C
Condemn
Guest
Hi Energeia!
Bei der Art der Meditation wie sie auch viele betreiben, ohne irgendetwas zu verfolgen, sondern sich eher möglichst tief "in sich selbst versenken" sehe ich das Problem, dass das für den Moment zwar schon möglich ist, aber es ist ein bisschen als ob man von einem ziemlich verwüsteten Zimmer in ein sehr schönes, helles, aufgeräumtes wechselt, man aber wieder zurück muss.
Ich meine damit, dass man sozusagen durch eine Art Nische im Bewusstsein eine hohe Bewusstheit erreicht, einen anderen Bewusstseinszustand großer Klarheit vielleicht, aber unweigerlich muss man da wieder heraus und im Alltag gibt es keine Chance das zu schaffen, weil eben all das was davor ist noch nicht im Griff ist. Ich persönlich habe mit "oberflächlicher" Meditation, wo ich Muster erkenne, Glaubenssätze aufschreibe, und durchaus auch intellektuell ableite, warum dies oder jenes eben nicht Wahrheit ist und kein Problem, bessere Erfahrungen gemacht, als damit sehr tief zu kommen. Bzw. hat sich durch letzteres kein für mich sichtbarer Fortschritt ergeben, dass sich irgendetwas löste oder was auch immer. Ich halte es zumindest für mich für sinnvoller genau damit umzugehen, womit ich mich gedanklich v.a. beschäftige und diese Themen in mir zu lösen. Und durchaus auch mit gewissen eher weltlichen Zielen. Und da sehe ich immer wieder: Je bedeutender, desto schwerer.
Dabei ist einem der Hamster vollkommen schnuppe... kauft man neuen ist der Fall erledigt.
Aber das Problem ist: Was immer man wahrnimmt, ist objektiv gesehen nicht nur Wirkung. Es ist "in sich" selbst seine eigene Ursache, oder anders gesagt: Innerhalb der Zeit existiert objektiv keine andere. Das sind Verbindungen die der Verstand zieht und das wird dann sozusagen realisiert und erfahren, ist aber nicht absolut wahr. Und solange man an eine Ursache die nicht gelöst oder sogar unlösbar erscheint, für ein bestehendes Problem glaubt, solange wird auch das Problem, die vermeintliche Wirkung nicht aufzulösen sein. Und darum geht es mir... All die vermeintlichen Ursachen als unbedeutend entlarven, zu erkennen "Das ist es nicht.", bis man den Blick fest auf das Problem selbst richten kann um dann damit ebenso zu verfahren.
Ach doch... Es gab mal eine seltsame "Angst-Erfahrung", die allerdings kein wirkliches Problem darstellt, sondern eher eine Art Angst nur auf diesen Moment bezogen, fast ein bisschen kurze Panik. Ich lag auf dem Bett... und machte sowas wie Autogenes Training. Auf einmal hatte ich das sichere Gefühl dass "jemand" hinter mir ist und dann, ganz real erschien es mir, das mir der Hals zugedrückt wird. Nicht unbedingt mit Händen, aber physisch irgendwie. Und ich war wirklich wach, hatte dann sogar die Augen auf. Ich behielt sogar einigermaßen die Ruhe und versuchte zu verstehen was da geschah, wusste ja das es Einbildung ist die wirklich stark sein kann. Anderenfalls hätte ich das ja gar nicht lange geschehen lassen. Aber trotzdem ließ mich ein Teil meiner selbst den das alles zu sehr beeindruckte fragen: "Wer ist da?", so als ob ich doch glauben würde, da sei wirklich jemand. Nur... ich bekam die Worte nicht heraus, weil mein Hals wirklich "dicht" war. Und da hatte ich dann wirklich kurz Panik und richtete mich schnell auf, womit das Phänomen auch schon verschwunden war.
War irgendwie seltsam... Aber letztlich ohne Bedeutung. Und wie gesagt, dass mir unbekannte Probleme mal begegnet wären, ist mir persönlich noch nicht passiert.
VG,
C.
Ja, das es anders sein kann bezweifle ich nicht. Allerdings, wenn Du Dein Erlebnis als Beispiel nimmst, musst Du auch die Motivation beachten die Du beim Meditieren verfolgst. Denn was ich meinte ist, dass jemand vielleicht sehr weltliche Ziele hat, vielleicht ein Problem das er lösen möchte oder er versucht über sowas "Wunscherfüllung". Ich habe das ja auch zum Teil gemacht, also v.a. versucht auf gewisse Probleme Einfluss zu nehmen und das gelang auch teilweise. Die wirklich bedeutenden allerdings sind schwerer in den Griff zu bekommen. Aber... was ich sagen will ist: Wenn man auf diese Art meditiert, geht es ja nicht so sehr um Tiefe. Eher darum Muster zu erkennen und das funktioniert schon auch. Aber die Grundmotivation, das eigentliche Ziel scheint sich nach hinten sozusagen zu verdichten. Es ist als ob man vorwärts geht, Blockaden wegräumt, aber mit jedem Schritt auch das Ziel ein Stück weiter nach hinten verlegt.Hallo Condemn,
Jetzt kann ich aber widersprechenAlso ich kenne es bei mir selbst, dass es ganz anders sein kann. Ich habe das auch schon bei anderen erfahren und ich habe erst gestern wieder recht interessante Stellen bei Kornfield gelesen, die mich auch an Opti - und mein EReignis - erninnert haben.
Bei der Art der Meditation wie sie auch viele betreiben, ohne irgendetwas zu verfolgen, sondern sich eher möglichst tief "in sich selbst versenken" sehe ich das Problem, dass das für den Moment zwar schon möglich ist, aber es ist ein bisschen als ob man von einem ziemlich verwüsteten Zimmer in ein sehr schönes, helles, aufgeräumtes wechselt, man aber wieder zurück muss.
Ich meine damit, dass man sozusagen durch eine Art Nische im Bewusstsein eine hohe Bewusstheit erreicht, einen anderen Bewusstseinszustand großer Klarheit vielleicht, aber unweigerlich muss man da wieder heraus und im Alltag gibt es keine Chance das zu schaffen, weil eben all das was davor ist noch nicht im Griff ist. Ich persönlich habe mit "oberflächlicher" Meditation, wo ich Muster erkenne, Glaubenssätze aufschreibe, und durchaus auch intellektuell ableite, warum dies oder jenes eben nicht Wahrheit ist und kein Problem, bessere Erfahrungen gemacht, als damit sehr tief zu kommen. Bzw. hat sich durch letzteres kein für mich sichtbarer Fortschritt ergeben, dass sich irgendetwas löste oder was auch immer. Ich halte es zumindest für mich für sinnvoller genau damit umzugehen, womit ich mich gedanklich v.a. beschäftige und diese Themen in mir zu lösen. Und durchaus auch mit gewissen eher weltlichen Zielen. Und da sehe ich immer wieder: Je bedeutender, desto schwerer.
Du beschreibst hier sehr gut, wie der Verstand tickt. Man nimmt irgendein schwer zu greifendes Gefühl zu leiden wahr, womit sowieso immer auch eine gewisse Verwirrung einhergeht, Klarheit und Leiden schließen sich meines Wissens gegenseitig aus, und der Verstand geht sofort auf die Suche nach einer Ursache. Man fühlt sich mies, überlegt woran es liegen könnte... und oh ja, mein Hamster hatte Herzinfarkt... hat mich wohl doch mehr mitgenommen als gedacht.Derartige Sackgassen und Krisen stellen sich aber nicht erst auf dieser Ebene ein, wie z.B. auch Kundalini-Erleuchtungskrisen, sondern schon weit zuvor.
Es war beispielsweise mein dritter längerer Meditationskurs, als ich eine Bangha-Erfahrung machte. Damals war mir nicht klar, dass diese ERfahrung eigentlich nur die 5 Stufe von 16 Versenkungsstufen darstellt - http://www.vipassanadhura.com/sixteen.htm#four . Der Lehrer hatte "Bhanga" auch als eine tolle ERfahrung angekündigt, schien es mir, und tatsächlich war es eine sehr schöne Erfahrunge, alles löste sich auf, der gesamte Körper war ein einziger, durchlässiger Energie-Körper, keine Blockaden, ich reagierte auf nichts und ich konnte so für einige Stunden verweilen. Dies geschah am vorvorletzten Tag des Kurses und hielt zwei Tage an. Am letzten Tag ging es mir plötzlich fürchterlich schlecht. Es ging mir aber nicht fürchterlich schlecht, weil ich an den ERfahrungen des vorherigen Tages festhielt. Ich hatte einfach die nächste, die 6. Stufe erreicht: Bhaya nana. Ich hatte fürchterliche Ängste und wusste nicht was los war - es ging mir auch so schlecht, dass ich nicht zum Lehrer ging. Ich hatte unglaubliche Ängste, dass mich meine Freundin verlässt, die auf diesem Kurs war, von der ich mich eigentlich trennen wollte- und ich verstand gar nicht, dass die Ängste etwas mit dem Kurs zu tun hatten. Ich hatte sie im Garten gesehen und ihr Blick hatte plötzlich in mir Ängste ausgelöst und ich konnte - wie gesagt - nicht verstehen, dass sich daran die nächste Stufe manifestierte.
Das andere und tiefere Probleme auftauchen habe ich persönlich noch nie erlebt. Und ich bin mir auch sicher, dass es sie nicht gibt. Das Potential dazu ist sicher immer und bei jedem vorhanden, z.B. starke Ängste zu erzeugen die man vorher gar nicht kannte. Aber wie gesagt, ich habe es noch nicht erlebt.In diesem Zustand verließ ich den Kurs, durchdrungen von diesem unbewältigten Lebensgefühl und ich klammerte mich damals dann noch ein ganzes Jahr (!) an diese Beziehung, die nur noch Unglück brachte, während meine Meditationspraxis ebenfalls sehr litt. Ich durchlebte eine so starke Krise in dieser Zeit, dass ich das alles nicht "beobachtend" begreifen konnte. ERst danach konnte ich das alles, den Zusammenhang zum Meditationskurs erkennen.
Ich will darauf hinaus, dass es kein linearer Prozess ist, gerade auch mit der Meditation nicht. Wenn man nur autogenes Training praktiziert und ansonsten die Gesellschaft und das Leben "in" der Gesellschaft mit ihren sozialen Konstruktionen (Prestige, Normen, etc.) bejaht, dann mag man vielleicht von derartigen Krisen verschont bleiben - zumindest entstehen sie nicht direkt durch das autogene Training. Aber durch Meditation können immer wieder starke Krisen eingeleutet werden. Besonders ist mir das auch bei der Chakra-Mediation aufgefallen, gerade bei den unteren 4 Chakren, wo wirklich schmerzhafte Blockaden festsitzen können. Man praktiziert erst Chakra-Meditation, spürt das weiße Licht, öffnet die Chakren leicht, alles scheint wunderbar und plötzlich irgendwann, wenn das Herz-Chakra eigentlich doch gerade so schön voller kleiner Energiefunken zu pochen scheint, kann ein Schlag eintreten, wie ein kleiner Herzinfarkt und dann tauchen die tiefen Verletzungen im Herzen auf - und wenn dann der Gleichmut nicht trainiert ist, dann ist das erst einmal ein Schock.
Ich glaube also nicht, dass man mit der Meditation vieles nach und nach löst und es nur darum geht, die Identifkation mit dem je stets anvisierten Ziel aufzulösen, sondern dass ganz andere, tiefe Probleme im Laufe der Praxis auftauchen, von denen man zuvor gar nichts geahnt hat.
Ach doch... Es gab mal eine seltsame "Angst-Erfahrung", die allerdings kein wirkliches Problem darstellt, sondern eher eine Art Angst nur auf diesen Moment bezogen, fast ein bisschen kurze Panik. Ich lag auf dem Bett... und machte sowas wie Autogenes Training. Auf einmal hatte ich das sichere Gefühl dass "jemand" hinter mir ist und dann, ganz real erschien es mir, das mir der Hals zugedrückt wird. Nicht unbedingt mit Händen, aber physisch irgendwie. Und ich war wirklich wach, hatte dann sogar die Augen auf. Ich behielt sogar einigermaßen die Ruhe und versuchte zu verstehen was da geschah, wusste ja das es Einbildung ist die wirklich stark sein kann. Anderenfalls hätte ich das ja gar nicht lange geschehen lassen. Aber trotzdem ließ mich ein Teil meiner selbst den das alles zu sehr beeindruckte fragen: "Wer ist da?", so als ob ich doch glauben würde, da sei wirklich jemand. Nur... ich bekam die Worte nicht heraus, weil mein Hals wirklich "dicht" war. Und da hatte ich dann wirklich kurz Panik und richtete mich schnell auf, womit das Phänomen auch schon verschwunden war.
War irgendwie seltsam... Aber letztlich ohne Bedeutung. Und wie gesagt, dass mir unbekannte Probleme mal begegnet wären, ist mir persönlich noch nicht passiert.
Ja, wobei bei mir die Unsicherheit tatsächlich v.a. in einem gewissen Anspruch an mich selbst besteht und sehr schnell zu denken, dass ich irgendwie gerade Zeit vergeude und etwas sinnvolleres tun sollte. Das ist nur ein Gefühl und bezieht sich nicht auf etwas konkretes, wie z.B. wenn man eine Prüfung vor sich hat und dann denkt "Eigentlich sollte ich lernen" und einem das die Ruhe nimmt. Zeit ist sowieso mein Thema, bzw. das Gefühl unter Zeitdruck zu stehen. Das ist sehr stark, und gleichzeitig ist da teilweise wirklich absolut gar nichts worauf es sich beziehen könnte.Das kenne ich auch. Mir scheint, dass es hier sehr wichtig ist, dass die Gewißheit darüber, wie wichtig und liebevoll diese Stille für einen selbst ist, noch karer und stärken wird, damit diese Unsicherheit immer mehr vergeht.
Ja... ich beschränke mir ziemlich auf das Äußere, bzw. den inneren Umgang damit. Man löst sich auf diese Weise von immer mehr Themen. Manche glauben, dass wäre ein Weg in die Gleichgültigkeit der Welt gegenüber, so dass man zwar unter nichts mehr wirklich leidet, aber auch an nichts Freude mehr haben kann. Aber das ist nicht wahr. Ich merke das gerade im Zwischenmenschlichen. Seit mir einige Dinge klar wurden, haben sich alle Beziehungen verbessert. Ich hatte irgendwann mit niemandem mehr ein Problem. Das war zwar nie mein großes Problemthema, aber es war sehr auffällig. Auf jeden Fall ist die Freude ohne Identifikation schöner und freier, als wegen mir auch das extreme Glücksgefühl, wenn ein Riesen Wunsch in Erfüllung geht, den man unbedingt brauchte. Dieses Glücksgefühl entsteht meiner Ansicht nach dann "nur" dadurch dass der vorherige Mangel und das Leiden, die Angst, aufgelöst wird. Die Angst vor Verlust stellt sich dann ja auch recht schnell wieder ein, bzw. oft genug geht das Pendel dann auch im Gefühl in die andere Richtung und man erkennt, dass es auch das nicht war, das einem die gewünschte Sorglosigkeit bringt, wodurch das Mangelgefühl dann auf etwas anderes das zu erreichen wäre projeziert wird. Das ist ein Endlos-Spiel das man nicht gewinnen kann, wenn man sich nicht davon löst. Ist man das, kann man sich immer noch an Äußeren Dingen erfreuen, sogar danach streben weil man bestimmte Erfahrungen gerne machen möchte. Aber da ist keine Angst, es könne vielleicht nicht erreicht werden. Man braucht es nicht.Ja. Ich unterscheide hier zwischen der spirituellen Alltagspraxis, etwa hier im Forum, wenn ich Achtsamkeit quasi mit der anscheinenden "Außenwelt" üben kann, von der intensiven spirituellen Praxis, wenn ich in irgend einer Form meditiere und meine Achtsamkeit auf meine anscheinende "Innenwelt" richte.
VG,
C.