsttäuschungen. Die halten hoffentlich in immer weniger Punkten meiner (höheren) Selbstwahrnehmung stand.

Leider verhindert eben genau das umgekehrt den Zugang und somit die Heilung dieser verletzten Anteile, somit sowas wie die eigene Ganzwerdung.
Wenn es eine Selbsterkenntnis ist, dann verhindert die auch den Zugang zur Heilung ja nicht. Im Gegenteil mag sie ein klitzeklein bißchen dazu beitragen können - wenngleich ich bezweifele, ob das je bewiesen wurde oder werden wird.

hm... Illusionen sind dazu da, daß man sie entdeckt und beiseite räumt. Man wird dennoch nicht vermeiden und nie beweisen können, daß man sich täuscht.

Der das eigene Selbst im Weg steht und sich mit Händen und Füßen genau dagegen, sogar gegen einen selbst wehrt, gegen andere sowieso.
Weswegen auch die Egokonzepte meines Erachtens daneben gehen, denn Selbst und Ego sind eigentlich ident, die Auflösung des Egos ebenfalls ein Trick des Selbst, um an der Macht zu bleiben. Oder man sieht's umgekehrt. das Ego behauptet dann eben, das Selbst zu sein. Völlig egal.
Wenn man es in sich selber nicht differenzieren kann, erscheint es mir egal, ja. Aber sobald man die Differenzierung des Egos und des Selbsts beginnt, entwickelt man eine innere Ordnung, in welcher man Strömungen im eigenen Inneren oder im Leben dem Einen oder dem Anderen zuordnen kann.

Gerade dieser Prozeß, der nur durch die Annahme des Prinzips der Selbsterkenntnis entstehen kann, ist es doch, der es dann erst ermöglicht, Selbsterkenntnis von Selbsttäuschung zu unterscheiden. Und damit dann sicherlich ja auch Ego und Selbst.

Es soll nicht oberlehrerhaft klingen, wenn ich eben schreibe: man muß sich entscheiden. Will man eine innere Ordnung haben? Dann muß man sich für das Anstreben einer solchen entscheiden. Dann muß man die Idee von der inneren Haltlosigkeit auch ein Stückerl aufgeben wollen und sich zu etwas hinwenden wollen. Bei manchen ist das Gott, bei Anderen das Selbst - ich würde vermuten, daß der Output von beiden Prozessen in etwa derselbe sein sollte, weil Gott und das Selbst uns wohl kaum großartig unterschiedliche Informationen in das Leben bringen sollten. Es sei denn, es ist das Ego, das spricht. Dann gilt das nicht.

Jetzt wird's dann aber doch spannend und paradox. Wenn du nicht dein Ego und/oder dein Selbst bist, wer, was bist du dann?

Wenn du tatsächlich du selbst bist, ein weitgehend heiles Selbst, bist du nämlich damit zugleich nicht nur (mehr) dein Selbst.
Oder mal nicht allzu wörtlich genommen, aber als Beispiel gar nicht so schlecht, denke ich: Wenn das Ego Luzifer wäre, das Selbst Satan, wer wäre dann Gott?

Ich kann's leider auch nicht besser erklären, das entzieht sich eigentlich in einigem auch bereits Worten. Zumindest meinen Fähigkeiten, es zu verbalisieren. Sorry. Oder, von einem anderen Blickwinkel aus betrachtet: Es gibt eine Art von Selbsterkenntnis, die tatsächlich eine wäre und weiterführen kann. Und eine, die vorgibt, Selbsterkenntnis zu sein, und eigentlich eine Art Schutz- und Defensivprogramm ist.
Als Schutz- und Defensivprogramm würde ich jetzt eher wieder die Selbsttäuschung bezeichnen. Mir scheint Du widmest den Worten eine ungünstige Bedeutung, indem Du ihren Bedeutungsinhalt nicht anwendest und lieber die Erkenntnis zur Täuschung profilierst.

Grundsätzlich finde ich das ja gut: alles in Frage stellen. So ist es ja auch hier: ist die Erkenntnis eine Erkenntnis? Egal ob Selbst- oder einfach nur Erkenntnis: Du stellst ja das Prinzip der Erkenntnis an sich in Frage. Das Prinzip der Weitergabe von Erkenntnis damit ebenso. Damit ergibt sich die Frage: warum stellst Du dann überhaupt Fragen? Wenn doch Erkenntnis an sich ein zweifelhaftes Prinzip für Dich zu sein scheint, daß Dir stets von Täuschung ummäntelt scheint?

Ist denn die (ehrliche) Wahrheit stets von einer (unehrlichen) Lüge begleitet? Zwangsweise? Ich vermute, daß es so ist. Aber wenn ich mutig bin und glaube: dann ist in meinem Glauben die "Lücke" geschaffen, in dem es Wahrheit gibt, die keine Lüge beinhaltet. Ich meine nicht, daß ich sie jemals kennen könnte. Aber ein Stück weit kann ich sie sein, durch den Glauben. Das ist der Trick. Dieser Trick entstand aus der Selbsterkenntnis von vielen vielen Millionen Menschen. Die Frage ist also bloß: ist das Erkenntnisprizip an sich überhaupt sinnvoll? Sollte nicht jeder alles besser von Grund auf und vollständig und ganz ergründen?

Wenn man nur so zur Ganzheit zu kommen meint, dann ja. Glaubt man etwas, dann nein. So einfach ist das, vom Unterschied her, meiner Selbsterkenntnis nach.

Sorry daß ich sie weitergebe. Ich hoffe, Ehrlichkeit wird nicht bestraft. ;-)

lg
 
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Vor allem ist ja auch ein Unterschied zu sehen in der Erkenntnis der Wahrheit, die allgemeingültig ist, d.h. jeder, der Selbsterkenntnis erlangt und somit auch die Erkenntnis der Wahrheit erlangt, gelangt zu demselben Schluss der Wahrheit- und der Selbsterkenntnis, die das individuelle persönliche Selbst betreffen- also seine individuellen Schwächen und Gebrechen, Leiden, Fehler und Hindernisse.

So dass in einem Austausch also doch ja immer zwei Seiten der Selbsterkenntnis hervortreten: die unpersönliche Seite der allgemeingültigen Wahrheit, die mit den anderen, die diesen Weg beschreiben, deckungsgleich ist und die persönliche Seite, die für jeden verschieden ist und in der die Individualität zum Ausdruck kommt.

So gilt auch hier die Gleichzeitigkeit der Polarität:

Selbsterkenntnis ist allgemeingültig, unpersönlich und nicht allgemeingültig, individuell persönlich gleichzeitig.
Das finde ich sehr schön ausgedrückt und eine nützliche, kluge und reife Differenzierung. Vielen Dank!
 
Sorry daß ich sie weitergebe. Ich hoffe, Ehrlichkeit wird nicht bestraft. ;-)

Die Fragen sind ja passend.

Selbsterkenntnisse mache ich persönlich dort, wo ich mich nicht in meinem Muster bewege.

Was aber, wenn nun diese Methode der Selbsterkenntnis selbst ein Muster wäre? Wie könnte das jemand jemals herausfinden, alleine mit und aus sich selbst? Quasi eine Art, den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu sehen. Wo wäre da das "Controlling"?

hm... Illusionen sind dazu da, daß man sie entdeckt und beiseite räumt. Man wird dennoch nicht vermeiden und nie beweisen können, daß man sich täuscht.

Wäre eine Grundsatzfrage. Was wäre Illusion, was nicht, und könnte man dahinter, oder darüber hinaus gelangen?

Will man eine innere Ordnung haben?

Kennst du das, wenn sich diese innerer Ordnung auf einmal, entweder völlig, oder partiell, wie von selbst umstrukturiert? Wer tut das dann? Du selbst? Man kann dem quasi zusehen, es wahrnehmen, aber tut man das tatsächlich selbst?

Du stellst ja das Prinzip der Erkenntnis an sich in Frage. Das Prinzip der Weitergabe von Erkenntnis damit ebenso.

Nicht das Prinzip. Erkennen wollen wir alles, wie's aussieht. Einer mehr, einer weniger. dennoch scheint das so erstmal in uns nagelegt zu sein. Auch ein Fortschritt, eine Entwicklung dabei. Ist ja prinzipiell nicht anders als das Lrenen der Kinder. Wie verstehe ich die Welt und setze mich selbst in Bezug zu ihr. Und wo ist mein Platz darin, dabei. Und irgendwann mag's über diese Welt hinausgehen.
So gesehen frage ich mich, ist, sind die gängigen Methoden sinnvoll, zielführend, oder gäbe es auch andere.

warum stellst Du dann überhaupt Fragen?

Einfach beantwortbar: Erstens, Neugier, zweitens Input. Ich, mein Organismus braucht Material, Infos mit denen er arbeiten kann. Bei einem Briefing, später Brainstorming wird auch erstmal alles auf den Tisch gebracht, dann selektiert und dann erst beginnt quasi die Kreativphase, die Ideen- und/oder Lösungsfindung.

Ist denn die (ehrliche) Wahrheit stets von einer (unehrlichen) Lüge begleitet? Zwangsweise? Ich vermute, daß es so ist.
...

Aber ein Stück weit kann ich sie sein, durch den Glauben. Das ist der Trick. Dieser Trick entstand aus der Selbsterkenntnis von vielen vielen Millionen Menschen.

Wie du sagst, es mag ein Trick sein.
Was mag dem entgegenstehen, beispielsweise zugleich Wahrheit und Lüge sehen zu können? Was spräche dagegen?

Wenn man nur so zur Ganzheit zu kommen meint, dann ja. Glaubt man etwas, dann nein. So einfach ist das, vom Unterschied her, meiner Selbsterkenntnis nach.

Darin dürften sich unsere Sichtweisen doch unterscheiden. Mir geht's wohl weniger um sowas wie Selbsterkenntnis, sondern ich möchte diese Wirklichkeit, diese Welt verstehen. Dass das ohne sowas wie Selbsterkenntnis nicht geht, ist klar, aber es wäre nunmal weniger der zentrale Punkt, wenn auch klarerweise der Ausgangspunkt der Betrachtung.
 
wenn die antwort auf alle fragen schon feststeht, ist es dann nicht eine lüge, überhaupt auf etwas zu antworten? die antwort ist einfach, es kommt darauf an, ob derjenige der frägt, die antwort kennt, oder warum glaubt ihr, warum ich das schreibe :O

mfg
 
wenn die antwort auf alle fragen schon feststeht, ist es dann nicht eine lüge, überhaupt auf etwas zu antworten? die antwort ist einfach, es kommt darauf an, ob derjenige der frägt, die antwort kennt, oder warum glaubt ihr, warum ich das schreibe :O

mfg

Antwort und frage sthen doch immer im Wechselspiel miteinander, wobei es immer auf den der fragt, den der antwortet und die Mischung aus beiden ankommt, dem zu folge würde ich nicht sagen jede Antwort steht schon fest.
 
wenn die antwort auf alle fragen schon feststeht, ist es dann nicht eine lüge, überhaupt auf etwas zu antworten? die antwort ist einfach, es kommt darauf an, ob derjenige der frägt, die antwort kennt, oder warum glaubt ihr, warum ich das schreibe :O

mfg

Keine Ahnung! Langeweile? :D

Wer sagt denn dass die Antwort auf alle Fragen schon feststünde?
42 ist ja auch nicht unbedingt abendfüllend, oder?
 
Man kann niemandem trauen, nicht mal sich selbst, denn es liegt ja immer der Faktor Zeit dazwischen, dh. wenn jemand heute das für richtig findet, kann er es in einem Jahr nicht mehr unter Umständen richtig finden, deshalb wichtig, dass man es immer für sich selbst abwägt, was für einen persönlich richtig oder falsch ist. Das geht und gilt aber immer nur im Jetztzustand.
lg
Cyrill
Ich kann aber vertrauen, auch wenn niemand sonst das können will, was kümmert mich das Unvertrauen der anderen, soll ich mich davon etwa beeinflussen lassen?
 
Ich verstehe die Idee von einem Endgericht nicht. Jeder Mensch erntet doch jeden Tag die Früchte aus den Samen des vorhergegangenen Daseins. Das ist doch Gericht genug und es passiert ständig. Es hat keinen Anfang und kein Ende.
Im Endgericht kriegt ein jeder SEIN persönliches Fett weg!

Es ist doch so, dass es Menschen gibt, die sich aufs Übelste durchs Leben mogeln wollen und das auch auf Kosten anderer tatsächlich tun und denen geht es bei weitem nicht täglich schlecht damit, sondern eher auf ihre Weise gut!

Wenn "Jesus Christus" von oben herab augenblicklich Erscheinung tritt, dann setzt der universelle Läuterungsprozess augenblicklich ein und dem kann sich dann niemand mehr entziehen und es wird die göttliche Gerechtigkeit mit allen Mitteln durchgesetzt und der absolut gerechte Ausgleich findet endgültig mit der Scheidung der Geister statt: Der Eine wird vllt vor Schmerzen vergehen, der Andere vor Freude aufsteigen!?

Bis zum Endgericht ist allerdings eindeutig die göttliche Gnade vorherrschend: Mir hat "Jesus Christus" alle Sünden vergeben, darum fühle ich mich innerlich unglaublich erleichtert und in ihm gerdündet, unglaublich stabilisiert!
 
Ist das ein deutscher Satz? Wenn ja, dann verstehe ich ihn nicht.
Außerdem, was fragst du mich- du weißt doch schon alles und ich bin eh die Letzte, von der du was hören willst.

nein:-) wenn du es so haben willst, es ist einer von Bewußtheit!!! die keine Grenzen hat!!!

verstehst du dich Selbst, verstehst du auch mich*

Ich frage genau dich, weil ich sehe das du es noch nicht weißt.

Nee, für mich bist du weder eine der ersten noch der letzten...und würdest du dich als mensch selbst nicht interessieren würde ich dich nicht fragen.

Im Selbst ist alles gespeichert das, was du bist, und auch das, was du sein willst.
ist das was du bist im widerspruch mit dem was du sein willst, ist kein gleichgewicht vorhanden.
das zu sehen an den worten die schwingungen aussenden und für sich selbst sprechen.

*g Seyla
 
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hm, okay, aber das wäre für mich ein zweiter Schritt. Die Überprüfung meiner Selbsterkenntnis, indem ich sie anderen mitteile und ihre Reaktion aufmerksam erwarte.

lg

das ist das dir bewußte...jedoch wie sieht es damit aus das am meisten leiden läßt..

wie überprüfst du Selbst das dir noch Unbewußte das in deinem Selbst aus dir schwingt und andere Lebewesen spüren, empfangen, sehen?
Sagen sie dir DAS was sie spüren, empfangen sehen, und dir ist das noch unbewußt...wie willst du es überprüfen ob das was sie spüren, empfangen, sehen tatsächlich bei dir so ist?

Was der Mensch selbst nicht wahrnehmen kann aus sich Selbst, ist für diesen ja nicht wirklich existent.
Also wird dieser immer gegen steuern und antworten...nenn, das ist so nicht, selbst so....neee, du irrst dich, hast eine gewaltige halluzination...neee du das ist eso zeugs..u.s.f.

Gerade hier im Forum lernt man ja aber u.a. durch die Diversität der Meinungen, daß die Bewertung anderer Personen für eine Selbsterkenntnis nicht ohne Bedingung zu Rate zu ziehen ist. Ebenso verhält es sich mit der Einschätzung anderer Personen, man leide unter einer Selbstverkenntis. In beiden Fällen erscheint mir das Feedback anderer für eine wahre Selbsterkenntnis eigentlich nicht notwendig.

da bin ich deiner Ansicht.
Denn es ist immer abhängig davon "Wer kann dich wirklich sehen"?
Denn dir ist ja bewußt das die meisten Menschen von sich Selbst ausgehen und interpretieren. Ihre eigenen unbewußten Infos zu deinen machen wollen.
Da ist es sehr schwer unterscheiden zu können, vorallem bei den Infos die dir eh noch unbewußt sind.

*grübel* wenn ich's recht bedenke: eigentlich ist es bei mir eher so, daß die Reflexion eine Phase vor der Selbsterkenntnis ist und nicht nach ihr stattfindet. Klar: die Reflexion durch die Umgebung geschieht natürlich nachher.

die war auch gemeint:)

Aber ansonsten ist ja Selbsterkenntnis ein Output, der aus Reflexionsvorgängen heraus entsteht.

die Selbsterkenntnis entsteht erstmal durch Resonanz. Ein Mensch der alleine auf einem Berg, in einer einsamen Höhle mit sich selbst sitzt wird sich niemals Selbst erkennen können.
Dazu gehören andere Lebewesen die die Resonanz herstellen.

Um dann danach das Gesendete vom Gegenüber das Reaktionen bewirkt, reflektieren zu können um sich bewußt zu werden was dies mit einem Selbst zu tun hat.

Hat nun den Input, der zum Output führte, am ehesten von einem selber abgestammt, entsprang er also einer eigenen Idee, einem eigenen Gefühl oder einem eigenen Gedankengang, dann kann man von einer "Selbst"-Erkenntnis sprechen. Ansonsten ist es schlicht eine Erkenntnis für mich. So würde ich es unterscheiden.

Ein Input geht auf Reisen und zieht ein anderes Input an um im Output zusammen zu tanzen.
Stoßen sich die Inputs ab, gibts keinen gemeinsamen Tanz. Das ist dann die Frage..Wieso nicht, was hindert diese beiden daran?
Das wäre Selbst-Erkenntnis!!!

Ziehen sich diese beiden an, wäre auch da die Frage...was haben wir gemeinsam, denn das könnte auch etwas sein das beiden noch unbewußt ist*

*g Seyla
 
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